Reisen Reisen und Aufenthalt in Frankreich (bitte keine umfangreichen Reiseberichte mit Fotos!)
Die soziokulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich sind groß, das wird deutlich wenn man im jeweiligen Land unterwegs ist. Hier die vielen Fettnäpfchen, in die man als Deutscher in Frankreich treten kann. Und auch die Unterschiede im Umgang und der Konversation und beim Einkaufen. Ich fang mal mit dem Restaurantbesuch an. Worauf ist wenn man zum Beispiel alleine oder in der Gruppe ein Restaurant besucht zu achten?. Im Unterschied zu Deutschland, fällt Euch das was ein oderr ist Euch da schon mal ein Ungeschick passiert?
Im Restaurant
Man muss immer warten, bevor man Platz nimmt, denn dieser wird von einem Angestellten des Resto zugewiesen. Weitere Beispiele?
Nicht nur dort wird einem der Platz im Restaurant zugewiesen. Das ist in einigen anderen Ländern auch der Fall - teilweise auch hierzulande.
Abgesehen davon, empfiehlt es sich vor Reiseantritt evtl. in den Reiseführer zu schauen, wenn eine Unsicherheit besteht.
Gruß Ingrid60
Lehrgang bei Hewlett-Packard in der Nähe von Lyon. Nicht einmal bei McDonald‘s konnte ich etwas in englischer Sprache bestellen. Ohne meinen französischsprachigen Kollegen wäre ich in dem Land verhungert.
Wir waren und sind privat und beruflich sehr viel in Frankreich unterwegs und finden die hier erwähnten kulturellen Unterschiede auch nicht sooo gravierend. Das mit dem Tisch zuweisen im Restaurant ist zum Glück auch in Deutschland immer mehr üblich.
Wer sich Freunde machen will unter den Franzosen, sollte es vermeiden, alle und jeden jovial beim Vornamen anzusprechen - das ist nur üblich, wenn man sich wirklich gut kennt oder wenn der Betreffende darum ausdrücklich bittet. Weiß man den Familiennamen nicht, so sollte man zumindest dem Vornamen ein "Monsieur", "Madame" oder "Mademoiselle" voranstellen - auch wenn es "nur" das Zimmermädchen oder der Kellner sind. Eine Höflichkeit, die Franzosen bei Ausländern sehr schätzhen, wenn sie beachtet wird.
Und wer in Frankreich ins Kino geht, der sollte so leise wie möglich sein 😁 Wer sich da lautstark unterhält oder ständig mir seinen Snack knistert usw. der muß damit rechnen, lautstark beschimpft zu werden, denn die Kinokultur ist den Fr4anzosen heilig. Es gehört auch zum guten Ton, sitzen zu bleiben, bis der letzte Abspann durchgerollt ist. Unhöfliches Verhalten im Kino ist in Frankreich in den meisten Fällen einfach nicht akzeptabel.
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Vielleicht hattest du einfach nur Pech. 😳
Diese Erfahrung teilen wir auch nicht. Selbst unser "Touristenenglisch" war zielführend. Sowohl im Hotel als auch außerhalb.Vielleicht lag es daran, dass wir in einer Kleinstadt waren. Im Hotel konnte auch niemand Englisch. Bei McDonald's standen junge Frauen hinter dem Tresen, vielleicht 20 Jahre alt. Dass jemand in dem Alter kein Wort Englisch spricht ist für mich kaum verständlich.
Vielleicht hattest du einfach nur Pech. 😳
Du bist exzellenter Frankreich-Kenner und machst mit diesem Thread darauf aufmerksam. Gute Werbe- Idee 😉
Da kommt doch einiges schon zusammen. In der Tat liebe Ingrid ich bin in Frankreich und Deutschland privat und beruflich zuhause. In meinen Beiträgen zum (sehr) unterschiedlichen Verwaltungs- und Regierungssystem in beiden Ländern habe ich schon auf die fundamentalen Unterschiede in beiden Ländern hingewiesen. Dooh weiter im Text:
Zwar werden die Tische in guten Restaurants immer mehr auch in Deutschland zugewiesen. doch bleibt man höflicherweise in Frankeich erst mal stehen bevor man Platz nimmt. Und die Höflichkeit (gerade in den romanischen Ländern sehr angeraten) gebietet es auch keinen Unbekannten zu Duzen und man sollte jede Ansprache mit einem vorausgehenden Monsieur oder auch Madame beginnen. In Spanien kann es vorkommen dass man stehen gelassen wird und dies ist auch in Frankreich üblich, wenn man "Pardon Monsieur/Madame" bei der ersten Ansprache weglässt. Zu viel Höflichkeitz schadet in Frankreich nicht, zu wenig schon.
Nochmal zum Restaurant: Ist man mit einer Gruppe unterwegs wird kein Kellner einzeln abrechnen, einer zahlt und rechnet danach mit den anderen ab. Sollte jemand auf den Gedanken kommen das archaische "garçon" zu verwenden wird kein Kellner an den Tisch kommen. Dies ist heute grob unhöflich.
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Auch wenn die Prozente auf der Rechnung (incl.) vermerkt sind gibt man dennoch ein großzügiges Trinkgeld. Das Personal lebt vom Trinkgeld und fest Angestellte gibt es in der Restauration und Gastromanie so gut wie nie.
Zum Thema des Trinkgelds siehe nächsten Beitrag.
Wieso "Werbe-Idee"? Für mich ist das ein anregender Thread für Frankreichliebhaber/innen.
Die Beiträge z. B. von @det weisen darauf hin, dass die Erfahrungen mit den "sozio-kulturellen Unterschieden", die man sieht oder eben auch nicht, sehr davon abhängen, in welchem Umfeld man sie macht!
Ein Gruppenreisender mit Hotelaufenthalt hat andere Kontakte als ein Campingurlauber, und ein Berufstätiger bei einer Fortbildung andere als ein Aupair-Mädchen u.s.w. Und Stadt und Dorf machen einen Unterschied, genau so wie Bretagne, Provence oder Elsass.
Das ist nicht anders als bei uns, und das sollten wir bei unseren Stellungnahmen auch immer im Auge behalten.
Und was wir erleben, hängt ja auch zu 50% von uns selbst ab!
Sprechen und/oder verstehen wir Französich? Selbst angelernte Formeln wie "Bon jour, Madame", "Excusez moi", "Deux Baguettes, s'il vous plait", "Merci beaucoup" etc. werden von unserem französischen Gegenüber als Respekt vor ihnen und ihrer Sprache erkannt und unsere Mühe mit Freundlichkeit honoriert!
Und die französische Höflichkeit habe ich immer sehr genossen, z.B. wenn ich in banalen Alltagssituationen "Madame" genannt werde ... Wenn ich z.B. jemandem im Weg stehe, und er sagt: "Gestatten Sie, Madame" und nicht "Mach mal Platz, Oma!" ...
Ja, genau das mit dem Siezen habe ich auch schon geschrieben ( liest man in Frankreich nicht auch die Beiträge anderer im selben Thema, um Doppeltes weitgehend zu vermeiden ? 😉
Man sollte als Gast in Frankreich auch nie unterschätzen, wie weit einen schon ein paar Wörter Französisch bringen können. Als Kunde, der ein Geschäft betritt, begrüßt man die/den VerkäuferIn mit einem freundlichen BonJour, man bedankt sich mit Merci und lässt ein au revoir da, bevor man geht ..