Forum Allgemeine Themen Plaudereien was wir damals alles gegessen haben...

Plaudereien was wir damals alles gegessen haben...

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich erinnere mich am liebsten noch an unsere Fisch- und Wildgerichte.
Opa und Daddy waren Jäger bzw. auch Angler - in den 60ern, während unserer Zeit im Schwarzwald gab es da sehr oft "Beute" auf dem Tisch.
Vatern war ein begnadeter Koch und kreierte da stets wahrhaft "Göttliches".
Nur die Schrot-Kugeln (manchmal), die waren nicht so dolle. Aber damals gab es eben noch nicht die Technik von heute, und so manches Kügelchen blieb unentdeckt (bis man draufbiß) ...autsch
Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2011, 15:08:38
...wir bekamen von einem Bekannten meiner Eltern ab und zu ein Karnickel mitgebracht. An die Schrotkugeln kann ich mich auch noch gut erinnern. Aber ein Festessen war das schon!?
Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 30.10.2011, 14:04:43

Geschlönz ist für mich z.B. Hirn, sind Muscheln, Krabben (obwohl die eigentlich ganz gut schmecken, aber es ist eine innere Abwehr)
-uki-
geschrieben von uki


Krabben mag ich gerne.
Heute gibt es welche zum Abendbrot.
Je zur Hälfte in Mayonnaise und pur.
In Mayonnaise sieht man sie ja kaum.

Muschel hatte ich zum ersten Mal im Kinderheim an der Ostsee gegessen.
Selbst gesammelte Miesmuscheln.
Die schmeckten sogar sehr gut, waren fest.
Wie Rollmops.

Nur Hirn ist nichts für mich.
Am Ende hat mein Brötchen einen höheren IQ,
wenn es dick belegt ist.



nordstern

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2011, 15:13:57
Mein Lieblingsessen in jener Zeit kurz nach dem Krieg waren Hirnschnitten und (bitte weggucken!) rohe Kalbsleber, die mir erst vier-oder fünfjährigem Zwerg mangels Medikamenten gegen Anämie das Leben rettete und vom Arzt verschrieben wurde für die sogenannte Schlachtbank. Danach war ich geradezu süchtig.

Aber auch die Wurstbrühe mit Inhalt war ein Leckerchen. Ich holte sie immer an der Hand meiner Mutter in einer kleinen Kanne am Schlachttag beim Metzger ab.

Was ich weniger mochte war Brotsuppe, aber ganz übel waren die Sauerkartoffeln in einer brauen Mehl-Essig-Pampe. Wenn ich nur den warmen Essig roch, bekam ich Zustände, die sogar so weit gingen, dass ich innert Minuten Fieberblasen um den Mund bekam und dann natürlich vom Essen befreit war, beziehungsweise etwas anderes bekam.

Luchs
Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2011, 14:05:17
Grünkohl mit Lungenwurst gabs öfter daheim.
Als Kind mochte ich beides nicht besonders, heute bin ich ganz wild drauf.

Was ich allerdings noch heute verabscheue, ist grüner Salat mit "süßem" Dressing (Joghurt, Ei o.ä.) - *schüttel*
geschrieben von ali22



@Shenaya ..echt, kenne ich nicht..Lungenwurst? Was ist mir denn da
entgangen.

@dutchweepee .. Du hast Recht, ich habe es mal versucht, in dem ich ein Leber und ein Blutwürstchen in einer heißen Fleischbrühe aufgestochen habe. Mehr wie eine gewisse Ähnlichkeit an das Original kam nicht dabei heraus. Schade, es ist selten geworden..


LG Alex


Zu deiner Frage hinsichtlich "Lungenwurst", Ali:

Wie Dutch bereits andeutete, scheint es sich um eine mecklenburgische Wurst-Spezialität zu handeln, die es aber auch in Schleswig-Holstein bei jedem Metzger gab (gibt?). Wenn ich Frau Google glauben darf, wird sie u.a. wohl auch "Kohlwurst" genannt.

Hier in Bayern hab ich sie noch nicht entdeckt. - Muss auch nicht sein, denn so richtig lecker zubereiteten Grünkohl habe ich hier im Süden ebenfalls noch nicht gegessen .

Besten Gruß - Shenaya
eleisa
eleisa
Mitglied

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von eleisa

Die Milchhaut habe ich damals immer mit dem Löffel abgefischt mmh
das mache ich noch heute - nur ist die Haut der Milch jetzt ziemlich
wässerig, früher war sie so richtig schön dick und goldgelb.

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Mitglied_1a4a99f
Mitglied_1a4a99f
Mitglied

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
jeden sonntag gab´s vorsuppe, jeden sonntag.... ekelhaft mit sellerie und porree drinen boah... habe ich das gehasst und musste es immer essen, igitt

bis heute gibt es in meinem haushalt keine vorsuppe

-oder eisbein mit sauerkraut, iiiiiiiehhh, kann ich mich da schütteln, wenn ich an dieses fette, wabbelige, gekochte fleisch denke.

-oder senfeier mit kartoffeln und blumenkohl, was meine mutter sich bei der zusammenstellung gedacht hatte, möchte ich heute noch wissen ich habe es immer im meinem zimmer gegessen, dachte sie zumindest... dabei habe ich es in einen plastikbeutel getan und am nächsten tag in der schule irgendwo im mülleimer entsorgt. das konnte ich nicht essen.

oma hingegen hat aus allem eine delikatesse gemacht, kartoffelplinsen... was waren die lecker, einfach gekochte kartoffeln durchgedrückt mit ei und mehl und gewürzen drin und dann in der pfanne gebraten, oder griessuppe mit vanillestange drin, oder arme ritter.

auch oma´s königsberger klopse mochte ich sooo gerne, das hat bis heute niemand so hinbekommen, wie meine oma damals. das rezept hat sie mit ins grab genommen :(
erafina
erafina
Mitglied

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von erafina
Ich kann mich auch noch an so schreckliche Sachen erinnern wie Lungenhaschee.
Furchtbar.

Das gab es aber nicht lange. Es muss irgendwie vom Speisezettel verschwunden sein.
Sonst waren eine Menge Altberliner Rezepte drauf. Oma kochte bei uns, und die kam aus Schlesien.
Kliebensuppe, das fand ich als Kind immer lecker.
Kasseler mit Grünkohl, Oma hatte gerne Aal und Gänsebraten, gelbe-Erbsen-Eintopf,
und vom Johanniter Bier durfte ich manchmal ein wenig probieren.
Ich habe noch Brennholz für Kartoffelschalen bekommen und so manchen Zehner in Zeitungspapier zum Leierkastenmann auf dem Hof geworfen.

Das Schlimmste jedoch, was ich essen musste, war in Bremen, als ich auf Besuch war - muss so 1958 rum gewesen sein. Da gab es eine warme, angedickte süße Milchsuppe, auf der Petersilie schwamm, und dazu gabe es fette Speckstreifen. Hilfe. Ich hab gedacht, ich werde daran kaputtgehen. Ich rieche und sehe das heute noch vor meinem geistigen Auge. Was das nur war...

erafina


Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.10.2011, 18:47:09

-oder eisbein mit sauerkraut, iiiiiiiehhh, kann ich mich da schütteln, wenn ich an dieses fette, wabbelige, gekochte fleisch denke.


Wieso fett.
Das mag ich nun wieder gern, obwohl ich fettes Fleisch nicht gern esse.
Nur gut rasiert muß das sein, nicht wie eine Bürste.
Ebenso ist es mit gegrillten Haxen.

nordstern
weserstern
weserstern
Mitglied

Re: was wir damals alles gegessen haben...
geschrieben von weserstern
Da ich auf einen Hof geheiratet habe, wurde bei uns auch jedes Jahr im Winter ein Schwein geschlachtet.

Es war zwar viel Arbeit an dem Tag, doch die Truhen ( früher zuerst aber im Kalthaus..gab es fast in jedem Dorf) und Dosen waren danach gut gefüllt.
Alles wurde selbst abgeschmeckt und in einem großen, gemauerten Kessel in der Wursteküche gekocht.
Für jeden Nachbarn gab es eine Schmeckwurst und eine Kanne Wurstebrühe.
Zuerst wurde das Kesselfleisch gekocht...das Bauchfleisch wurde dann erkaltet als Steek zum Schlachtefrühstück gegessen, mit frisch durchgelassenem Mett.
Auch die Brägenwurst für den Grünkohl wurde selbst hergestellt.. mal frisch, mal geräuchert.
Oh und der luftgetrocknete Schinken, ein Gedicht.
Die gekochten Würste, Leberwurst, Brägenwurst, Rotwurst..usw.
wurden anschließend in der Wurstekammer zum Trocknen aufgehängt.
Auch Topfsülze, pikant abgeschmeckt, wurde selbst gekocht und danach in Dosen eingekocht...
Dazu noch der selbstgemachte Pfannenschlag...dazu gab es immer Pellkartoffeln und Gurke.
Das frische Griebenschmalz mit Äpfeln und Zwiebeln war der Renner auf jeder Fete.
Ob Schnitzel, Gulasch, Nackenbraten, Filet, Bauchfleisch, Frikadellen, Kotelett und Haxe alles fand einen "Abnehmer" beim Mittagstisch...
nur Opa's Lieblingsgericht... Öhrchen und Pfötchen mit Steckrüben und Kartoffeln....das mochte kein anderer...

Gruß weserstern


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