Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Das Frauenbild in der kath. Kirche

Religionen-Weltanschauungen Das Frauenbild in der kath. Kirche

mart
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Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von mart
als Antwort auf eleonore vom 25.08.2007, 08:46:52
Ja, der gute Thomas von Aquin, Ehrentitel Doctor angelicus (engelsgleicher Doktor) und Lumen ecclesiae (das Kirchenlicht) *g*

"Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen." und "Das Weib verhält sich zum Manne wie das Unvollkommene und Defekte zum Vollkommenen.".....


Er kann sich nur auf viele Vordenker berufen bzw. er hat eine erkleckliche Zahl an Nachdenkern:

Z.B. "...würde es nur Erbrechen verursachen, Weiber anzuschauen... Da wir nicht einmal mit den äußersten Fingerspitzen Kot und Schleim anrühren mögen, warum begehren wir so eifrig das Schmutzgefäß selbs zu umfassen?"
Der heilige Odo (878-942)

"Alle Bosheit ist klein gegen die Bosheit des Weibes. Besser ist die Gottlosigkeit des Mannes als ein wohltuendes Weib."
Die Synode zu Tyrnau 1611
Mit päpstlichem Segen

"Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde."
Thomas von Aquin, Patron der katholischen Hochschulen

"Mönche brauchen nur eine Frau zu sehen, dann grunzen sie wie echte Schweine."
Pressemitteilung Deutscher Katholikentag 1968



"Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen."
Johannes Chrysostomos, Kirchenlehrer

"Wer mit dem Weibe aber verkehrt, der ist der Befleckung seines Geistes so ausgesetzt wie jener, der durchs Feuer geht, der Versengung seiner Sohlen."
Franz von Assisi, Heiliger



mart
eleonore
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Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von eleonore
als Antwort auf mart vom 25.08.2007, 09:03:52
es wäre interessant zu erfahren, woher diese urangst der männer, ob in kutte oder anzug, vor uns frauen kommt.
ob das mit unsere gebärfähigkeit, und der daraus folgende neid eventuell zu tun hat?
das wir in lage sind *leben zu schenken*, und in diese bereich sind die männer ausgeschlossen?, bis auf den zeugungs akt.

es muss auf jeden fall ein sehr tiefliegende angst sein, sonst hätte es nicht soviel unheil hervor gerufen gegen uns.
--
eleonore
schorsch
schorsch
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Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von schorsch
als Antwort auf mart vom 24.08.2007, 19:30:39
Richtig: Die Frau als gleichberechtigte Partnerin (auch der Kirche!) existiert für den Vatikan immer noch nicht!

Ein aufrechter katholischer Kleriker sieht das immer noch so: Die Frau ist die Erde, in die ich mittels meines Pfluges meinen Samen weitergebe.
--
schorsch

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mart
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Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von mart
als Antwort auf schorsch vom 25.08.2007, 10:19:22
Klingt es da nicht wie Hohn, wenn 1922 der katholische Theologe Ries erklärte:

"Der katholischen Kirche und ihr allein verdankt die christliche Frau ihre wahre Würde. Es ist darum billig und recht, daß die Frau sich auch der Kirche als dankbar erweist."

Wie gesagt, ich habe noch keinen Widerruf der verächtlichen Meinung so vieler, allzu vieler Vertreter der Kirche über Frauen gehört, und das fängt mit Paulus an.
Mit dem Neuen Testament und mit den überlieferten Worten und Taten Jesus ist die jahrhundertelange und teilweise tödliche Frauenfeindlichkeit nicht zu begründen.



--
mart
Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 25.08.2007, 10:39:58
Da sieht man, wie "genau" hier im Forum gelesen wird. Molthagen wurde hier mit seiner Auslegung längst erwähnt, daher ist es überflüssig, Paulus als Frauenfeind zu bezeichnen. Aber um die Anfeindungen ständig wiederholen zu können, liest man Texte einfach nicht oder verdrängt sie sehr rasch aus dem Gedächtnis..
Und wer soll für einen Toten widerrufen?

--
eirene
mart
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Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.08.2007, 10:53:56
Ja, den Baptisten Molthagen und seine mögliche, aber nicht zwingende Interpretation der Aussprüche von Paulus, habe ich nicht erwähnt.
Jedenfalls gab es ca.30 Jahre nach dem Tod von Paulus Pastoralbriefen von Timotheus und Titus, die im Namen Paulus ziemlich frauenfeindliche und für die kirchl. Tradition problematische Anleitungen für die Gemeindeführung gaben. Nebenbei gefragt, wo wehte hier der heilige Geist?

Anstelle der Toten kann man sich nicht entschuldigen - wie recht du da hast,
aber als Oberster einer Institution, die die Frauenfeindlichkeit und den Sexismus institutionalisiert hat, könnte man doch einiges tun.

Zum Beispiel muß gefordert werden, daß der Papst als Souverän des Vatikanstaates, der nach Artikel 1 des Grundgesetzes die Gewalten der Legislative, Exekutive und Judikative in einer Person vereinigt, endlich die Menschenrechtscharta und insbesondere die Frauencharta (diese besagt eigentlich nur, daß auch Frauen unter den Menschen einzureihen sind und geiche Rechte wie die Männer besitzen) unterschreibt.... auch wenn es dann "kleinere" Änderungen in der Bibelauslegung, in den Statuten und einen größeren Machtverfluß für Männer in dieser Kirche geben wird.

Dann wäre auch endlich eine Entschuldigung der kath. Kirche fällig für alles Unrecht, für alle Morde, Folterungen und Unterdrückungen, die diese Kirche im Namen ihres Gottes an den Frauen (und manchen Männern) in der Vergangenheit begangen hat.

Und dann könnte man sich überlegen, wie es kommen kann, daß "Kirchenlehrer" so vom Heiligen Geist verlassen sind um diese extremst sexistischen Gedanken zu denken, geschweige über die Lippen zu bringen. Wird dadurch nicht ein trübes Licht auch auf andere Aussagen dieser als Heiligen verehrten Gelehrten geworfen?
Jedenfalls haben sie der kath. Kirche einen Bärendienst erwiesen.

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angelottchen
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Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.08.2007, 08:47:36
na, immerhin hast Du es doch gelesen ... und es ging um einen weiblichen Papst, der / die kluge Sachen sagt.
--
angelottchen
Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 25.08.2007, 09:03:52
Schau Dir das mal genauer an:

"Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen."
Johannes Chrysostomos, Kirchenlehrer

"Wer mit dem Weibe aber verkehrt, der ist der Befleckung seines Geistes so ausgesetzt wie jener, der durchs Feuer geht, der Versengung seiner Sohlen."
Franz von Assisi, Heiliger
--------------------------------------------------------
Der Johannes sagt so und der Franz so.

Das ist doch aber nun schwer für die Männer,überlegt mal.
Was sollen Sie nun tun??? Sie sind doch hin und hergerissen bei solchen Worten.
Entweder leben Sie Ihre Geilheit aus,dann Beflecken Sie sich oder sie leben keusch und züchtig,nur dann ganz ohne Sex,wie es ja die Priester tun sollten.Doch noch nicht mal Diese halten sich dran.Somit soll es wieder mal nur für das gemeine Volk sein,Vorschriften über Vorschriften.
Demnach dürften doch Niemand,der in der kath.Kirche seinen Dienst nachgeht,Bischöfe Päpste und Priester und was es noch alles gibt,Eminenzen und und seinen Geist beflecken. Warum werden solche Männer der Kirche nicht angemessen bestraft dafür und entlassen,egal was Sie für eine Stellung innerhalb der Kirchenhirarchie haben???
Die müssen doch unbefleckt bleiben,laut Franz.
Und wieviele Kinder waren in den Katakomben,unterirdisch damals in Italien (war es Rom,ich weiß es nicht genau)
gefunden worden,alle von den angehörigen der kath. Kirche gezeugt worden.
Tolle Machenschaften und bei uns ist es Sünde und wir kommen in die Hölle dafür.
Da müssen sich aber viele aus den Reihen der kath.Kirche wiedertreffen. Oder gibt es für Sie eine extra Hölle???

Wie soll man das sonst deuten,fragt sich,Astrid
Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 25.08.2007, 10:39:58
Für was soll sich die Frau dankbar erweisen?
Dafür,daß Frau,Frau ist?
Blöder gehts nimmer,hm?
Was können die Frauen dafür,daß Sie als Mädchen
zur Welt kamen und nicht als Jungen????
Soll man dankbar sein,reden zu dürfen oder
nachwievor das Süppchen kochen zu dürfen?

Die Kirche scheint mir,braucht immer Jemanden,
früher die Ketzer und Hexer,heute noch immer die Frauen,
um Macht ausüben zu wollen.
Mit der Pille ist es doch nicht anders.
Die Kirche soll froh sein,daß es die Pille gibt.
Ansonsten wünschte ich mal,wenn die Frauen nur noch zum
Kinderkriegen da sind,bringt die Kinder,liebe Frauen,alle zur Kirche,die können Sie dann auch ernähren,denn Sie wollte ja,daß Ihr nicht verhütet.
Das ist auch so ein Schwachsinn,den begreife Wer will,
ich nicht,Astrid
Re: Das Frauenbild in der kath. Kirche
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 25.08.2007, 11:48:48

eirene:
Baptist hin oder her, das ist mir egal. Es wird noch öfter passieren, dass man in der Zusammenschau bei einzelnen Texten erkennen muss, dass eine Interpretation falsch oder mehrdeutig etc. war. Bezüglich einzelner Bereiche der Bibel kann sich die Kirche ja nicht auf Unfehlbarkeit berufen. Meiner Meinung nach stammt das Dilemma mindestens im gleichen Ausmaß auch von der Tradition her, in der Frauen von Anfang an eher im Hintergrund blieben. Ich weiß, dass andere Bekenntnisse hier eine andere Position beziehen und von Frauen in wichtigen Positionen der Urkirche sprechen. Ich kenne aber auch sprachliche Untersuchungen, die beweisen wollen, dass z. B. die Frau Junia ein Junias war.
Es gibt trotz der Frauenordination in einigen Ortskirchen auch gewichtige Stimmen in protestantischen Gemeinschaften, die Molthagen nicht folgen und die Frauenordination ablehnen, nicht weil die Frau minderwertiger wäre, sondern weil ihr einfach andere Aufgaben zukommen.
Die Internetadresse: http://www.bibelheute.ch/seiten/artikel/_artikel/bibelschule/frau%20und%20lehren.pdf
Das heißt, nicht nur die Katholiken sind hier geteilter Meinung, sondern auch die Protestanten.
Die rkK steht nur insofern bisher alleine da mit diesem Problem, weil sie als Einzelkirche mit zentraler Führung keine Abweichler haben kann, ohne dass diese automatisch schismatisch wären.

eirene:
Die Kirche steht vielleicht auf dem Standpunkt, dass man auch nicht sagen könne, die Männer seien benachteiligt, weil sie nicht gebären können.
Manche protestantische und katholische Theologen vertreten offensichtlich die Ansicht, dass eine gewisse Aufgabenteilung zwischen Frau und Mann von der Natur vorgegeben ist, und die Geschlechterrolle könne keine Benachteiligung sein. Ob das frauenfeindlich ist? Ich weiß es nicht.

eirene:
Dass die Kirche die Frauen zu den Menschen zählt, muss sie eigentlich nicht extra unterschreiben. Was du mit den Menschenrechten hast, verstehe ich nicht, unterschrieben haben viele, geändert hat sich wenig.
Mir liegt an Taten mehr als an Gesten.
Ich glaube nicht, dass sich so schnell eine Mehrheit finden wird, die Molthagen recht gibt, daher glaube ich auch an keinen Machtverzicht der Männer in der Kirche (wenn man da überhaupt von Macht sprechen kann), ich bitte aber, das nicht als eine Wertung sondern als Diagnose aufzufassen.
Die Entschuldigung ist durch Johannes Paul II erfolgt. Ich weiß, dass nicht alle zufrieden sind, aber die Juden waren es zum Beispiel.
Was die Morde und Folterungen etc. betrifft, war sie in guter Gesellschaft, denn es arbeiteten Staat und Kirche Hand in Hand. Und was heute im Nachhinein als moralisch minderwertig gilt, galt damals als Recht. Keine Sünde ohne Sündenbewusstsein der Täter. Was soll eine Entschuldigung viel späterer Generationen, die wegen des Zölibats mit den Tätern nicht einmal verwandt sind? Oder ziehen die Österreicher und Deutschen heute sich entschuldigend durch die Welt, weil ihre politische Überzeugung Hitler an die Macht gebracht hat und seine Verbrechen erst ermöglichte? Und diese Taten geschahen im vorigen Jahrhundert, einzelne Täter leben vielleicht noch.
Die Kirchenlehrer und Heiligen sind und waren auch Menschen. D. h., sie haben sich redlich bemüht, ein christliches Leben zu führen, haben aber auch ordentlich Mist gebaut.
Fehler in einem Bereich müssen nicht zwangsweise Fehler in anderen Bereichen nach sich ziehen, vor allem dann nicht, wenn es sich um Fehler aufgrund eigener persönlicher Schwierigkeiten handelt. Dass der Kirche jahrhundertealte Fehler von Kirchenmännern noch heute nachhängen, sieht man im ST.

--
eirene

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