Reisen WAs ist dran an Bayern, dass uns alle so gerne besuchen?

Allein nach Oberbayern kamen letztes Jahr fast 14 Mio Menschen. Was gefällt diesen so gut bei uns? Sind es wir Eingeborene mit unserem rustikalen, alpenländischen Charme? Sind es unsere Seen, unsere Berge, die hübschen Orte und Städte? Schrecken die hohen Preise, die teilweise veralteten Übernachtungsmöglichkeiten, die Staus auf Autobahnen niemanden ernstlich ab? Mögen die Leute unser teilweise zu fettes Essen so gern und die grossen Gefässe mit Bier? Würde mich interessieren, was Nicht-Bayern zu uns zieht. Olga

Hallo Frau Olga,

es ist bestimmt die wunderschöne Landschaft mit Bergen und Seeen und die in den Fremdenverkehrsgebieten herzlichen freundlichen Menschen gepaart mit den gemütlichen Einkehrmöglichkeiten sowohl in Hotels, Ferienwohnungen als auch Gaststätten bzw. Restaurants. Dazu kommt noch die urgemütliche bayerische Art. Das sind die Dinge, die ich an Bayern schätze. Schon München alleine mit dem Schwabing ist eine Reise wert.

Nein, die Gründe sind alle nicht so richtig zutreffend.
Der einzige Grund dafür ist die 'Zufahrt Brenner' nach Tirol und Italien.

Ich wusste gar nicht, dass hinter Freilassing die Brenner-Zufahrt beginnt? Ist Österreich jetzt dem italienischen Staatsgebiet zuzuordnen?
Ausserdem basieren die Zahlen der 14 Mio auf Übernachtungszahlen in Bayern - eine grosse Anzahl geht natürlich schon auf unsere Wies`n zurück. Wir begrüssen dies ja sehr, da es unser Land immer reicher macht - da haben wir nix gegen Fremde. Olga

Nun gibt es wie überall im Leben auch andere Meinungen und Empfindungen.

Obwohl ich von Vater Seite „vorbelastet“ bin, mein Vater ist Münchner und somit habe ich Verwandtschaft väterlicher Seite in München. Dennoch ist Bayern nicht mein Hit. Im Urlaub mal 14 Tage --- dann aber schnell wieder gen Norden.

Ich schreibe das aus eigener Erfahrung. Nach meinem Studium war mein erster Job in München bei einer bekannten Elektronikfirma. Ich habe mich dort allerdings nicht sehr lange wohl gefühlt und führte mein Weg zurück nach Norddeutschland. Norddeutschland -- und speziell Schleswig-Holstein -- ist meine Heimat geworden. Ich mag die Menschen in ihrer geradlinigen Art und das wunderbare Land zwischen den Meeren. Hier fühle ich mich wohl.

Hafel

Na ja, lieber Hafel - geradlinig sind wir Bayern ja wohl auch, oder? Kann es sein,dass seit der Zeit, wo Sie hier lebten (muss ja ca 50 Jahre her sein), sich unser Bayern /(Laptop und Lederhosn) so stark veränderte, dass Sie es nicht mehr erkennen? Bei mir ist es ja umgekehrt - ich bin auch gerne im Norden, weil ich das Meer liebe (mehr noch das Mittelmeer). Aber die Menschen "da oben" sind mir grossenteils zu wortkarg - das ist nichts für eine kommunikative Bayerin. Olga

Gewiss, liebe Olga, meine Zeit in München war 1962. Da mag sich einiges geändert haben.


Das mit der "Wortkargheit" stimmt schon. Ich sage hier immer "moin moin" und gelte als großer Schwätzer, da die "Urnordies" nur "moin" sagen.

Hafel

...Ist Österreich jetzt dem italienischen Staatsgebiet zuzuordnen? ...

Klar doch > EU.
Aber (leider) muss man erst durch Bayern und dann zu allem Unglück auch noch ein gutes Stück durch Österreich, um den Brenner zu nutzen.
Und überall Wegelagerer.



PS: ist natürlich blanker Spaß.

Zunächst gefällt mir natürlich die Landschaft mit ihren Bergen und Seen, die rustikale Bauweise auf dem Lande, die bayrische Lebensart aber nicht zuletzt die herzhafte Küche mit ihren reichlichen Brotzeiten und dem bayerischen Bier.

Bei den Biergläschen hier im Rheinland habe ich immer Angst, dass ich sie mit verschlucke.
Ich glaube, wir Sachsen haben mit den Bayern irgendwie etwas gemeinsam.
Bei mir könnten es vielleicht auch die Vor- vorfahren mütterlicherseits sein.

Das mit der Verwandtschaft und geografischen Bezügen hieraus finde ich lustig. Ich hatte einen österreichischen Vater (Wiener), fühlte mich aber in Wien, wo ich auch einige Zeit lebte, nie sehr wohl. Ausserdem gefällt mir die österreichisch/Wiener Mentalität, die auf viel Schmu basiert, sehr viel weniger als die in meiner bayerischen Heimat. Olga