Religionen-Weltanschauungen Die verschiedenen Religionen und der eine Gott?
santos (Erika)Viele dieser Werte, Du als christlch bezeichnest, gab es allerdings auch schon vor dem Christentum. Sie sind einfach Werte, die notwendig sind, damit eine menschliche Gesellschaft existieren kann. Sie regeln das Zusammenleben der Menschen.
Christliche Werte prägen uns egal ob du glaubst oder nicht. In vielen Lebensbereichen begegnen sie uns und haben uns fest im Griff und das ist gut so!! Ich denke dabei u.A. an unsere demokratischen Werte!
Die 10 Gebote sind jüdischen Ursprungs, aber auch sie sind nicht die ersten regeln, die menschliches Zusammenleben geordnet haben.
Es gibt keine Kultur, in der es hieß, töte Deinen Nachbarn und nimm ihm seine Frau. Menschlichkeit, Mitleid und all dies ist nicht erst durch das Christentum in die Welt gekommen, sondern ist Teil der menschlichen Natur ebenso wie die negativen Aspekte Eifersucht, Aggression etc. Letztere muss jede Kultur des Zusammenlebens zügeln.
Jemand, der kein Christ ist, kann deshalb durchaus nach den "christlichen" Werten leben, oft sogar besser als dessen Prediger.
Karl
Moin, Karl,
man braucht keinen Gott oder eine Religion, um ein guter Mensch zu sein.
Das christliches Wertesystem ist religiöse Propaganda, mehr nicht!
Die Bundeskanzlerin verteidigt immer noch christliche Werte am Hindukusch,
obwohl es ein Unding ist, diese christlichen Werte in unserer zunehmenden
Multikulti-Gesellschaft immer noch für alle Bürger verpflichtend zu machen.
Außerdem möchte ich nachdrücklich darauf hinweisen, dass dem berüchtigtsten Hetzblatt der Nazis,
dem Stürmer, auch christliche Werte zugrunde lagen und diese die Weltanschauung seiner Herausgeber prägten.
Du kannst Dich ja mal hier fachkundig machen.
„Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern“ (Philosoph Karl Jaspers)
Gruß und ein gesundes Jahr für Dich und Deine Familie
arno
Hallo liebe Erika,
was hat das Christentum mit unseren demokratischen Werten zu tun? Die Demokratie ist viel, viel älter, als das Christentum. Und wenn ich mir so die üblichen Religionen ansehe, dann merke ich nicht viel von Demokratie. Oder hast Du den Papst gewählt, oder einen Pfarrer? Sind Frauen z. B. in der katholischen Kirche gleichberechtigt? Und so weiter...
Verstehe mich nicht falsch. Ich finde Dein Posting im Grunde genommen vollkommen richtig, denn man sollte auch das Recht haben zu zweifeln. Aber ich würde dennoch keine Religion als demokratisch bezeichnen - nicht einmal die Buddhisten, denn bei denen gibt es auch eine strenge Hierarchie und innerhalb dieser sind Frauen auch oftmals benachteiligt. Finde ich als Zennie richtig übel.
Liebe Grüße
Pucette
Liebe Pucette,
vielen Dank!! Mir ist schon klar, dass die Demokratie viel älter ist als das Christentum. Ich hatte mich missverständlich ausgedrückt sorry!! - ich bin im virtuellen Austausch nicht wirklich geübt -. Eigentlich wollte ich nur auf Werte hinweisen, die uns in der westlichen Welt selbstverständlich eine Freiheit ermöglicht, die nicht nur in unserer jüngeren Geschichte nicht immer selbstverständlich war. Da hat sich auch das Christentum nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Trotzdem, wenn man Länder kennt, wo Freiheit von persönlichen Befindlichkeiten von Machthabern abhängt, erscheinen der Anspruch auf den Schutz des Lebens, Meinungsfreiheit, Chancengleichheit usw. in einem neuen Licht. Nicht zu vergessen der Vorzug Teil einer Solidargemeinschft zu sein, die leider manchmal wackelt und in Frage gestellt wird, aber trotzdem einen großen Raum in unserer Gesellschaft einnimmt.
Gruß Erika
Erika, du sprichst von den Menschenrechten, die auch nur auf dem Papier "eingehalten" werden. Zur Zeit ist es weltweit besonders arg. Auch bei uns in der EU. Über all herrscht MACHTDENKEN vor. Nicht gut!
********************************************************************
Mich würde aber hier der Unterschied der verschiedenen Religionen interessieren und der jeweilige Bezug zu Gott, wie im Thema angesprochen.
Haben die verschiedenen Religionen überhaupt einen realen Bezug zu Gott, oder steht Machtdenken und eine gehorsame Klientel im Vordergrund, die man dann mit lächerlichen und dummen Vorschriften schikanieren und bei der Stange halten und event. auch mit tödlichen Strafen belegen kann ?
Gott mit uns!
Hema
Das Thema ist allerdings nicht ein Unterschied der verschiedenen Religionen, sondern eine Gemeinsamkeit - ich zitiere aus dem Startposting:
"Viele Theologen und Gelehrte sind durch intensive Beschäftigung mit anderen Religionen zu der Überzeugung gelangt, dass Religionen in der Tat auf unterschiedliche Weise den Glauben an und die Erfahrung mit der einen letzten Wirklichkeit bezeugen - mit jener Wirklichkeit, die in den monotheistischen Religionen als 'Gott' bezeichnet wird."
Inwiefern der 'reale Bezug zu Gott' einem Machtdenken, gehorsamer Klientel und dummen Vorschriften im Wege steht oder diesen erst ebnet, darüber lässt sich natürlich diskutieren...
() qilin
Liebe Hema,
in der biblischen Geschichte gilt Abraham als 1. Monotheist der Menschheit. Alle drei Religionen erkennen Abraham als Urvater ihrer Religion an. Erwähnt wird es im Talmud der ältesten Religionsschrift der Juden, im Christentum ist es die Bibel (Altes Testament) und für die Moslems steht es im Koran.
In Hebron in Israel auf palästinensischem Boden, befindet sich das Grab Abrahams. Es wird verehrt und von Gläubigen der drei Religionen besucht. Nach neuesten Forschungsergebnissen werden solche Zusammenhänge aber in Frage gestellt. Trotzdem wird dort nach wie vor gebetet und besonders von Juden und Moslems seit Jahrtausenden um die Vorherrschaft gerungen. Ich muss zugeben, dass auch mich dieser Ort nicht unberührt gelassen hat.
Der mächtige Bau aus der byzantinischen Zeit beherbergt seit dem 6. Jahrhundert das Grab Abrahams. Der Bau wurde zerstört und wieder aufgebaut und hat weitere 1500 Jahre viele harte kriegerische Auseinandersetzungen überstanden. Da fragt man sich schon, wenn es um die besondere Beziehung zu Gott geht, warum es in der aufgeklärten Zeit des 21. Jahrhunderts nicht möglich ist, für ein friedlicheres Zusammenleben unter den Völkern ernsthaft und nachhaltig zu werben. Ein heiliger Ort, der seit der Goldmann (oder Goldberg) Attake geteilt ist. in den 90ziger Jahren hat ein jüdischer Siedler wahllos auf betende Moslems geschossen. Danach hat sich Israel mit der Palästinsischen Autonomiebehörde auf eine Teilung geeinigt. Jetzt gibt es einen größeren jüdischen und einen sehr kleinen Bereich für die Moslems. Von beiden Seiten ist das Grab nur durch Checkpoints und Kontrollen durch militärische Präsenz zugänglich.
Frage: geht es da noch um Religion und um den einen Gott?
Erika
Moin Edita,
ich stimme dir voll zu. Bin auch deiner Meinung.
Wenn ich sehe wie Religionen mit Macht, Zwang und sehr schlimmen Kriegen und unmenschlichen Foltern in die Menschen eingetrichtert wurde..., ihnen ihr eigener Glaube ausgebrannt wurde, wo soll man da glauben ? Gott wollte das so nicht. Keine Gewalt !!!
Es hieß, Gott hat die Erde erschaffen, den Rest überlässt er den Menschen. Er hat ihnen den Grundstock gegeben und sie sollten/sollen etwas daraus machen. Da haben anscheinend die Gläubigen den Satz nicht verstanden. Wenn sie Z.B. Gott, warum hast du mich verlassen oder Gott hilf mir, warum hast du mir nicht geholfen..hast du mich verlassen usw. beten. Dieser Gott soll für alles hin halten. Für mich ist der Glaube an etwas ein Halt den die Menschen in Zeiten, in denen es ihnen nicht gut geht, brauchen.
Als Kind wird man oft gezwungen an "den" zu glauben. Schon als Kind fand ich das falsch. Also bin ich damals mit 21 aus der Kirche ausgetreten. Ich halte mich an die Wissenschaft und deren immer neuen Erkenntnissen. Meine Kinder konnten sich selber aussuchen, ob sie getauft werden wollen oder Konfirmation oder Kommunion haben wollen. Sie mussten deshalb im Religionsunterricht teil nehmen. Sie haben sich danach dagegen entschieden. Viele glauben nicht, daß bereits auch Kinder verstehen können. Traurig, aber wahr.
Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden und glauben was oder woran er will und nicht andere missionieren wollen. War damals ja auch teilweise bei einigen Missionaren mit schlimmer Gewalt verbunden.
Leben und leben lassen sollte nicht einfach nur so dahin gesagt werden.
Morgaine
Du sprichst mir aus der Seele.
Morgaine
Wir haben das Jahr 2018. Leider denken viele nicht weiter zurück. Die letzten Ausgrabungen haben "Menschen" die vor 30 000 Jahren gelebt haben entdeckt. Keine Affen. Die allererste Völkerwanderung ist bereits bekannt. Können Christen das nicht glauben oder wollen sie nicht ? Deshalb, finde ich, hast du vollkommen recht.
Morgaine
"Menschen" bereits vor 30.000 Jahren? Das ist viel zu kurz gegriffen - die Gattung Homo geht m.W. 2 - 3 Mio. Jahre zurück; der Homo sapiens 2 - 300.000 Jahre - vor 30 - 40.000 Jahren sind bereits die ersten Höhlenzeichnungen entstanden...
Die meisten Christen haben damit aber eigentlich keine Probleme - selbst die Zeugen Jehovahs, mit denen ich vor einiger Zeit darüber diskutierte, gaben das mehr oder weniger widerstrebend zu...
Das Problem sehe ich eher darin, dass Glaubenswahrheiten und wissenschaftliche Fakten immer wieder vermischt und verglichen werden - ich zitiere mal Alwin Schönberger, der im letzten Profil-Heft auf (den gläubigen Christen) Prof. Johannes Huber antwortete: "Manchmal wirkt es fast wie mangelndes Selbstvertrauen, wenn Gläubige versuchen, religiöse Sichtweisen mit Argumenten zu stützen, die der Wissenschaft entlehnt sind. Religion braucht keinen Beweis. Es handelt sich eben um ein Glaubens- und nicht um ein Wissenssystem, und ein solches hat p. def. keinen Nachweis nötig, genau wie umgekehrt Naturgesetze nicht davon abhängen, ob wir an sie glauben oder nicht." (Allerdings sollte man dann auch 'Grenzüberschreitungen' in die andere Richtung hinterfragen, wenn ein Glaubenssystem als 'Einbildung', 'dumm', 'zum Schämen' etc. abqualifiziert wird, weil es wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt... )
() qilin