Religionen-Weltanschauungen Das Fegefeuer bzw. die Hölle

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2022, 10:49:05

Erstens, digi, ist die Hexenverfolgung Jahrhunderte her, und ganz ehrlich: ich finde es "unter Niveau", immer wieder dieses Thema als Grund für die heutige Kritik an der Kirche zu nehmen, da gibt es viele andere mehr und aktueller (Stichwort Missbrauch). Dagegen (ohne Poltern und verbale Ausbrüche) zu argumentieren, ist etwas anderes als Dein Radau. Ich finde die Hexenverfolgung grauenvoll, schlimm, große Menschheitsverbrechen. Aber langsam wird es Zeit, sich mal was Neues an Kritik auszusuchen, finde ich.

Aber darum ging es mir gar nicht. Wenn Du die Kirche kritisierst, und das seriös begründest, ist das für mich in Ordnung, da würde ich dem einen oder anderen vermutlich sogar beipflichten. Aber Deine Attacken, Deine Worte wie  "Unsinn" etc. bezogen sich auf den Glauben und sogar direkt auf die Gläubigen. Und obwohl ich kein Christ bin, finde ich das nicht in Ordnung. Darüber hinaus nervt es extrem, dass hier dauernd Kirche mit Glauben ineins gesetzt wird...

Aber das wird das letzte sein, das ich dazu schreibe. Die Toleranz, die ich anderen gegenüber zu geben bereit bin, kann man bei religiösen und spirituellen Themen bei den meisten Mitgliedern in diesem Forum nicht erwarten, und das bedauere ich sehr. Ist es nicht bezeichnend, dass Dir hier ein Nicht-Christ kritisch antwortet? Die Christen hier in diesem Forum wagen es doch schon nicht  mehr, sich zu äußern...

DW

xenia
xenia
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von xenia
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2022, 20:35:23

Der Münchner im Himmel ist immer wieder schön.

xenia ;-)

BerndHeinrich
BerndHeinrich
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von BerndHeinrich
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.07.2022, 12:20:25
Ist es nicht bezeichnend, dass Dir hier ein Nicht-Christ kritisch antwortet? Die Christen hier in diesem Forum wagen es doch schon nicht  mehr, sich zu äußern...
geschrieben von Der-Waldler
Lieber DW, Dank, für Dein Geschriebenes.
Dem, was ich zitiert habe, widerspreche ich aber, da es, zumindest auf mich, nicht zutrifft.
Ich bin bereit, mich mit jedem auszutauschen, der bereit ist dies 1. fair zu tun und 2. über ein Mindestmaß, an seriösen Informationen verfügt oder zumindest bereit ist, seine bisherigen Einschätzungen, anhand seriöser Quellen, zu überprüfen!
Leider sehe ich dies, bei den Forenmitgliedern, die die "heftigsten" Formulierungen benutzen, nicht mehr. Daher beobachte ich, in den Fällen, in denen eine ähnliche Entwicklung, wie nun auch hier wieder, nur noch .....

Hexenverfolgung hat es, in nicht unbedingt vielen aber dennoch natürlich zu vielen (selbst eine einzige Verfolgung ist zuviel und treibt mir, als Christ die Schamesröte ins Gesicht!), auch von den Kirchen gegeben. I.d.R. waren es aber weltliche Gerichte und nicht selten standen wirtschaftliche Interessen dahinter, die mit der Hexen-/Hexeranschuldigung bemäntelt wurden.
Prof. Peter Godman, soweit ich weiß (aber mich irren kann) bekennender Agnostiker oder Atheist, war einer der Ersten, die, nach Öffnung der Vatikanischen Archive, dort, ohne Einschränkung, recherchieren durfte. Nachzulesen in seinen, übrigens allgemein, viel beachteten Büchern "Die geheime Inquisition" (Verfolgung von Andersdenkenden) und "Die geheimen Gutachten des Vatikan" (Index der "verbotenen" Bücher). Beide Bücher kann man, gebraucht über die "Bucht", für sehr wenig €uronen beziehen ....
Ggf. aber sind  ca 4-5 €, für jemanden, der unbedingt an seiner bisherigen Meinung festhalten möchte, zuviel, was ich aber ausdrücklich niemandem hier unterstelle!

pace e bene
Bernd

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2022, 10:49:05

Die Bibel -
wahrscheinlich ein von Menschen geschaffenes "Narrativ" welches andere Erzählungen ersetzt hat.

Nehmen wir an, Digi, sie wird ersetzt, so wie heute viele andere Erzählungen ersetzt oder neu interpretiert werden.
Was folgt daraus?
Eine neue Priesterkaste?

Es scheint so zu sein, dass der Mensch eine Hoffnung, eine Zuversicht braucht um das Leben ertragen zu können (ganz ohne Sinn, ganz ohne Halt geht es wohl nicht).
Dieser Umstand jedoch erfordert eine Organisation und die bedarf der Vorleser und der Exegeten, so wie der Staat der Verwalter bedarf.

Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass ich glaube Agnostiker zu sein. Es als Zweifler vermutlich auch bin.
Ich vermute es leichter zu haben, könnte ich glauben.
​​​​​Mit anderen Worten - der Weisheit letzter Schluss ist diese, meine Art zu leben, auch nicht.

 

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Bias vom 12.07.2022, 13:32:02

Wenn man statt glauben vertrauen kann, wird es leichter ... man kämpft nicht mehr vergebens mit den Demonen ...

Ich habe mir vorhin Leonard Cohens "Die Flamme - The Flame" bestellt. Er fasst Unbegreifliches in Worten - eine "Religiösität" die trösten kann:
 

If you are the dealer, let me out of the game
If you are the healer, I'm broken and lame
If thine is the glory, mine must be the shame
You want it darker
Hineni, hineni
Hineni, hineni
I'm ready, my Lord

 
RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 12.07.2022, 12:20:25
Erstens, digi, ist die Hexenverfolgung Jahrhunderte her, und ganz ehrlich: ich finde es "unter Niveau", immer wieder dieses Thema als Grund für die heutige Kritik an der Kirche zu nehmen, da gibt es viele andere mehr und aktueller (Stichwort Missbrauch).
Mord verjährt NIE.

Und dafür den Glauben an einen imaginären Gott/Teufel mit Brot&Peitsche zu nutzen, anderen einzutrichtern/einzubläuen von Kleinauf -nämlich solange sie noch nicht kritisch denken (können)-, geht auch heute noch. Sie damit bei der Stange zu halten, darauf gehört ein derber Deckel.
Glauben kann von der heutigen Kirche nicht getrennt werden; denn sie machen sich dafür immer noch breit; dafür würde ich mich in Grund&Boden schämen.

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RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 12.07.2022, 13:32:02
Es scheint so zu sein, dass der Mensch eine Hoffnung, eine Zuversicht braucht um das Leben ertragen zu können (ganz ohne Sinn, ganz ohne Halt geht es wohl nicht).
Dieser Umstand jedoch erfordert eine Organisation und die bedarf der Vorleser und der Exegeten, so wie der Staat der Verwalter bedarf.
geschrieben von Bias
Um das Leben zu ertragen?
Welch furchtbare Einstellung, für mich furchtbare Art.
Dann mag sich derdiejenige auf die Socken machen; denn genau dadurch wird/ist das Leben erträglich, schön, lebenswert.
Wer sich bei jemandem (Gott/Teufel) ausjammern muss, der reist auf anderer Menschen Kosten. Vogel Strauß bringt nix.
Und dafür braucht Mensch schon gar nicht Gesundbeter.

Dazu würde mir durchaus noch mehr einfallen. Nämlich eine wirklich 'sachdienlich' aufgeklärte Menschheit, die nicht (mehr) an diesen (ach so tröstlichen?) Mummenschanz glaubt. Dann gäbe es auch Hoffnungslosigkeit, gar Verzweiflung, nicht.

Klar, habe ich auch mal n Durchhänger, aber das dauert nur maximal 10 Sekunden internes Abjammern. Währenddessen wurden aber die Ärmel schon hochgekrempelt.
Bias
Bias
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2022, 14:18:02

Zehn Sekunden jammern und gut ist's.
Gratuliere, Digi.

Doch das ist nicht was ich gemeint habe und nach alledem was Du bislang so im SF geschrieben hast, bin ich mir relativ sicher - Du weißt das.

Komm gut durch den Tag 
​​​​

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.07.2022, 13:59:01
Erstens, digi, ist die Hexenverfolgung Jahrhunderte her, und ganz ehrlich: ich finde es "unter Niveau", immer wieder dieses Thema als Grund für die heutige Kritik an der Kirche zu nehmen, da gibt es viele andere mehr und aktueller (Stichwort Missbrauch).
Mord verjährt NIE.

Und dafür den Glauben an einen imaginären Gott/Teufel mit Brot&Peitsche zu nutzen, anderen einzutrichtern/einzubläuen von Kleinauf -nämlich solange sie noch nicht kritisch denken (können)-, geht auch heute noch. Sie damit bei der Stange zu halten, darauf gehört ein derber Deckel.
Glauben kann von der heutigen Kirche nicht getrennt werden; denn sie machen sich dafür immer noch breit; dafür würde ich mich in Grund&Boden schämen.
geschrieben von digi

Jetzt werde ich mir untreu, aber Du schreibst Unzutreffendes, das nicht unwidersprochen bleiben darf.

Natürlich kann  man Glaube und Kirche trennen. Der Buddhismus, dem ich nahe stehe, kennt keine "Kirchen". Die Quäker, eine christlich-pazifistische Denomination, kennen keine "Kirche". Der Taoismus kennt keine Kirchen. Menschen, die dem Pantheismus oder dem Panentheismus nahe stehen, kennen keine "Kirche". Und auch viele Christen praktizieren ihren Glauben, ohne in einer Kirche zu sein, ja, viele lehnen diese sogar ab. Und dennoch sind das alles Glaubende, die ihren Glauben kirchenfrei leben.

DW
 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Das Fegefeuer bzw. die Hölle
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 12.07.2022, 13:32:02
Es scheint so zu sein, dass der Mensch eine Hoffnung, eine Zuversicht braucht um das Leben ertragen zu können (ganz ohne Sinn, ganz ohne Halt geht es wohl nicht).
Dieser Umstand jedoch erfordert eine Organisation und die bedarf der Vorleser und der Exegeten, so wie der Staat der Verwalter bedarf.

 
geschrieben von Bias

Nicht zwingend, @Bias

Im Buddhismus sind Menschen, die keiner Gruppe oder Organisation angehören, sogar die Mehrheit. Der Buddha nennt sie "Die, die allein gehen wie das Nashorn seinen Weg geht". Ich kenne mehrere Pantheisten, Spinozisten usw., für die gibt es überhaupt keine Organisation, selbst wenn sie sich dies wünschten (sie tun es nicht). Viele Menschen, die sich der Mystik verbunden fühlen (unabhängig davon, welcher Religion sie angehören), praktizieren das allein, meditierend, zurückgezogen.

Schönen Gruss

DW

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