Forum Reise, Freizeit, Sport, Spiel Reisen Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.

Reisen Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.

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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf SamuelVimes vom 22.05.2022, 10:31:44

- genau so ist es und in Italien in der Familie essen alle am liebsten von einer großen Pizza, s wie Sofia in dem Film es zeigt . Im Raum Neapel ein Besteck zu benutzen für die Pizza - das kommt schon einem Frevel nahe. Aber jeder wie er mag - egal was man ist und wo: man sollte immer kleine Bissen in den Mund nehmen, das Essen zum Mund bringen (und nicht umgekehrt) . 
Eine wie ich glaube, sehr typische Unsitte ist es gerade unter Deutschen, den Kopf so weit über den Teller zu beugen, dass das Essen quasi inhaliert werden kann und noch viel schlimmer: Dass man den Mund nicht leert, bevor man wieder "nachschiebt", sondern immer weiter hineinstopft und dabei auch noch gesprochen wird. Einer der Gründe, warum ich ungern bis nie in Touristenlokale im Ausland gehe oder in einfachere Gaststätten hier im Lande. Gerader Rücken und unter den Achseln jeweils ein Buch geklemmt und dann mit Messer und Gabel essen: So habe ich das zuhause schon gelernt. 
Amüsant finde ich die Sitte der US-Amerikaner, KEIN Messer in der Hand zu halten beim Essen (weil es ja eine Waffe ist, haha). Dafür vorher alles schön vorschneiden, dann die eine Hand auf die Knie und mit der anderen die Gabel oder den Löffel halten und essen. Nun, vielleicht halten manche dann ja unter dem Tisch den Revolver griffbereit, man weiß ja nie, was passiert. 
In besseren Lokalen habe ich schon öfter gesehen, dass die Gäste kontrolliert werden, ob das Handy ausgeschaltet ist und das ist auch gut so. Ich finde das furchbar, egal wo, wenn da ständig gedaddelt, telefoniert oder getippt wird. 

In Spanien übrigens gilt Händeschütteln als unhöflich, ein simuliertes Küsschen links und rechts ist angesagt! Gut finde ich, dass immer mehr Länder den öffentlichen Alkoholkonsum immer weniger toleriert. In Italien kann das richtig teuer werden, in Spanien und Polen an bestimmten Orten auch. Da gibt es auch bei Großveranstaltungen keinen Alkohol mehr. In Frankreich ist es inzwischen sogar verboten, sich betrunken in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Wer da nachts aus dem Club oder der Bar auf die Straße torkelt und erwischt wird, mußss mit bis zu 150€ Strafe und einer Zwangsausnüchterung rechnen. Erst wenn  der Betreffende  wieder nüchtern ist, wird er entlassen. Auch in Stadien , in der Nähe von Schulen und Gesundheitszentren darf man keinen Alkohol konsumieren. Und hier in Deutschland gibt es immer noch diese fürchterlichen und meist n ach Pissoir riechenden Kioske, an denen Menschen sich in der Öffentlichkeit besaufen, furchtbar. 
Ich wäre ja schon erleichtert, wenn endlich an Bord von Flugzeugen kein Alkohol mehr ausgeschenkt wird - was sich da unter Passagieren abspielt und wie schlimm so manche Flugbegleiter und Begleiterinnen behandelt werden - und das ist leider international - das ist unbeschreiblich. 
 

 
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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2022, 14:18:34

Eine wie ich glaube, sehr typische Unsitte ist es gerade unter Deutschen, den Kopf so weit über den Teller zu beugen, dass das Essen quasi inhaliert werden kann und noch viel schlimmer: Dass man den Mund nicht leert, bevor man wieder "nachschiebt", sondern immer weiter hineinstopft und dabei auch noch gesprochen wird. Einer der Gründe, warum ich ungern bis nie in Touristenlokale im Ausland gehe oder in einfachere Gaststätten hier im Lande. Gerader Rücken und unter den Achseln jeweils ein Buch geklemmt und dann mit Messer und Gabel essen: So habe ich das zuhause schon gelernt. 

Willst du das wirklich so verallgemeinern?
Es gibt Gerichte - oft gerade italienische - wo es schon ratsam erscheint, der der Pasta anhaftenden Tomatensauce den Weg auf die Kleidung und/oder die Tischdecke zu verkürzen. Wo sich also der Rücken durchaus ein wenig vorbeugen darf.
Ich habe in Italien Einheimische dabei beobachten dürfen, wie sie die triefende Pasta auf dem kürzesten Weg vom Teller zum Mund befördert haben, man könnte es auch eine Mischung aus geschoben und geschaufelt bezeichen...😉

Ich verüble so etwas niemandem, habe in Frankreich es immer als schön entspannt empfunden, dass viele Franzosen beim Restaurantbesuch sich auch ohne Bücher unter der Achsel genussvoll und relaxed ihrem Essen widmen. Und die Papiertischdecke (im Freien gibt es Damasttischdecken nicht so oft 😏) wird dann halt einfach entsorgt.
Und ja, ganz wichtig ist die Konversation bei Tisch. Die kommt in D auch nach meinem Dafürhalten oft zu kurz. Leider!

Diese Regel mit geradem Rücken und angelegten Oberarmen hat mir meine Mutter auch immer erzählt.
Ich halte wenig von solchen Limitationen. Sie führen leider nur zu oft zu völlig verkrampftem Benehmen.

Als ein Gebot der Höflichkeit empfinde ich es eher, auch über Faux Pas z.B. beim Essen hinweg sehen zu können. Und schon gar nicht dem Gast den Eindruck zu vermitteln, dass sein Benehmen nicht "genügt".

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich folgende Worte:

Als Adolph Freiherr Knigge 1788 sein Buch Über den Umgang mit Menschen veröffentlichte, gab es zwar noch keine Geschäftsessen im heutigen Sinne – aber gutes Benehmen war auch damals schon von Bedeutung. Knigge ging es damals übrigens nicht darum, ein steifes Regel-Korsett zu schnüren, sondern zu vermitteln, wie Menschen anständig und rücksichtsvoll miteinander umgehen können.

entnommen aus: https://www.raab-verlag.de/magazin/knigge-geschaeftsessen/
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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2022, 15:01:22

alles wie immer eine Frage des wann und wo .  . Und mir ging es um das Essen in Restaurants. Zuhause oder bei der Familie in Italien wird gegrillter oder gekochter Fisch immer mit den Fingern gegessen, genau wie alle Krustentiere aus dem Meer, da gibt es keine Hummerzange, da liegt ein kleiner Hammer auf dem Tisch 😉
Und ich liebe es, wenn hinterher der Mund nicht erst mit der Serviette gereinigt wird sondern mit einem Stück Weißbrot noch einmal um den Mund gewischt und dann das Stück Brot aufgegessen wird. Keine Sorge, auch ich sitze nicht nir mit dem Linear im Rücken am Tisch. 
Leider muss ich das weitgehendst verallgemeinern, was ich an so manchen All you can eat Buffets oder All Inclusive Theken in so manchen Hotels schon gesehen habe, schnürt mir noch heute den Hals zu.  


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Syka
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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von Syka
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2022, 15:12:50

Letzteres ist nichts Neues, Corgy.
Meine Mutter war als junge Frau lange Zeit beruflich mit meinem Vater unterwegs und sie mussten oft in Hotels oder Gasthäusern übernachten.
Das hat dazu geführt, dass wir Töchter dann ab frühester Kindheit die perfekten Tischsitten erlernen mussten. Sie fand es immer gräßlich, wenn die Kinder umher sprangen oder wie Schweinchen am Tisch aßen.

Merkwürdigerweise störte sie sich im Italienurlaub nicht daran, wenn dort die Kinder bis in die Nacht aufbleiben durften und umhersprangen.

val
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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von val

'Wenn jemand genussvoll isst, muss es Spass machen, ihm dabei zuzusehen'
sagte meine Mutter immer (wobei sie sagte: speist)

Bei allem kommts auf das 'Wie' an.

Ich finde 'schlürfen' doof.

Val, die gerade eine Melone ausgeschlürft hat (bin allein 😋)

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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Syka vom 22.05.2022, 15:20:32
Letzteres ist nichts Neues, Corgy.
Meine Mutter war als junge Frau lange Zeit beruflich mit meinem Vater unterwegs und sie mussten oft in Hotels oder Gasthäusern übernachten.
Das hat dazu geführt, dass wir Töchter dann ab frühester Kindheit die perfekten Tischsitten erlernen mussten. Sie fand es immer gräßlich, wenn die Kinder umher sprangen oder wie Schweinchen am Tisch aßen.

Merkwürdigerweise störte sie sich im Italienurlaub nicht daran, wenn dort die Kinder bis in die Nacht aufbleiben durften und umhersprangen.
geschrieben von Syka

Nein, das ist nichts Neues. Aber ich finde schon, dass unsere Genuss- und Wegwerfgesellschaft - nicht nur in Deutschland - immer weniger Respekt vor den Nahrungsmittel hat , weder vor den Tieren noch vor den Menschen, die unsere Nahrung anbauen und ernten oder die uns wo immer auch bedienen. 

Zu den spielenden Kindern - tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass viele Kinder hier in Deutschland immer weniger erzogen werden und auch ihnen fehlt oft jede Wertschätzung. Nun haben Spaniuer, Italiener und Griechen, überhaupt der mediterrane Raum, offenbar eine viel höhere Reizschwelle und viel längere Zündschnüre (um das Bild zu übernehmen) als gerade in Deutschland. Das gilt für Kinderlärm und Hundegebell genauso wie für Lärm im Treppenhaus usw. Man regt sich viel weniger auf. Schon gar nicht über Kinder. Die wiederum sind aber denn doch besser erzogen und folgen ihren Eltern, sind sich viel mehr über Ursache und Wirkung im Klaren und wissen schon sehr früh, ein wenig Verantwortung zu übernehmen, Sei es, dass sie ihr Geschirr selbst abräumen oder auf die kleinen Geschwister liebevoller aufpassen. Und direkt belästigt wird man von ihnen als Fremde/Fremder auch nicht in einem Lokal - sie kennen ihre Grenzen und werden "zurückgepfiffen", wenn die Eltern merken, dass andere Gäste sich belästig fühlen., Passiert bei Deutschen leider viel zu selten. 

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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2022, 15:34:57

Man regt sich viel weniger auf. Schon gar nicht über Kinder. Die wiederum sind aber denn doch besser erzogen und folgen ihren Eltern, sind sich viel mehr über Ursache und Wirkung im Klaren und wissen schon sehr früh, ein wenig Verantwortung zu übernehmen, Sei es, dass sie ihr Geschirr selbst abräumen oder auf die kleinen Geschwister liebevoller aufpassen. Und direkt belästigt wird man von ihnen als Fremde/Fremder auch nicht in einem Lokal - sie kennen ihre Grenzen und werden "zurückgepfiffen", wenn die Eltern merken, dass andere Gäste sich belästig fühlen., Passiert bei Deutschen leider viel zu selten. 

Also.... als jemand, der keine Kinder hat, weiß ich natürlich ganz genau Bescheid! 😇

Aber du beschreibst aus meiner Sicht auch meine Wahrnehmung.
Irgendwo an der Ostsee - ich glaube, es war Rügen - hat eine Restaurantbesitzerin kürzlich den Volkszorn auf sich gezogen, weil sie keine Kinder unter 8 (?) in ihrem Lokal mehr dulden wollte. Als Grund für diese Entscheidung gab sie an, dass sie gar nichts gegen Kinder habe, aber oft erzieherisches Eingreifen durch ihre Eltern vermisse.

Genau das bemerke ich leider auch recht oft.
Ich gehöre da einer Generation an, die in dieser Beziehung zwischen die Fronten geraten ist.
Als Kinder wurden wir durch unsere Eltern häufig sehr stark beschränkt, wenn es auch nur denkbar gewesen wäre, dass wir andere Leute stören könnten.
Nun sind wir die anderen Leute und sollen uns alles gefallen lassen?
"Sind doch Kinder..." heisst es dann leicht, was nichts anderes ist, als "ich will mich nicht kümmern, du musst das aushalten!".
olga64
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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2022, 15:34:57

Was soll man darunter verstehen, dass Kinder "in Deutschland" immer weniger erzogen werden. Vermisst da jemand die Prügelstrafe, die zu meinerKinderzeit sowohl im Elternhaus als auch in der Schule praktiziert wurde? Und glaubt da wirklich irgendjemand, wir hätten nicht trotzdem alles gemacht, auch wenn es verboten war? Da war dann halt Fantasie und Einfallsreichtum gefragt,damit die "Alten" das nicht entdeckten.
Mir gefällt es sehr gut,dass das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern heute freundschaftlicher und liberaler ist. Mit Entsetzen erinnere ich mich an die Rolle der Väter als ich Kind war: da wurde schon tagsüber gedroht "warte, bis derPapa heimkommt". Der musste dann Kinder prügeln - gut nachlesbar in dem beeindruckenden Buch von Edgar Selge.
Dafür dürfte sich heutige Väter grossenteils nicht mehr bereiterklären, die ihre Aufgabe für und mit Kindern sehr anders definieren.
Ich mag die jungen Leute, die mir begegnen, sehr gerne. Sie sind meist offen, fröhlich, höflich und auch neugierig, was mir gut gefällt. Sie sind nicht so ausgeprägt scheu bis "verdruckst", weil sie hinter jedem Erwachsenen eine Risikoperson sehen.
Kinderlärm stört mich weniger als z.B. ausdauerndes Hundegebell oder das Rumgrölen irgendwelcher männlicher Dumpfbacken nach einem Kneipenbesuch oder hysterische Streitereien von Ehepaaren.

Und die Kinder haben ja immer noch ein schweres und auf gefährliches Los zu tragen, wenn man die immens vielen Missbrauchs- und Misshandlungsfälle bei Kindern sieht, die es nach wie vor gibt. Der gefährlichste Ort für Kinder (und Frauen) ist die eigene Familie.
Lasst die Kinder eine gewisse Zeit Kinder sein; es kommt eine extrem schwierige Bewältigung der Zukunft auf sie zu - in einer Welt ,die wir Alte ihnen in vielen Bereichen zerstört haben. Olga

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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 23.05.2022, 18:23:37

wieder einmal nichts verstanden, liebste Olga? Hauptsache, der Mülleimer wird ausgekippt

olga64
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RE: Höflichkeit im Umgang ist wichtiger als die Beherrschung der Sprache.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.05.2022, 19:05:55

Tja Corgy - Sie machen es sich wieder einfach: nur wenn jemand Ihre Beiträge nicht mit Applaus begrüsst, hat "man" nichts verstanden.
Wer wohl diese von Ihnen so bemängelten, unerzogenen Kinder in Deutschland erzogen, b zw. nicht erzogen hat? Fällt ja doch wie ein Bumerang auf all die zurück, die sich mal für Kinder entschieden haben. Die haben dann noch eine Ausrede, dass "eigentlich" die Schule auch für die Erziehung von Kindern zuständig sei (also nicht zur für die Vermittlung von Wissen) - und machen es sich wie üblich zu leicht. Olga


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