Religionen-Weltanschauungen AT Gott oder Teufel?

yankee
yankee
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von yankee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2007, 13:15:26
Weil der glückliche Mensch gewöhnlich keine Religion braucht, können Religionen gewöhnlich keine glücklichen Menschen gebrauchen.
(Karlheinz Deschner, dt. Autor & Historiker, *1924)



--
yankee
Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yankee vom 25.10.2007, 13:32:10
Stimmt,mehr brauche ich ja nicht zu sagen oder?

Astrid grüßt Dich
eko
eko
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von eko
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 09:56:06
@ hugo:

Gerne will ich versuchen, Dir auf Deine Fragen Antworten zu geben.

Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich schon vor einiger Zeit hier im Forum meinen "Weg zu Gott" ( wenn Du so willst) beschrieben habe. Aber ich wiederhole mich gerne in kurzer Form:

Ich bin als Kind einer ev./kath. Mischehe geboren, getauft und konfirmiert worden. Der Vater erklärte der Mutter, dass sie ja die Kinder erziehen würde und deshalb von ihr auch den evangelischen Glauben vermittelt bekommen sollen. ( In den Augen der katholischen Kirche natürlich ein Sakrileg!)

Ich habe den üblichen Weg beschritten, bin in den Gottesdienst gegangen, zum Konfirmandenunterricht und Christenlehre....und dann auch zu den christlichen Pfadfindern.

Dass ich keine innere Ergriffenheit etwa beim Empfang des Abendmahls verspürte oder im Gebet, schrieb ich immer meinem eigenen Unvermögen zu. Ich fühlte mich immer klein und unvermögend, wenn da Pfarrer oder Jugendleiter im Brustton der Überzeugung all die vielen Weisheiten, Sprüche und und und losließen. Ich bewunderte diese Leute und dachte halt, ich sei eben.....eine Null.

Die ersten Fragen kamen auf, als ich heiratete und zum ersten Mal erfuhr, dass es nicht nur Evangelische und Katholische gibt, sondern dass es in der evangelischen Kirche noch unterschiedliche Richtungen gibt und da hat es bei mir zum ersten Mal einen Riß gegeben, als der ev.-lutherische Pfarrer ( ich kam durch die Heirat zu dieser Gemeinde) mir allen Ernstes erklärte, dass sie, die ev.-lutherischen, "näher am Zentrum, also bei Gott" seien. Das empfand ich als doch ziemlich überheblich.

Im Laufe meines Lebens spürte ich, dass die Fragen nach Gott und wer und was das eigentlich ist, immer drängender in mir wurden. Doch welchen Theologen ich auch befragte, ich bekam nie eine mich befriedigende Antwort. So suchte ich und suchte.....und fand einfach nichts. Die Kirche, vertreten hauptsächlich durch ihre Pfarrer, konnte mir keine Wegweisung geben. Alle von mir angepeilten Ziele erwiesen sich im Nachhinein als nicht haltbar. So habe ich auch nie eine befriedigende Antwort darauf erhalten, wer denn nun den wahren und wahrhaftigen Gott für sich in Anspruch nehmen kann. Sind es die Katholen, sind es die Protestanten, sind es die Moslems, und was ist mit dem Buddhismus und dem Hinduismus und wie sie alle heißen mögen.

Vor 7 Jahren ist meine Ehe in die Brüche gegangen. Seitdem lebe ich mit einer Frau zusammen, die mir - endlich!!! - die Türe gezeigt hat, durch die ich gehen musste, um ans Ziel zu gelangen.

Ich habe mich von allen kirchlich geprägten Vorstellungen darüber, was Gott ist und wie man sich ihn vorzustellen hat, was er für einen bedeutet und wo er nicht zuständig ist, allmählich gelöst. Gottesdienste besuche ich seitdem keine mehr.

Aber ich lasse zu, dass Gott in mir selbst ist und ich in ihm. Ich erkenne, wo Gott seine "Hand im Spiel" hatte und hat......und ich glaube an ihn.....und vertraue ihm!!

Wenn man sich die Vorstellung zu eigen macht, dass jeder Mensch Gott in sich trägt, löst sich auch die Frage von selbst auf, welche Religion denn nun die richtige und wahre ist. Denn es ist diejenige Religion, die jeder selbst in sich trägt, egal, ob christlich, islamisch oder sonstwie. Und wenn der Christ zu seinem Christengott betet und der Mohammedaner zu Allah, die Juden zu Jahwe und und und, dann tut jeder genau das Richtige, denn Gott ist universal, an keine Religion gebunden.

Diese Erkenntnis, hugo, hat sich bei durchgesetzt, als ich schon die 7 als Alterszahl vornedran hatte. Es ist nie zu spät, sich auf den Weg zu machen.....und es bedarf keiner überkandidelten Schulbildung oder Hyperintelligenz, sondern man muss ganz einfach nur den Willen dazu haben, es ernsthaft tun zu wollen.

Wer sich allerdings wer weiß wie toll und überlegen vorkommt, wenn er das alles verhöhnt und verlacht, wird nie so weit kommen und er wird ewig ein unzufriedener, streitsüchiger Mensch bleiben.

Ich bin zu bequem, um die Bibelstelle rauszusuchen, wo steht: "So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich finden lassen." Aber es ist wirklich so!

Über meinem Leben steht der Wahlspruch aus einem Psalm: "Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir". [size=14][/size]
Das ist mein Vertrauen in Gott........und ich bin noch nie enttäuscht worden. Allerdings erwarte ich auch nicht, dass sich Gott mir offenbaren soll, ehe ich an ihn glaube. Mein Gott offenbart sich mir durch seine Hilfe, die er mir gibt. Und die gibt er mir, weil ich ihm vertraue!!

Noch ein paar Takte zur Bibel und zum alten Testament.

Die Bibel ist von Menschenhand geschrieben, sie enthält alles Mögliche. Weisheiten, die anzunehmen bereichernd sein können, aber auch Sprüche, die eben von den damals Lebenden in ihrem Lebenskreis als richtig empfunden wurden, jedoch heutzutage keine Bedeutung mehr haben können. Da stehen auch viele Märchen drin............und Berichte über Mord und Totschlag. Vor allen Dingen im Alten Testament.

Diese Tatsache wird gerne von Lästermäulern dazu verwendet, sich über die Bibel negativ auszulassen. Jedoch: Wir klopfen ja heute auch nicht mehr das Licht mit dem Hammer aus, kleiden uns in Felle und gehen auf die Jagd. Ergo ist es auch nicht zulässig, diese uralten Geschichten in die Gegenwart herüberzunehmen und dann darauf herumzureiten und zu höhnen und zu lästern. Kein Pfarrer, der mit beiden Füssen in der Jetztzeit steht, wird so etwas übernehmen und seiner Gemeinde vermitteln wollen. Man sollte die guten und in unsere Zeit passenden Lebensweisheiten übernehmen, alles andere jedoch hat nur noch historischen Wert.

Und überdies: Das Neue Testament ist viel wichtiger und vermittelt uns weitaus mehr.

So, hugo, hab ich Deine Fragen jetzt zur Genüge beantwortet?
--
eko

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 25.10.2007, 16:36:18
danke eko,,das muss ich erst mal verdauen,,,mit über 70 noch mal einen Neuen Glauben oder ists ein modifizierter? anzunehmen und auszuleben,,,allerhand.

Ich will nicht im Detail darauf eingehen das Du der Ansicht bist, das Gott eine Vorstellung sei.

Das würde sich übrigens mit meiner Ansicht decken das die Gläubigen weltweit von einer Vorstellung geleitet sind die eben je nach Religion die verschiedensten Formen, Inhalte, Ausführungen ja Auswüchse annehmen kann. Da ja sich Menschen damit befassen andere Menschen hinter ihre Sicht der Dinge zu bringen und,,,wie wir ja wissen ist der Mensch sehr mangelhaft, fehlerhaft usw.. muss es eben auch zu falschen individuellen Entscheidungen kommen. Nur wer von uns darf sich rühmen (obwohl es fast Jeder tut) an der falschen Seite vorbeigeschrammt zu sein und zu der alleinseeligmachenden gefunden zu haben.?--

Eko ich hatte es da viel einfacher als Du.
Staat und Kirche waren mehr als getrennt und da ich mich von der Kirche abgewandt hatte blieb kaum Raum für irgendetwas dazwischen.

Meine Weltanschauung war fortan eine Nichtchristliche, Nichtreligiöse (ja sogar in Konfrontation dazu)und es gab keinen Moment in meinem Leben wo ich damit in eine zweifelhafte Situation gekommen wäre.

Es war alles sooo einfach, überschaubar klar, ja sogar sehr logisch,,,ich bin damit niemals angeeckt weder privat noch dienstlich und musste daraus für mich schließen: hugo, Du hast dich richtig entschieden, du hast wohl die für Dich passenden Vorstellungen erobert und -frei nach hema- salopp gesagt, den richtigen Gott für dich verpflichtet.*g*

nee eko, Fragen hab ich im Moment nicht an dich, denn Einzelheiten wärn mir wohl zu kompliziert und wir wärn wohl schnell wieder ein Knäuel wenns ins Detail ginge, aber im Großen und Ganzen hab ich wohl verstanden wie sich unsere unterschiedlichen Lebenswege auch unterschiedlich auf unsere Glaubensvorstellungen auswirken mussten.

irgend jemand hat mal gesagt: Die Umwelt formt den Menschen,,also doch,,,!?

hugo
carlotta
carlotta
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von carlotta
als Antwort auf schorsch vom 25.10.2007, 11:46:46
. So kann ich auch heute noch aus der Bibel zitieren und weiss, wie fromme Menschen ticken.
schorsch


ich wurde geprägt durch meine großmutter, die eine ausgesprochen gottesfürchtige (was für ein wort)frau war. täglich in die kirche, sonntags manchmal 2x. wenn ich bei ihr zu besuch war musste ich mit. andrerseits liess sie an ihren nachbarn kein gutes haar, und war voller hass gegen jene, die der kirche nichts abgewinnen konnten. ich habe schon als kind gespürt, dass da etwas nicht stimmen kann. es hat mich auf jeden fall dazu gebracht, glaube und kirche genau zu hinterfragen. ich habe der kirche vor langer zeit schon den rücken gewandt, versuche aber mein leben so anständig wie möglich zu leben.--
carlotta
hema
hema
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von hema
als Antwort auf carlotta vom 25.10.2007, 18:10:44
Ich nenne Menschen die so sind wie deine Großmutter war Scheinheilige,
weil sie nicht wirklich gut sind. Die üble Nachrede ist ein scheußliches ding!

Wer nicht so lebt, wie er betet, der ist mit den Pharisäern aus Jesu Zeit zu vergleichen, die sich in die erste Reiche gestellt und gebetet haben:
"Sieh her Gott. Ich bin ein gerechter Mensch. Ich gebe ein Zehent von allem (war damals üblich) etc. etc."

Ein anderer Mensch steht in der letzten Reihe und betet aus ehrlichem Herzen:
"Vergib mir Gott was ich falsch gemacht hab und hilf mir, in Zukunft richtig zu handeln."

Ob Gott Unterschiede macht zwischen diesen beiden Gläubigen?
--
hema

Anzeige

hema
hema
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von hema
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 11:27:58
Ich versuche zu erklären:

Es gibt Gutes, Positives, Helfendes, Aufbauendes, Weiterführendes.
Das alles können auch wir Menschen.

Ich kann einem Not leidenden in der Dritten Welt 100,-- oder 200,-- Euro geben und sagen: "Kauf Ware und verkauf sie mit Gewinn weiter."
Dann hab ich Gutes getan und ihm vielleicht geholfen eine Existenz aufzubauen.
Das Gute in mir, meine gute Denkweise und meine Hilfsbereitschaft hat das ermöglicht.

Das ist die göttliche Macht (Gott), die in mir sowas will und mir geht es wunderbar dabei.

*************************************************

Es gibt aber auch das Gegenteil.

Ich will nicht, dass dieses Land reicher ist als meines.
Ich hasse alle, die mehr als ich haben.
Bin eifersüchtig, weil sie glücklich sind.
Ich will stärker sein als sie und führe deshalb Krieg mit ihnen.
Ich nehme ihnen weg was sie haben und zerstöre ihr Land.

Das ist die böse Macht. Sie zerstört, erniedrigt, foltert, demütigt, raubt, schändet.
Sie treibt diese Menschen weiter und weiter in die eigene Zerstörung und in einen
Abgrund, aus dem sie kaum wieder heraus finden.
Immer unzufrieden, gestresst, genervt. Sie fühlen sich selten wohl.

*************************************************

Anderes:

Du hebst deine Hand. Wer hat ihr den Auftrag dazu gegeben?
Dein Herz schlägt. Hast du deinem Herzen gesagt es soll schlagen?
Wer läßt die Blumen wachsen? Wachsen sie von alleine? Warum verdorren welche?

Kannst du dir vorstellen, dass ein wissender Geist,
dem nichts unmöglich ist dahinter stecken könnte?

**************************************************

PS Hugo.
Dein Leben war und ist doch in Ordnung.
Du hast das Gute in dir - Gott ist damit zufrieden, weil du es leben läßt!




--
hema
hugo
hugo
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von hugo
als Antwort auf hema vom 25.10.2007, 18:49:30
nee hema dem kann ich immer noch nicht folgen,,ist mir zu abstrakt, gehts nicht einfacher, logischer für den normalen Menschen kapierbar ?

Oder soll ich gar nicht kapieren soll ich nur vermuten und glauben, besser gar nichts wissen ??

Deiner "Vorstellung" unterstellst Du die gleichen Einstufungen und Zuordnngen von Eigenschaften wie sie Dir gerade in den Sinn kommen.

Du sprichst von gut und böse ohne auch im geringsten wissen zu können was das ist und ob es zutrifft.

Der Regen der für den Einen ein Segen ist, kann für den Anderen eine Kathastrophe bedeuten,,,,,also gut und böse ??

absolut Deine reine Erfindung, Deine individuelle Zuordnung,,also machst Du Dir Deinen eigenen Gott, Deine Vorstellung

ok das kann man so stehen lassen wenn,
ok ja wenn ich nicht den Eindruck von einer missionarischen Tätigkeit hätte, mit welcher Du schwer beladen unterwegs zu sein scheinst.

Kannste diesen meinen Eindruck etwas verblassen lassen ? *g*


--
hugo
hema
hema
Mitglied

Re: Altes Testament - Gott oder Teufel?
geschrieben von hema
als Antwort auf hugo vom 25.10.2007, 19:11:23
Kannste diesen meinen Eindruck etwas verblassen lassen ? *g*

Möchte ich gerne. Ich weiß aber nicht wie.
Was verstehst du unter missionieren?

--
hema
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Ein kleiner Querverweis
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf hema vom 21.10.2007, 10:58:46
Ein kleiner Querverweis ...

zu diesem Thema: Kapitel 1 und 2 vor allem in Dawkins' Buch.

http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/berthas-archiv-6/26375_1_Berthas-Archiv-6.jpg[/img]


[i]Die Bertha
vom Niederrhein


Anzeige