Plaudereien Wie weit kann sich ein Mensch zurückerinnern?
Sehr erfreut sehe ich die vielen interessanten Antworten und Erlebnisse und möchte am liebsten jedem einzeln antworten und danken - aber das schaffe ich nicht.
Meistens wurden Angst- und Schmerzerlebnisse geschildert, es ist wohl wirklich so, dass sich dieses Empfinden am stärksten im Gedächtnis einprägt.
Und dann auch das schöne Gefühl der "Erlösung" vom Übel ..., wie bei Shenaya, Luchs, Karl ... aber eigentlich wollte ich keine Namen nennen, weil jedes geschilderte Erlebnis interessant und einmalig ist!
Und es sind tatsächlich auch einige dabei, die sich an die allerkleinste Babyzeit erinnern können ...
Ich sehe keinen Grund mehr, das nicht zu glauben und hab es auch schon meinem Sohn mitgeteilt !
Vielleicht kommen auch noch ein paar Antworten dazu ...
hofft G.
Meistens wurden Angst- und Schmerzerlebnisse geschildert, es ist wohl wirklich so, dass sich dieses Empfinden am stärksten im Gedächtnis einprägt.
Und dann auch das schöne Gefühl der "Erlösung" vom Übel ..., wie bei Shenaya, Luchs, Karl ... aber eigentlich wollte ich keine Namen nennen, weil jedes geschilderte Erlebnis interessant und einmalig ist!
Und es sind tatsächlich auch einige dabei, die sich an die allerkleinste Babyzeit erinnern können ...
Ich sehe keinen Grund mehr, das nicht zu glauben und hab es auch schon meinem Sohn mitgeteilt !
Vielleicht kommen auch noch ein paar Antworten dazu ...
hofft G.
Ich muß ungefähr 2 bis 2 1/2 Jahre alt gewesen sein,
wir lebten damals in einem alten Gemäuer, in dem es jede Menge Mäuse gab, mein Vater hatte Fallen aufgestellt.
Es waren nicht die guillotine-ähnlichen, sondern runde Lebendfallen mit Drahtstäben, in denen sich etliche Mäuse befanden. Im Burghof öffnete er den Holzboden und die Insassen purzelten heraus. Mit einer Art Hexenbesen schlug er auf die durcheinander quirlenden Tierchen ein, um sie zu töten, er fand das humaner, als sie zu ersäufen, was es wohl auch war.
Und ich stand mittendrin in diesem Hexensabbat.
Wie es endete, weiß ich nicht mehr.
Jahre später erzählte ich meiner Mutter davon, die es kaum glauben konnte, daß ich kleines Mädchen mich an diese Begebenheit erinnerte.
Eine andere Geschichte, es war Winter und mein Vater und ich auch so circa knapp drei Jahre alt, fuhren mit dem Schlitten und einem Backblech mit Apfelkuchen den Berg hinunter zum Bäcker, der den Kuchen üblicherweise in der Nachwärme seines großen Backofens buk.
Irgendwie kamen wir ins Schleudern und landeten in einer Schneewehe mitsamt dem Kuchenblech. Aber es war so komisch, daß wir beiden wie die Verrückten lachen mußten. Vater klaubte alles wieder zusammen, der Bäcker mag sich gewundert haben, sagte aber auch nichts und später holten wir den wohl leicht lädierten Kuchen wieder ab.
Ich weiß noch, wie meine Mutter komisch guckte, aber erzählt haben wir erst sehr viel später dieses Malheur.
M.
wir lebten damals in einem alten Gemäuer, in dem es jede Menge Mäuse gab, mein Vater hatte Fallen aufgestellt.
Es waren nicht die guillotine-ähnlichen, sondern runde Lebendfallen mit Drahtstäben, in denen sich etliche Mäuse befanden. Im Burghof öffnete er den Holzboden und die Insassen purzelten heraus. Mit einer Art Hexenbesen schlug er auf die durcheinander quirlenden Tierchen ein, um sie zu töten, er fand das humaner, als sie zu ersäufen, was es wohl auch war.
Und ich stand mittendrin in diesem Hexensabbat.
Wie es endete, weiß ich nicht mehr.
Jahre später erzählte ich meiner Mutter davon, die es kaum glauben konnte, daß ich kleines Mädchen mich an diese Begebenheit erinnerte.
Eine andere Geschichte, es war Winter und mein Vater und ich auch so circa knapp drei Jahre alt, fuhren mit dem Schlitten und einem Backblech mit Apfelkuchen den Berg hinunter zum Bäcker, der den Kuchen üblicherweise in der Nachwärme seines großen Backofens buk.
Irgendwie kamen wir ins Schleudern und landeten in einer Schneewehe mitsamt dem Kuchenblech. Aber es war so komisch, daß wir beiden wie die Verrückten lachen mußten. Vater klaubte alles wieder zusammen, der Bäcker mag sich gewundert haben, sagte aber auch nichts und später holten wir den wohl leicht lädierten Kuchen wieder ab.
Ich weiß noch, wie meine Mutter komisch guckte, aber erzählt haben wir erst sehr viel später dieses Malheur.
M.
Re: Wie weit kann sich ein Mensch zurückerinnern?
Und was mir gerade wieder einfällt:
Die Großmutter der Freundin meiner Mutter war verstorben,
wie es damals üblich war, lag sie feierlich aufgebahrt im Schlafzimmer, das links vom Hausflur abging. Meine Mutter wollte bei den Vorbereitungen zur Beerdigungsfeier helfen und nahm mich mit, damit ich nicht alleine zu Hause blieb.
Ich war ungefähr drei Jahre alt.
Mir wurde bald langweilig und so stahl ich mich davon, öffnete eine Türe und da lag die Urahne ganz still. Ich wollte sie mir näher ansehen, sie hatte ein schwarzes Spitzenhäubchen auf, gefaltete Hände und dann sah ich auf ihren Augenlidern Geldstücke liegen. Ich weiß noch genau, wie sehr mich das verblüffte.
Ich hörte meine Mutter nach mir rufen und ging in die Küche, wo die Frauen werkelten. Später fragte ich meine Mutter, warum die Urahne Geld auf ihren Augen hatte. Meine Mutter war ziemlich erschrocken und sagte fassungslos, wie ich denn darauf käme, worauf ich es ihr erzählte, daß ich es soeben gesehen habe.
Später erfuhr ich, daß es damals üblich war, die Augenlider bei Toten zu beschweren, damit sie geschlossen blieben.
Medea.
Die Großmutter der Freundin meiner Mutter war verstorben,
wie es damals üblich war, lag sie feierlich aufgebahrt im Schlafzimmer, das links vom Hausflur abging. Meine Mutter wollte bei den Vorbereitungen zur Beerdigungsfeier helfen und nahm mich mit, damit ich nicht alleine zu Hause blieb.
Ich war ungefähr drei Jahre alt.
Mir wurde bald langweilig und so stahl ich mich davon, öffnete eine Türe und da lag die Urahne ganz still. Ich wollte sie mir näher ansehen, sie hatte ein schwarzes Spitzenhäubchen auf, gefaltete Hände und dann sah ich auf ihren Augenlidern Geldstücke liegen. Ich weiß noch genau, wie sehr mich das verblüffte.
Ich hörte meine Mutter nach mir rufen und ging in die Küche, wo die Frauen werkelten. Später fragte ich meine Mutter, warum die Urahne Geld auf ihren Augen hatte. Meine Mutter war ziemlich erschrocken und sagte fassungslos, wie ich denn darauf käme, worauf ich es ihr erzählte, daß ich es soeben gesehen habe.
Später erfuhr ich, daß es damals üblich war, die Augenlider bei Toten zu beschweren, damit sie geschlossen blieben.
Medea.
auch ich kann mich an etwas von früher erinnern
da war ich 2 jahre alt
und im krankenhaus
ich weiss noch wie es aussah vom balkon aus gesehen die gegenüberliegenden häuserzeilen
wie ich vor dem offenen balkon im bett lag und meine mutter am fenster stand,
damals durften sie ja nicht ins krankenzimmer
dann nachdem ich aus dem krhs nach hause durfte ich jedoch zum kinderarzt musste
zur nachuntersuchung und ich mich sträubte mit händen und füssen als wir kurz vor dem arzt waren
das war wohl auch etwas einschneidendes im leben als ich 2 jahre war
ich erinnerte mich dies jahr in russland daran dass ich auch solche russenkittelchen hatte
damals war ich 1 - 2 jahre alt
ich suchte in den alben nach den bildern und siehe da....
ich sass auf dem tisch im russenkittelchen...
lg ampelia
da war ich 2 jahre alt
und im krankenhaus
ich weiss noch wie es aussah vom balkon aus gesehen die gegenüberliegenden häuserzeilen
wie ich vor dem offenen balkon im bett lag und meine mutter am fenster stand,
damals durften sie ja nicht ins krankenzimmer
dann nachdem ich aus dem krhs nach hause durfte ich jedoch zum kinderarzt musste
zur nachuntersuchung und ich mich sträubte mit händen und füssen als wir kurz vor dem arzt waren
das war wohl auch etwas einschneidendes im leben als ich 2 jahre war
ich erinnerte mich dies jahr in russland daran dass ich auch solche russenkittelchen hatte
damals war ich 1 - 2 jahre alt
ich suchte in den alben nach den bildern und siehe da....
ich sass auf dem tisch im russenkittelchen...
lg ampelia
Re: Wie weit kann sich ein Mensch zurückerinnern?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich denke der Mensch kann sich sehr weit zurück erinnern, vor allem dann wenn es sich um ungewöhnliche Ereignisse handelt, die sich tief ins Gedächtnis eingegraben haben.
Meine früheste Erinnerung ist der 14. Februar 1945 vormittag, in Dresden. Wir wohnten in einem Dachgeschoß in Dresden-Leutewitz und konnten vom Fenster aus die ganze Innenstadt bis zur Festung Königstein überblicken. Ich weiß das ich auf dem Arm meiner Mutter saß und auf einmal die Leute aus den anderen Fenstern riefen, dass die Frauenkirche einstürzt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 16 Monate alt.
Meine früheste Erinnerung ist der 14. Februar 1945 vormittag, in Dresden. Wir wohnten in einem Dachgeschoß in Dresden-Leutewitz und konnten vom Fenster aus die ganze Innenstadt bis zur Festung Königstein überblicken. Ich weiß das ich auf dem Arm meiner Mutter saß und auf einmal die Leute aus den anderen Fenstern riefen, dass die Frauenkirche einstürzt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 16 Monate alt.
meine erinnerung reicht in die zeit wo ich 16 monate alt war. ( meine großeltern bestätigten mir den zeitpunkt).
ich musste einige zeit in ein krankenhaus weil ich eine darmerkrankung hatte. da meine eltern aus gewissen gründen sich nicht mehr um mich kümmern konnten, holten mich die großeltern nach dem krankenhausaufenthalt zu sich und zogen mich auf.
als ich aus dem spital entlassen wurde kam ich also zu den großeltern. sie hatten eine große wohnküche, in der auch mein gitterbett stand.
und hier setzt meine erinnerung ein. ich sitze im gitterbett und oma gibt mir ein kipferl. ich schmecke heute noch den geschmack, es war für mich ein unbeschreiblicher genuss, den ich nie vergessen werde.
später erzählte mir oma, dass sie das kipferl mit ein wenig butter innen bestrichen hatte. auch später und noch heute, esse ich für mein leben gerne ein kipferl das ich aufschneide und mit etwas butter bestreiche.
lg burgfrau
ich musste einige zeit in ein krankenhaus weil ich eine darmerkrankung hatte. da meine eltern aus gewissen gründen sich nicht mehr um mich kümmern konnten, holten mich die großeltern nach dem krankenhausaufenthalt zu sich und zogen mich auf.
als ich aus dem spital entlassen wurde kam ich also zu den großeltern. sie hatten eine große wohnküche, in der auch mein gitterbett stand.
und hier setzt meine erinnerung ein. ich sitze im gitterbett und oma gibt mir ein kipferl. ich schmecke heute noch den geschmack, es war für mich ein unbeschreiblicher genuss, den ich nie vergessen werde.
später erzählte mir oma, dass sie das kipferl mit ein wenig butter innen bestrichen hatte. auch später und noch heute, esse ich für mein leben gerne ein kipferl das ich aufschneide und mit etwas butter bestreiche.
lg burgfrau
Auch ich habe eine gute Erinnerung an die alten Zeiten... das war aber nicht so früh... wie einige meiner Vorschreiber hier..
doch wir hatten 1954 einen ersten Fernseher auf unserer Straße.. und ganz besonders ist mir die Weltmeisterschaft in Erinnerung geblieben ...
denn es hatten sich alle Nachbarn, Freunde, Bekannten... Schornsteinfeger, Postbote u.s.w eingeladen...
Alle saßen beengt in unserem Wohnzimmer... ich verteilte die eingelegten Gurken und vorbereiteten Würstchen meiner Mutter... fand noch einen Platz unter dem Wohnzimmertisch...
habe den Sieg noch miterlebt...
und bin danach sanft, mit meinen 3 Jahren entschlummert
Danach sagten später alle... "Ich war ja ein sehr pflegeleichtes Kind"...das schläft ja überall
weserstern
doch wir hatten 1954 einen ersten Fernseher auf unserer Straße.. und ganz besonders ist mir die Weltmeisterschaft in Erinnerung geblieben ...
denn es hatten sich alle Nachbarn, Freunde, Bekannten... Schornsteinfeger, Postbote u.s.w eingeladen...
Alle saßen beengt in unserem Wohnzimmer... ich verteilte die eingelegten Gurken und vorbereiteten Würstchen meiner Mutter... fand noch einen Platz unter dem Wohnzimmertisch...
habe den Sieg noch miterlebt...
und bin danach sanft, mit meinen 3 Jahren entschlummert
Danach sagten später alle... "Ich war ja ein sehr pflegeleichtes Kind"...das schläft ja überall
weserstern
Ich erinnere mich an die blauen Blümchen am Vorhang meines Stubenwagens und sogar an den Herzschlag meiner Mutter!
Experten zu diesem Thema erklären, dass das Erinnerungsvermögen von Menschen bis zu deren Alter von 3 - 4 Jahren zurückreicht. Es spielt wohl auch eine Rolle, ob Dinge von besonders einprägender Form passierten.
Alles andere stimmt sicher nicht; oft erfahren die Menschen später, was da und da passierte und nehmen es in ihr persönliches Erinnerungs-Spektrum mit auf, das dann im Laufe eines langen Lebens immer wieder verändert wird.
Ich persönlich kann mich noch an die Geburt meines Bruders erinnern, bzw. als dieser mit unserer Mutter aus dem Krankenhaus wieder nach Hause kam. Ich war 41/2 Jahre alt und mochte dieses Bündel überhaupt nicht, weil es die Familienruhe störte, schlecht roch und pausenlos schrie. DAs weiss ich noch sehr gut - und es belastete das Verhältnis zwischen meinem Bruder und mir auch oft, weil ich es ihm immer wieder vorhielt, wie unerwünscht er bei mir war. Immerhin musste ich die Rolle der Prinzessin diesem Bündel Prinz zuliebe aufgeben. Das ist für Kinder nicht leicht! Olga
Alles andere stimmt sicher nicht; oft erfahren die Menschen später, was da und da passierte und nehmen es in ihr persönliches Erinnerungs-Spektrum mit auf, das dann im Laufe eines langen Lebens immer wieder verändert wird.
Ich persönlich kann mich noch an die Geburt meines Bruders erinnern, bzw. als dieser mit unserer Mutter aus dem Krankenhaus wieder nach Hause kam. Ich war 41/2 Jahre alt und mochte dieses Bündel überhaupt nicht, weil es die Familienruhe störte, schlecht roch und pausenlos schrie. DAs weiss ich noch sehr gut - und es belastete das Verhältnis zwischen meinem Bruder und mir auch oft, weil ich es ihm immer wieder vorhielt, wie unerwünscht er bei mir war. Immerhin musste ich die Rolle der Prinzessin diesem Bündel Prinz zuliebe aufgeben. Das ist für Kinder nicht leicht! Olga
Ich kann mich an ein Erlebnis erinnern, an dem ich 4 Jahre
alt war. Der Krieg war gerade zu Ende und auf der Haupt-
straße bei uns in der Nähe fuhren amerikanische Panzer
vorbei. Meine Mutter hatte mich an der Hand und wir standen
an dieser Hauptstraße. Aus dem einen Panzer schaute ein
Farbiger raus und warf uns Kaugummi und Schokolade zu.
An früherer Erlebnisse, die vor meinem 4. Geburtstag ge-
schahen, kann ich mich nicht erinnern.
Margrit
alt war. Der Krieg war gerade zu Ende und auf der Haupt-
straße bei uns in der Nähe fuhren amerikanische Panzer
vorbei. Meine Mutter hatte mich an der Hand und wir standen
an dieser Hauptstraße. Aus dem einen Panzer schaute ein
Farbiger raus und warf uns Kaugummi und Schokolade zu.
An früherer Erlebnisse, die vor meinem 4. Geburtstag ge-
schahen, kann ich mich nicht erinnern.
Margrit