Plaudereien Was ist Gelassenheit????

Lieber Det und liebe Karin,

Den Lautstarken und Besserwissern wird das Feld überlassen.

Das Problem, das ich sehe, ist, dass sich selten jemand selbst als besserwisserisch und lautstark einordnet. Es sind immer die anderen. Deshalb ist es für mich als Webmaster wünschenswert, wenn auf die Inhalte von Beiträgen eingegangen wird und es aufhört, dass sich Lieblingsfeinde aufgebaut werden, die man angiftet unabhängig davon, was sie geschrieben haben.

Wenn es zu arg wird, werde ich das auch ohne Ansehen der Person und mit Gelassenheit zu unterbinden wissen.

Karl

verstoßen, halte ich mich meistens ( nicht immer, aber immer öfter) an den Rheinländischen Spruch:
"Jede Jeck ist anders!"

Und übe Nachsicht und Toleranz dem anderen gegenüber, im Wissen um meine eigene Unvollkommenheit.

Hallo mane,

du hast bestimmt einen guten Weg. Aber da ich immer den Haken bei der Sache suche, stellt sich mir gleich die Frage, wie es denn mit der Toleranz gegenüber den Intoleranten ist.

Den Rheinländischen Spruch kenne ich etwas abgwandelt von Joachim Ringelnatz: "Jeder spinnt auf seine Weise - der Eine laut. der Andere leise." Den gibt es als wunderschöne Postkarte.

det

lieber karl,

wieso erwähnst du mich?

ich hatte meinen beitrag nicht aufs forum gemünzt, sondern allgemein.
also musst du mit mir nicht ins gericht gehen.

nicht immer gleich an *angriff* denken, wenn ich was schreibe.
das wort 'lieblingsfeinde' kommt in meinem vokabular nicht vor.
schade, daß du manchmal daneben greifst.

fröhliche pfingsten!

karin

Lieber Karl,

warum beziehst Du meinen Beitrag auf das Forum? Ich glaubte ihn so formuliert zu haben, daß er sich auf jedermanns Alltag bezieht. Deswegen habe ich auch davon geschrieben, daß Besserwissern wegen ihres Auftretens eventuell sogar Entscheidungen überlassen werden. Das trifft auf das Forum bestimmt nicht zu. Weiterhin möchte ich entgegnen, daß ich keineswegs jemand unabhängig vom Inhalt des Beitrags angreife. Wenn allerdings jemand einen Tag noch in verächtlicher Weise über Fahrer einer Automarke hetzieh und am nächsten Tag meint, daß gebildete Menschen so etwas nicht tun würden, dann halte ich dieser Person schon ihre Scheinheiligkeit unter die Nase.

Wie verträgt es sicheigentlich mit den AGBs, wenn jemand in herabsetzender Weise über Motorrad- und Porschefahrer, Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger herzieht? Bringst du dann auch eine Regel zur Anwendung?

Das nur mal als Gedankenanstoß. Jetzt können wir hoffentlich die Diskussion auf ganz allgemeiner, nicht auf das Forum bezogener Weise fortsetzen.

det

@karl

Könnte es sein, dass DU dir im laufe der zeit lieblingsfeinde aufgebaut hast?

(Kleiner verdacht bei mir)

verstoßen, halte ich mich meistens ( nicht immer, aber immer öfter) an den Rheinländischen Spruch:
"Jede Jeck ist anders!"

Und übe Nachsicht und Toleranz dem anderen gegenüber, im Wissen um meine eigene Unvollkommenheit.

Hallo mane,

du hast bestimmt einen guten Weg. Aber da ich immer den Haken bei der Sache suche, stellt sich mir gleich die Frage, wie es denn mit der Toleranz gegenüber den Intoleranten ist.

Den Rheinländischen Spruch kenne ich etwas abgwandelt von Joachim Ringelnatz: "Jeder spinnt auf seine Weise - der Eine laut. der Andere leise." Den gibt es als wunderschöne Postkarte.
det

Hallo Det,

ja, der Spruch von Ringelnatz auf der originellen Postkarte passt auch. In gewisser Weise sind wir doch alle ein bisschen "närrisch".

Ich bin auf der Suche nach dem Weg, mit dem ich mich einerseits gut fühle und andererseits niemanden verletze. Meistens kann ich auch tolerant gegenüber intoleranten Menschen sein (innerhalb bestimmter Grenzen), besonders in der virtuellen Welt, wo ich nicht spontan reagieren muss. Ich habe Zeit, mir klarzumachen, dass diese Person, die mich gerade "anmacht", oder von der ich mich "angemacht" fühle, wahrscheinlich gar nicht mich meint, sondern eventuell einen schlechten Tag hatte, sich durch meine Art an jemanden erinnert fühlt, die ihr böse mitgepielt hat (oder sie erinnert mich an so eine) oder einfach nicht zu mir passt.

Das ist im realen Leben anders, da bin ich oft aufgebracht und ärgere mich hinterher. Da schlage ich durch unbedachte Äußerungen Türen zu, die sich schwer wieder öffnen lassen. Da denke ich in emotionalen Situationen erst nachher und reagiere bloß.

"Toleranz gegen Intolerante": Bei den kleinen Dingen des Alltags sollte uns das doch nicht schwer fallen. Z.B. brauche ich den Raucher, der mich vollqualmt nicht gleich anzufahren, wenn mich das stört - ich gehe einfach in einen anderen Raum.
Wie ist es mit der Kleidung, die mir deutlich die vielen Speckröllchen und viel Blöße zeigt - der Nachbar, der mich zwingt seine heavy metal Lieblingsmusik lautstark mitanzuhören - die Döner in der Straßenbahn? Der Ehepartner, der erwartet, dass ich seine Unordnung toleriere?

Jeder hat andere Schmerzgrenzen.

Gruß Mane

Glückwunsch, mane, du hast mir in dieser Hinsicht viel voraus. Zur Zeit bringe ich nicht die nötige Gelassenheit auf, um deinen Weg annähernd zu gehen. Vielleicht ändert es sich wieder, ich bekomme hoffentlich bald neue Medikamente gegen Rheuma und RLS-Syndrom. Ich bin sicher, daß weniger Schmerzen und besserer Schlaf auch die alte Gelassenheit zurück bringen. Mal sehen, was so passiert.

Ich möchte zu deinem letzten Beitrag noch einmal den Advocatus Diaboli spielen:

Ich bin auf der Suche nach dem Weg, mit dem ich mich einerseits gut fühle und andererseits niemanden verletze. Meistens kann ich auch tolerant gegenüber intoleranten Menschen sein (innerhalb bestimmter Grenzen), besonders in der virtuellen Welt, wo ich nicht spontan reagieren muss. Ich habe Zeit, mir klarzumachen, dass diese Person, die mich gerade "anmacht", oder von der ich mich "angemacht" fühle, wahrscheinlich gar nicht mich meint, sondern eventuell einen schlechten Tag hatte, sich durch meine Art an jemanden erinnert fühlt, die ihr böse mitgepielt hat (oder sie erinnert mich an so eine) oder einfach nicht zu mir passt.

Es hört sich gut an, doch das muß auch Grenzen haben. Wenn jemand sein Selbstwertgefühl daraus zieht, andere Menschen abzuwerten, dann kann ich zwar Bedauern für diese Person empfinden, trotzdem gehört das meiner Ansicht nach zu den Gelegenheiten, bei denen so etwas wie Zivilcourage gefragt ist. Sonst könnte der Eindruck entstehen, daß man so ein Verhalten gutheißt oder zumindest akzeptabel findet und diese Person wäre in ihrem antisozialen Verhalten noch bestärkt. Sie könnte sich sogar auf eine "schweigende Mehrheit" berufen. Es gilt die Grenze zu finden und ich finde das außerordentlich schwierig. Zum Mitgefühl für die Person, die dieses Verhalten braucht, gehört aber auch das Mitgefühl für ihre Opfer und da macht man es sich meiner Ansicht nach zu einfach, wenn man sich auf den Posten des schweigenden Beobachters zurückzieht.

In diesem Forum gibt es durch die eigenwillige Auslegung des Begriffs "Mobbing" durch den Webmaster noch ein zusätzliches Problem. Es wäre sehr riskant, oben genannter Person entgegen zu treten, denn das wird kurioserweise als Mobbing bezeichnet. Daß die Person vorher selbst Mobbing betreibt, indem sie andere Menschen abwertet, das fällt immer unter den Tisch.

Das Leben ist schon seltsam.

det

Hallo Det,

zumindest was die Rheumatoide Arthritis betrifft, kann ich mitreden. Meine Schmerzen mögen weder ein zuviel noch ein zuwenig an Bewegung und es gilt für mich das rechte Maß zu finden. Ganz wichtig ist auch für mich ein gezieltes Muskelaufbautraining, um Schmerzen zu reduzieren und Schonhaltungen zu vermeiden.

Findest Du im Moment keinen Weg, bei dem es Dir etwas besser geht? Es wäre schön, wenn die Meditation Dir wieder Erleichterung bringen könnte. Doch die ist wohl im Moment eher kontraproduktiv, wie Du vor kurzem noch geschrieben hast.

Zu dem anderen Thema fällt mir nicht mehr viel ein. Das hatten wir schon des öfteren.

Eine Idee habe ich noch:
Wie wäre es, wenn Du jemanden, mit dem Du nicht klarkommst, nicht als Gegner sehen würdest, sondern als Trainingspartner.
Dieser zeigt Dir nämlich auch, wo Du verwundbar bist. Du könntest lernen, eine Kritik - ob nun berechtigt oder nicht - als eine Chance anzusehen, mit solchen Situationen besser umzugehen. So, dass es Dir gut geht.
In diesem Sinne könnte die andere Person, die Dich eigentlich "triezen" will, Dir helfen, gelassener zu werden.

Gruß Mane

Du könntest lernen, eine Kritik - ob nun berechtigt oder nicht - als eine Chance anzusehen....

Danke lbe Mane!
... eine Kritik als Chance könnte man evtl verifizieren durch Dankbarkeit - das ist aber sehr schwer!
Es ist leicht gesagt, wie ich das manchmal denke: Betrachte jede Kritik (positive oder negative) als Geschenk! Könnte aber auch zur Gelassenheit führen, denke ich!?

Eine Möglichkeit habe ich gerade in der heutigen Tageszeitung "Rheinpfalz" entdeckt und möchte den Scan hier wiedergeben.

P.S.: Habe diesen thread (Was ist Gelassenheit?) nicht im Einzelnen verfolgt, sri!

hzl Gerdd

Viele schöne Tipps und Anregungen! Ja, gelassen bleiben - auch wenn Du Prügel bekommst?

Bei "gelassenen" Tipps: "lass sie reden, lass sie schreiben, denke nicht dran," erinnere ich mich, wie ich nach Prügel in der Kindheit nicht weinen durfte, weil wahrscheinlich die Erwachsenen dann ein schlechtes Gewissen bekommen haben.

Kritik, aber ja, jederzeit, doch auch da gibt es verschiedene "Windstärken", die mir
schon gewaltig zusetzen können.

So, nehmt bitte diese paar Zeilen auch gelassen. Ich danke!

Clematis