Reisen Reisen und Aufenthalt in Frankreich (bitte keine umfangreichen Reiseberichte mit Fotos!)
Bei meinem ersten Besuch in Frankreich (ich war gerade aufs Gymansium gekommen), machteich eine Erfahrung, die mir bis heute vor Augen ist, die aber meiner Francophilie keinen Abbruch getan hat , die vielmehr "erlebte Geschichte" war und das Verhältnis zwischen Deutschen und Franzosen von damals (heute kaum mehr) lebhaft ins Alltagsleben übersetzte.
Meine ältere in Partis lebendende Verwandte ging mit mir einkaufen. Auch in die boucherie, um irgendeine terrinne Bretonne Spezialität zu erstehen. Irgendwie kamen wir in der Warteschlange wartender (mittelalterlicher) Damen nicht so recht voran und meine Verwandte stellte diesbezüglich eine Frage an die Verkäuferin. Ich verstand daamls kein Wort, erschrak aber doch etwas, als ein wüstes Beschimpfen einsetzte - 'sale boche' u.ä. - und mehrere Damen vor uns auf den Boden spuckten (er war zum Glück gefliesst ...).
Nach dieser Erfahrung blieb mir der Auftritt De Gaulles, seine Reden auf Deutsch (und später Französisch), der Vertrag der amitié franco-allemande , das Deutsch Französische Jugendwerk, die Austausch- und Sprachlernmöglichkeiten (4 Wochen Cote d'Azur !) beeindruckend in Erinnerung. Eine Jahrhundertleistung, die an das alte Reich Karls des Großen und seiner Nachfahren erinnern ließ (mal gut, dass es bei uns keinen Amateurhistoriker Putin gibt !).
Später arbeitete ich viel mit Franzosen (auch pieds-noirs, OAS Gegnern, résistance Leuten/Nachkommen usw. zusammen, hielt gelegentlich Vorträge, besuchte sehr oft das Land, lernte seine Leute , seine regionalen Unterschiede, Dialekte, Vorlieben, etc. kennen und wertschätzen.
Die Sprache ist allerdings ein unabdingbares Mittel des gegenseitigen Verstehens und tieferen Einfühlens, wie die anderen , 'outre-Rhins' so ticken, auch in ihren jeweiligen, bis heute noch anzutreffenden Konkurrenz- (Franzosen) - bzw. Überlegenheits (Deutsche) Denkweisen.
Dafällt mir ein weiteres Erlbnis ein: Jugendherberge in Frankreich, viel Spass gemeinsam, vor dem zu
Bettgehen kam die Idee auf die Nationalhymnen zu singen. Wir Deutschen sangen nicht. Dafür sang ich dei französische mit, was den couvre feu durch die daraus sich ergebende Diskussion über Nation, la Patrie usw. weiter verzögerte. ...
aixois
PS: derzeit beschäftigt mich aus geg. Anlass (unserem Enkel wurden die Bindestriche bei 'vingt-et-un' als Fehler angestrichen) , die Frage inwieweit, die Empfehlungen der Rats der Academie francaise von 1990 zur 'réforme -orthographe' in den Alltagsgebrauch Eingang gefunden haben. Seit 2016 soll in den Schulen das 'neue' Französisch gelten, wird aber wohl so laufen wie bei uns, wo aus 'daß' , 'dass' wurde, um dann durch den spell-check zu 'das' zu pervertieren...
Wird ähnlich laufen wie bei der Währungsumstellung als ich Jahre danach noch Probleme hatte in einem abgelegenen kleinen Dorf meinen Pastis zu bezahlen, weil ein alter Herr noch in 'ancien Francs' dachte, und meinem 100 FF (nouveaux) Franc Schein partout nicht den gleichen Wert beimessen wollte wie ich...)
Ja, genau das mit dem Siezen habe ich auch schon geschrieben ( liest man in Frankreich nicht auch die Beiträge anderer im selben Thema, um Doppeltes weitgehend zu vermeiden ? 😉Da geht dein Schuss (von mir markiert) jetzt aber nach hinten los!
Man sollte als Gast in Frankreich auch nie unterschätzen, wie weit einen schon ein paar Wörter Französisch bringen können. Als Kunde, der ein Geschäft betritt, begrüßt man die/den VerkäuferIn mit einem freundlichen BonJour, man bedankt sich mit Merci und lässt ein au revoir da, bevor man geht ..
Weil, was du schreibst, steht bei mir auch schon!
sososo :-)Ja, genau das mit dem Siezen habe ich auch schon geschrieben ( liest man in Frankreich nicht auch die Beiträge anderer im selben Thema, um Doppeltes weitgehend zu vermeiden ? 😉Da geht dein Schuss (von mir markiert) jetzt aber nach hinten los!
Man sollte als Gast in Frankreich auch nie unterschätzen, wie weit einen schon ein paar Wörter Französisch bringen können. Als Kunde, der ein Geschäft betritt, begrüßt man die/den VerkäuferIn mit einem freundlichen BonJour, man bedankt sich mit Merci und lässt ein au revoir da, bevor man geht ..
Weil, was du schreibst, steht bei mir auch schon!
mon cher, j'avais l'habitude d'être --- lire plus attentivement
JaUnd die französische Höflichkeit habe ich immer sehr genossen, z.B. wenn ich in banalen Alltagssituationen "Madame" genannt werde ... Wenn ich z.B. jemandem im Weg stehe, und er sagt: "Gestatten Sie, Madame" und nicht "Mach mal Platz, Oma!" ...Ja, liebe Zwergohreule -
"Mach mal Platz, Oma" heisst = "casse-toi, mémé" - und das ist garnicht höflich 😅...
Ich lebe seit über 50 Jahren hier in 'Immersion totale' und kenne das 'gehobene' Frz (Diplom Sorbonne) aber auch die Jugendsprache dank meiner Tochter (Lehrerein), die oft sehr am¨sant und 'auf den Punkt' ist.
Bin schon zu lange hier und wahrscheinlich nicht mehr objektiv - finde (wie @Corgy und @Ingrid60), dass die Unterschiede soo riesig garnicht sind - die Franzosen sind alle so verschieden 😉, wie auch die Deutschen.
Bises Val
Ja, Val - wir kennen da auch so einige Ausdrücke, die uns vollkommen neu waren.Bolos z.B. oder Chelou. Bolos ist so etwas wie ein naiver Feigling und erinnert mich stark ab das in Argentinien sehr verbreitete Wort Boludo, das in etwa die gleiche Bedeutung hat, Oder auch Chelou, bei dem wie viele §Jugendwörter" die Silben einfach umgedreht werden (eigentlich also louche = was soviel suspekt, zwielichtig oder unerwünscht bedeutet. Auch hier vermute ich den Ursprung bei den Argentiniern, denn die Porteños, die Einwohner von Buenos Aires, pflegen auch so einen "Geheimslang" Der wiederum kam über die Neapolitaner nach Argentinien und deshalb weiß ich davon ein wenig, da ein großer Teil der Familie meines Mannes daher kommt.
Und in Frankreich leben ja nicht gerade wenig Argentinier., Weißt Du mehr zum Ursprung dieser Worte?
Ja und ich liebe Frankreich, weil es seine Sprache pflegt und Anglizismen fast nicht verzeiht, weil die Franzosen Regeln haben, um sich nicht daran zu halten, weil sie für alles einen Plan B haben, weil sie widersprüchlich sind, ihnen das Essen geradezu heilig ist und weil sie immer etwas zum Herumnörgeln haben, ohne es wirklich ernst zu meinen
Ich finde die Idee dieses Fadens sehr gut.
Unsere Erfahrungen bei vielen Frankreich Reisen war, dass Bemühungen höflich ein paar Worte Französisch zu sprechen eigentlich so gut wie Immer Türen öffnet.
Was nie gut ankommt, ist ein verbaler Überfall mit Englisch - da kann man leicht Nichtbeachtung ernten.
[…]Genau diese Erfahrung kenne ich nur aus Frankreich. Im Norden ist es selbstverständlich, dass man mit ausländischen Gästen Englisch spricht.
Was nie gut ankommt, ist ein verbaler Überfall mit Englisch - da kann man leicht Nichtbeachtung ernten.
(Habe ich schon erwähnt, dass ich meine Vorurteile liebe?)
Im übrigen gilt überall: wie man in den Wald schallt....! 😉
Ingrid60
Wenn du Norwegen/Schweden/Finland meinst - sie müssen.
Denn ihre Sprachen sind international nicht 'on'.
Sie lernen bereits im Kindergarten Englisch.
(Ob das immer noch so ist, weiss ich nicht - wir waren vor Jahrzehnten mit Kindern und Auto dort - bed and breakfast)
Gruss Val
[...]Was soll diese Unterstellung? Warst du dabei? Weißt du in welchem Ton ich mit den Leuten dort gesprochen habe? Oder wolltest du einfach nur einen "launigen" Spruch loswerden?
Im übrigen gilt überall: wie man in den Wald schallt....! 😉
Ingrid60