Plaudereien was wir damals alles gegessen haben...
Re: was wir damals alles gegessen haben...
Sauerkraut mochten wir vier Kinder gar nicht. Aber es musste gegessen werden. Dafür gabs dann am nächsten Tag süßen Reisauflauf mit Kompott, das hat uns geschmeckt. Als es dann nach dem Krieg keinen Reis gab, habe ich mal statt dessen Weizenkörner gekocht und daraus einen Weizenauflauf gemacht. Nach Aussage meines Bruders, den ich kürzlich befragte, hat er gut geschmeckt.....und er konnte sich auch nach fast 60 Jahren noch daran erinnern.
Saure Kuttla (Kutteln) mit Brägele (Bratkartoffeln) gabs auch manchmal. Die Haut von der Milch, da habe ich immer einen großen Bogen darum gemacht. Brotsuppe mit Kartoffeleinlage und Rahm darinnen schmeckte mir auch ganz gut, sofern das Brot noch nicht so aufgeweicht war, dass es "schlenzerich" war. Dann habe ich immer dieses schlenzeriche Brot ohne zu kauen schnell runtergeschluckt. Metzelsupp gabs, wenn der Opa ein Schwein geschlachtet hatte, aber an den Geschmack kann ich mich heute nicht mehr erinnern.
Ja, so langsam kommen die Erinnerungen wieder hoch. Aber vieles von dem, was meine Mammi uns gekocht hat, bereite ich mir heute auch noch zu. Allerdings denke ich auch, dass die Erinnerung und die vielen Jahre uns manches als toll schmeckend darstellen, es in Wirklichkeit gar nicht so dolle geschmeckt hat. Wir waren halt auch noch nicht verwöhnt.
e k o
Saure Kuttla (Kutteln) mit Brägele (Bratkartoffeln) gabs auch manchmal. Die Haut von der Milch, da habe ich immer einen großen Bogen darum gemacht. Brotsuppe mit Kartoffeleinlage und Rahm darinnen schmeckte mir auch ganz gut, sofern das Brot noch nicht so aufgeweicht war, dass es "schlenzerich" war. Dann habe ich immer dieses schlenzeriche Brot ohne zu kauen schnell runtergeschluckt. Metzelsupp gabs, wenn der Opa ein Schwein geschlachtet hatte, aber an den Geschmack kann ich mich heute nicht mehr erinnern.
Ja, so langsam kommen die Erinnerungen wieder hoch. Aber vieles von dem, was meine Mammi uns gekocht hat, bereite ich mir heute auch noch zu. Allerdings denke ich auch, dass die Erinnerung und die vielen Jahre uns manches als toll schmeckend darstellen, es in Wirklichkeit gar nicht so dolle geschmeckt hat. Wir waren halt auch noch nicht verwöhnt.
e k o
Re: was wir damals alles gegessen haben...
Eigentlich wird immer deutlicher, dass unsere Essgewohnheiten viel mit der Kochkunst und Erziehung unserer Eltern und Großeltern zu tun haben. Eisbein gab es zum Beispiel bei uns nie "schwabbelig" sondern nur kurz angeröstet, so dass die Schwarte immer knusprig war. Hinzu kommt, dass ich als Kind nur das magere und zarte Fleisch bekommen habe. Für die knusprige Schwarte mit dem Fett war ich "noch zu klein", wie meine Eltern jedesmal sagten.
Das magere Eisbeinfleisch hat zwar lecker geschmeckt, aber was war ich stolz, als ich mit 10 zum ersten mal die Schwarte essen durfte ...nun war ich "groß genug". Damals durchschaute ich den Trick natürlich nicht, bin meinen Eltern jedoch Heute sehr dankbar, dass sie mich ohne Zwang zu einem Allesfresser erzogen haben.
Den "Zu-klein-Trick" habe ich dann auch bei meinem Sohn angewandt, als der keine Pilze essen mochte. Er bekam einfach keine, weil er offensichtlich noch zu klein dafür war. Selbst als er dann später von selbst welche wollte, habe ich ihn noch eine Weile zappeln lassen. Nun isst er natürlich Pilze sehr gern und mir ist nicht bekannt, dass ihm irgendwas nicht schmeckt.
Es ist einfach absurd, wenn ich Leute als Gäste zum essen habe und man bereitet mit viel Mühe ein leckeres Mahl vor. Dann plötzlich behauptet der Eine ohne zu kosten: er isst keine Pilze, der nächste keinen Fisch und einem Anderen wird bei Möhren oder Blumenkohl schlecht? Dabei wissen sie noch gar nichts vom Geschmack meines Essens. Völlig unverständlich finde ich eine Ablehnung der VORSUPPE. Was soll DAS denn? Es gibt tausende verschiedene und leckere Süppchen.
Das magere Eisbeinfleisch hat zwar lecker geschmeckt, aber was war ich stolz, als ich mit 10 zum ersten mal die Schwarte essen durfte ...nun war ich "groß genug". Damals durchschaute ich den Trick natürlich nicht, bin meinen Eltern jedoch Heute sehr dankbar, dass sie mich ohne Zwang zu einem Allesfresser erzogen haben.
Den "Zu-klein-Trick" habe ich dann auch bei meinem Sohn angewandt, als der keine Pilze essen mochte. Er bekam einfach keine, weil er offensichtlich noch zu klein dafür war. Selbst als er dann später von selbst welche wollte, habe ich ihn noch eine Weile zappeln lassen. Nun isst er natürlich Pilze sehr gern und mir ist nicht bekannt, dass ihm irgendwas nicht schmeckt.
Es ist einfach absurd, wenn ich Leute als Gäste zum essen habe und man bereitet mit viel Mühe ein leckeres Mahl vor. Dann plötzlich behauptet der Eine ohne zu kosten: er isst keine Pilze, der nächste keinen Fisch und einem Anderen wird bei Möhren oder Blumenkohl schlecht? Dabei wissen sie noch gar nichts vom Geschmack meines Essens. Völlig unverständlich finde ich eine Ablehnung der VORSUPPE. Was soll DAS denn? Es gibt tausende verschiedene und leckere Süppchen.
Oh eko.. Sauerkraut habe ich auch selbst hergestellt.. nach einem alten Rezept von "Witwe Bolte",
habe sogar machmal "Nachtschichten" eingelegt.. um alles zu verarbeiten, da ich auch beruflich oftmals unterwegs war.
Aber die Königsberger Klopse... mache ich noch heute nach einem alten Rezept meiner Oma...
oder auch die Pflaumenkeilchen...
und für meinen Mann Buttermilchskartoffeln...
Gruß weserstern
habe sogar machmal "Nachtschichten" eingelegt.. um alles zu verarbeiten, da ich auch beruflich oftmals unterwegs war.
Aber die Königsberger Klopse... mache ich noch heute nach einem alten Rezept meiner Oma...
oder auch die Pflaumenkeilchen...
und für meinen Mann Buttermilchskartoffeln...
Gruß weserstern
Re: was wir damals alles gegessen haben...
Oh eko.. Sauerkraut habe ich auch selbst hergestellt..
Ja, was glaubst Du, wie das bei uns war? Ich musste Füße waschen............und dann rein in die "Krautstande" und gestampft, gestampft, gestampft, solange bis Flüssigkeit entstanden war. Dann kam die nächste Lage Kraut, Salz obendrauf.......und weiter gings mit Stampfen.
Grüne Bohnen wurden ebenfalls im "Bohnenständle" eingemacht und Eier (sofern man welche ergattern konnte) kamen ebenfalls in eine "Stande" und wurden mit "Wasserglas" übergossen. Was das war, dieses Wasserglas, weiß ich auch nicht. Ab und zu war dann auch eines der Eier faul. Karotten, oder wie es bei uns hieß:"Gelbe Rüben" wurden in einem feuchten Sandhaufen eingelagert. Alles im Keller! Das war noch so ein richtiges Gewölbe mit Lehmboden, da hielten sich die Vorräte auch. Äpfel und Birnen kamen in ein Regal und jede Woche wurden nur die angefaulten entnommen und gegessen.
e k o
Sauerkraut haben wir Kinder auch gestampft. Aber wir mussten das nicht barfuß tun. Wir bekamen dazu beim ersten Mal neue Gummistiefel, die dann bis zur nächsten Stampferei ordentlich weggeräumt wurden. Sie wurden ein bis zwei Nummern zu groß gekauft, damit nicht ständig neue besorgt werden mussten.
Während des Stampfens sangen meine Schwester und ich immer lauthals und wahrscheinlich auch mächtig falsch laut alle Lieder, die uns gerade einfielen, Schlager, Volkslieder, Kinderlieder etc. Es war stets eine fröhliche Abgelegenheit.
Myrja
Während des Stampfens sangen meine Schwester und ich immer lauthals und wahrscheinlich auch mächtig falsch laut alle Lieder, die uns gerade einfielen, Schlager, Volkslieder, Kinderlieder etc. Es war stets eine fröhliche Abgelegenheit.
Myrja
Krabben mag ich gerne.
Heute gibt es welche zum Abendbrot.
Je zur Hälfte in Mayonnaise und pur.
In Mayonnaise sieht man sie ja kaum.
nordstern
Krabben gab es zu meiner Kinderzeit bei uns immer direkt vom Kutter, meistens aus Friedrichs- oder Kronprinzenkoog. Gepult wurden sie dann einträchtig zu Hause und meistens mit gekochten Eiern, etwas sehr fein gehackter Zwiebel sowie Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker angemacht. So esse ich sie noch heute am liebsten, da der Krabbengeschmack voll erhalten bleibt. Versuch es mal. Und reichlich Krabben nehmen.
murasaki
Tja, da ich erst 1974 auf den frauenlosen Hof gezogen bin, kann ich nicht nur von damals sprechen...
bei uns wurden die ganzen Jahre alle Produkte von Garten, Feld, Obstwiese und Stall verarbeitet und für den Eigenbedarf genutzt... also bereits früh...alles bio
Opa hätte gesagt... nach alter Art...
Gruß weserstern
bei uns wurden die ganzen Jahre alle Produkte von Garten, Feld, Obstwiese und Stall verarbeitet und für den Eigenbedarf genutzt... also bereits früh...alles bio
Opa hätte gesagt... nach alter Art...
Gruß weserstern
Das Schlimmste jedoch, was ich essen musste, war in Bremen, als ich auf Besuch war - muss so 1958 rum gewesen sein. Da gab es eine warme, angedickte süße Milchsuppe, auf der Petersilie schwamm, und dazu gabe es fette Speckstreifen. Hilfe. Ich hab gedacht, ich werde daran kaputtgehen. Ich rieche und sehe das heute noch vor meinem geistigen Auge. Was das nur war...
erafina
erafina, eben hab ich laut gelacht. Ich kenne das als süßliche Petersiliensoße, also Mehlschwitze, Milch, Petersilie. Dazu gibt es meist Geräuchertes von Speck bis Kasseler. Die süße Soße steht dann im Kontrast zu dem herzhaften Fleisch. Typisch norddeutsch.
murasaki
ich erinnere mich noch sehr genau an die Graupensuppe, die wir im Kindergarten oft essen mussten. Wir wurden regelrecht dazu gezwungen.
Bähhh - habe danach nie mehr Graupen gegessen.
Wir waren zwar 8 Kinder und der Vater ist im Lazarett verstorben aber unsere Mutter ging zu einem Bauern arbeiten und so brachte sie des öfteren Obst und Gemüse mit. Jedes Jahr kam am Heiligabend Grünkohl auf den Tisch. Ich halte es bis heute so und meine Lieben freuen sich jetzt schon auf Heiligabend und Grünkohl.
Gruß Morgensonne
Bähhh - habe danach nie mehr Graupen gegessen.
Wir waren zwar 8 Kinder und der Vater ist im Lazarett verstorben aber unsere Mutter ging zu einem Bauern arbeiten und so brachte sie des öfteren Obst und Gemüse mit. Jedes Jahr kam am Heiligabend Grünkohl auf den Tisch. Ich halte es bis heute so und meine Lieben freuen sich jetzt schon auf Heiligabend und Grünkohl.
Gruß Morgensonne
ich erinnere mich noch sehr genau an die Graupensuppe, die wir im Kindergarten oft essen mussten. Wir wurden regelrecht dazu gezwungen.
Bähhh - habe danach nie mehr Graupen gegessen.
Gruß Morgensonne
Oh Morgensonne...
die musste ich bei meiner Oma auch immer essen....
mit Gemüse aus unserem Garten...
da die Oma stark kurzsichtig war... schwammen manchmal auch einige Raupen damit rum....
Ich habe diese Eintöpfe und Suppen auch nicht mehr gegessen...
nur noch Graupen zum Schachten gekocht...
Gruß sternchen