Plaudereien Worüber habe ich mich heute gefreut, geärgert oder auch nur gewundert?

Es ist im Moment wie im Sommer, obwohl rundherum auf den Bergen noch der Schnee liegt. Ich genieße die Natur bei uns rund um den See. Noch ist Zwischensaison und die Kinder wie Hunde können ungestört spielen. Für mich gibt es nichts schöneres als diese pure Lebensfreude in mich aufzusaugen

Felide

GEÄRGERT

Eine junge Dame (Inländerin)einer (inländischen) Hilfsorganisation kommt zu einer betagten Pensionistin um einen Pflegevertrag zu erklären bzw. eventuell auch abzuschließen.
Nach etwa 15 Minuten war das Gespräch beendet. Die alte Dame will sich die Sache drei Tage überlegen und mit der Tochter telefonisch besprechen, - ersucht aber man möge ihr kurz helfen die Strümpfe anzuziehen. Sie hat leider stark verkrüppelte Hände. Die junge Dame lehnt das ab und geht. Nach 14 Tagen kommt eine Rechnung über € 40.- für das Vertragsgespräch.
Die alte Dame (85) ist jetzt im Dilemma der richtigen Entscheidung.

gewundert? Nein, - nicht mehr!
geärgert!

Was gibt es da zu ärgern?

Natürlich nicht zahlen!

Ist doch ganz einfach!

Gudrun

"Vertreter-Besuche"...........

Liebe Gudrun

Vielleicht hab ich das zu einfach oder missverständlich dargestellt.
Es geht der betagten Dame nicht um die € 40,-
Dies wurde von mir nur quasi als „Beigabe“ erwähnt.

Sie muss sich aber nunmehr entscheiden, ob sie die Dienste dieser Hilfseinrichtung in Anspruch nehmen soll oder nicht. Wo sie doch so enttäuscht wurde (bin es übrigens auch).
Erschwert wird die Entscheidung für sie, zumal der Standort der Hilfseinrichtung im Nebenhaus ist. Es gibt auch noch zwei andere große Pflegedienste, die aber viel weiter weg sind.
Mir mangelt es übrigens nicht an Beispielen die auch noch schlimmer sind.

Die alleine wohnenden SeniorInnen haben es, insofern sie altersschwach oder dement bzw. besachwaltet sind, unheimlich schwer. Ihnen werden Entscheidungen abverlangert/zugetraut, die sie garnicht entscheiden müssten. Und sie müssen noch auf tausend Dinge mehr achten.

Nur ein paar Beispiele aus einem Monat:
Eine Küche brennt kompl. ab / Bewohnerin 85
Ein Wasserzulauf zur Geschirrrspüle reisst / Überschwemmung / Bewohnerin 79
Ein Frau 89 schreit jeden zweiten, dritten Tag um Hilfe.
Man lasse sie verhungern (der Kühlschrank ist voll)

Diese Betagten machen das nicht aus Jux und Laune.
Sie sind oft sehr verzweifelt.

Robin

und ich freue mich,dass ich trotz meiner bald 83 Auguste noch in allem selbstständig bin!
´Reaktionsschnell mit meinem PKW alles erledigen kann,
niemand um Hilfe bitten muss,
niemand für mich Entscheidungen treffen muss.

Wenn die alte Dame,vo der du berichtest,nicht alleine zurecht kommt,
hat sie doch eine Tochter,die das übernehmen kann!

Wenn diese eine Generalvollmacht --notariell beglaubigt-- erhält,
muss die "alte Dame" keine Angst und Sorge um mögliche falsche Entscheidungen mehr haben!

Und auch keine unnötigen Kosten zahlen.

Mein Rat:

nicht immer ist der nächste Weg
(Pflege aus dem Nachbarhaus)
der beste!

Jetzt freue ich ich mich,weil mir der Geburtstagskuchen für meine älteste Tochter so gut gelungen ist!

Gudrun

Liebe Gudrun

Ich merke, dass Du noch sehr weit außen vor bist.
Gut so!!! Dazu bist Du nur zu beglückwünschen!

Wenn eine Mutter eine Tochter hat, ist das toll, - zugegeben.
Wenn die Tochter die Sachwalterin ist, - auch gut. Zumindest besser als jeder Notar oder RA.
Was nützt es der Mutter, die in einer Seniorenwohnhausanlage wohnt, wenn etwas passiert oder sie um eine Entscheidung gebeten wird, wenn die Tochter vor fünf Minuten gegangen ist. Oder sogar gefahren. Und viele km weit vielleicht.

Die Bewohnerinnen dieser ganz speziellen Wohnhausanlage sind nichts als MieterInnen.
Und am Sonntag oder vielleicht auch nur - an einem Sonntag im Monat, - kommt besagte Tochter. Oder Töchter.
Die wenigsten Söhne.Natürlich auch mal Enkelkinder.

Ein so ein Tag (Wochentag), verlangt auch von Altersschwachen, Dementen udgl. ganz simple Entscheidungen.

Und ich bin in der Mitte drinnen. Mache ihren Steuerausgleich, ihren Antrag auf Mietzuschuss, stelle ihre Uhren um, wechsle die Batterien im Rauchmelder, besuche sie im Spital usw. usw.

Ich denke Du merkst, - ich weiß wovon ich rede.
Ne, falsch -> schreibe!

Und noch etwas. All das macht mir keinerlei Mühe.

Schönen Sonntag
robin

PS. Warum ich das denn tu? Hm, ich hoffe, wenn ich auch mal soweit bin, darf ich die Frage stellen: ist da jemand?

Das finde ich sehr gut.
Man sollte seinen Mitmenschen helfen,wenn sie der Hilfe bedürfen.
Jedem von uns wird es einmal auch so ergehen, dass er das Leben mit all seinen Anforderungen nicht mehr allein packt.
Und da ist eine hilfreiche Hand ein wahrer Segen..ein Engel in Menschengestalt sozusagen.

Robin, red der alten Dame gut zu es doch mit dem Pflegedienst zu versuchen.Nach so einer Niete kommen die lieben, hilfsbereiten, ganz bestimmt. Stützstrümpfe anziehn will gelernt sein und für die alte Dame viel zu schwer.
Die Person die den Pflegebesuch gemacht hat arbeitet sicher mehr am Schreibtisch. Aber sie gehört zu denen die den Ruf der vielen netten Pflegekräfte in der ambulanten Pflege ins schlechte Licht rücken.
Ich weiß wovon ich spreche, da ich bis vor drei Jahren in dem Beruf gearbeitet habe, und ich bin und war nicht die Einzige die nie mit dem vorgegebenen Zeitlimit auskam, aber immer mit einem befriedigten Gefühl nach Hause gehen konnte.

@eddylyne

Danke für Deine netten Worte.
Fast zu nett.
Es gibt in unserer Stadt Freiwillige/Ehrenamtliche die weit mehr tun als ich. Zugegeben, - diese Menschen sind meist viel jünger als ich. Und machen das eine oder andere zusätzlich zu ihrem Beruf. Trotzdem DANKE

@zeitlose

Im Bezug auf einen Pflegevertrag hat der Sohn der Dame zu einer Entscheidung geholfen. Die Ablehnung der Hilfe ist allerdings nicht so dramatisch, wenn man bedenkt, dass es sich um keinen Notfall, sondern „nur“ um Ankleidehilfe handelte.
Anders ist die Sache in einem anderen Fall.
Im Telegrammstil: Eine Frau stürzt in der Wohnung – der Ehemann ist nicht in der Lage der Frau auf zu helfen – vier Türen weiter (gleiches Haus) ist der Stützpunkt der Hilfsorganisation – Hilfe mangels Vertrag abgelehnt.

Ich mache es mir nun leicht, - ja, ich möchte es fast glauben. Und behaupte, es war eine Fehlleistung einer Person. Die Institution selbst mag ich dabei nicht in Frage stellen. Es menschelt halt auch mal, - manchmal allerdings sehr, sehr kräftig.

Und nun im Bezug auf Deine Antwort: Du hast den Nagel auf jede Weise auf den Kopf getroffen und Dein Beitrag hier, bestätigt Insiderwissen bzw. bestätigt Deine ehemalige Tätigkeit.
Auch Dir danke ich sehr für Deinen Beitrag.

lg robin

Hallo Robin, soviel ich weiß sind Pflegestützpunkte nur beratend tätig, und wenn da dann solche Menschlein sitzen die in solchen Situationen hilflos sind, na dann "gutnacht".
Unterstützende Maßnahmen wie bei deiner alten Dame sind oft nötig und hilfreich, aber leider nur abrechenbar wenn eine Pflegestufe vorliegt, oder eben Selbstzahler.
Mein Pflegedienst ist über eine Notrufnummer 24 Stunden erreichbar.
Da kommen die diensthabenden Pflegekräfte zur Hilfe. Der Einsatz wird aber auch berechnet und die Pflegekräfte machen den Dienst neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit, d. h. da ist auch schon mal eine sehr kurze Nacht drin.
Wünsche dir weiter Kraft und Freude bei deiner Tätigkeit, und das dein Wunsch in Erfüllung geht, dass dir auch mal Hilfe zur Seite steht, wenn du sie brauchst.

Mir graut vor dem Tag an dem ich nicht mehr in der Demenzbetreuung arbeiten kann,es ist eine schöne, aber manchmal auch kraftraubende Tätigkeit, die ich nicht missen möchte.

Darüber freue ich mich nicht nur heute.

zeitlose