Religionen-Weltanschauungen Absetzbewegungen aus der katholischen Kirche
Hinter dem Begriff "Gott" steckt immer auch eine Drohung, also wichtig genug, um sich darüber Gedanken zu machen.Merkwürdig, dass du das so siehst. Du musst eine sehr repressive religiöse Erziehung genossen haben. 😉
Luchs35
Ich bin zwar sehr religiös erzogen worden, vielleicht ähnlich wie Karl, allerdings nicht pietistisch, sondern trotzdem ziemlich liberal von sozialdemokratischen Eltern. Aber als Drohung ist mir Gott nie vermittelt worden, sondern eher als ein gütiger Vater, den ich um Hilfe bitten kann.
So war meine Erziehung, Gott sei Dank wurde mir ein solches Gottesbild, wie du es hast, nie vermittelt. Deshalb habe ich auch nie unter religiösen Traumatisierungen gelitten, sondern kann auch heute noch etwas mit Glaube und Religion anfangen, auch wenn mir meine Frömmigkeit völlig abhanden gekommen ist.
Nein, Rispe, ich wurde nicht im üblichen Sinn religiös erzogen, sondern in eine Religion hineingeprügelt - ich werde darauf nicht mehr näher eingehen, aber mit meinen Eltern hatte das nichts zu tun. Ich habe als kleines Kind nur unter stockfrommen Katholiken leben müssen nach dem Krieg, für die auch ein protestantisches Kind unerträglich war und deshalb halbtot geprügelt wurde nach vielen anderen Schikanen. Um mich zu schützen ließ mich meine Mutter katholisch taufen, mein Vater war da in Gefangenschaft.
Unvorstellbar, aber lehrreich, was Religion bedeuten kann. Heute ist die Natur meine Religion: Sie gibt, sie nimmt, sie belohnt und sie bestraft. Werte für mein Leben haben mir meine Eltern mitgegeben.
Aber ich entnehme trotzdem sehr vieles den diversen Religionen, hinter denen ja auch Klugheit verborgen ist, die für das Leben Sinn ergeben.
Luchs35
Das hört sich ganz schrecklich an. Dann verstehe ich das mit der Drohung, das kann gar nicht anders sein.
Mein Gott, was hat die sog. Schwarze Pädagogik damals angerichtet, gut, dass diese Zeiten vorbei sind.
Und wenn ich sowas lese, bin ich wieder doppelt dankbar dafür, dass ich solche Sachen als Kind nicht erleben musste. Eigentlich bin ich in einer ziemlich heilen Welt groß geworden, wenn ich darüber nachdenke.Da habe ich wirklich viel Glück gehabt.
Die Natur als Religon, damit kann ich nichts anfangen, ich personifiziere die Natur nicht. Eigentlich bin ich mehr oder weniger religionslos inzwischen, damit komme ich ganz gut klar. Mehr oder weniger, weil ich manchmal nicht so genau weiß, ob ich noch an einen Gott glaube oder nicht. Für mich bleibt das offen.
Also bin ich wahrscheinlich so etwas wie ein Agnostiker, falls man unbedingt ein Wort dafür braucht. Aber auch das trifft es wohl nicht so ganz, ich bin auch religionslos in dem Sinne, dass ich meine, auf feste Begriffe verzichten zu können. 😉
Ich glaub schon, dass, aber nun geht es wieder um Begriffe, im Menschen auch Böses angelegt ist.Ich fand, dass dieser Beitrag wenigstens ein Herzchen verdient hat, zu jeder Zeit glaubten die Menschen, ob es nun an Religionen oder Götter waren, das war so und wahrscheinlich wird es auch so bleiben. Zu gut und böse setze ich mal einen Spruch ein, ich denke, da ist was dran, kann ja jeder für sich entscheiden, ob es so ist.
Manche Menschen z.B. wünscht man doch sonst wo hin, ist das etwas Gutes?
Im übrigen finde ich es auch unvorstellbar, ohne "Religionen", die Klammern oft des Lebens sind, sich die Entwicklung in den letzten paar tausend Jahren vorzustellen, auch die "Ideologien" gehören m.E. dazu.
Ohne Religionen gäbe es keine hochentwickelten Kultstellen, keine Wunder-Architekten, die sich solche Werke ausgedacht, gebaut hätten, kaum "Kunst" überhaupt.
Keine Moscheen, keine Steinkreise, kaum Museen, keine Synagogen, keine Mythologien, vielleicht sogar nur Punk-Musik.
Aber zurück zum Thema: Ob die kath. Kirche reformierbar ist, kurzfristig, glaube!(aha) ich nicht. Staaten, die es 100% ohne "Religionen", nur mit Regeln probiert haben, sind doch gescheitert und Sokrates lebt auch nicht mehr in uns, übrigens hatte dieser Verstandesmensch sogar auch seinen "Dämon".
Ich hab das Gefühl, hier schlagen Emotionen sehr hohe Wellen, ich habe keinerlei Druck gehabt, mich in eine Religion einreihen zu müssen, als einziger Kandidat einer sog. Gemeinschaftsschule wurde ich einer konfessionellen Schul-Klasse zugeschlagen, weil sich ausser meinen Eltern keiner getraut hatte.
Obwohl ich keine religiöser Fanatiker oder das Gegenteil geworden bin, erkenne ich den hohen Wert unserer christlichen Tradition an, bei aller, auch scharfer Kritik, kann daher ziemlich nüchtern über alle religiösen Belange Stellung beziehen.
Der selbstverschuldete Sturz christlicher Religionen im "Westen" ist sehr traurig, Absetzen tun sich m.E. derzeit vor allem diejenigen, die früher Feuer und Flamme waren. Aber nicht nur.
Lieblingsthema von mir:
müssten wir konsequenterweise nun nicht die meisten religiösen Feiertage streichen, um die Heucheleien zu beenden?
Ich hab das Gefühl, hier schlagen Emotionen sehr hohe Wellen, ich habe keinerlei Druck gehabt, mich in eine Religion einreihen zu müssen, als einziger Kandidat einer sog. Gemeinschaftsschule wurde ich einer konfessionellen Schul-Klasse zugeschlagen, weil sich ausser meinen Eltern keiner getraut hatte.Ja, @JuergenS, da sagst Du was, ein unbeliebtes Thema Dein Lieblingsthema. Die meisten Feiertage, zB. Weihnachten mit der Heiligen Nacht, sind in D Tradition geworden, ich wüsste keinen, der Weihnachten nicht feiert, auch völlig konfessionslos. Im tiefsten Bayern gibt es Feiertage, die kennen wir hier in Berlin oder weiter im Norden gar nicht, sie gelten auch nicht in allen Bundesländern.
Obwohl ich keine religiöser Fanatiker oder das Gegenteil geworden bin, erkenne ich den hohen Wert unserer christlichen Tradition an, bei aller, auch scharfer Kritik, kann daher ziemlich nüchtern über alle religiösen Belange Stellung beziehen.
Der selbstverschuldete Sturz christlicher Religionen im "Westen" ist sehr traurig, Absetzen tun sich m.E. derzeit vor allem diejenigen, die früher Feuer und Flamme waren. Aber nicht nur.
Lieblingsthema von mir:
müssten wir konsequenterweise nun nicht die meisten religiösen Feiertage streichen, um die Heucheleien zu beenden?
Ich wäre nicht dafür, diese gewachsenen Traditionen den Menschen wegzunehmen / zu ändern.
Meine Familie gehörte ohne jeden Zwang der ev. Konfession an, es wurde getauft, konfirmiert und - im Falle eines Falles - kirchlich geheiratet. Als meine Mutter starb, wurde sie kirchlich bestattet und alle, die daran teilnahmen, fanden es schlicht und würdevoll und angemessen.
Die Katholiken - man möge mir verzeihen - waren nicht diejenigen, denen ich vertraut hätte. Es ist auch so leicht, Sündenvergebung für eine Handvoll Vaterunser und alles ist wieder gut.
Dann wäre ja der Begriff "Gottesbeweis" hinfällig.
Er ist hinfällig, da man Gott nicht "beweisen" kann. Alle Versuche in der Philosophie- und Religionsgeschichte sind gescheitert.
Und dabei ist es eigentlich so einfach!
Lieblingsthema von mir:
müssten wir konsequenterweise nun nicht die meisten religiösen Feiertage streichen, um die Heucheleien zu beenden?
So ein Begehren hätte sofort meine Stimme...
Die Natur als Religon, damit kann ich nichts anfangen, ich personifiziere die Natur nicht.
Die Natur als Religion zu sehen, bedeutet ja nicht, sie zu personifizieren, liebe @Rispe Es gibt durchaus auch Religionen, die "Gott" nicht als Person oder ähnliches sehen, sondern als völlig apersonale Kraft. Der chinesische Taoismus ist so eine Religion und auch die vor-hinduistische Religion der Upanishaden, die eine Art Weltprinzip ("Brahman") verehren.
Lieben Gruß
DW