Plaudereien Wer ist besser dran: Optimist oder Pessimist?

Das sehe ich Auch so, Bruny.

In der Hoffnung liegt action - wenn sie sich erfüllt, bin erleichtert, glücklich etc - wenn nicht, enttäuscht, verzweifelt - Hoffnung ist stressig .

Optimismus/Pessimismus sind Teil der menschl. Veranlagung, wie ihr schon gesagt habt.

Gruss Val

Ich habe bisher immer gesagt, ich hätte einen unkaputtbaren Optimismus. Vielleicht stimmt meine Vorstellung davon nicht so ganz mit dem überein, was viele andere unter Optimismus verstehen. Ich glaube nicht daran, daß "alles gut wird" oder daß jede Situation auch ihre guten Seiten hat. Ich weiß aber, daß ich selbst in der finstersten Lage immer noch Möglichkeiten habe, etwas zu verändern. Diese Möglichkeiten sehe ich aber nicht, wenn ich in pessimistischer Stimmung bin. Dann habe ich einen Tunnelblick, der mich nur ein schwarzes Loch sehen läßt. Der Optimismus hingegen, oder besser: das Wissen um meine Möglichkeiten, läßt den Tunnelblick verschwinden und es tun sich neue Wege auf.

Das mag sich seltsam anhören bei jemandem, der eine chronische Depression hat. In den Phasen schwerer Depression habe ich auch den Tunnelblick. Doch schon in den Phasen der "mittelschweren" Depression kommt die Erinnerung wieder, daß ich schon aus einer schlimmeren Situation heraus gekommen bin. Ich bin nicht nur herausgekommen, sondern ich habe langfristig gesehen aus der dramatischen Lage wichtige Lehren ziehen können. Unter anderem die Lehre, daß es immer eine Möglichkeit mehr gibt.

det

Von den Pessimisten glauben viele, dass sie aufgrund ihrer Lebenseinstellungen eine kürzere Lebenszeit erwarte, die Optimisten dagegen eine längere.
Aber nun widerlegt eine seit 1983 laufende Studie von Prof. Frieder Lang (Universität Erlangen-Nürnberg) diese Annahme u.a. mit dem Argument, dass Pessimisten weniger zuversichtlich sind und deshalb mehr auf sich achtgeben, Optimisten dagegen eher ihrer Lebenseinstellung vertrauen und nachlässiger auch gegen sich selbst werden.
Luchs

Hallo Luchs,

mittlerweile sind Zweifel an den Studienergebnissen aufgekommen. Die aufsehenerregende Erkenntnis, dass Pessimismus das Leben verlängere, soll auf einen Mangel in der Statistik beruhen, die Autoren der Studie hätten einen wichtigen Faktor übersehen.

Die Brüder Björn und Sören Christensen glauben nicht so recht an das Resultat. Björn ist Statistiker an der Fachhochschule Kiel, Sören lehrt an der Kieler Uni Wahrscheinlichkeitstheorie. Aus ihrer Sicht legt Langs Studie eine andere Lesart nahe: Womöglich habe das Ergebnis vor allem damit zu tun, dass sich bei vielen Befragten der selbst eingeschätzte Gesundheitszustand im Laufe der Studie verändert.

Der Fehler der Fehlerkultur

Es ist zwar immer wieder zu lesen, dass ein Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Lebensdauer hergestellt werden kann. Andere Forscher kommen aber zu dem Ergebnis, dass nicht Pessimismus das Leben verlängere, sondern dass es genau umgekehrt sei.

Für mich ist diese Sichtweise auch naheliegend.
Mich würde interessieren, inwieweit eine optimistische Lebenshaltung genetisch bedingt ist und wieviel Einfluss die Sozialisation darauf hat. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beiden. Ich habe gelesen, dass es zu 30% in den Genen liegen soll, habe aber nichts näheres dazu gefunden.

Gruß Mane

Mane, auf die Gegenstudie habe ich ja bereits hingewiesen. Was mir dabei fehlt ist die Dauer der Christensen-Studie. Die von Lang dauerte immerhin 32 Jahre.

Ich würde mir auch nicht anmassen, die beiden Studien zu bewerten, denn ich bin ja keine Wissenschaftlerin. Wir sind also nur auf Ausssagen angewiesen. Und es ist nicht neu, dass Wissenschaftler sich nur zu gerne beharken.

Deshalb ist dieser Thread nur eine auf persönlichen Eindrücken basierende
Unterhaltung - mehr nicht. Wir kennen Pessimisten ebenso wie Optimisten, aber nur wenige würden zugeben, pessimistisch zu sein.

Man sagt so leichthin, Optimismus bedeute Lebensbejahung. Aber kann man dieses
den Pessimisten absprechen? Ich denke nein.

LG Luchs

Hallo Luchs,

von einer Gegenstudie der Christensen Brüder weiß ich nichts. Hast Du darüber gelesen? Soweit ich den eingestellten Artikel verstanden habe, geht es nur um eine andere Lesart der Ursprungsstudie, die Du in Deinem ersten Beitrag vorgestellt hast.

Gruß Mane

Viele Optimisten werden, weil sie bei Rot unbekümmert über den Zebrastreifen laufen, von Autos überfahren.

Viele Pessimisten warten - und werden von den Ungeduldigen hinter ihnen vor die Autos gestossen! ()

Tja, manchmal haben wir unser Schicksal nicht in der Hand und da ist es gleich, ob wir optimistisch oder pessimistisch sind. Es kommt, wie es kommt.
Mane

Schorsch..das war Spitze !

Mane, ich habe nichts Spezielles über die Christensen-Brüder gelesen. Aber wenn sie schon an einer Studie, die über 32 Jahre läuft, bei der Veröffentlichung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften Kritik üben, müssten sie diese ja wohl auch mit einer ernsthaften Studie belegen können, sonst wäre ihre Aussage das ja recht mager.
Die Anregung für diesen Thread stammte jedoch von einer Kritik über das Gebahren von wissenschaftlichen Fachzeitschriften, die zwar das Forschungsergebnis von Prof. F. Lang veröffentlichten, das Gegenargument der Christensen-Brüder nicht anerkannten und deshalb in der redaktionellen Schublade verschwinden liessen, weil es ihnen nicht stichhaltig erschien. Das kann man aus zwei verschiedenen Perspektiven sehen.

Ganz so ernsthaft nehmen wir aber diesen Thread doch auch wieder nicht, es geht hierbei eher um unsere persönlichen Eindrücke über die Pessi-und Optimisten.

Guten Start in die Woche...Luchs

Ganz so ernsthaft nehmen wir aber diesen Thread doch auch wieder nicht, es geht hierbei eher um unsere persönlichen Eindrücke über die Pessi-und Optimisten.

Guten Start in die Woche...Luchs

Genau, darum belassen wir es jetzt dabei und gehen optimistisch in die kommende Woche.

Dir auch einen schönen Tag.
Mane

Ich habe gerade eine Grafik gefunden, die den Gegensatz zwischen Optimist und Pessimist wunderbar ausdrückt. (Um Copyright-Probleme zu vermeiden nur als link.)

det

Ohne Titel