Plaudereien Was mich an meine Kindheit erinnert....

Ich lebe und bezahle ja für mich eine Zweizimmer-Wohnung mit nur 60 qm. Das Wohnzimmer ist ca 23 qm mit integrierter Pantry als Küche, die mir vollauf reicht, um dort die wichtigsten Utensilien wie Kaffeeautomaten und Geschirrspüler (plus natürlich Kühlschrank und Herd) unterzubringen.
In der grossen Wohnung meines Freundes sieht es dann anders aus - da gibt es sowohl eine abschliessbare Wohnküche (wo wir auch kochen) plus grossen Wohnzimmer, wo wir auch gerne leben. Aber es wird nie "kaltgestellt" oder "verhüllt", um es für irgendwas zu schonen, was dann nie eintritt. Olga

Was mich an meine Kindheit erinnert ? Sehr viel.

Aber jedesmal, wenn ich einen Boxer sehe - diese Hunderasse ist sehr selten geworden - dann bin ich wieder in meine Kindheit zurückversetzt.
Wir bewohnten eine Parterrewohnung mit Garten in einem Villenviertel, ein Geschwisterpaar ober uns mit Dienstmädchen damals schon, war berufsttätig, der Hund sehr oft bei uns im Garten.
Im späteren Leben sind wir über Meerschweinchen, Hasen und einer Katze nicht weiter gelangt, aber jeder Hund, dem ich begegne, der begeistert mich.

An meine Kindheit erinnert mich sehr viel, wenn ich durch die Altstadtstraßen gehe, denn dort bin ich aufgewachsen.
Auf dem Basaltpflaster haben wir gespielt, mit wenig Autoverkehr... es gab viele Kinder auf unserer Straße, da hatte man viele Spielkameraden... wir waren eine eingeschworene Truppe... beim Bäcker um die Ecke durften wir immer die Randstücke vom Kuchenblech kostenlos essen...
bei der Freiwilligen Feuerwehr konnten wir als Kinder reinschauen und auch mal mit Erwachsenen vom Turm durch die Rutsche gleiten...
An der Ecke unserer Straße war eine bekannte Altstadtkneipe... dort haben alle "Besatzer" eingekehrt...

und wenn ich für Oma... mit einem Krug... Dunkelbier holen sollte ( habe ich sehr gern gemacht ) da bekamen wir Kinder immer etwas Süßes zugesteckt... von den Soldaten..
oh der Geschmack von der Cadburryschokolade ist mir noch immer in Erinnerung... und ich habe sehr nette Kanadier kennengelernt... die waren auch oft in unserem Ort ...
und alle mochten uns Kinder...
doch was bis heute noch immer zählt...

das sind diese alten Freundschaften aus den Kindertagen...
und ich möchte sie nicht missen ...

weserstern

Meine Kindheit ,
mein Vater war nicht da er kam erst 1947 aus der Gefangenschaft
zurück, als er zurückkam sagte ich, was will denn der Mann da, wir wohnten in einer Haushälfte zur Miete mit großem Garten. Wir wuchsen trotzdem sorglos auf.
Mutter fuhr zum Hamstern.
Ich erinnere mich , an Fahrrad touren zu viert mit den Eltern oder zu zweit mit
Meiner Schwester an verschiedene Seen auch an eine Tracht Prügel die wir bekamen
weil wir mit Nachbars Jungen an den Sulzberger See fuhren und zu Dritt mit
dem Boot seines Vater auf den See rudereten.
Eins vergesse ich meiner Mutter nicht, weil wir nie pünklich von der Schule
heimkamen, hat sie mich mal mit dem Schürhaken verdroschen, sie hatte
Angst uns wäre etwas passiert weil halt in Kempten die farbigen Soldaen
stationiert waren. Usw. das gäbe ja fast einen Roman was einem da so alles einfällt
Gitti

Was mich an meine Kindheit erinnert – dabei lasse ich erst einmal die politischen Geschehnisse weg, bleibe nur in meiner Straße, bzw. in unseren eigenen vier Wänden:

Es riecht dann plötzlich nach Hefekuchen, meine Mutter hatte die Begabung auch noch in den schlimmsten Zeiten, sich die Zutaten dafür zu beschaffen.

Meine-Katze-ist-schwanger und ich muss wieder einmal Geburtshelferin spielen,

Eine tolle Grundschule, einige Lehrer die man nie vergessen wird.

Dann kam die Zeit, in der manche KZs befreit wurden – auf den Straßen unserer Stadt traf man sie, die Befreiten – die niemals frei kommen sollten von dieser Vergangenheit.

Meine Kindheit war plötzlich vorbei.

Miriam

da sind die Leute aus dem Dorf, die wir alle Onkel und Tante nannten - die Verbindung besteht bis heute.

Dann die Tiere -
wir hatten 2 Hunde und immer mehrere Katzen, die wir alle liebten.

Ich erinnere mich an unsere Kastanienbäume vor dem Haus.

Ganz besonders gern denke ich an die bunten Wiesen, die es heute so nicht mehr gibt-leider-

Ja, gern denke ich an die Winter. Damals waren die Wiesen oft überschwemmt. Die Landwirte waren nicht begeistert-wir schon. ;) Das Schlittschuhlaufen bis in die Abendstunden war herrlich.
Die Stimmung kann ich leider nicht rüber bringen.

desiree

Ich habe ähnlich - negative - Erinnerungen. Mein Vater kam ebenfalls erst 1947 zurück (aus dem Knast, wo er als Nazi rechtmässig einsitzen musste). Dann wurde mein Bruder gezeugt und aus war es mit meiner unbeschwerten Kindheit, die nur wenige Jahre dauerte. Geld war dann auch nicht viel da, weil mein Vater trotz guter Vorkriegsausbildung keine guten Jobs fand (seine Nazi-Vergangenheit war zu bekannt)und entdeckte die Spielsucht für sich. Als er dann starb, ging es praktisch aufwärts. Es gab eine kleine Witwen- und Halbwaisen-Rente; zudem bezahlte mein Opa meinen Internataufenthalt, wo ich schulisch sehr gefördert wurde. Als dies vorbei war, war es auch mit dem Elternhaus vorbei, wo ebenfalls die Prügelstrafe herrschte. Mir bleibt im Gedächtnis eingebrannt, dass bei elterlichen Prügelattacken zuerst die Fenster geschlossen wurden, damit keiner der Nachbarn die Schreie der verprügelten Kinder hörte. In sog. "normalen" Familien dürfte die Kindheit heute schon viel unbeschwerter sein. Olga

eine sehr unangenehmes Geräusch aus meiner Kindheit quitscht mir jetzt noch in den Ohren! Die Straßenbahnlinie 15 und 18 in Leipzig am Ostplatz! So richtig ekelig hörte sich das aber erst an, als ich das erste Mal in meinem Leben ein paar Wochen weg war. Zum Glück quitschen die heutigen Straßenbahnen nicht mehr so!

Strassenbahnen mochte ich in meiner Kindheit sehr - sie waren praktisch Luxus. Wir mussten als Kinder fast alles zu Fuss gehen, auch in die Schule, was bedeutete, dass wir täglich mindestens 1 Stunde hin und zurück unterwegs waren. Das hatte aber auch seine Vorteile, da wir unterwegs unbeaufsichtigt viel Blödsinn mit unseren Freunden anstellen konnten. Olga

Straßenbahnen gab es in unserer Stadt nicht, dafür durfte ich in einer Spielstraße wohnen...
das Wort sagt es schon, unsere Freizeit verbrachten wir überwiegend auf der Straße... Kinderspiele gab es genug...

kein Regen konnte unsere Spiellust bremsen, so saßen die Kinder aus unserer Straße bei uns in der großen Wohnküche...
komme ja aus einer kinderreichen Familie und da war Trubel nichts ungewöhnliches...

meine Mutter war der Meinung, in mir wäre ein Junge verloren gegangen... ich kletterte auf die Bäume, spielte Fußball, auch mal Vater-Mutter-Kind(oh durfte Mutter nicht wissen)

mal war ich der Straßenschreck(verprügelte die Jungs), doch eher der Bandenchef(Chefin), alles hörte auf mein Kommando... warum, weiß ich bis heute nicht...

mit der Pubertät änderte sich auch mein Verhalten den Jungs gegenüber...
zügelte mein Temparament und wollte nur noch Mädchen sein...

nixe erinnert sich gern an die Kindheit