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Plaudereien Was mich an meine Kindheit erinnert....

myrja
myrja
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von myrja
Etwas Lyrik zum Thema:

Nochmal Kind sein,
Schlittschuh laufen
auf wackligen Beinen,
mit der Zunge
Schneeflocken fangen,
bei Regen
barfuß in Pfützen springen,
im Sonnenschein
Schmetterlingen nachjagen,
fröhlich lachend
die ganze Welt umarmen

M.D.

Myrja
val
val
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von val
als Antwort auf myrja vom 22.10.2012, 08:01:08
@Myrja

.. wunderschön..
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von Felide1
als Antwort auf weserstern vom 21.10.2012, 23:53:21
Ich bin froh nicht solche Erfahrungen gemacht zu haben wie einige von Euch.

Wir sind in den Sommerferien immer zu Oma – Opa ins Salzburgerland oder zu Großmama und Großpapa ins Kärntnerland gefahren, hier konnten wir mit den Tieren die meine Großeltern hatten um die Wette toben. Am Vormittag wurde miteinander alles in Ordnung gebracht jeder half mit, der Nachmittag gehörte in der Regel uns. Außer, wenn das Wetter umschlug dann wurde jede Hand gebraucht um in der Landwirtschaft mitzuhelfen damit z.B.: das Heu unter Dach und Fach kommt. Spaß hatten wir immer dabei. So von guter Luft gestärkt ging es wieder nach Graz wo wir gewohnt haben.
Wenn ich heute nach Graz fahre ist alles mit Autos verparkt, wir haben damals sogar noch ohne größere Gefahren auf den Strassen (weil uns oft der Garten hinter dem Haus zu klein war) spielen können.

Felide

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von schorsch
als Antwort auf nostalgie vom 21.10.2012, 11:21:13
Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, möglichst alles Negative in Positives zu wenden. Darum möchte ich auch alle schrecklichen Erlebnisse aus meiner Kindheit nicht ungeschehen machen. Denn sie haben mir das Empfinden für Andere geschult, die ich heute mit geöffneten Augen sehe und meiner Erfahrungen wegen verstehen kann.

Es gibt leider - auch unter uns! - Menschen, die offenbar eine so unbeschwerte Jugendzeit hatten, dass sie sich heute erhaben fühlen und kein Verständnis für Mitmenschen haben, denen es dreckig geht. Ja, die sich sogar anmassen, den Dreck, in denen diese Mitmenschen stecken, als selbst verschuldet einzustufen.
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von Felide1
als Antwort auf schorsch vom 22.10.2012, 09:02:34
Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt, möglichst alles Negative in Positives zu wenden


Dazu gehört aber eine ordentliche Portion Charakterstärke.

LG Felide
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 22.10.2012, 09:02:34
Schorsch

du schreibst:

"
Es gibt leider - auch unter uns! - Menschen, die offenbar eine so unbeschwerte Jugendzeit hatten, dass sie sich heute erhaben fühlen und kein Verständnis für Mitmenschen haben, denen es dreckig geht. "


Deine diesbezügliche Ansicht muss ich -zumindest für mich-entschieden zurückweisen!

Ich hatte eine unvergessene schöne,wohlbehütete Kinderzeit,
bis die Bombennächte uns das Fürchten lehrten.
Wir sind von Braunschweig ins grosselterliche Haus im Siegerland evakuiert.

Meine Mutter hat,
nachdem mein Vater 1944 gefallen war,
uns vier Geschwistern ein unvergesslich warmherziges Zuhause bereitet!
Ausser unserem so liebenswerten und liebevollen Vater hat uns nichts gefehlt.
Wir wurden streng,aber liebevoll und temperamentvoll erzogen,
Musik,
die Liebe zu Tieren und der Natur gehörte ebenso dazu wie Literatur,und
für einander dasein!

Zu sehen,wo man helfen konnte,Rücksicht auf andere nehmen,
war für uns kein Muss,sondern selbstverständlich!

Ich denke gerne an alles zurück und habe Vieles an meine Kinder weiter gegeben!

Und so war es für mich ganz selbstverständlich,meine Mutter in ihren letzten Lebensjahren zu mir in den Schwarzwald zu holen und sie zu betreuen und zu pflegen!

Es war für uns Beide eine schöne Zeit,weil ihr klarer,wacher Verstand bis zum Schluss
(fast 93 Jahre)
sie nicht verlassen hat.

Dankbar denke ich zurück!

Gudrun

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von pschroed
Meine Wennigkeit wurde von der Oma großgezogen, da meine Mutter mit drei Kinder in diesr Zeit alleinerziehend war. (50ziger Jahre)

Ich war der jüngste und erinnere mich sehr gerne an die Atmosphäre welche meine deutsche Oma mir (Schweich) machte.

Jede Jahreszeit war ihr wichtig. Immer besorgte sie kleine Überraschungen, Nikolaus aus Schokolade, Kastanien welche sie auf der Platte des Brikettsofen zubereitete. Jeden Mitwoch bekam ich den Fix & Foxy

Das alles neben einer Gaststätte welche sie führen mußte.
Ausserdem hatte sie immer zwei Hunde welche mich begleiteten. Es ist für mich eine unvergessliche Zeit.

Heute wenn ich ihr Grab besuche, macht sich bei mir manchmal ein schlechtes Gewissen breit, daß ich ihr nicht öfters Danke gesagt habe.

Phil.
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von Klaro
als Antwort auf pschroed vom 22.10.2012, 10:29:25
Hallo Pschroed,

ich glaube deine Oma hat auch ohne viel "danken" gemerkt, dass du sie gern hast. Ihr hattet sicher eine gute Beziehung untereinander und damit für sie auch das Gefühl, dass sie einen lieben Enkel hat. Das reicht, denke ich.
Es wird oft gedankt und trotzdem kann die Verbindung nicht gut sein. So wie es war, war es gut!

Klaro
Medea
Medea
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von Medea
Bei Euren Erinnerungen kommen mir gerade
in den Sinn die sonntäglichen Spaziergänge
in die nahen Laubwälder und Wiesen mit Mutter
und Schwester sowie deren Freundin mit Sohn
Friedemann. Dieser Name war geschuldet an einen
Sohn von Johann Sebastian Bach, den diese Freundin
besonders verehrte, keine Ahnung warum. Ich fand
diesen Namen zum Piepen.

Was waren wir drei Kinder "feingemacht", dunkelblaue
Mäntelchen mit großen weißen Knöpfen und
weißem Krägelchen, Hütchen auf dem Kopf
und ich stolze Besitzerin einer roten Blechbotanisiertrommel, - heute erheitert mich das.- gg -
Das Ziel war eine Gaststätte, Baude genannt, dort
ruhten wir dann aus und bekamen grüne Brause.

Später nach der Vertreibung erinnere ich mich
an viel Freiheit, die Straße gehörte den Kindern
und ich gründete mit den Jungs die Camorra,
der Schrecken der Nachbarschaft. Wir waren wild
wie die Mustangs - blaue Flecken, aufgeschürfte Knie.

Meine Mutter erzählte immer schöne Geschichten,
damit Ruhe in die Bande kam und alle hörten ihr gebannt zu: von der Kornmuhme, der Regentrude, den Feuer-Mannla, den Nixen
und Kobolden, Rübezahl, - ich mache jetzt Schluß,
denn ich könnte noch so manches berichten,

Medea.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
geschrieben von olga64
als Antwort auf desiree vom 21.10.2012, 18:39:53
Andere dagegen machten mich traurig. Ich hoffe sehr für Euch, die Ihr nicht so gute Erinnerungen habt, dass Ihr in der Zwischenzeit entschädigt wurdet und eine gute Zeit vor Euch liegt.

desiree


Danke Desiree für die klugen Worte. DA ja die Kindheit eines Menschen, der nicht in jungen Jahren stirbt, die kleinste zeitliche Phase umfasst, wird man später durch eigene Kraft und selbst ausgesuchtes Umfeld sehr viel reparieren und besser gestalten können.
Gerade in unserer Generation waren die Eltern noch sehr naziverseucht, was ja auch nicht verwunderlich ist. So ist z.B. meine Mutter 1917 geboren - die wichtigsten Jahre ihrer Entwicklung verbrachte sie im Nazitum; dazu trug auch bei,dass sie meinem Vater, der einige Jahre älter war und ihr auch aufgrund seines Wiener-Charmes (Schmäh) und der Nazigedanken sehr attraktiv erschien.
Das alles musste ich nicht mitmachen - hatte ganz andere Möglichkeiten, insbesondere stand mir auch als Frau die Welt offen, wofür ich lebenslang dankbar sein werde. Dies empfand und empfinde ich als eine sehr gute Entschädigung für die wenigen Jahre Kindheit, wo es nicht so optimal war. Olga

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