Reisen Umweltschutz in Kenia

kirk
kirk
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Umweltschutz in Kenia
geschrieben von kirk

Ab 28. August 2017 sind in Kenia Plastiktüten verboten. Sie dürfen nicht importiert, verkauft und benutzt werden.
Bis jetzt war es so, dass an der Supermarktkasse alle Waren in diese uns bekannten Tragetaschen eingepackt wurden, teilweise sogar mehrfach. Egal wie gut die einzelnen Waren schon verpackt waren.
Auch diese dünnen Beutel, wie sie bei uns meist an den Obst- und Gemüseständen der Supermärkte finden sind nicht mehr erlaubt.
Damit ist es jetzt vorbei. Man sollte als Kunde auch angebotene Tüten nicht annehmen oder eigene, noch vorhandene Tüten nutzen. Damit würde man sich strafbar machen.
Es gibt einige Ausnahmen, die hauptsächlich im medizinischen Bereich zu finden sind und der Hygiene dienen sollen.
Für Touristen ist es auch wichtig, denn bei der Einreise wird darauf geachtet werden, zumindest ist es so vorgesehen. Einkäufe in Duty-Free-Shops werden ja auch in diese Tüten eingepackt. Bei der Ankunft im Flughafen darf man diese dann abgeben und möglicherweise kann man dann, wie in Ruanda schon seit ein paar Jahren, gleich nebenan passende Papiertüten kaufen um die Einkäufe heim tragen zu können.
Hoffentlich hat sich die heimige Textilindustrie schon darauf vorbereitet, das Gesetz wurde schon vor 6 Monaten verkündet, und bietet entsprechende Taschen an und lässt sie nicht aus China, Indien oder Bangladesh einführen.

Plastiktüten Bann in Kenia

Kirk

Monja_moin
Monja_moin
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RE: Umweltschutz in Kenia
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf kirk vom 25.08.2017, 21:32:08



Ich finde es gut und vernünftig.
Bleibt zu hoffen, es setzt sich durch.
Auch in anderen Ländern wäre es wünschenswert, nicht nur bei uns.

Ich erinnere mich an meine Reise 2010  durch den nördlichen Sudan.
Wir fuhren von Khartum durch die Bayuda Wüste. Vom Nil her ist es anfangs eine spärlich bewachsene Steppe, die nach Westen in eine Sandwüste übergeht.
Am Rand der Wüste habe ich aus dem Auto dieses Foto gemacht.
Von weitem sah es aus, als ob diese stacheligen Büsche bunte Blüten tragen.
Als wir näher kamen sah ich, daß es zerfetzte Reste von Plastiktüten waren, die an in den Stacheln hängen geblieben sind.
Auch als wir später durch die Steppe fuhren, abseits von Besiedlungen sah ich solche Bilder.
 
Es war erschreckend zu sehen.
 
Wenn ich im Urlaub, auch auf Flugreisen unterwegs bin, habe ich immer mindestens  2 Stoffbeutel im Gepäck.
Nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch weil sie sich angenehmer tragen lassen und nicht in die Hand einschnüren sollte der Einkauf schwerer sein.
 
Monja.
 

herbstanfang15
herbstanfang15
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RE: Umweltschutz in Kenia
geschrieben von herbstanfang15
als Antwort auf Monja_moin vom 27.08.2017, 22:46:17
Auch Österreich hinkt etwas nach.Zwar nicht mit Platiktüten,aber mit Flaschen.War letztes Jahr mit einer Freundin in Salzburg,wir haben auch einen Bekannten in Salzburg,die kaufte einige Flaschen Almdudler.Ich fragte sie,wie sie das mache mit dem Flaschenpfand.Da sagte sie,es gäbe keines auf die Flaschen.Auch unser Bekannter bestätigte das.Deshalb sind auch die Abfallkörbe öfters übervoll und schauen nicht besonders einladend aus.
RE: Umweltschutz in Kenia
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf herbstanfang15 vom 29.03.2018, 14:30:42

Da gebe ich dir recht, Herbstanfang. Ich fand es vor vielen, vielen Jahren schon toll, dass damals schon in Skandinavien sogar auf Plastikflaschen Pfand verlangt wurde. Da man die Menschen nur über ihre Brieftasche erziehen kann, besteht da wirklich Nachholbedarf.

RE: Umweltschutz in Kenia
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Die Hauptstadt des Brasilianischen Bundesstaates Paraná, Curitiba, könnte da ein sehr gutes Beispiel für viele Metropolen sein. Man hat dort ein geniales Programm entwickelt, in dem das Müllentsorgungsproblem zwar im Vordergrund steht, aber in Verbindung mit so ernsten Problemen wie Armut, Hunger, Umweltverschmutzung, mangelnde Bildung und hoher Arbeitslosigkeit lindern kann. 

Die Verbindung  der Müllentsorgung und einem sehr durchdachten Recyclingprogramm  und der Schaffung zahlreicher Arbeitplätze verdient meiner Meinung nach weltweite anerkennung. 

Da die Stadt kein Geld für eine teure Recyclinganlage jatte, In Curitiba, fand sie einen Weg, die negative Spirale in eine positive Spirale zu verwandeln:

Durch ihre Programme "lixo que nao è lixo"  (Müll, der kein Müll ist) und "cambio verde"  (grüner Austausch) sowie der Schaffung einer Komplementärwährung konnten die Einwohner dazu gebracht werden, ihren Müll, ähnlich wie in Deutschland, zu trennen und zu den abfallstationen zu bringen.  Dafür erhalten sie die besagte Austauschwährung als Belohnung, und können dafpr Lebensmittel,  Busfahrkarten und Schulbücher usw eintauschen. (auch Calgary und Tokio haben ähnliche programme). Die Beteiligung von Curitibas Haushalten ist enorm und erreichte bereits ende der 90er eine Beteiligung von 70 %.

Die Stadt setzt ihre Philosophie weiterhin um: ganzheitlich zu denken,  Funktionen und soziale Gruppen zu integrieren, das ist lt aussage der Verantwortlichen einer der Schlüssel zu Curitibas Erfolg-

Wo sich die Einwohner einer Stadt und Besucher ihrer eigenen Verantwortung bewusst sind, um die Nachhaltigkeitsziele ihrer Stadt zu erreichen, z. durch Recycling oder die Wahl des öffentlichen Verkehrs, müssen die Menschen zuerst ein Gewissen dafür entwickeln und ein Bewusstsein für ihre Mitverantwortlichkeit. Die Kommunikation mit den Bürgern ist dabei von entscheidender Bedeutung. Curitiba hat zum Beispiel elektronische Displays an öffentlichen Plätzen, die die Anzahl der Bäume zeigen, die von den Bürgern durch Recycling gerettet wurden. Curitiba hatte nach Zahlen von 2008 die niedrigste Analphabetenrate in Brasilien: 3,4% im Vergleich zu einem landesweiten Durchschnitt von 13,6%.

so funktionierts in Bildern


 
Hier einige weiterführenden Infos in englisch

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