Reisen Das Unterwasser-Museum vor Lanzarote - bedrückend und beeindruckend zugleich ... "Die Arbeit ist keine Hommage oder Erinnerung an die Hunderte von Menschenleben, sondern eine vehemente Erinnerung an unsere kollektive Verantwortung als globale Gemeinschaft
Der britische Künstler Jason de Caires Taylor schuf auf dem Meeresgrund in einer Tiefe von 12 - 14 Metern setzte seine im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Vision eines Museums um, das die Besucher zum Nachdenken bringen soll - seine mehr als 300 menschlichen Skulpturen aus Beton - alles lebensgross - symbolisieren den Klimawandel, die Globalisierung und ihre negativen Folgen und das Flüchtlingsdrama dar.
"Die Arbeit ist keine Hommage oder Erinnerung an die Hunderte von Menschenleben, sondern eine vehemente Erinnerung an unsere kollektive Verantwortung als globale Gemeinschaft", betont Taylor.
Letzte Installation ist ein Boot mit 10 Flüchtlingen, es heisst "Das Floss vor Lampedusa"
Alle haben den Ausdruck der Verlassenheit und Aussichtslosigkeit im Gesicht. Unter ihnen sind einige Kinder. Eine von ihnen, ein Mädchen, das sich über den Rand des Bootes beugt, schaut hoffnungslos zum Horizont. Das Bild ist so stark, dass es Worte kaum beschreiben können.
Besucht werden kann das Museo Atlántico auf Lanzarote nur mit einem Touristen-U-Boot, einem Glasbodenboot oder als Taucher oder Schnorchler. Es befindet sich in der Bucht Las Colorada im Süden der Kanareninsel .
Da viele User dieses Unterwassermuseum wahrscheinlich eher nicht besuchen werden, hier noch zwei Videos - zuerst ein Video, aufgenommen von Tauchern ... an Land würde diese Skulptur wahrscheinlich gar nicht so beeindrucken ..
und hier noch ein etwas längeres Video, in dem man alle Installationen des Künstlers dort sieht
Eine überaus mutige und sehr traurige Installation.
Von kollektiver Verantwortung als globale Gemeinschaft sind wir weit entfernt.
Nur ein bis zwei Generationen später scheinen wir vergessen zu haben, welche Flüchlings- und Vetriebenenströme beide Weltkriege ausgelöst haben. An viele der Todesmärsche erinnern unscheinbare Schilder, die heute kaum noch jemand außer den wenigen überlebenden Betroffenen zur Kenntnis nimmt.
Die Geschichte erzählt von Völkerwanderungen seitdem es Menschen gibt. Und sie wiederholt sich unaufhörlich quer über die Erde, bis wir begriffen haben oder ausgestorben sein werden - nicht ohne eigenes Zutun.
LG - Via