Plaudereien wie als single im alter leben ?
da meine bekannten, verwandten und freunde alle tot sind und es für die zwar sehr netten, aber sehr viel jüngeren leute, mit denen ich beruflich zu tun habe (seit corona leider nur noch sehr wenige und daher eher selten) , noch kein thema ist, frag ich mal hier, was die singles (gibt es die hier überhaupt ? anscheinend haben alle ehepartner, kinder usw.) machen, wenn sie zu alt oder krank sind um noch allein zu wohnen und ein altenheim o.ä. für sie aus versch. gründen nicht in frage kommt. ich hab zwar eine sehr seniorenfreundliche wohnung (nur eine kurze treppe) und eine rel. gute busverbindung in die stadtmitte, aber permanent allein zu sein ist nicht schön.
lg
minerva
Hallo. Es ist wahrscheinlich einfacher als Single im Alter zu leben, wenn man immer Single war und nicht seine Lebenspartnerin oder seinen Lebenspartner nach langer Gemeinsamkeit verloren hat. Ich habe in Deutschland eine Freundin, die ich seit bestimmt 50 Jahren kenne. Sie war immer sehr umtriebig, hat die ganze Welt bereist und hatte auch immer wieder einmal Partner und beide waren sehr verliebt, aber sie hat nie länger als 3 Monate am Stück in einer gemeinsamen Wohnung ausgehalten. Das Konzept Familie und Kinder kam bei ihr nicht vor - was mich aber nicht wundert, denn sie hatte eine üble Kindheit, in der besonders der Vater ihre Mutter immer wieder demütigte, andere Frauen mit ins Haus brachte usw. Also war ihre Bindunsfähigkeit gleich Null - aber sie war immer besorgt um das Wohl ihrer Geschwister und ihrer Mutter. Sie kippte ihre Karriere, um die schwer erkrankte Mutter bis zu deren Tod zu pflegen, die Schwester war Alkoholikerin, der sie immer wieder besonders finanziell half und jeder kam mit Problemen zu ihr - selbst wenn sie irgendwo in der Arktis war. Der Tod ihrer Eltern und ihrer Geschwister war natürlich ein Schock, aber sie erholte sich schnell und man kann nicht sagen, dass sie je an Selbstmitleid litt. So konnte sie auch ihre Trauer schnell bewältigen und heute, mit 74, habe ich sie so befreit und unbeschwert erlebt wie kaum jemals zuvor. Sie hat ein kleines Haus vom Bruder geerbt und so kommt sie mit ihrer kleinen Rente gut klar. Obwohl sie sehr einfach lebt, ist sie überaus glücklich - jetzt war die Waschmaschine kaputt und ich wollte ihr Geld für eine Neue geben, das lehnte sie ab - und jetzt wäscht sie ihre Wäsche auf der Terrasse, hat so eine Campingwaschmaschine mit Kurbel, mehrere Schüsseln und ein Waschbrett und Wurzelbürste und schickt mir immer witzige kleine Videos beim "Wäsche wachen work out" Sie kann kaum noch laufen und geht überhaupt nicht mehr unter Menschen, sie hat aber viel Kontakt via Telefon und Internet , gibt Fernunterricht und ihre Einkäufe erledigt sie über den Lieferdienst oder Pflegedienst. Du müsstest den Gemüsegarten sehen! Ein Urwald auf den ich geradezu neidisch bin. Mit ihren 3 Katzen und einem uralten Papagei hat sie was von einem Kräuterhexlein, ja, sie ist ein bisschen sonderbar - aber ich weiss, dass sie sehr glücklich ist.
Manchmal taucht sie ab wie eine Katze, die verkriechen sich auch, wenn es ihnen nicht gut geht. Aber ist gesundheitlich gut aufgestellt und ernährt sich unglaublich gesund. Wir wollen sie einladen - ein paar Wochen oder Monate über den Winter nach Spanien zu kommen Allein der gedanke daran macht ihr Freude, aber ich weiss auch, dass sie nicht kommen wird. Ich wünschte, ich hätte etwas von ihrer Zufriedenheit und ihrem Improvisationstalent. Angst vor Einsamkeit und Tod hat sie nicht - nicht mehr. "Mir geht es gut, ich muss mich um keinen mehr sorgen und will es auch nie wieder - nur um meine Katzen sorge ich mich! - und die sollen ja sieben Leben haben" Zu ihrem 100. will sie auf jeden Fall hier am Meer sein ...ich bin gespannt-
und deine freundin hat ja anscheinend noch sehr viele, die sie anrufen kann und hat ein eigenes haus.
ich wollte aber wissen, was die leute machen,
"wenn sie zu alt oder krank sind um noch allein zu wohnen und ein altenheim o.ä. für sie aus versch. gründen nicht in frage kommt "
lg
minerva
Auch für die gewünschte Lebensform in Alter sollte man sich schon frühzeitig Gedanken machen.
Es zieht sich ja wie ein roter Faden durch das individuelle Leben, wie man denkt, am besten leben zu können und zu wollen. Das baut auch auf vielen Erfahrungen auf ,die man im Laufe seines Lebens machte - und zwar ebenso gute wie auch schlechte.
Da gibt es dann natürlich auch die Grundvoraussetzungen, die ich z.B. in einer finanziellen Unabhängigkeit sehe, damit man nicht irgendwann mit einem Mann zusammenziehen muss, weil man Probleme hat, die Miete und die Lebenshaltungskosten selbst zu bezahlen.
Das geht m.E. nie gut - aber auch dafür hat man vorher ein langes Leben Zeit, um die Weichen zu stellen.
Ich habe bei mir frühzeitig festgestellt ,dass ich nicht der Typ Frau bin,die tagtäglich in einer Beziehung leben möchte, den grossen Wunsch nach einem eigenen Haus verspürt usw. Da ich mich auch gegen Kinder entschieden habe, war meine Lebensvorstellung sowohl durch persönliche Autarkie geprägt als auch durch Kontakte zu Menschen, die ich ertragen kann und denen es mit mir genau so geht.
Seit sehr vielen Jahren lebe ich in einer Beziehung zu einem Mann - in getrennten Wohnungen und nicht belastet durch die oft negativen Erscheinungen des Alltags, die so vieles auf dieProbe stellen, bzw. kaputt machen.
Wir leben jeder auch ein eigenes Leben - und freuen uns aufeinander, wenn wir zusammen sein wollen. Wir haben aber auch frühzeitig abgesprochen ,dass sich keiner verpflichtet fühlen muss, wenn es mal nötig werden sollten, die Pflege beim anderen zu übernehmen. Dazu fühlen wir uns beide nicht ausgebildet und vermutlich auch nicht fähig, dies so gut zu tun, wie es dann sicher erforderlich wäre.
Wir leben dieses Leben gerne, so wie wir es machen - aber es ist sicherlich nicht für alle Menschen geeignet, die sich nach mehr Präsenz bei einem PartnerIn sehnen oder was auch immer.
Ich weiss nur ,dass ich nach sehr vielen Irrungen und Wirrungen das System gefunden habe, das ich gerne lebe und dies hoffentlich noch längere Zeit .Olga
Liebe Minerva, so wie im Falle meiner Freundin kann ich Dir berichten, dass zu ihr 2 x am Tag der Pflegedienst (auch wegen der Medikamente und einer regelmäßigen Versorgung der Kalkschulter) und 1 x pro Woche eine Haushaltshilfe für 2 Stunden , Apotheke, Metzger+Bäcker, Hofladen und Supermarkt inkl Getränkemarkt haben dort auf dem Lande Lieferdienste - es funktioniert also alles, sie ist rundum versorgt unf selbst wenn sie bettlägerig wird, kann man sie dort weiter versorgen, schon weil es billiger als jedes Pflegeheim ist.. Ich ddenke, dass ist eine gute Lösung.
Dem kann ich nur zustimmen und würde es auch nicht anders machen.
ich wollte aber wissen, was die leute machen,
"wenn sie zu alt oder krank sind um noch allein zu wohnen und ein altenheim o.ä. für sie aus versch. gründen nicht in frage kommt "
schön für dich daß du noch allein leben kannst,
Das kann man doch nicht pauschal beantworten.
ich wollte aber wissen, was die leute machen,
"wenn sie zu alt oder krank sind um noch allein zu wohnen und ein altenheim o.ä. für sie aus versch. gründen nicht in frage kommt "
Auch ich habe mich schon vor Jahren darum gekümmert, welche Möglichkeiten es gäbe (z.B. auch mit Blick auf die Pflegeversicherung). Sie sollten sich also umfassend informieren und insbesondere darüber, was zu Ihrem eigenen Leben und Ihren eigenen Möglichkeiten passt. Diese Arbeit kann Ihnen niemand abnehmen. Viel ERfolg. Olga
schön für dich daß du noch allein leben kannst,Ich denke, da für dich kein Altenheim infrage kommt (wir hatten diese Diskussion mit gleichem Thema ja schon vor einiger Zeit) käme für dich bei deinen Erkrankungen und einer zusätzlichen Verschlechterung, sowie Bettlägerigkeit wohl nur die Variante zum Tragen, die Malinka in ihrem 2. Post zum Thema ihrer Freundin beschrieben hat.
ich wollte aber wissen, was die leute machen,
"wenn sie zu alt oder krank sind um noch allein zu wohnen und ein altenheim o.ä. für sie aus versch. gründen nicht in frage kommt "
Wenn du weiterhin im momentanen Gesundheitszustand bist, muss sich ja auch in 10 Jahren für dich nichts ändern.
Keiner von uns weiß wirklich, wie wir unser weiteres Leben im Alter händeln können. Auch bei Planung kann etwas dazwischen kommen und für Menschen ohne Angehörige kommt wohl nur ein Altenheim oder aber en Pflegedienst infrage, so denke ich.
Klaro
das problem hatte ich mal als ich nach dem crash nur noch sehr wenige schritte mühsam und mit oft umkippen gehen konnte (bin dabei jedes mal voll auf den kopf geknallt) .
ein schüler (hab 3 , davon einer mit auto) hat mich dann ins krankenhaus gebracht, was aber auch nicht besser war, weil es nichts zu essen gab, das ich vertragen konnte (meine schüler haben mir gsd etwas gebracht) und ich mal eine halbe stunde mit den großflächig offenen beinen (gewickelt wurden die im krankenhaus auch nicht) auf dem dreckigen fußboden lag, weil niemand auf meine hilferufe (ich kann sehr laut rufen) reagiert hat.
dann hat mich ein schüler in ein anderes krankenhaus gebracht, aber da meinte man das könnte ambulant behandelt werden, aber die ärzte, die dann einen hausbesuch gemacht haben, sagten beide, damit müßte ich ins krankenhaus..........................