Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2019, 00:17:23
@schorsch
........
Stichelfeder Ironimus,
bereitet es schon reichlich Verdruss,
so viele Forenseiten ohne Streit,
er fühlt es, wie eine Ewigkeit!
Versucht es dann mit SatiRonie,
ein Ende muss haben die Harmonie,
da trifft ihn der Fluch der Alten,
kann kaum noch an sich halten,
tut Sarkasmus gebären,
lassen wir ihn gewähren.
2e.gif
liebe
satirokastische Stichelgrüße von
WurzelFlügel
Daumen nach oben! (;-))

Ich bin (sehr) christlich erzogen worden; die Bibel war unseres Vaters allseits gültiges Gesetz. Aber als ich - im Pubertätsalter - anfing, selber zu denken, da kam zwangsläufig (weil der Liebe Gott mir ja auch das Hirn mit auf die Welt gegeben hatte) das Hinterfragen der Bibel und aller schönen Worte, die uns da jeden Sonntag so salbungsvoll serviert wurden.

Einige Bibelzitate aber sind mir trotz Skepsis hängen geblieben. Und ab und zu verwende auch ich eines. Dieses hier gefällt mir ganz besonders.

" Textbibel 1899
Selig die Armen im Geist, denn ihr ist das Reich der Himmel."

Weil damit all die Prediger dieser Welt ihren Schäfchen plausibel machen können, dass das selbständige Denken über Gott vom Teufel sei.
 
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hanspeter65 vom 24.10.2019, 12:03:34
Ich habe jetzt nicht alle Treads gelesen,so dass eventuell meine Meinung dazu schon von anderen hier gepostet wurde,darum nur ein paar Anmerkungen.
1. Wie wird hier überhaupt Gott definiert?
.
Das ist ein sehr interessanter Beitrag, hanspeter65 ...auch für mich, als ungetauften Heiden.
kahate64
kahate64
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von kahate64
als Antwort auf Sirona vom 25.10.2019, 08:50:26

Hallo, liebe Sirona,
na also, Du gehst ja schon ein wenig mit meinen Gedanken mit. Du schreibst schon nicht mehr Gott ist Liebe sondern Du relativierst bereits zu der Erkenntnis "eine göttliche Eigenschaft ist Liebe". Darin liegt schon ein gewaltiger Unterschied.

ALLES kommt von, aus und durch Gott. Gott hat seine Geschöpfe nach seinem Willen in ihrer jeweils eigenen Art auch mit ganz artspezifischen Fähigkeiten ausgestattet. Uns Menschen hat er unter vielem anderem auch die Fähigkeit verliehen, zu empfinden und Empfindungen weiter zu geben. Zu diesen Empfindungen zählt selbstverständlich auch die Liebe.

Wenn uns also Gott dazu befähigt hat, Liebe zu empfinden und auch Liebe zu geben, dann kann man natürlich sagen, Liebe ist eine von Gott gegebene, also eine göttliche Eigenschaft.
Hier zu sagen "Gott ist Liebe" halte ich jedoch für nicht angebracht, weil sie eine absolut einseitige Betrachtung auslöst, denn logischerweise müsstest Du dann auch sagen: "Gott ist Hass, Gott ist Zorn, Gott ist Barmherzigkeit, Gott ist Unbarmherzigkeit, Gott ist gut, Gott ist böse, Gott verzeiht, Gott straft, Gott heiligt oder Gott verdammt. Und da liegt ein Unterschied zwischen unseren persönlichen Erkenntnisen.

Gott hat uns Menschen nach seinem Willen so entstehen lassen (erschaffen), wie wir sind und er hat uns auch mit Verstand und einem freien Willen ausgestattet. Mit den gesamten Empfindungen (einschließlich der Fähigkeit Liebe zu spüren und auch Liebe zu geben) müssen wir aus/mit uns selbst zurecht kommen. Und glaube mir, ER, der zeitlose, ewige und allmächtige Schöpfer des Ganzen weiß längst, was die Menschheit mit den ihr verliehenen Fähigkeiten macht und auch wo, wann und wie sie "enden" wird...

Schade, dass Du auf meine Frage im letzten Absatz meines Beitrags nicht näher eingehen magst. Eine Antwort darauf hätte vielleicht auch zu einem besseren Verständnis der Unterschiede in unserem jeweils persönlichen Gottes-Verständnis geführt.
Natürlich sehe ich das auch so, dass der Glaube eine ganz individuelle Angelegenheit ist, aber ein guter und anständiger Austausch von Gedanken kann eigentlich nur nützlich sein...

Übrigens, was mir sofort negativ in die Augen stach, als ich den Auszug aus dem Vorwort zum Buch von Stephan Lange las, sind die Worte: "...dass Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist...".
Mir persönlich wurde längst klar, dass Jesus nicht für sondern durch die Schuld der Menschen gekreuzigt wurde. Dieser ganz markante Unterschied wäre direkt einen eigenen Thread wert.

Viele LG von kahate64
 

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf kahate64 vom 25.10.2019, 13:35:10

Alle Achtung; du bist eine würdige und kompetente Vertreterin in Sachen GOTT.....

kahate64
kahate64
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von kahate64
als Antwort auf schorsch vom 25.10.2019, 16:22:27

Hallo schorsch,
bitte schau Dir doch mal mein Profil genauer an. Bin ich eine Vertreterin??? Tz,tz,tz...

aixois
aixois
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von aixois
als Antwort auf hanspeter65 vom 24.10.2019, 12:03:34

Sehr gut HansPeter - du öffnest die geo-kulturelle, christlich-jüdisch zentrierte Gottfrage durch den Hinweis auf andere Religionen.

Ich bin etwas herum gekommen auf diesem Globus und habe mit Menschen anderen 'Glaubens' zusammengelebt und gearbeitet. Überall gibt es so etwas wie einen "religiösen Glauben", d.h.eine Erklärung warum die übersinnlichen Dinge (das Göttliche- Götter- Gott) so sind wie man denkt, dass sie sein könnten. Meist sind auch die universellen Ethikwerte Bestandteil dieser Religionen, kein Stamm hätte z.B. auf Dauer überlebt ohne das "du sollst nicht töten"- Gebot.

Ich denke nicht, dass Religionen in ihrem Ursprung bewusst am Reißbrett von irgendwelchen Potentaten erfunden werden. Vielmehr vermute ich, dass jeder Mensch so eine Art "Religions-Gen" besitzt, der ihn die Frage nach der Ursache des ihm nicht Verständlichen stellen lässt. So wie es einen "eingebauten" Überlebenswillen gibt, gibt es auch einen - individuell mehr oder weniger stark ausgeprägten Drang (schon allein um nicht nächtelang grübeln zu müssen, warum was geschieht, ohne dass man die Ursache kennt, also etwas an dieser Ursache ändern könnte), das Unerklärbare doch zu erklären (= Religion). Da gibt es dann viele "Narrative" würde man heute sagen. Sie sind aber immer Ausdruck menschlicher Vorstellungskraft und des Willens, die "Erklärung" zu glauben.

Um Schaden vom "Stammesverband" abzuwenden, d.h. die starke "göttliche Übermacht" gewogen zu stimmen, muss sichergestellt werden, dass es Glaubens-/Religionspraktiken gibt, die auch durchgesetzt und von allen respektiert werden. Und da kommen die "Mächtigen" ins Spiel (Führer, Propheten, Zauberer, Gottesboten, Hexer, Herrscher usw.), die sich dann dieses "Glaubens" bemächtigen, um ihre Macht zu festigen oder auszuweiten und unangreifbar (weil von der Übermacht gewollt)  zu machen. Es werden Tabus (Dinge/Vorstellungen/Institutionen als heilig 'geschützt' ) errichtet, die nicht hinterfragt werden dürfen, um das jeweilige "Geschäftsmodell" nicht zu stören.

Somit ist das Gottesverständnis (eine Gottesdefinition)  immer nur relativ (auf den Kulturkreis bezogen), nie absolut, d.h. von Menschen gemacht zur Befriedigung der Suche nach dem Sinn "dahinter", auch wenn 'militante' Religionen einen Überlegenheitsanspruch erheben und sich die Vernichtung/Beseitigung  anderer Glaubensformen zum "Gottesauftrag" gemacht haben.
Gewonnene Kriege, Verfolgung/Ermordung von 'Falsch-Gläubigen", Anhäufung von Macht und Reichtum usw. können damit leicht als "Gott gefällige  Tat oder Belohnung" dargestellt werden.

Nach meinem Verständnis gibt es folglich nicht den einen Gott oder den einzig richtigen Glauben, sondern eben viele, alle gleichwertig für die, die jeweilige Religion ersonnen bzw. "ererbt" haben und praktizieren (müssen).

Das ist auch gut so, sofern man dem Motto "leben und leben lassen" etwas abgewinnen kann.
 


Anzeige

teri
teri
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von teri
als Antwort auf aixois vom 26.10.2019, 20:12:53
Um Schaden vom "Stammesverband" abzuwenden, d.h. die starke "göttliche Übermacht" gewogen zu stimmen, muss sichergestellt werden, dass es Glaubens-/Religionspraktiken gibt, die auch durchgesetzt und von allen respektiert werden. Und da kommen die "Mächtigen" ins Spiel (Führer, Propheten, Zauberer, Gottesboten, Hexer, Herrscher usw.), die sich dann dieses "Glaubens" bemächtigen, um ihre Macht zu festigen oder auszuweiten und unangreifbar (weil von der Übermacht gewollt)  zu machen. Es werden Tabus (Dinge/Vorstellungen/Institutionen als heilig 'geschützt' ) errichtet, die nicht hinterfragt werden dürfen, um das jeweilige "Geschäftsmodell" nicht zu stören.

Somit ist das Gottesverständnis (eine Gottesdefinition)  immer nur relativ (auf den Kulturkreis bezogen), nie absolut, d.h. von Menschen gemacht zur Befriedigung der Suche nach dem Sinn "dahinter", auch wenn 'militante' Religionen einen Überlegenheitsanspruch erheben und sich die Vernichtung/Beseitigung  anderer Glaubensformen zum "Gottesauftrag" gemacht haben.
Gewonnene Kriege, Verfolgung/Ermordung von 'Falsch-Gläubigen", Anhäufung von Macht und Reichtum usw. können damit leicht als "Gott gefällige  Tat oder Belohnung" dargestellt werden.
 
off topic

Nur ganz kurz - dann verschwinde ich hier gleich wieder, weil ich den stereotypen  Monotheistischen Gottesbeschwörungen nichts mehr erwidern möchte.

Ich sehe in deiner Auflistung, die ich befürworten kann, nur den kulturellen Hintergrund einer patriarchalen Religions- und Glaubensstruktur.

Wenn ich tiefer schürfe erkenne ich (aus der Matriarchatsforschung) allerdings andere Strukturen, die ursprünglich gültig waren und das gesamte Leben nicht als Geschäftsmodell, sondern als ein sich Aufeinander-Einlassen in komplexen Lebensräumen führend waren.

LG
teri
teri
teri
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von teri
als Antwort auf teri vom 26.10.2019, 20:49:02

Noch ein kleiner Nachtrag, bevor Spekulationen über das Patriarchat und Matriarchat einsetzen stelle ich eine Doku über eine noch existierende matriarchale Struktur im Himalaya ein.

teri

BellydancerOL
 
Der indische Bundesstaat Meghalya liegt nördlich von Bangladesch und südlich von Assam in den Vorläufern des Himalaya. Meghalaya heißt übersetzt: Wo die Wolken wohnen. In dieser Region hat sich beim Volksstamm der Khasi die matrilineare Gesellschaftsform erhalten, das heißt, die Erbfolge richtet sich immer nach der weiblichen Linie. Im Bundesstaat Meghalaya ist das sogar in der Verfassung verankert. Obwohl die meisten Khasis während der Kolonialisierung der Engländer zum Christentum übergetreten sind, halten sie an ihrer traditionellen Lebensweise fest.

 

RE: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 26.10.2019, 20:49:02

@teri
mir gefällt es, dass du den Blickwinkel auch auf das Matriarchat wirfst

aus meiner Sicht ist es aber nur die zweite Seite, der gleichen Medaille

Matriarchat und Patriarchat sind Lebensformen, in denen Menschen bevorzugt und andere benachteiligt werden. Immer ist auch Macht über andere damit verbunden.
Ich finde "Gleichberechtigung" fair und Interessant. Sie lässt am meisten Möglichkeiten die vielfältigen Facetten menschlichen Seins auch leben zu dürfen/können, weil sie Freiheit gleich verteilt.

Übrigens: Die Reste meiner "Gottesvorstellung" sind weder männlich noch weiblich.

liebe Grüße
WurzelFlügel

ferryman
ferryman
Mitglied

RE: Existiert Gott?
geschrieben von ferryman
als Antwort auf teri vom 26.10.2019, 22:13:35
wunder gibt es immer wieder 
und wunder-gläubige ebenso

also ohne gott wär fast nichts möglich gewesen

aber dann denken wir doch mal eine sekunde vor die schöpfung zurück
und wundern uns nicht nur über die erschaffung unserer welt

sondern noch vielmehr über die erschaffung eines gottes
der sich nun selbst gemacht
als vorfahre von münchhausen

oder geschaffen wude von einem über-gott - der vor ihm da war

wenns um glaube geht schlägt eben verstand purzelbäume im nirwana

---------------------------
mag doch jeder gern glauben was er wolle -
und damit glücklich sein und werden-

aber dieser immerwährende versuch, ein nicht-wissen,
das auf tausenden pro-thesen daher kommt,
mit abenteuerlichsten konstruktionen als unumstössliche fakten-sammlung
darzustellen , wird wohl nie enden wollen ?!
--------------------------------
ich gönne jedem seinen glauben, in dem er ruht -
von herzen !
aber wie wärs denn, so ein ganz winzig bisschen drüber nachzudenken,
wieviel spezielle glaubens mit über 1 million überzeugten anhängern es gibt--

und drüber nachzudenken, dass ver-fechten etwas kriegerisches beinhaltet

und dass toleranz die wichtigste grund-einstellung jedes noch so gläubigen ist

oder gehts irgenwann wieder los:
"willst du nicht mein (glaubens-)bruder sein, schlag ich dir den schädel ein"
------------------
-------------------------
also, noch mal:
wer hat nun
ungefähr wann
deinen gott erschaffen ?!

und wenn nicht so -
wie denn sonst ?! 
  

Anzeige