Reisen Gesteigertes Fernweh

Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 11.01.2017, 09:22:06
Ich finde, dass Fernweh und noch dazu gesteigertes Fernweh ganz was anderes ist, als gelegentliche Reisen in ein anderes Land. Ungestilltes Fernweh macht krank. Es heißt ja nicht umsonst Fern- oder auch HeimWEH.
Bruny
JuergenS
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Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2017, 10:38:46
naja, krank ist vielleicht möglich, aber nicht jeder kann alles erfüllen, was er sich wünscht, der Mensch hat immer Wünsche.
Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 11.01.2017, 10:50:16
Heigl, ich kenne sehr viele Menschen die ihr Leben lang an Fernweh litten. Viele von ihnen sind irgendwann depressiv und viele von ihnen sind irgendwann "Aussteiger" geworden. Mit einigen von ihnen habe ich sporadischen Kontakt und bin erstaunt wie Menschen mit ganz wenig Besitz und ohne den geringsten Luxus so zufrieden sein können.
Ich selbst habe ebenso an Fernweh gelitten (im wahrsten Sinne des Wortes), ganz wenig dagegen unter Heimweh.
Vielleicht hast du gestern Abend Markus Lanz gesehen? Als Gäste hatte er u.a. einen der Huber Buam (extrem Kletterer) der hat sein Fernweh ziemlich gut erklärt. Wobei solche Menschen ihr Fernweh leichter stillen können, da sie die Möglichkeit dazu haben, zum einen finanziell und zum anderen durch ihre Sportart.
Bruny

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JuergenS
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Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2017, 11:48:17
Das mit den bescheiden lebenden "Aussteigern" kenn ich, ist mir schon klar, bruny.
Bei mir spielt eher folgendes eine Rolle:
Als Kind, hatte ich schon geschildert, war an Reisen nicht zu denken, auch kein Thema. Dann lernte ich zwei technische Berufe, dann Familie, Häuschen, das übliche.
Persönliche andere Möglichkeiten entdeckte ich erst nach und nach, da waren die üblichen Weichen aber gestellt.
Und nun denke ich, ich hätte auch genügend andere Talente gehabt, um einen anderen Weg zu gehen, der mit Kultur etc. oder auch anderen Dingen, also mit Auslandsaufenthalten zu tun gehabt hätte.
Es ist ja nicht so, dass ich unsagbar leide, mich interessiert ja nur, auch eine Marotte von mir, die Denke anderer.
Auch wenn man in der Art selten gefragt wird.
chris33
chris33
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Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von chris33
als Antwort auf JuergenS vom 11.01.2017, 12:27:50
Dich interessiert wirklich die "Denke" der Anderen, fällt mir auf, liebe Heigl, deshalb schreibe ich auch einige Zeilen zum Thema.

Schon als ganz junger Mensch plagte mich das Fernweh. Ich verbrachte oft Stunden mit dem Atlas und suchte mir die Traumziele meiner Wahl aus. Besonders lag mir Hawaii (die Inseln der Glücklichen) am Herzen...

Für mich war das kein Fernweh, sondern eher eine Sehnsucht, ein angenehmes etwas melancholisches Gefühl, das mich auch heute noch manchmal überkommt.

Nachdem ich volljährig war, durfte ich mein Elternhaus verlassen und auf ging's nach USA, im Gegensatz zu vielen jungen Frauen in meinem Alter, die andere Interessen hatten, meistens schwanger wurden und heirateten.

Lange Rede, kurzer Sinn:ich habe dort gelebt, geliebt, getrauert, gelitten, gelernt, gearbeitet, habe Ehe und Freundschaften geschlossen, habe meine wunderbare Tochter bekommen , bin dort gereist ( bis heute noch) und habe das Land und die Leute schätzen und lieben gelernt und das Glücklichsein kam auch nicht zu kurz.

Inzwischen bin ich Rentnerin, lebe hier und dort und reise ganz gezielt an Orte, die mich interessieren und nicht weil " man dort gewesen sein muss". In den letzten Jahren, ist es allerdings beschwerlicher geworden, das Langstreckenreisen, aber so lange ich es gesundheitlich kann, bin ich dabei.. denn meine Neugier hat noch nicht nachgelassen .

Übrigens: Auf Hawaii war ich noch immer nicht, es wird wohl Zeit, denn dorthin möchte ich auf jeden Fall noch...

Facit: Es war interessant, mein Leben, gut und reichlich und mehr als erwartet..

Chris33
JuergenS
JuergenS
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Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf chris33 vom 11.01.2017, 14:28:19
wow Chris.
Interessant, auch das mit dem eigentlichen Hauptziel, Hawaii, das bis heute nur am Horizont schwebt.
Das erinnert mich daran, dass eines der ersten wirklich großen Reisewünsche Paris war. Deshalb, weil ich da einen Roman als junger Mensch las, der mir Notre Dame als eine Art verklärtes Traumziel erschien.
Als ich wirklich dort war, muß ich zugeben, war das ein wenig entzaubert, das galt später für so einige Orte, die ich dann unbedingt besuchen wollte und auch habe.

Servus, jetzt ist mir Paris herausgerutscht, obwohl besuchte Orte ja viel besser in einen eigenen thread passen.

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Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 09.01.2017, 10:45:42

Heute muß ich allerdings feststellen, dass es sehr beschwerlich geworden ist, also real geht es eher in die Gegenrichtung, ich hab ja auch einen Ehepartner, der nie so gerne rumreiste wie ich es getan haben sollte, so mein Fazit.
Aber so hat mir Reisen zwar ungeheure Erbauung und Freude gemacht, aber die Zufriedenheit ist es nicht so richtig, wenn ich bedenke, was noch sein hätte können.
Ihr seht, ich hab nicht einen einzigen Ort genannt, wo ich war, egal hier, aber es gäbe noch so vieles. Ich finde sogar, heute, dass ich damals eine Berufswahl treffen liess, in Unkenntnis meiner später eintretenden Reiselust, die mich zu wenig in andere Länder geführt hat. Hätte, würde, könnte...
Wie geht es euch bei dieser Überlegung?


Die Wörter wurden von mir fett markiert.

heigl, wenn ich deinen Eingangsbeitrag nochmals lese, denke ich, wie schon anfangs, dass du zurückdenkst, was du alles hättest anders machen können, sollen ....

Jeder Mensch denkt mal, dass er etwas hätte anders machen können? Aber wenn man ehrlich zu sich ist - man hätte überhaupt nichts anders gemacht.
Zurückdenken bringt hier keine Zufriedenheit.
val
val
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Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von val
Eure Beiträge haben mich zum Nachdenken gebracht.

Ich frage mich, ob die Generation unserer Kinder (mehr noch: unserer Enkel) ein Gefühl wie 'Sehnsucht nachder Fremde' überhaupt noch kennt und verspürt...

Die fahren (oder fliegen - Low cost etc) doch dann einfach los!

(Eine Freundin meiner Tochter (Sozialpädagogin) arbeitet für 1 Jahr in Mexiko, eine meiner Nichten ist mit Mann und 3 Kindern für 3 Jahre in Peking.. usw usw.. )

Es scheint alles nicht mehr so weit fort zu sein,als dass man davon nur träumen kann.

Hier schrieb jemand mal (ich glaube, es war Sylvie46 - in einem ähnlichen thread): das, was ich sehen wollte, habe ich gesehen.
Dem kann ich mich anschliessen.

Sehnsucht habe ich manchmal nach den Plätzen meiner Kindheit und dem Dorf in den sieben Bergen, wo wir während des Krieges evakuiert waren.

Ja, und dann fahre oder fliege ich einfach dort hin..

Gruss Val aus 'la douce France'

(Heigl - um Notre Dame zu besichtigen, muss man jetzt fast 3/4 Std draussen Schlange stehen
Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 09.01.2017, 10:45:42
Um noch einmal auf den Ursprungsbeitrag zurück zu kommen:
[...]Es entwickelte sich fast eine Leidenschaft für Kunstgeschichte und Archäologie, für fremde Kulturen, Tiere, Religionen etc.[...]
Da gibt es noch einen gewaltigen Unterschied zu den Gründen, die mich auf Reisen treiben könnten. Ich glaube eh nicht, daß ich in zwei oder drei Wochen Aufenthalt etwas über die Kultur eines fremden Landen lernen könnte. Ich muß zwar zugeben, daß es eine unglaubliche Vorstellung ist, über 3000 jahre altes Pflaster zu laufen, aber es reicht nicht, um mich wirklich zu begeistern. Was mich anzog und eventuell noch anziehen könnte ist Landschaft, möglichst ohne Menschen. Die Landschaft darf dabei ruhig auch ganz "extrem" sein, wie zum Beispiel die Mojave-Wüste, das Death Valley oder die Everglades. Aber auch ein See mitten in Schweden, abgelegen und mit mir als einzigem Menschen in vielen Kilometern Umkreis ist ein Traum für mich.

Und da das Stichwort nun gefallen ist, muß ich zugeben, daß es doch noch einen Traum gibt, die mich in ein Flugzeug locken könnte: ich möchte möglichst hautnah einen Vulkan erleben. Hawaii wäre dafür ideal, aber überlaufen. Also liege ich seit längerem meiner Liebsten in den Ohren, daß ich nach Island möchte. Das wird wohl der letzte Reisewunsch sein.

det
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Gesteigertes Fernweh
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2017, 17:04:08
da kommt noch ganz schön was bei dir zusammen, det. Urlaubsreisen waren für mich immer ein Mix aus Kultur plus Natur, natürlich.

Übrigens ist, wie bei dir, bei mir die Vorbereitung und dann das Erlebnis zusammengehörig, dann ist es auch intentsiver, wenn man sich vorher damit beschäftigt.
Gott sei Dank hab ich ein ganz intensives optisches Gedächtnis, kann fast, sorry, Filme ablaufen lassen dessen, was mich interessiert hat.

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