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Reisen Eine Seefahrt die ist lustig

Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Oh nä, das kann doch nicht wahr sein. was war das doch für eine scheiß Nacht! Um 8 Uhr mussten wir die Kabine verlassen und ich hab geträumt, ich hätte Siegfried (den langjährigen Göttergatten meiner Freundin Ulrike) umgebracht und zwar ganz einfach ..... mit dem Regenschirm die Kehle durchgeschnitten.

Aber erst mal zum Anfang, Libi und ich waren mal wieder auf Reisen. Diesmal ging's von Warnemünde aus Richtung Kopenhagen, Stockholm, Tallin und dann Sankt Petersburg.

Kopenhagen und Stockholm sind einfach schöne Städte und lohnen sich immer für einen Besuch. Leider waren die Frauen Königinnen und Anhänge in der Sommerfrische, von daher fielen unsere Kaffeebesuche einfach aus.

Dann ging's nach Estland. Morgens wurden wir an Land gespuckt und ab in die Stadt. Wir nahmen sofort den roten Bus und ließen uns eine Stunde durch die Stadt schaukeln. Vorsicht, bitte während der Fahrt nicht aufstehen, sonst killt man sich mit den Hochspannungsleitungen selbst. Die waren nämlich gefährlich tief angebracht.

Es war dem Fräulein von der Ansage anzumerken, dass sie sich die Sehenswürdigkeiten sehr aus dem Finger saugen musste, denn es gab nicht viel zu erzählen. Aber eins ist toll, die Esten haben sich wirklich in den letzten Jahren angestrengt, die sozialistische Vergangenheit abzustreifen und sich ein eigenes Gesicht gegeben. Tallin ist eine schöne alte Stadt. Der "sozialistische" Teil, wurde stark dem Westen angepasst, also ich meine damit, es gibt Einkaufspassagen und sowas. Was mich sehr erstaunt hat, es lag nicht ein einziges Stückchen Papier rum, alles war super sauber.

Die mittelalterliche Altstadt von Tallin sollte sich niemand entgehen lassen, liebevoll restauriert. Vorsicht, gutes Schuhwerk anziehen, überall ist Kopfsteinpflaster und das ist nicht gerade gemütlich zu laufen. Tallin ist u.a. eine Leinenstadt, an allen Ecken und Enden gibt es Sachen aus Leinen zu kaufen.

Aber ich hab ja immer kalte Füßchen und hab mir ein paar Puschen gekauft, die sind so wuschelig, das man nicht mal mehr erahnen kann das da meinen zarten Füßchen drin stecken. Für meine Füßchen war alleine die Wolle von einen Schaf erforderlich.

An Bord erst mal ein Tässchen Kaffee holen ( der schmeckt übrigens wie schon mal aufgebrüht) und dann begann das Verhängnis. Wir gingen an Deck und suchten ein schönes Plätzchen um die Sonne zu genießen und was passiert: ich fall auf die Nase bzw. die Knie, linkes Knie schwer verletzt, rechter Fuß geprellt und ich lag da wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Kaffee auf Deck. Libi musste mich erst mal hochhieven und in einen Stuhl verfrachten, damit ich mir meine Wunden ankucken konnte. Ich in die Kabine und Hose aus und Knie angekuckt, wunderschön aufgeschürft. Tat auch gar nicht weh, konnte nur keine Hose mehr vertragen. Also alle Hosenbeine hochkrempeln. Aber rechter Fuß machte mir Sorgen, gut das morgen Seetag war, bis Sankt Petersburg sollte es dann besser gehen. Hab den Fuß mit Pferdebalsam bestrichen und das immer wieder, am anderen Tag kamen dann wunderschöne rot/blaue Farben dazu.

Sankt Petersburg. Da wir ja nun überhaupt keine Freunde dieses Herrn Putin sind, hatten wir nur die kleine Rundreise gebucht. Alleine konnte man in dieser Stadt ja nicht rumlaufen, dann will der Herr Putin dafür ein Visa haben und das haben wir nun auch nicht eingesehen. Also um 14 Uhr rein in den Bus und ab durch die Mitte. Eine Reiseleiterin erklärte uns leise und nuschelnd das ja mit dem Herrn Putin die Demokratie in Russland einkehrt sei und jetzt ginge es allen Leuten gut. Gelächter!

1. Anfahrtsstelle eine Kirche, Zeit 5 Min. zum Fotografieren, 2. Anfahrtsstelle ein Andenkenladen, Zeit 20 Min. zum Einkaufen (hatten aber ein sauberes Klo) 3. Anfahrtsstelle eine Kirche, Zeit 5 Min. zum Fotografieren. Dann im Bus die Mitteilung von Frau Matruschka das jetzt keine Zeit mehr wäre länger irgendwo zu fotografieren. Da ging doch glatt einer auf die Barrikaden mit der Bemerkung "hätten sie nicht 20 Min. in diesem dusseligen Kramladen vertan, gäb's auch keine Probleme. Dann ging's zur endgültigen Wohnstätte der Romanov's. Prunk und Protz überall wo man hinblickt. Ich gestehe, dass ich nix für diesen güldenen Prunk und Protz übrig hab. Darum erschüttert mich vielmehr, dass in Sankt Petersburg - obwohl es eine Großstadt ist - kaum Menschen (mit Ausnahme von Touris) durch die Straßen laufen oder bummeln. Die Häuser der normalen Menschen sind verkommen, verwahrlost und verdreckt. Bei manchen Häusern wurden die Fassaden gemacht und dahinter verfällt alles weiter. Ich beneide keinen Menschen, der "freiwillig" in dieser Stadt respektive in diesem Land lebt. Für mich ist diese Stadt seelenlos. Alles was dort hergerichtet wurde, ist für den Touristen aber es gibt nichts für die die dort lebenden Menschen.
Ich hatte den Eindruck, dass ich nicht die einzige war, die froh war als wir wieder auf dem Schiff waren.

Und nun kommt das Schiffchen an die Reihe.

Falls eine Reederei meine Ergüsse lesen solle: Libi und ich stellen sich gerne als Schiffstester zur Verfügung. Ich glaub die werden dringend benötigt!

Diesmal waren wir auf der Costa Fortuna. Bekanntermaßen laufen die unter einer italienischen Reederei. Daher auch sehr viele Italiener an Bord. Wenn die losschnattern, gute Nacht Mattes. Trotz alledem war die Lautstärke wesentlich niedriger als auf der Aidamar. Aber aber aber
Wir waren entsetzt als wir hörten, das das Schiff erst 10 Jahre alt war (wir hatten gemeint zwischen 20 und 30 Jahren). Allgemein war es sehr ungepflegt, egal ob in den Kabinen oder auf dem Schiff an sich. Auf Deck war an vielen Stellen der Rost sichtbar oder es lag nicht nur in den Ecken Dreck. Es machte alles den Eindruck als ob die Sauberkeit nur sehr oberflächlich eingehalten wird. Aber vielleicht bin ich einfach zu sehr deutsch. Die Ausstattung des Schiffes, einfach überladen. Es gab von allem Tünnef etwas zu viel und dadurch wirkte alles überladen und eng.

Käpitänsdinner mit das wichtigste Ereignis auf einem Schiff. Wir hatten es uns in einem Barbereich gemütlich gemacht, weil wir sehen wollten, was die armen Leute alles auf sich nahmen um diesem armen Kerle von Kapitän die Patschen zu drücken und dann im Nachgang noch der Meinung zu sein, das das alles nur für einen selbst arrangiert wurde und der Kapitän vor lauter Freude darüber einen Purzelbaum schlägt. Oh backe es ging los! Die ersten kamen "feingemacht" wie von Mama und stellten sich ohne zu murren in die lange Reihe der Wartenden. Eine halbe Stunde haben wir ausgehalten, dann sind wir gegangen, es war uns einfach zu "aufregend". Wir haben uns dann einen Tag später di Bildchen angekuckt, grausam mehr ist dazu nicht zu sagen.

Was uns geärgert hat, war das "bocklose" Personal. Bisher war ich der Meinung, dass die Service-pauschale die einem abgebucht wird einfach gut ist, weil damit auch das Personal, welches nicht zu sehen ist, seinen Anteil bekommt. Aber nach dieser Reise, denke ich, dass viele vom Personal sich überhaupt nicht mehr bemühen müssen, da sie den Tip ja so oder so bekommen, egal wie sie sich den Gästen gegenüber benehmen bzw. verhalten. Was wir z.B. nicht wussten war, das bei jedem Drink der bestellt wurde, nochmals eine Servicepauschale von 15 % gezahlt wurde (das kannten wir bisher nicht) und das obwohl die Mädels zu Grüppchen in der Ecke zusammenstanden und tratschten, dafür der Gast aber nach 20 min. ein etwas abgestandenes Getränk bekam. Da krieg ich einfach nur Wut. Auf Libis Bier war jedenfalls oft kein Schaum mehr.

Für viele sehr wichtig - das Essen! Tja auch hier gibt's keine guten Punkte. Mir persönlich gefällt es besser, wenn es Buffet von... bis...und keine starren Essenzeiten gibt. Also pünktlich sein ist angebracht, da ansonsten die Kellner durcheinander kommen. Die Gerichte waren auf den Tellern sehr sehr übersichtlich arrangiert und es war immer furchtbar viel Teller übrig. Ich kann eins mit Sicherheit behaupten, da auf vielen Tellern Reste übrigblieben, scheine ich mit meiner Meinung nicht alle zu stehen und da es bis in die Nacht hinein immer Pizza zu essen gab, kann ich auch verstehen, das da immer viel los war. Wir waren auch oft da.

Am Morgen mussten wir um 8 Uhr die Kabine verlassen. Wir haben am Abend dann noch einen Krimi angesehen, wo alle Leichen erdrosselt wurden. Kein Wunder das ich nicht schlafen konnte und dann als ich endlich eingeschlafen bin dem armen Siegfried mit der Regenschirmspitze - in der natürlich ein kleines Messerchen eingebaut war - die Kehle durchgeschnitten habe

In Sachen Sauberkeit, Verpflegung und Freundlichkeit gehen die Punkte eindeutig an die Aidamar.
youngster
youngster
Mitglied

Re: Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2013, 15:38:36
Ein sehr interssanter Reisebericht. Tendenziell warst du ja von dieser Reise nicht sehr angetan schade eigentlich. Da deine Bewertung über das Schiff "Costa Fortuna" ja sehr negativ ausfiel wäre es angebracht diese der Costa Rederei kund zu tun. Denn die können nur was ändern, wenn sie wissen, dass ihre Gäste nicht zufrieden waren. Speziell deine Anmerkungen zu der erhobenen Servicepauschale - die ja inzwischen fast alle Großveranstalter verlangen, sollte Costa kennen.

Da ich selber schon zwei mal diese Ostseekreuzfahrten mit einem Abstand von 10 Jahren gemacht habe kann ich nur sagen wir können nur froh sein, dass wir in Deutschland leben dürfen auch wenn es bei uns immer schlechter wird.

Gruß youngster
Re: Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf youngster vom 22.07.2013, 20:30:50
youngster das problem bei den bewertungen der costa selbst ist, dass die schlechteren bewertungen aussortiert werden, da die natürlich dann angst haben, das keiner mehr ihre reisen bucht. die bewertungen die dort zu lesen sind, haben alle die volle punktzahl erreicht. ist doch merkwürdig oder? ich habe die bewertung bei anderen bewertungsportalen abgegeben.

aber du verstehst was falsch, ich habe mich tierisch auf die woche gefreut lediglich bei sankt peterburg hielt sich meine vorfreude in grenzen. da habe ich auch nichts anderes erwartet. aber schockiert hat es mich trotzdem.

aber ich habe von dem schiff mehr erwartet. gegen die servicepauschale habe ich auch überhaupt nichts einzuwenden sondern ich habe lediglich etwas zu der nochmaligen zusätzlichen pauschale bei den getränken. das hatte ich bisher auf keinem anderen schiff weder fluss, noch see, noch meer.

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pilli
pilli
Mitglied

Re: Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2013, 21:12:38


...aber ich habe von dem schiff mehr erwartet. gegen die servicepauschale habe ich auch überhaupt nichts einzuwenden sondern ich habe lediglich etwas zu der nochmaligen zusätzlichen pauschale bei den getränken. das hatte ich bisher auf keinem anderen schiff weder fluss, noch see, noch meer...
geschrieben von plum


gerade weil ihr den aufenthalt auf dem schiff der costa-kreuzfahrten für den zeitraum gebucht habt, in dem die gerichtsverfahren des kapitäns der verunglückten costa concordia und anderer mitarbeiter anstehen, dachte ich, dass gerade nun mit besonderer sorgfalt das bordpersonal die gäste betreut?

Handelsblatt

das wäre doch mal eine werbewirksame massnahme gewesen?

anstatt dessen las ich von dem projekt einer werbe-aktion mit partnern, die erklärt, plum

warum deine kommentare sicherlich nicht gewünscht sind :



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geschrieben von trendlounge Freundin


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ohne kristallkugel-blick ahne ich jetzt schon: da werden nur begeisterte test-kommentare zu lesen sein!

so kauft man sich eben untergegangenes vertrauen zurück?

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pilli
Re: Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 24.07.2013, 01:35:36
haha pilli, ich hab mir das jetzt mal alles durchgelesen und will zuerst mal von der freundin wissen, ob die costa durch die redaktion informiert wird, das spione an bord sind bzw. wann sie kommen.

wenn ich mir bei der freudin die anmerkungen zu dieser aktion durchlese, gebe ich dir recht, dass sehr wahrscheinlich nur begeisterte test-kommentare zu lesen sein werden.

für mich ist diese aktion von seiten der costa in verbindung mit einer frauenzeitschrift eine aktion um den schluckauf zu mindern in der sich diese reederei befindet.

ob das helfen wird wage ich zu bezweifeln.
Re: Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.07.2013, 11:17:21
ich habe mich mal mit der freundin in verbindung gesetzt. es ist so, dass die costa weiss, wer als tester auf das schiff kommt, das bedeutet ganz klar, das ist eine mogelpackung von seiten der reederei. das die testerinnen dann umgarnt werden ist logisch und das testergebnis kann nicht als einigermassen neutral und objektiv angesehen werden.

aber ich geh mal davon aus für diesen schmuuuu werden sich genügend leute finden.
pilli
pilli
Mitglied

Re: Eine Seefahrt die ist lustig
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2013, 21:09:58
jou...dumme hat es bei jung & alt wie sand am meer und täglich erhöht sich die zahl derjenigen, die sich auch noch bedanken, wenn sie verarscht werden...isch liebe werbung! in keiner branche sind die leutz leichter zu manipulieren als mit gratis-angeboten. warum sollte nicht auch costa-kreuzfahrten das nutzen?

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pilli

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