Plaudereien Was mich an meine Kindheit erinnert....
Dazu kommt das, dass es Einigen überhaupt nicht bewusst ist, dass ihre Unzulänglichkeiten mit einem Kindheitstrauma zusammenhängen könnten.
Klaro
Daran lassen Psychologen längst keinen Zweifel. Und auch, dass Traumata, weil sie nicht bewusst sind, im Unterbewusstsein lebenslang wirken. Heilung kann nur durch eine (tiefen)psychologische Behandlung erfolgen, die bestimmte Erlebnisse an die Oberfläche holt, bewusst macht.
Clara
Eine meiner Cousinen war bis zu ihrer REnte Psychotherpeutin mit medizinischer Ausbildung. Sie musste zu BEginn eine Psychoanalyse machen, das war damals noch üblich. Dabei kamen sehr viele "dark points" auch aus ihrer Kindheit an die Oberfläche. Heute sieht man dies etwas anders und auch die Freud`sche Analyse nicht mehr zwingend notwendig. Es ist ähnlich wie beim medizinischen Check up bei ansonsten gesunden Menschen und der alten Mediziner-Weisheit: es gibt keine gesunden Menschen sondern nur schlecht diagnostizierte. Olga
Geschenkt bekommen haben wir zwar keinen Kreisel. Wir haben als Buben aber selber solche geschnitzt. Und wir waren furchtbar stolz, wenn wir diese dann mit einer ebenfalls selbst gemachten Peitsche zum Drehen brachten. Wir machten dann richtige Wettbewerbe, wer das surrende Ding am längsten laufen lassen konnte, ohne dass es um fiel.
Ich hatte hier schon von meinem Großvater geschrieben, der mich gern hatte und u.a. mit mir diese schönen Spaziergänge mit Reden, Schauen und Entdecken gemacht hat. Allerdings erinnere ich mich auch jetzt noch daran - nicht mehr so schmerzlich wie früher, man sieht manches anders - , wie ich aus dem Ferienlager zurückkam, die anderen Kinder von ihrer Mutter freudig begrüßt und umarmt wurden - ich nicht. Ich hatte nie eine so enge Beziehung zu meiner Mutter, und vielleicht ist es die Mutterliebe, die ich immer vermisst habe. Später habe ich schon Erklärungen dafür gefunden, dass meine Mutter eben so reagiert hat...das hat mich letzten Endes versöhnlicher gemacht.
Ich hatte auch keine Puppe, die war mein sehnlichster Wunsch, den ich mir dann an meinem 60. Geburtstag erfüllt habe. So "verfolgen" einen die Geschehnisse aus Kindertagen im Alter wieder mehr, denke ich. Und ist da nicht schon manches begründet, was einem später widerfährt? Einen Einfluss hat es auf jeden Fall, es prägt ja.
Es ist schon ein Glück, wenn ein Kind in einer kontakten Familie aufwachsen kann.
aurora
Ich hatte auch keine Puppe, die war mein sehnlichster Wunsch, den ich mir dann an meinem 60. Geburtstag erfüllt habe. So "verfolgen" einen die Geschehnisse aus Kindertagen im Alter wieder mehr, denke ich. Und ist da nicht schon manches begründet, was einem später widerfährt? Einen Einfluss hat es auf jeden Fall, es prägt ja.
Es ist schon ein Glück, wenn ein Kind in einer kontakten Familie aufwachsen kann.
aurora
Ich war einige Jahre im Internat, um dort eine (gute)schulische Ausbildung zu erhalten. Auch ich erinnere mich noch heute, wie schlimm es für mich war, nie ein Päckchen oder Besuch meiner Mutter erhalten zu haben.
Ich erinnere mich aber auch,dass sich bereits in diesem pubertären Alter bei mir die Einstellung manifestierte, niemals mehr Opfer sein zu wollen. Ich wartete also voller Sehnsucht auf die Zeit, wo ich über mein Leben selbst bestimmen konnte. Ich erkannte schon frühzeitig, dass gegen Opfer-Sein nur Gegenwehr und Umsteuern im Leben hilft. Das brachte mich dann als Erwachsene auch in die Situation, über das Leben meiner Mutter intensiv nachzudenken; leider ohne die Möglichkeit, mit ihr intensiv darüber zu sprechen. Diese Generation war viel verschlossener als wir es sind oder waren. Letztendlich meister(t)e ich mein Leben auch deshalb, weil die wenigen Jahre im Elternhaus - es waren bei mir ca 16 - nicht zu ausschlaggebend für mein weiteres Leben waren. Olga
Ich erinnere mich aber auch,dass sich bereits in diesem pubertären Alter bei mir die Einstellung manifestierte, niemals mehr Opfer sein zu wollen. Ich wartete also voller Sehnsucht auf die Zeit, wo ich über mein Leben selbst bestimmen konnte. Ich erkannte schon frühzeitig, dass gegen Opfer-Sein nur Gegenwehr und Umsteuern im Leben hilft. Das brachte mich dann als Erwachsene auch in die Situation, über das Leben meiner Mutter intensiv nachzudenken; leider ohne die Möglichkeit, mit ihr intensiv darüber zu sprechen. Diese Generation war viel verschlossener als wir es sind oder waren. Letztendlich meister(t)e ich mein Leben auch deshalb, weil die wenigen Jahre im Elternhaus - es waren bei mir ca 16 - nicht zu ausschlaggebend für mein weiteres Leben waren. Olga
Dieses Thema beschaefftigt mich schon 2 Tage intensiv. Es waere besser gewesen, dass ich ueber meine Kindheit nie nachgedacht hatte. Kurz: ich kann mich auf keine einzige Zaertlichkeit, wegen von Mutter, Vater, Oma, Opa...erinnern. Kein Kuss z.B.
Ich schaeze mich selbst als froehliche und gute Person, liebe meine Kinder ueber alles, vergoettere meine Enkelkinder, habe noch fur fremde Kinder genug Liebe uebrig ( Kindergaertnerin ).Ist das ueberhaupt moeglich? Man sagt: Niemand kann etwas geben was selbst nicht bekommen hat.
Ich schaeze mich selbst als froehliche und gute Person, liebe meine Kinder ueber alles, vergoettere meine Enkelkinder, habe noch fur fremde Kinder genug Liebe uebrig ( Kindergaertnerin ).Ist das ueberhaupt moeglich? Man sagt: Niemand kann etwas geben was selbst nicht bekommen hat.
Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
Liebe Irona,
es ist wunderbar, daß Du auch noch Liebe zum Verschenken hast.
So manches Kindergartenkind wird sich gefreut haben, von Dir
in den Arm genommen und auch mal ein Küßchen bekommen zu haben.
Ich fürchte, es gibt leider viele Kinder, die ohne elterliche
Zuneigung und liebevolle Zuwendung aufwachsen müssen.
M.
es ist wunderbar, daß Du auch noch Liebe zum Verschenken hast.
So manches Kindergartenkind wird sich gefreut haben, von Dir
in den Arm genommen und auch mal ein Küßchen bekommen zu haben.
Ich fürchte, es gibt leider viele Kinder, die ohne elterliche
Zuneigung und liebevolle Zuwendung aufwachsen müssen.
M.
Liebe Irona,
Du schreibst:
Ich würde Deinen Satz gerne um eine kleine, aber entscheidende Abwandlung verändern.
Niemand kann jemandem etwas zurückgeben, was er selbst von ihm nicht bekommen hat.
Wer also von seinen Eltern als Kind liebende Fürsorge nicht erfahren hat, der dürfte sich sehr schwer damit tun, diesen Eltern im Alter liebende Fürsorge zukommen zu lassen.
Allerdings ist er sehr wohl in der Lage, anderen Menschen diese liebende Fürsorge zu schenken.
Liebe Grüße,
woelfin
Du schreibst:
Niemand kann etwas geben was selbst nicht bekommen hat.
Ich würde Deinen Satz gerne um eine kleine, aber entscheidende Abwandlung verändern.
Niemand kann jemandem etwas zurückgeben, was er selbst von ihm nicht bekommen hat.
Wer also von seinen Eltern als Kind liebende Fürsorge nicht erfahren hat, der dürfte sich sehr schwer damit tun, diesen Eltern im Alter liebende Fürsorge zukommen zu lassen.
Allerdings ist er sehr wohl in der Lage, anderen Menschen diese liebende Fürsorge zu schenken.
Liebe Grüße,
woelfin
Re: Was mich an meine Kindheit erinnert....
Niemand kann etwas geben was selbst nicht bekommen hat.
Das möchte ich mal widerlegen.
Beispiel: die Mutter meiner Mutter starb bei der Geburt ihrer Zwillinge (also meine Mutter und Tante) an Kindbettfieber. Da mein Opa schnell wieder heiratete, um der Situation Herr zu werden, heiratete er die Frau, die eigentlich schon immer hinter ihm her war. Dass sie nur die zweite Wahl war, ließ sie die Zwillinge spüren. Sie war genau die böse Stiefmutter, wie sie im Märchen vorkommt.
Meine Mutter war eine überaus liebe und fürsorgliche Frau und hat mir mit ihrer Liebe und Nähe all das geben können, was sie selbst nie erfahren hatte. Ich bin übrigens Einzelkind.
Also stimmt deine Theorie nicht.
loretta
Zitat von Irona
Niemand kann etwas geben was selbst nicht bekommen hat.
Es kann ja auch sein, das man versucht die Dinge weiterzugeben, die man NICHT selbst bekommen hat...
da man die Defizite der Vergangenheit kannte, selbst erfahren hat und nun bestrebt ist, aus der eigenen Erfahrung heraus, einen anderen Weg zu gehen...
weserstern