Religionen-Weltanschauungen Der europäische Islam

ryan50
ryan50
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Der europäische Islam
geschrieben von ryan50
Hatte noch jemand am 25.07.2009 · 16:05 Uhr
sich evtl. auch mal dafür interessiert?
Mit Bassam Tibi lohnt es sich jederzeit und das auch stundenlang, zu diskutieren, dieser Mann hat Charme, Bildung, eine perfekte Ausdrucksweise und einen sicheren Diskussionsstil.
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ryan50

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" Muslimische Intellektuelle debattieren die europäische Rolle des Islams (Bild: AP) Der europäische Islam
Kontroverse unter den Intellektuellen
Von Michael Hollenbach
Auch die Vertreter eines europäischen Islams haben durchaus unterschiedliche Vorstellungen, wie der Koran zeitgemäß zu interpretieren. Nicht nur Reizwörter wie Scharia und Dschihad sorgen für eine heftige Kontroverse unter muslimischen Intellektuellen.

"Euro-Islam ist eine Kombination europäischer Lebens- und Denkweise mit dem Glauben des Islams, aber reformiert."

Der Göttinger Politikwissenschaftler Bassam Tibi hat vor 17 Jahren zum ersten Mal den Begriff Euro-Islam in die Diskussion eingeführt.

"Im Euro-Islam gibt es keine Scharia und kein Dschihad. Viele Muslime sagen, ohne Scharia und ohne Dschihad gibt es kein Islam. Wenn sie ehrlich sind und informiert sind, was Scharia und Dschihad bedeuten, dann können sie leicht zum Ergebnis kommen: Scharia und Dschihad sind nicht verfassungskonform. Das heißt: Wenn ich an den Islam glauben will und will an Scharia und Dschihad festhalten, dann kann ich nicht auf dem Boden des Grundgesetz stehen."

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ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
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Re: Der europäische Islam
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf ryan50 vom 27.07.2009, 11:31:54


"Im Euro-Islam gibt es keine Scharia und kein Dschihad. Viele Muslime sagen, ohne Scharia und ohne Dschihad gibt es kein Islam. Wenn sie ehrlich sind und informiert sind, was Scharia und Dschihad bedeuten, dann können sie leicht zum Ergebnis kommen: Scharia und Dschihad sind nicht verfassungskonform. Das heißt: Wenn ich an den Islam glauben will und will an Scharia und Dschihad festhalten, dann kann ich nicht auf dem Boden des Grundgesetz stehen."

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Schon immer meine Rede.

meritaton
Medea
Medea
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Re: Der europäische Islam
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 27.07.2009, 11:57:10
Genau d a s ist seit vielen Jahren meine Auffassung.
Es geht einfach nicht zusammen mit unserem Grundgesetz.
Ich war in mehreren Vorträgen von Herrn Bassam Tibi, aber er ist nicht sehr wohl gelitten bei seinen Glaubensbrüdern.

Medea
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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Der europäische Islam
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ryan50 vom 27.07.2009, 11:31:54
Wie vergangene Diskussionen hier zeigten, sind die Ansichten dieses Islamwissenschaftler im St. äußerst kontroversiell und hart betrachtet worden.

Er hat sich mit seinen Ansichten zwischen alle Sessel gesetzt, die es da gibt oder gäben könnte.

Solche Menschen gefallen mir, sein Ansichten finde ich zum überwiegenden Teil einleuchtend und richtig. Er wäre einer fairen Diskussion würdig.


mart1
uki
uki
Mitglied

Re: Der europäische Islam
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.07.2009, 13:14:21
Marts Link
Wiederholung, Bassam Tibi

Weil Links manchmal nicht angeklickt werden, hier der letzte Satz, der mich in der Aussagekraft beeindruckt:
Tibi: Der erste Schritt ist, den Begriff des Europäers neu zu definieren. Ein Europäer ist nicht Christ, sondern ein Mensch, der sich an europäischen Werten orientiert, die säkular sind. Wer europäische Werte akzeptiert und Bürger eines europäischen Landes ist, ist Europäer.
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Diese Aussage zu durchdenken, scheint mir interessant. Auf jeden Fall wünschenswert, käme es soweit, dass die Muslime in Europa tatsächlich europäische Werte akzeptieren. Dann nämlich würde sich der 1. Teil seiner, Tibis Aussage, --ein Europäer ist nicht Christ--- erübrigen.
Ich schätze, bis dahin liegt noch ein langer Weg vor uns.
Wie an Bassam Tibi zu erkennen ist, es gibt Muslime, die den richtigen Weg einschlagen. Solche Menschen sollten mehr Anerkennung und Akzeptanz erfahren, damit es eine Hoffnung gibt, dass das Zusammenleben eine Selbstverständlichkeit wird.
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uki
george
george
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Re: Der europäische Islam
geschrieben von george
als Antwort auf ryan50 vom 27.07.2009, 11:31:54
Bassam Tibi ist mir bereits seit den 70iger Jahren bekannt und auch damals war er von beeindruckender Praezision, er brachte die Angelegenheiten recht schnell auf den Punkt. Damals war er noch in Hamburg und die ARD hatte ihn immer mal wieder befragt.
2006 erfuhr ich dann, dass Bassam Tibi in Goettingen aus seinem Lehrstuhl rausgeekelt und die Position anschliessend gestrichen wurde. Er ging dann in die USA. Ich habe das sehr bedauert, dass er der dtsch. Borniertheit erlegen ist. Tibi wird Deutschland in entscheidenden Situationen nochmal fehlen. Er war meines Wissens auch nie zur DIK geladen.
--
george

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Karl
Karl
Administrator

Europa ist selbstverständlich nicht als 'christlich' zu definieren
geschrieben von Karl
als Antwort auf uki vom 27.07.2009, 14:14:06
ein Europäer ist nicht Christ
geschrieben von uki nach Tibi


Die gegenteilige Aussage "ein Europäer ist Christ" wäre doch sowieso obsolet. Wieviele von uns wären dann keine Europäer? Europäersein an der Religion festzumachen, ist doch von Anfang an absurd. Die heutige Europäische Kultur ist ja gerade durch die Befreiung von der Religion, durch einen Jahrhunderte langen kulturellen Befreiungskampf entstanden.

Gerade deshalb dürfen wir uns auch nicht einer anderen, neuen Religion Untertan machen, sondern Menschen jeder Religion müssen akzeptieren, dass man Europa nicht religiös definieren darf, sondern nur säkular.
--
karl
hema
hema
Mitglied

Re: Europa und unsere Kultur
geschrieben von hema
als Antwort auf Karl vom 28.07.2009, 06:23:43
Jede Religion hat in der Vergangenheit die Kulturen der Voelker beeinflusst. Zu sagen Europa ist nicht christlich gepraegt, entspricht nicht den Tatsachen. Genau so wenig waere es richtig wenn man sagen wuerde der Islam hat die Menschen in diesem Kulturkreis nicht gepraegt.

Ich sehe die Hindus an, die Buddhisten, die Hopi-Indianer und viele andere Kulturen. Sie alle wurden von ihren Glaubensvorstellungen gepraegt und ihr Leben orientiert sich noch immer an diesen Vorstellungen.

In Europa hat sich ein Wandel vollzogen.
Die Kathol. Kirche waere die Religion der LIEBE, so wie der Islam die Religion des FRIEDENS waere.
Beide sind vom Weg abgekommen. Die Folge davon ist eine Irritation der Gläubigen, die jetzt nicht mehr wissen was richtig und falsch ist und wo der Weg hin fuehrt.

Aber zu sagen Europa ist nicht christlich gepraegt waere falsch.
Leider schreien die "Gottlosen" und die "Ungläubigen" am lautesten.

Es gibt aber sehr viele tief gläubige Menschen, die ihren Glauben an Gott auch leben und viel Gutes tun.
An diesen sollten wir uns orientieren und nicht an den Ungläubigen.

Der Islam gehoert gereinigt. Ein "Europaeischer Islam" waere auch nur ein halber Islam.

Trotzdem haben ALLE relig. Lehren Platz in Europa, so diese einen ehrlichen, guten und menschlichen Weg gewaehlt haben.





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hema
ryan50
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Re: Europa ist selbstverständlich nicht als 'christlich' zu definieren
geschrieben von ryan50
als Antwort auf Karl vom 28.07.2009, 06:23:43

(...)
Gerade deshalb dürfen wir uns auch nicht einer anderen, neuen Religion Untertan machen, sondern Menschen jeder Religion müssen akzeptieren, dass man Europa nicht religiös definieren darf, sondern nur säkular.
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karl
geschrieben von karl


Welche andere, neue meinst du - den Islam?
Also ich bin schon dafür, dass Europa sich seiner christlich-jüdischen Tradition bewußt ist und diese inclusive unserer europäischen Kultur und der Erhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verpflichtet fühlt.
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ryan50
Karl
Karl
Administrator

Re: Europa ist selbstverständlich nicht als 'christlich' zu definieren
geschrieben von Karl
als Antwort auf ryan50 vom 28.07.2009, 09:42:52
Das ist Dein gutes Recht, ryan50. Ich definiere mich aber eher als Produkt des Befreiungskampfes von dem Joch der Kirche und der Religionen und das werden viele andere auch tun dürfen. Es ist eben mein Recht, dies als Europäer sagen und schreiben zu dürfen und dies ist ein sehr hohes Gut.
--
karl

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