Religionen-Weltanschauungen Die Bibel, Mythologie, Märchenbuch oder Gottes Wort?
Oh, schmeicheln liegt mir nicht.
Wenn man etwas nicht verstehen will oder halt nicht kann, dann resultiert so eine Antwort daraus.
Tut mir leid, daß ich nicht Süßholz geraspelt habe.
Hast du denn schon mal Süssholz geraspelt? Ich meine im wahren Sinne des Wortes. Ich durfte/musste das - selten zwar - bei meiner Mutter tun, wenn sie einen Kuchen buk. Und als Belohnung durfte ich dann die Teigschüssel mit dem gebogenen Zeigefinger säubern - in den Mund natürlich.
Die Bibel ist nicht Gottes Wort wie es fälschlicherweise behauptet wird. Sie enthält jüdisches Gedankengut und Lehren, die von Priestern erdacht worden sind. So sehen die Juden insbesondere die Tora als Lehrbuch an und nicht als Gottes Wort. Zudem wird in erster Linie die Geschichte der Israeliten geschildert.
Allein die Prophezeiungen sind m.E. durch Gottes Inspiration an spirituell reife Menschen ergangen, die dazu dienen sollten Zukünftiges aufzuzeigen und Hoffnung zu geben.
Ebenso ist das NT ein Bericht über das Leben Jesu. Auch die paulinischen Briefe kann man nicht als Gottes Wort bezeichnen, sie beinhalten lediglich die Erkenntnisse bzw. Sichtweisen von Paulus. Mit der Behauptung die Bibel sei das Wort Gottes wollten sich Kirchen und Glaubensgemeinschaften Autorität verschaffen.
Das Lukasevangelium basiert auf Berichten und nicht auf Erfahrungen.
Schon als Kind grübelte ich, von was hat Christus uns erlöst?
Ganz allgemein muss gesagt werden, dass zu jener Zeit, als die ersten Christen lebten, noch selten ein Mensch schreiben konnte. Was von Generation zu Generation mündlich weitergegeben wurde, veränderte sich nach Wunsch und Fantasie der Weitergeber. Irgendeinmal hat dann ein Schriftgelehrter diese "Sagen" aufgeschrieben. (Jesus soll der Sage nach keine hohe Meinung von ihnen gehabt haben. Vermutlich deshalb, weil sie - wie heute die Anwälte - das Recht so auslegten, wie es ihrer Klientel - und ihnen selber - am nützlichsten schien). Und weil man dazumal noch nicht drucken konnte, mussten diese "Sagen" von Hand kopiert werden. Und da ist es naheliegend, dass je nach "Glaubenssache" der Kopierer die Geschichten verändert wurden.
Noch schlimmer wurde es dann mit dem Übersetzungen: Da summierten sich Übersetzungsfehler mit den "Interpretationen" der Schreiberlinge.
Und dann kamen noch die Reformatoren dazu, die alte Überlieferungen schredderten und durch die Fantasien der Eiferer ersetzten.
Und bis heute schlagen sich diese Eiferer gegenseitig die Köpfe ein -, weil jeder meint, er sei doch damals, als diese Geschichten passierten, dabei gewesen.
Ich bin froh, dass Letzteres hier im ST nur mit Worten passieren kann.......
Irrtümlicherweise nimmt man an dass die Juden nicht schreiben konnten. Es mag sein dass Gelehrte und Priester fähiger waren als der normale Jude, aber jeder Knabe besuchte ab dem 4. Lebensjahr die Toraschule, in der er lesen und schreiben lernte. Zudem beweist die Keilschrift dass man sich bereits um 4000 v. Chr. schriftlich ausgetauscht und Geschichtliches festgehalten hat. Man nimmt an dass die Sumerer die Erfinder der Schrift waren.
Gelesen habe ich einmal dass man während der babylonischen Gefangenschaft angefangen hat das AT zu verfassen, der Prophet Esra soll darin führend gewesen sein. Bis dato gab es wohl nur die mündliche Weitergabe und die Schriften der Priester. Dennoch ist nicht auszuschließen dass auch der „normale Israelit“ die Erfahrungen seiner Vorfahren mündlich weitergeben konnte, das Auswendiglernen war im Judentum ein Pflichtfach. Ich glaube sogar dass es die Mosebücher bereits gab und durch die Priester aufbewahrt worden sind. Denn bekanntlich lebte Mose am Pharaonenhof, wurde dort erzogen und in allen damaligen Wissenschaften unterrichtet, dazu gehörte natürlich auch das Schreiben und Lesen.
Gläubige, die glauben dass die Bibel - die ganze Schrift - das Wort Gottes ist, beziehen sich hauptsächlich auf eine einzige Aussage von Paulus, der behauptete dass die ganze Schrift von Gott inspiriert ist. Dabei beachten aber die Verfechter dieser Paulusworte nicht auf welche Schriften sich Paulus überhaupt beziehen konnte, denn die Bibel, wie wir sie heute in den Händen halten, gab es zu Paulus Zeiten noch gar nicht. Erst im 4. Jahrhundert n.Chr. begann man die Bibel als Gesamtheit herzustellen und zu übersetzen. Und mit diesen Übersetzungen ist es so eine Sache, man sollte bedenken wes Geistes Kind in die Schriften eingeflossen ist und wer die Übersetzungen vorgenommen hat. Es waren katholische Gelehrte und Mönche, die natürlich die jüdische Denkweise nicht verstanden und die Schriften in ihrem Sinne abgeändert haben. Insofern ist es doch dümmlich vom Wort Gottes zu sprechen, vielmehr sind es Worte von Geistlichen.
Noch etwas: Im AT sind viele Berichte zu lesen, die von Kriegen, Mord und Totschlag, Ehebruch und Hinrichtungen handeln. Auch gibt es unzählige Reinigungs- und Speisevorschriften, die allzu menschlich klingen und möglicherweise der Hygiene dienten. Sollten diese wirklich von Gott inspiriert sein, von einem verständnis- und liebevollen Gott, den wir durch Jesus kennengelernt haben? Wer das glaubt muss einfach blauäugig sein.
Sirona, mazel tov. Überzeugender kann es nicht ausdrücken.
Vielen Dank.
LG vom Kap
Hubert
Interessant ist dass es schon Fälschungen des AT gegeben hat. Darüber klagte einst der Prophet Jeremia, indem er folgendes schrieb: "Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, wir sind im Besitz des göttlichen Gesetzes? Jawohl, - zur Lüge hat es der Fälschergriffel der Abschreiber verdreht. Beschämt müssen daher die Weisen dastehen und bestürzt. Denn sie haben sich selbst gefangen. Sie haben das Wort des Herrn weggeworfen. Welcherlei Weisheit besitzen sie da noch?" Jer. 8.8-9
Wenn damals schon Jeremia über Fälschungen geklagt hat, wie können wir sicher sein dass die Evangelien bzw. das Buch der Bücher unverfälscht überliefert worden sind?
Sirona, es war wie heute in der Politik. Man kann keinem glauben.😁
LG Hubert
Gott und die Bibel, oder Koran oder, oder etc. Wenn wir glauben das wir ein Ahnung habe was Gott ist oder nur ein glimmer was es es beinhaltet., kann man auch fragen ob ein Regenwurm weiss was ein Mensch ist.Es ist nicht schlimm an ein Gott oder größere Macht zu glauben. Nach meine sehr bescheidene Meinung, ist das der Mensch, um sich selber zu definieren, in ein Welt, wo er bewußt ist das er noch nichts weiss, etwas braucht das ihm halt gibt. Es ist der Mensch der weiss das er irgendwann sterben muss. Das allein, ist schon ein Grund, sich ein Glaube zu bedienen. Ich weiss nicht ob es ein Gott gibt, ich weiss nur das es Menschen gibt, die sehr gute Sachen getan und gemacht haben. Vielleicht ist das das Göttliche im Mensch. Wer weiss schon alles.