Religionen-Weltanschauungen die Konfirmation - was für Erinnerungen habt ihr daran?

die Konfirmation - was für Erinnerungen habt ihr daran?

Anlässlich des "Weißen Sonntags" habe ich heute nach Erinnerungen an die Erstkommunion gefragt.

Da liegt es nun nahe, auch nach Erinnerungen an die Konfirmation zu fragen.

Und nun hoffe ich mal, dass die meisten hier wissen, was das ist: Konfirmation.

Es ist etwas Evangelisches ....
Die Erstkommunion ist etwas Katholisches ....

Meine Jugendweihe 1976 war spektakulär. Die sehr feierliche Rede im Theater hat O.F.Weidling gehalten - ein sehr bekannter DDR-Entertainer und Freund eines Vaters einer Klassenkameradin. (Kennst Du ihn auch persönlich justus?) Er war sehr feierlich und mahnend und nur an auserwählten Stellen komisch.

Für die Feier abends haben alle Familien zusammengelegt - wir haben zwei nebeneinander liegende Sääle gemietet - einen für die Eltern/Verwandten und einen für uns Kids. So waren die Generationen unter sich und gingen sich nicht gegenseitig auf den Geist - vor allem hatte jeder seine Lieblingsmusik. Das war klasse und ich denke viele von uns 14jährigen haben zum ersten mal auf der Tanzfläche geknutscht zu den Klängen von WHITER SHADE OF PALE oder NIGHTS IN WHITE SATIN.

Ich werde den Tag nie vergessen und habe den geschenkten Kassettenrekorder lange in Gebrauch gehabt.

:)

OK - und kann jemand auch über seine Konfirmation erzählen?

Ich selber bin nicht konfirmiert.

Meine Konfirmation im Jahre 1954 war weit weniger spektakulär.
Jugendweihe gab es damals noch nicht und mein Kollege O.F.Weidling kam gerade erst aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück, die er sechs Jahre lang genossen hatte.

Wir Jungens aus drei Klassen trafen uns am Morgen des Palmsonntags im und um das Haus des Pfarrers um danach in Reih und Glied in die Kirche zu marschieren. Wir sangen dabei das Lied Jesu geh voran auf der Lebensbahn und gingen hinterher.
Wir auf der Straße, der Herr Pfarrer auf dem Fußweg gelangten wir über den alten Friedhof durch den Hintereingang in die Kirche, wo die vorderen Reihen für uns reserviert waren. Der Pfarrer redete uns ins Gewissen und nachdem wir einzeln seinen Segen empfangen hatten, ging jeder von uns nach Hause. Kontakt zu Mädchen gab es nicht. Die Konfirmandinnen meines Jahrgangs bekamen nach uns einen zweiten Gottesdienst.
Am Gründonnerstag durften wir wieder, nach Geschlechtern streng getrennt, das erste Mal am Abendmahl teilnehmen.

Meine Mutter hatte uns, aus dem was die Lebensmittelkarten und der kleine Garten hergegeben hatten, ein Essen zubereitet, und im Kreise der Familie und einiger Patentanten wurde ich mit ermahnenden Worten auf das Leben vorbereitet.

Es gab kleine Geldgeschenke und von allen möglichen Bekannten die obligatorischen drei Taschentücher und Socken, reichlich Hosenträger und Sockenhalter, und in gepflegter langer Weile ging dann dieser denkwürdige Tag zu Ende.

ich wurde 1961 in der Nikolai Kirche in Leipzig konfirmiert! Ich hatte ein tolles Brokatkleid an und meine Mutti hatte mir etwas Watte in den BH gesteckt. Es war ekelhaft für mich! Weil meine Cousine mit mir konfirmiert wurde, war es eine größere Familienfeier. Damals war die Nikolai Kirche noch nicht so schön wie heute, alles war düster und kalt. Aber jedes Mal wenn ich in Leipzig bin, gehe ich auf meinen alten Platz und halte inne, obwohl ich eigentlich nicht gläubig bin. Den Konfirmationsspruch, welcher in der Urkunde steht besitze ich noch.

konfirmiert 1975 .
2 jahre später aus der kirche ausgetreten ...
weitere 2 jahre später in die KP eingetreten .

das beste und einzig gute an der konfirmation war ...
sich bis zum anschlag vollaufen lassen zu dürfen und am nächsten morgen den ersten stereoplattenspieler (dual hs 151) für damals stolze 799 DM zu
kaufen .

so gesehen ... eine runde sache .

sitting bull

Konfirmation - was für ein Quatsch. Ich sollte da hin gehen, weil "man" es halt so macht. Niemand aus der Familie war religiös oder auch nur halbwegs an Religion interessiert. Trotzdem mußte ich im Konfirmationsunterricht irgendwelche Namen und Bibelstellen auswendig lernen und jeden Sonntag in die Kirche. Da fanden Rituale statt, die mir nichts sagten, und mit der Konfirmation war endlich alles vorbei. Mit 17 bin ich aus der Kirche ausgetreten.

det

Aber die Geschenke haste kassiert, odrrr!?

Die waren doch der Hauptgrund, warum meine Altersgenossen das damals mitgemacht und in Kauf genommen haben, wegen des Glaubens hat kein einziger da mitgemacht, es war halt so, ich habe meine Eltern deswegen auch bedrängelt, aber sie blieben hart, sie wußten auch warum! Hätten sie nur eine Spur von echtem Glauben in mir entdeckt, hätten sie es ganz sicher erlaubt! Bei Mädchen war es auch noch so, daß sie zur Konfirmation die ersten Stöckelschuhe bekamen, die wurden mir dadurch auch verwehrt!

Edita

Was soll ich sagen
Bin nicht getauft, keine Kommnunion, keine Konfirmation.
Keine Geschenke nicht´s.
Wahrscheinlich bin ich ein Heide.
Mal sehen was passiert wenn ich an Petrus Himmelspforte anklopfe. No Entry ?

Phil.