Forum Allgemeine Themen Plaudereien Was gefällt Euch am Rentnerdasein?

Plaudereien Was gefällt Euch am Rentnerdasein?

gianna
gianna
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Renterndasein?
geschrieben von gianna
als Antwort auf ingo vom 14.06.2015, 15:21:24
Was mir an meinem Ruhestand am meisten gefällt, ist die absolut ungestörte Freiheit. Ich kann meinen Gedanken nachhängen, seitenweise Chroniken verfassen, Grafiken erstellen, Analysen daraus gewinnen, über diese wieder nachdenken, Fragen verfolgen, die auftauchen und versuchen, meinen komplizierten Lebensweg zu verstehen.

Dazu schickt der Vater Staat verlässlich eine kleine Pension, mit der man aber bei guter Führung durchaus friktionsfrei leben kann...

Schöne Grüße an alle

*gianna*

Irgendwie wird einem da eigentlich ein neues Leben geschenkt.
DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Renterndasein?
geschrieben von DonRWetter
Hallo, gianna.

Freut mich wirklich, daß Du durch meine Anregung den Anstoss hattest, rauszugehen und dabei noch Erfolgserlebnisse hattest.

Ich brauchte diesen Tipp noch nicht auszuprobieren, da ich (wg. der Aktivitäten meiner Frau, in die ich eingebunden bin) "von allein" genug rauskomme.

Aber, wenn auch sie mal in den Ruhestand geht (in ca. 3 Jahren - oder in 5 oder so, weil ihr ihre Arbeit so gefällt) werden wir uns auch was überlegen müssen und ich mich spätestens dann an diese Anregung erinnern.
gianna
gianna
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Renterndasein?
geschrieben von gianna
als Antwort auf DonRWetter vom 15.06.2015, 20:40:00
Grüß dich, DonRWetter,

man hört ja eh allerorten, dass man sich nicht so abkapseln soll. Wenns halt daheim doch gaaar so schön ist...

*smile*

Ich hatte mal einen lieben Freund, der hat - bereits in jungen Jahren - schon immer gesagt, "der Mensch muss sich zumindest einmal am Tag in Gesellschaft zeigen". Damals hab ich das noch ur lustig gefunden und eigentlich übertrieben, konnte mir drunter nix vorstellen. Aber mittlerweile hat er gar nicht so sehr danebengelegen mit seinem Ausspruch.

Ich glaub, ich werd mich morgen wieder überwinden und meinen Body vor die Tür hieven...

*lol*

...und werde reich belohnt nach Hause kommen. Morgen möchte ich die süßen Maulbeeren kosten, die bei meinem Nachbar schon vom Baum fallen.

Schönen Gruß zu dir nach Haus und eine
Empfehlung an deine werte Frau Gemahlin

*gianna*

Anzeige

DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Renterndasein?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf gianna vom 15.06.2015, 20:56:10

.....................

Schönen Gruß zu dir nach Haus und eine
Empfehlung an deine werte Frau Gemahlin

*gianna*


Mach ich. Und zurück.
aina
aina
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Renterndasein?
geschrieben von aina
als Antwort auf chris33 vom 15.06.2015, 19:00:22
in meinem bekanntenkreis gibt es auch leute, die kleine renten bekommen (die gründe sind ihnen bekannt und niemand von ihnen würde den staat oder sonstwen dafür verantwortlich machen oder es gar erwähnen - ohne gefragt zu werden)

die fälle, die du aufgelistet hast, sind ja wohl nicht die norm in deutschland - oder ? sondern eher die ausnahmen .. und ausnahmen bestätigen die regel ..

aber selbst für die ausnahmen sorgt der staat im augenblick noch - in diesem schönen sozialen deutschen lande.

chris33


leider Chris33 gibt es immer mehr dieser Ausnahmen und wir treffen täglich auf sie. Davor kann man die Augen nicht verschließen. Schon durch kleine Hilfestellung oder Unterhaltungen werden einem die Hintergründe selten verheimlicht. Der Staat trägt eine gewisse Verantwortung mit für die ständig sinkenden Renten, wenn man sich die Einschnitte durch die Rentenreform 2005 betrachtet. Ganz klar ist, dass man mit selbst einer "guten" Rente ohne Zusatzeinkommen oder Rücklagen einen Sparkurs fahren muß, um Kleinigkeiten wie Wohnen, Energiekosten, Telefon oder Auto weiterhin nutzen zu können. Als gute Rente würde ich die Altersrenten der Eckrentner betrachten, die nach 45 Berufsjahren im produzierenden Gewerbe trotzdem mit unter 1.500 € auskommen müssen, sofern nicht vorher ein Versorgunsausgleich stattgefunden hat.

Für falsch halte ich in diesem schönen sozialen deutschen Lande die Zusammenlegung von Arbeitsmarkt und Sozialhilfe zu dem ALG II, wo sich inzwischen jeder bedienen kann auch ohne zwingende Notwendigkeit.
Das alles hat nichts mit dem eigenen Sparverhalten, der eigenen Vorsorge, Faulheit oder Fleiß zu tun. Das System müsste der nächsten Generation zuliebe verändert werden, damit beschäftigte Menschen sowohl im Erwerbseleben wie auch als Altersrentner ohne staatliche Unterstützung existieren könnten. Ich könnte in diesem Sinne weitermachen, der sträfliche vernachlässigte soziale Wohnungsbau ist ein weiterer Punkt, der die Lage verschärft.
DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf aina vom 16.06.2015, 11:21:56
...........................................................
Der Staat trägt eine gewisse Verantwortung mit für die ständig sinkenden Renten, wenn man sich die Einschnitte durch die Rentenreform 2005 betrachtet. Ganz klar ist, dass man mit selbst einer "guten" Rente ohne Zusatzeinkommen oder Rücklagen einen Sparkurs fahren muß, um Kleinigkeiten wie Wohnen, Energiekosten, Telefon oder Auto weiterhin nutzen zu können. Als gute Rente würde ich die Altersrenten der Eckrentner betrachten, die nach 45 Berufsjahren im produzierenden Gewerbe trotzdem mit unter 1.500 € auskommen müssen, sofern nicht vorher ein Versorgunsausgleich stattgefunden hat.
geschrieben von aina


Der "Staat" sind wir.

Der Staat ist m.E. auch nicht verantwortlich für die sinkenden Renten. Verantwortlich ist der demografische Wandel in Form eines sich enorm zuungunsten der Beitragszahler und zugunsten der Rentenempfänger verschiebenden Verhältnisses dieser beiden Gruppen.

Wenn der "Staat" das, ohne zu handeln, hinnehmen würde, würde das Rentensystem implodieren, da die Beiträge zur Deckung der Renten nicht mehr ausreichen würden.

Natürlich kann man vom "Staat" einen Ausgleich dieser Fehlbeträge verlangen, muss dann aber akzeptieren, daß der "Staat" diese Mehraufwendungen an anderer Stelle einspart bzw. seine Einnahmen sprich Steuern erhöhen muss.

Zu diesem Zweck hat der "Staat" den demografischen Faktor eingeführt, der langfristig zu sinkendem Rentenniveau führt. Ebenso die Verlängerung der Lebensarbeitszeit.

Wenn das nicht gewünscht ist? Alternativvorschläge her. Aber bitte nicht höhere Besteuerung der "Reichen". Wenn die alles bezahlen sollten, was so an Ideen im "Volk" dazu kursieren, müsste diese Gruppe 100 x so groß sein, wie sie tatsächlich ist.

Außerdem sollte man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, daß die Rente die Abbildung der Beitragszahlungen während des Erwerbslebens ist. Nicht wenige Menschen, die über eine zu niedrige Rente klagen, sollten überlegen, wie viele Beiträge sie denn gezahlt haben.

Ich hatte lange Jahre ein schönes Beispiel vor Augen:

Eine Tante von mir, Ihres Zeichens Hausfrau, Ehefrau eines Bundesbahnbeamten und permanent schwarz in der Küche eines hiesigen Restaurant arbeitend (sicher 30 Jahre lang) beklagte sich bitterlich, daß sie, obwohl sie doch ihr ganzes Leben lang gearbeitet habe, keinerlei eigene Rente bekäme.

(Glücklicherweise ist die liebe Tante nicht verhungert, da die Pension ihres Ehemannes ausreichte, um satt zu werden)

Ich will damit sagen, daß jedermann, bevor er sich beklagt, mal ein bisschen Nabelschau betreiben sollte, was er denn selbst zu seiner Situation beigetragen hat.



Für falsch halte ich in diesem schönen sozialen deutschen Lande die Zusammenlegung von Arbeitsmarkt und Sozialhilfe zu dem ALG II, wo sich inzwischen jeder bedienen kann auch ohne zwingende Notwendigkeit.
geschrieben von aina


Was sollte daran falsch sein?

Die Rente ist die Abbildung der gezahlten Beiträge im Erwerbsleben und das Grundgesetz verlangt, daß die Grundsicherung nicht unterschritten werden darf.

Also bekommt derjenige, dessen Rente nicht ausreicht, ergänzende Leistungen. Ich finde das gerecht.


Das alles hat nichts mit dem eigenen Sparverhalten, der eigenen Vorsorge, Faulheit oder Fleiß zu tun. Das System müsste der nächsten Generation zuliebe verändert werden, damit beschäftigte Menschen sowohl im Erwerbseleben wie auch als Altersrentner ohne staatliche Unterstützung existieren könnten. Ich könnte in diesem Sinne weitermachen, der sträfliche vernachlässigte soziale Wohnungsbau ist ein weiterer Punkt, der die Lage verschärft.
geschrieben von aina


Genau mit dem eigenen Erwerbsleben und den gezahlten Beiträgen hat das zu tun.

Wieso müssen Renten denn grundsätzlich Existenzsichernd sein? Es gibt Leute, die z.B. nur einen Teil ihres Lebens Rentenversicherungsbeiträge gezahlt haben. Wie und wo und ob die eigene Reserven geschaffen haben, weiss man nicht.

Sollen z.B. die trotzdem durch die Rentenversicherung eine volle Existenzabsicherung bekommen?

Anzeige

gianna
gianna
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von gianna
als Antwort auf DonRWetter vom 16.06.2015, 15:00:18
Schöne Grüße euch allen hier Diskutierenden über das Thema Rente.

Leider kann ich noch nicht zitieren, also mach ich das so:

Zitat: "Ich will damit sagen, dass jedermann, bevor er sich beklagt, mal ein bisschen Nabelschau betreiben sollte, was er denn selbst zu seiner Situation beigetragen hat." Zitat Ende

Über dieses Phänomen denke ich jetzt schon seit achtzehn Jahren nach. Ich selbst habe nie viel eingezahlt, weil es mir wie der geschilderten Tante ging. Immer voll fleißig gewesen, aber kaum was für die Rentenkasse. War leider nicht anders möglich. Und wer denkt schon in ganz jungen Jahren an die Pension...

Trotzdem ist irgendwann ein Betrag aufgetaucht, der es mir ermöglicht, maßvoll und überschaubar zu leben. Und mit jedem Jahr mehr wird mir bewusst, dass ich das alles unmöglich je eingezahlt haben kann, was mir der Vater Staat da jeden Monat vergönnt. Dieses Thema manchmal anschneidend, wird mir immer wieder vorgerechnet, dass ich mir die Pension eigentlich teile mit jemandem, der am Tag seiner Pensionierung verstorben ist, immer viel eingezahlt hat und nur nicht mehr in den Genuss der monatlichen Beträge gekommen ist.

Das ist die Grundlage jeder Rentenkasse. Aber trotzdem bin ich der Allgemeinheit unendlich dankbar, dass so brauchbar für mich gesorgt wird in einem sozialen Rahmen, der mir ein ungestörtes und lebenswertes Leben ermöglicht.

Danke, lieber Sozialstaat...

Schöne Grüße

*gianna*
olga64
olga64
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf DonRWetter vom 16.06.2015, 15:00:18
Die Missverständnisse zu unserem Rentensystem halten sich standhaft.
Es kommt nicht darauf an, ob jemand 40 Jahre und mehr "gearbeitet" hat - es kommt darauf an, wie viel er oder sie in dieser Zeit in die Rentenversicherung einbezahlte (übrigens zusammen mit dem ARbeitgeber). Optimal hierfür ist ein gutes Gehalt, daraus resultiert dann der monatliche Beitrag (Arbeitnehmer und Arbeitgeber) und eine lückenlose Erwerbsbiografie, wobei kurze Zeit der Arbeitslosenzeit (ALG 1) nicht schaden, da hierfür ja ebenfalls Beiträge bezahlt werden.
Über das Rentenkonto werden die Leute seit vielen Jahren regelmässig einmal im Jahr informiert (schriftlich). Seit langem habe ich den Eindruck, dass diese Info inkl. Prognose von vielen nie gelesen wurde - nur dann kann das jähe Erwachen bei der Lektüre des Rentenbescheides so dramatisch ausfallen.
Die Rentenversicherung speist sich hauptsächlich aus den Einzahlungen der Arbeitnehmer und ARbeitgeber - der "Staat" steuert eine gewisse Summe aus Steuergeldern bei, um Entnahmen zu kompensieren, die aus der Rentenkasse durchgeführt wurden.
Der "Staat" ist auch zuständig dafür, wenn jemand - aus welchen Gründen auch immer (siehe oben) - ein zu geringe Rente hat, diese aufzustocken, damit ein Minimum vorhanden ist.
Das grösste Problem in unserer Generation ist leider, dass viele Paare von der Durchschnittsrente des Mannes leben, weil die Ehefrauen keine eigenen Ansprüche erworben haben -warum auch immer. Dafür kann der Staat nicht auch noch verantwortlich sein - die Paare hätten sich in ihrer aktiven Zeit ja anders entscheiden können. Olga
DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2015, 16:02:12
Ja.

Diese eigentlich simplen Realitäten werden oft geflissentlich übersehen, existiert doch ein unbekanntes Wesen namens "Staat", welches über unerschöpfliche Geldquellen verfügt und zur Not selbst welches drucken kann.

http://www.monneta.org/index.php?id=157&kat=43
Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Klara39 vom 15.06.2015, 19:20:47
okay Klara39, jetzt weiß ich, was du meinst.
Danke für die Darlegung.

LG Morrison

Anzeige