Religionen-Weltanschauungen Der europäische Islam

adam
adam
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Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 03.08.2009, 19:27:03
Danke, ich freue mich, dass du Hugo und mich einschließt. Ich erinnere, ich schrieb weiter oben:
geschrieben von karl


@karl

Da gibt es nichts zu Danken, denn ich kannte Deine Aussage in Bezug auf die Trennung von Religion und Staat. Allerdings könnte unsere Meinung auseinandergehen, was die Toleranz anbelangt?


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adam
adam
adam
Mitglied

Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 03.08.2009, 19:52:14
Und, was mich betrifft, empfinde ich dieser Religion gegenüber schon deswegen -abgesehen von ihrer gewöhnungsbedürftigen Einstellung Frauen und Minderheiten gegenüber- einen tiefen Widerwillen. Sie überfordert meine grundsätzlich sehr ausgeprägte Toleranz.

Was es auch nicht trifft, denn Toleranz verdient nur das Andersartige, das seinerseits die Intoleranz nicht auf seine Fahnen geheftet hat. Das wäre schlicht Dummheit.
geschrieben von meritaton


@meritaton

Deine Empfindungen kann ich verstehen, allerdings nicht Deine Gedanken, was die Überforderung der Toleranz anbelangt.

Kurz und knapp gesagt: Das, was Deine Zweifel anbelangt, hat mit Toleranz nichts zu tun. Dinge wie z.B. Gleichberechtigung der Frau, der Religionen, Gedanken und Redefreiheit, körperliche Unversehrtheit sind Grundrechte und damit Sache des Gesetzes und müssen von jedem anerkannt werden.

Selbst wenn Du etwas Gegenteiliges tolerieren wolltest, Du könntest und dürftest es nicht. Du würdest eventuell selber gegen geltendes Recht verstoßen, Dich unter Umständen sogar der Beihilfe schuldig machen, wenn Du Vergehen Vorschub leistest. So ähnlich drücken es Juristen doch aus, oder?

Die Toleranz kommt nach dem Gesetz, setzt eher in Angelegenheiten des täglichen Lebens ein und ich glaube, aus Deinen Beiträgen herauslesen zu können, daß Du damit weit weniger Schwierigkeiten hättest, womit ich Dir nicht vorgreifen will.

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adam
silhouette
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Mitglied

Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.08.2009, 22:56:57
Wenn wir schon beim Zitieren von gewöhnungsbedürftigen Aussagen von Vertretern von Glaubensrichtungen sind, sollte eine Aussage eines herausragenden Vertreters des Zentralrats der Muslime in Deutschland nicht unterschlagen werden, die ganz leicht im Internet zu finden ist. Wir wollen ja ausgewogen und unparteiisch sein.

Von Denffer sieht Differenzen zwischen islamischem Recht und der jeweiligen weltlich-lokalen Rechtordnung und versucht nach Möglichkeit die deutsche Rechtsordnung in eine islamgemäße umzuwandeln.

Er hat den Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), in dem er selbst das Islamische Zentrum München vertritt, für die 2002 veröffentlichte „Islamische Charta“ wegen ihres „eindeutigen Opportunismus“ angegriffen. Davon, dass Muslime in der Diaspora grundsätzlich verpflichtet seien, sich an die lokale Rechtsordnung zu halten, könne "keine Rede sein": „Natürlich anerkennt jeder Mensch, der in Deutschland lebt, die Tatsache als Realität an, dass er hier in einer säkularen Demokratie lebt. Aber das bedeutet doch nicht, wie der ZMD es hier behauptet, dass damit diese Tatsache und Realität als begrüßenswert oder gar erstrebenswert anerkannt wird. Im Gegenteil ist diese Einsicht für die Muslime ein Ansporn, sich nach besten Kräften dafür einzusetzen, diese Gesellschaft in eine islamgemäße umzuwandeln.“[5] Ebenso stellt er in einem Beitrag für die Islamische Gemeinschaft in Deutschland zur Frage der Vereinbarkeit des deutschen Rechts mit der Scharia „auf verschiedenen Gebieten eine Unvereinbarkeit fest, die kaum aufzulösen sei, vor allem im „Bereich Rolle der Frau“.[6]
geschrieben von Ahmad von Denffer


Ich glaube, das war doch vor Äonen mal das gestellte Thema.
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silhouette

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adam
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Mitglied

Was nun????
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 03.08.2009, 23:39:01
Was sagen wir denn jetzt den Herren Schmidberger, von Denffer und wie sie alle heißen, die genau für ihre Religion einen maßgeschneiderten Staat haben wollen? Müssen wir uns mit den Herren (die eine oder andere Dame kommt sicher auch noch dazu) an einen Tisch setzen und lange diskutieren?

Oder sagen wir ihnen, daß wir einen Staat haben, der es allen nach Möglichkeiten recht macht, wenn sie bereit sind, die gesamte Nation anzuerkennen und darin mit allen Rechten und Pflichten zu leben und daß es dafür in diesem Staat keine Alternative gibt?

Die Menschenrechte aufgeben wäre ein kleiner Schritt für einen Staat, aber eine Riesendummheit für die Menschheit.


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adam
hafel
hafel
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Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.08.2009, 22:56:57
Ich finde Deinen unausgewogenen Beitrag auch "gewöhnungsbedürftig". Mann/Frau kann sich nicht nur die Zitate raussuchen die gerade mal passen.
--
hafel
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
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Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf Karl vom 03.08.2009, 19:27:03
Ist die DIK nicht doch eher ein Schaulaufen??

Auszug aus Welt online 24.6.09:

Dissens herrschte in der von der Arbeitsgruppe eins der Islamkonferenz vorgelegten Erklärung über die Rolle der muslimischen Verbände bei der Förderung der Integration. Während die Verbände auf Leistungen wie die Einbindung religiöser Muslime in zivilgesellschaftliche Strukturen oder auch auf Bildungsangebote verwiesen, betonten die Vertreter der nicht-organisierten Muslime, dass die Aktivitäten islamischer Verbände weniger die Integration als vielmehr die Segregation, also die Absonderung, förderten. Der Islamrat unterzeichnete die Schlussfolgerungen nicht.

Ebenso trug der Islamrat, zu dem die islamistische Organisation Milli Görüs gehört, die Schlussfolgerungen des Gesprächskreises zur Sicherheit nicht mit. Ein Konsens zum Begriff „Islamismus“ konnte nicht erzielt werden. In der Schlusserklärung heißt es zudem, dass die Einnahmen der Verbände, auch aus dem Ausland, offenzulegen seien. Das trug der Islamrat nicht mit. Zudem sollen die Verbände aktiv etwaige extremistische Bestrebungen in der muslimischen Bevölkerung problematisieren ....

Dazu noch ein Umfrageergebnis:

Umfrage
Braucht Deutschland eine Islamkonferenz?

Ja Nein abstimmen
Ergebnis:
19% Ja 81% Nein

1790 abgegebene Stimmen

Wenn so fundamentale Fragen ungeklärt bleiben ist das ganze eher eine Kette mit schwachen Gliedern. Bei einigen Verbänden habe ich den Eindruck, dass die schönen Worte zur Anerkennung der verfassung lediglich fromme Lippenbekenntnisse darstellen.

Ich stimme hier den nicht organisierten Moslemen zu: Die Verbände sind eher nicht integrativ sondern fördern die Abgrenzung.

übrigens habe ich meinen Beitrag noch mal auf "Angst" durchgesehen und nichts gefunden, was eine derartige Auslegung nahelegt.

Aber das kann es im Bezug auf den Islam nicht geben.

Toleranz gegenüber der Intoleranz.


Weitere Frage: Wann gibt es in den Moslemischen Ländern Christen-Konferenzen???
In fast ausschlieslich moslemischen Ländern beobachten wir eine ausgeprägte Intoleranz anderen Religionen gegenüber.(Mal ganz abgesehen von der historischen Christen und Judenverfolgung im Osmanischen Reich, die ja gegenüber anderen "ungläubigen" das privileg hatten nicht masakriert zu werden, wenn sie ihren Glauben nicht abschwören wollten. Dann durften sie sich als "Dimmis" erniedrigen lassen)

donaldd

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silhouette
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Re: Was nun????
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 04.08.2009, 00:22:46


Oder sagen wir ihnen, daß wir einen Staat haben, der es allen nach Möglichkeiten recht macht, wenn sie bereit sind, die gesamte Nation anzuerkennen und darin mit allen Rechten und Pflichten zu leben und daß es dafür in diesem Staat keine Alternative gibt?

Die Menschenrechte aufgeben wäre ein kleiner Schritt für einen Staat, aber eine Riesendummheit für die Menschheit.

adam
geschrieben von adam

Und ob wir ihnen das sagen! Und im Hinterkopf legen wir eine Gedenksekunde an Neil Armstrong ein. )

--
silhouette
Karl
Karl
Administrator

Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von Karl
als Antwort auf hafel vom 04.08.2009, 00:40:15
Ich finde Deinen unausgewogenen Beitrag auch "gewöhnungsbedürftig". Mann/Frau kann sich nicht nur die Zitate raussuchen die gerade mal passen.
geschrieben von hafel an mart1


Hallo hafel,

sicher wolltest Du diesen Satz auch an silhouettes Beitrag [03.08.09 23.39] anhängen, die ja "für die Ausgeglichenheit" gesorgt hat. Es zementiert in der Tat die Positionen und hilft die Mauern hochzuziehen, anstatt sie einzureißen, wenn jeder die Extrempositionen der anderen Seite zitiert.
--
karl
Karl
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Administrator

Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 04.08.2009, 01:57:02
@ donaldd,

zur Bewertung deiner Umfrage, wäre die Quelle nicht unwichtig und die Information darüber, wer gefragt wurde. Das Ergebnis der Umfrage
"Braucht Deutschland eine Islamkonferenz?" könnte ja die Befragung der Gesamtbevölkerung sein, eventuell auch noch im Internet? Die 81% Nein-Stimmen würden dann m. E. nur zeigen, wie unaufgeklärt die Gesamtbevölkerung ist.

Bei einigen Verbänden habe ich den Eindruck, dass die schönen Worte zur Anerkennung der verfassung lediglich fromme Lippenbekenntnisse darstellen.
geschrieben von donaldd
Warum habe ich den Eindruck, dass für Dich unsere Verfassung nur ein Lippenbekenntnis ist, denn im
letzten Absatz outest Du dich, wenn Du islamische Staaten beim Umgang mit Christen offenbar als Rechtfertigung für deine Haltung gegen eine Islamkonferenz bemühst.

Darf ich Dir eine ganz simple Frage stellen?

Was würdest Du, wenn du den Dialog nicht willst, als Alternative tun, um die Integration der Muslime in unsere Gesellschaft zu fördern? Diese Menschen sind nun mal da und sie werden bleiben. Was also schlägst Du vor?
--
karl
Karl
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Administrator

Re: Analyse dieses Threads bis Seite 24
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 03.08.2009, 20:28:15
Hallo Hugo,


danke für dieses Zitat. Es zeigt, dass die Beharkerei mit Zitaten allein dem Zwecke der Polarisierung und Ausgrenzung der anderen dient. Alle die vom Islam mit gutem recht Toleranz fordern, müssen darauf hingewiesen werden, dass sie sich selber prüfen müssen, ob sie diesem Anspruch genügen. Ich fühle die Gesellschaft nicht durch Moslems bedroht, auch nicht durch Christen, sondern nur durch die Fundis jedweder Richtung.
--
karl

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