Reisen Asienreise (Vietnam!) im nächsten Winter
Komme gerade von einer Reise aus tropischen Gefilden zurück und schon juckt es mich die nächste zu planen. Meine Partnerin wird vielleicht zeitweise dabei sein aber ich möchte es schon auf einen Monat oder länger ausdehnen. War einmal dort und begeistert von der Andersartigkeit.
Habe aber noch keine genaue Vorstellung über das Wie. Will aber nicht so tun als sei 30 und meinen 20 kg Rucksack schnallen.
Was ich jetzt suche ist ein loser Austausch über für und wieder Ferntourismus, "Fernweh", Illusionen, fantastische Augenblicke, fremde Natur, Kultur....Buddha, Zentralkomitee und andere zweifelhafte Einrichtungen...
Habe ich mich klar ausgedrückt ?! ;-)
HI Heiner, warst du schon mal in NAMIBIA oder SA ? Wenn du Kulturen und Tiere magst sind beide kaum zu schlagen. Aber nur selbst fahren macht SPASS.
LG Hubert
ist für Andere schick und fein.
Doch zwei kleine Italiener
möchten (nur) gern zuhause sein...."
Hi Hubert,
meine Partnerin war vor vielen Jahren in diesen Ländern und schwärmt noch davon. Ich selbst war vor 3 Jahren 3 Wochen ehrenamtlich in Zimbabwe, genauer Stadtrand Harare. Haben nur eine längere Tour durch das Land gemacht und es hat mich schon irgendwie fasziniert.
Aber Armut, Korruption und die die Andersartigkeit in diesem Land haben mich davon abgebracht dort länger zu bleiben obwohl ich nach Ablauf meiner geplanten Tätigkeit ein direktes Angebot bekam.
Irgendwie, ein sehr diffuses Gefühl, meine ich noch einmal nach Asien (Vietnam oder Kambodscha) zu "müssen". Dieses Gefühl möchte ich auch erst einmal ehrlich diskutieren, wie ich in meinem post angedeutet habe.
Aber danke für deinen Hinweis. Und ....you never know.
Heiner (der jetzt erst einmal offline ist)
Ja Heiner, so ändern sich die Zeiten. Wie ich in den 60er in Pretoria gelebt habe, waren wir öfters in Simbabwe (Rhodesien).
Zu der Zeit war es noch so eine Art Kornkammer für Afrika. Mosambik war die Rivera des südlichen Afrika. Es war einmal.......
LG Hubert
Hallo Heiner, eine Reise, die wir innerhalb von 40 Jahren 2 x unternommen haben war eine Bahnreise von Singapur nach Bangkok. Die letzte Reise war 2018 und es war wie eine Reise durch eine neue Welt im Vergleich zu dem, was wir 40 Jahre zuvor gesehen und erlebt haben. Nicht besser oder schlechter, einfach nur ganz anders, denn nicht nur politisch hat sich in der Zwischenzeit dort viel verändert.
Auch sind wir nicht mit dem Luxuszug gefahren sondern teils mit einem Schnellzug und teils mit einem "Bummelzug", der an jedem 2. Reisfeld hielt. Wir haben uns für die Bahnreise fast 3 Wochen Zeit gelassen und sind immer wieder einmal länger an einem Ort geblieben als eigentlich geplant. Von Singapur ging es zunächst nach Malaysia in die Hauptstadt Kuala Lumpur, dann weiter nach Butterworth, von dort aus sind wir auf die Inseln Penang und Langkawi, wo wir uns vom Regenwald und der überbordenden Fauna und Flora gar nicht trennen konnten. Die Affen tobten um uns herum und die Skywalker Hängebrücke haben uns tief beeindruckt und waren eine echte Herausforderung. Man kann auf der Strecke so viel erleben und unternehmen und uns ist es immer viel wichtiger, Menschen und Natur zu erleben und nicht, um Museen oder sogenannte Sehenswürdigkeiten aus den Reiseführern anzusehen. Was bedeuten schon die Petrol-Twin Tower in Kuala Lumpur gegen ein Abendessen am Strand bei einer Fischerfamilie, die einem ein geradezu königliches Abendessen auf Bananenblättern serviert. Ikan Bakar, gegrillter Fisch mit Sambal und Reis,
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Jo, solche Geschichten habe ich gelesen und gehört. Ich wohnte und arbeitete für die Tochter eines "freedom fighters" und sie hat selbst ein kleines Buch über ihren Vater geschrieben. Das hat mich sehr berührt. Auch weil der Frust dieser Freiheitskämpfer beschrieben wurde, wie es ab einem bestimmten Punkt nur noch um Posten und Geld und nicht mehr um die politische Ausrichtung und Klarheit ging. Dann wurden die weissen Farmer quasi über Nacht rausgeschmissen und wegen fehlemden know how brach die Versorgung komplett zusammen. Ich habe das brachliegende Land gesehen und ebenso das Potential (bin selbst Farmer....) und es blutete mein Herz als ich diese völlig verarmte Landbevölkerung sah, die nicht mal Geld für Saatgut hatte und so lieber von den Almosen des wfp (worls food program) lebte.
Ich sollte eigentlich eine ehemalig farm mit reorganisieren und die Aufgabe hätte mich auch gereizt. Aber wir konnten nur einmal hinfahren weil es kein Benzin gab und so bekam ich ein Vorstellung, wie zäh der Aufbau einer Farm und der Aufbau einer Verarbeitungslinie für Lebensmittel sein würde. Ich fürchtete, dass ich das in meiner Lebenszeit gar nicht schaffen würde und unterwegs viele Scheine den Besitzer wechseln würde, damit es überhaupt Genehmigungen gibt und Aufträge abgewickelt werden.
Ich habe den Begriff des lost continent danach besser verstanden und sehe die einzige Chance darin, dass eine junge energische Generation aus einheimischen da aufräumt. Die für mich angedachte Rolle meiner counter-partnerin war als Weisser, mit einer gewissen althergebrachten Autorität (Rhodesier 2.0)...., diesen Weg zu strukturieren und beschleunigen. Ich habe mir das nicht zugetraut.
Vor zwei Jahren las ich dann in der Zeitung dass die Regierung (immer noch die gleiche Partei) nun Entschädigungen an die weissen Rhodesier zahlen will. Verbunden mit der Hoffnung, dass einige wieder den Traktor anspannen und die Produktion ankurbeln. Über 30 Jahre nach der Revolution. Was für ein Armutszeugnis für diese Partei, dass sie immer noch nicht begriffen hat ihre eigene Jugend in die Spur zu bekommen mit diesem Geld.....
However nach einer Studienreise durch Vietnam und Kambodscha und dem was ich dort als Touri gesehen habe bekam ich das Gefühl, dass mir diese Mentalität näher ist. Und insbesondere den Optimismus der vietnamesischen Jugend fand ich gegenüber dem Gejammere bei uns in den satten Ländern grossartig. Kambodscha, seine Menschen, werden von Bekannten wegen der Friedfertigkeit (Therevada Buddhismus?) noch mehr geschätzt. Ich kann das von hier alles nicht wirklich beurteilen, möchte aber noch einmal hin.
Kann mir sehr gut vorstellen WIE unterschiedlich deine Eindrücke nach 40 Jahren waren. Wir sind (2018) teilweise mit offenem Mund durch Vietnam gefahren und konnten nicht glauben, dass dieses Land in den 70ern komplett zerbombt war.
Vor der Bevölkerung beider Länder habe ich hohen Respekt wie vor der Generation meiner Eltern hier. Der Unterschied ist nur die Regierung hier hat 39 einen Angriffskrieg gestartet und sie mussten aus den daraus resultierenden Trümmern das Land neu aufbauen. Dort waren es die Amis die "unsere Freiheit" mit Bombenteppichen auf die Bevölkerung verteidigten bzw. ein völlig irrer Pol Pot, der seine eigenen Bevölkerung eine Steinzeitkommunismus verordnen wollte mit dem Ergebnis von Millionen toter Landsleute.
Ich komme in Rage und höre erst einmal auf....
Beste Grüsse,
Heiner
Hi Heiner, danke für den Bericht aus deinem Leben. So sammelt man Erfahrung und eigentlich deshalb kann man dann auch mitreden und sich ein Urteil erlauben. Viele hier im Forum haben ihre Intelligent's aus dem Internet, trauen sich trotzdem über Länder und Kulturen zu urteilen.
Ich lebe schon über 60 Jahre in Afrika. Meine Verbindung zu Europa waren nur Jahre der Schulzeit und Berufsausbildung auf die ich aber keinen Einfluss hatte.
In den 60er hab ich mit Freunden die Ostseite von Afrika bis zum Sudan bereist und viel erlebt. Möchte die Zeit nicht missen.
Ja, in der Kolonialzeit wurde die einheimische Bevölkerung nicht sehr ausgebildet. Um auf Simbabwe und Mosambik zu kommen, glaubst du nicht, wenn du ca.10-20 Jahre für einen Farmer gearbeitet hast, du nicht fähig wärst, die Farm ohne ihn weiter zu führen? Mir hätte das Erlernte gereicht. Es liegt sehr viel an der Mentalität der Bevölkerung, dass Afrika in der Situation ist. Natürlich spielt die westliche und östliche Wirtschaft immer noch eine grosse Rolle.
Wir habe getan, was für uns möglich war. Nun ist die jüngere Generation an der Reihe.
Hab einen schönen Tag.
LG Hubert
Ach, schade dass wir nicht Nachbarn sind. Dann könnten wir uns über Monate immer wieder zum Tee oder Bier verabreden und Geschichten austauschen. Es liest sich für mich nämlich so als ob du das gemacht hast, was ich mit Ende 20 so vorhatte. Es kam dann einiges anders aber war auch ok.
Du bist mir 14 Jahre voraus und ich bin jetzt noch an einem Punkt wo ich mir eine (internationale) kleine Aufgabe suchen möchte, die mich fordert aber nicht überfordert. Corona hat da einiges durcheinander geworfen. Mal schauen ob das noch klappt.
Auf Grund meiner Herkunft und Ausbildung würde ich keine 10 Jahre brauchen um mich in einen neue Farm einzuarbeiten. Zu Kolonialzeiten hätte ich Rhodesier werden können ;-).
Aber dieses Privileg haben viele Einheimische in Afrika und anderswo nicht. Es mangelt an Kapital, Ausbildung, Sicherheit, Ressourcen und dem Wissen wie man da rankommt, denke ich.
Aber ich sehe es wie du, die Jungen müssen jetzt aus der gegebenen Realität was machen. Denn eine andere gibt es nicht (platt und blöd, ist aber so). An vielen Orten sicher nicht einfach.
Im übrigen hängt ein Land wie Simbabwe doch ziemlich am Tropf von Südafrika und finanziell an China. Ich weiss dass ich beim recherchieren nach bestimmten Maschinen und Geräten immer in SA landete. Wie die auf die Beine kommen wollen ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht bin ich auch nur alt und phantasielos. Aber nur stundenweise Strom und kein Benzin.... da konnte ich mir keine positive Entwicklung und kein Bauvorhaben vorstellen.
Pass auf dich auf!
Heiner