Plaudereien Was gefällt Euch am Rentnerdasein?

Es wäre kein Verbrechen die "guten Dinge" aus einigen fortschrittlichen Rentensystemen zu picken und zu einem einigermassen stimmigen Gesamtpaket zu vereinigen.

Ich denke, die Schweiz hat ihr Rentensystem auch nicht von Grund auf neu erfunden, sondern eben "gepickt" und inzwischen mit Revisionen der Neuzeit angepasst.

Übrigens: Unsere AHV wurde am 1. Januar 1948 eingeführt. Pensionierte, die vorher in Pension gingen, haben also nichts einzahlen können, erhielten aber trotzdem eine bescheidene Altersrente. Ich trat am 1. April 1948 ins Erwerbsleben ein, habe also quasi von Anfang an eingezahlt.

Es wäre kein Verbrechen die "guten Dinge" aus einigen fortschrittlichen Rentensystemen zu picken und zu einem einigermassen stimmigen Gesamtpaket zu vereinigen.

Ich denke, die Schweiz hat ihr Rentensystem auch nicht von Grund auf neu erfunden, sondern eben "gepickt" und inzwischen mit Revisionen der Neuzeit angepasst.

Übrigens: Unsere AHV wurde am 1. Januar 1948 eingeführt. Pensionierte, die vorher in Pension gingen, haben also nichts einzahlen können, erhielten aber trotzdem eine bescheidene Altersrente. Ich trat am 1. April 1948 ins Erwerbsleben ein, habe also quasi von Anfang an eingezahlt.

Du hast recht.

Aber Picking, im konkreten Fall, ist problematisch.

Du hast hier in Deutschland einerseits hohe Einkommensteuersätze und andererseits eine Deckelung der Rentenversicherungsbeiträge und der Renten. Außerdem Berufsgruppen (meistens Selbständige), die sich aus dieser Rentenversicherung verabschieden können.

1.) Wenn Du die Basis der Rentenversicherungsbeiträge verbreitern willst (mehr Leute müssen zahlen), dann verbreiterst Du auch die Zahl der Rentenempfänger. Da das Rentensystem hier an sich schon aus Steuergeldern bezuschusst wird, wird sich dieser Zuschussbedarf dann wahrscheinlich erhöhen. Letztendlich ein schlechtes Geschäft.

2.) Die Gesamtbelastung an Abgaben ist in Deutschland, jedenfalls so viel ich weiss, höher als in der Schweiz. Speziell bei der Steuer. Du nimmst bei der Erfassung sämtlicher Einnahmen für die Rentenversicherung ohne Obergrenze, aber mit gedeckelter Rente, Geld weg ohne jegliche Kompensation. Mal abgesehen von verfassungsrechtlichen Problemen ist das letztendlich eine Erhöhung der Abgaben durch die Hintertür.

Das mag zwar einem Teil der Bevölkerung (speziell den nicht Betroffenen) egal sein, ist aber letztendlich nicht motivierend, hier in Deutschland Einkommen zu versteuern.

Ganz klar:
Wir betreiben hier in Deutschland ein kleines Beratungsunternehmen für einen ganz speziellen Industriebereich. Wir stellen nichts her, wir arbeiten stark online und relativ wenig vor Ort.

Uns würde nichts hindern, unsere Firmenadresse nach Irland oder Luxemburg zu verlegen.

Das wär´s dann gewesen für Deutschland mit einem großen Teil der Steuern, die wir heute brav dem deutschen Fiskus zahlen.

Wir sind nicht weit entfernt von der Schwelle, oberhalb derer sich solche Maßnahmen rechnen (jetzt mal ohne die emotionale Bindung und das vorhandene Verantwortungsgefühl zu berücksichtigen).

Auch zahlen Beamte für ihre Pension den vollen Steuersatz wie im Berufsleben, es gibt nicht die Freibeträge wie bei Renten.

Derzeit gibts den Altersentlastungsbetrag, aber auch der wird sinken genauso wie die steuerfreien Anteile der Rente.

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Renten müssen nicht grundsätzlich existenzsichernd sein.

Das ist aus dem Zusmmenhang gezogen, ich schrieb: Renten müssen nicht grundsätzlich existenzsichernd sein. Man muß hier vorhanden andrere Einkommen sehen, welche sich jemand für die Altersvorsorge geschaffen hat. Überwiegend trifft das die Selbständigen.

Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Renten müssen existenzsichernd sein, damit Rentner nicht um Zusatzleistungen betteln müssen um über die Runden zu kommen!
Das kostet dem Staat und der Allgemeinheit nicht mehr, als wenn die einzelnen Zuschüsse einzeln beantragt werden.
Im Gegenteil es erspart den ganzen Verwaltungsapparat, welcher dafür notwendig ist um diese Anträge zu bearbeiten.

Grundsätzlich richtig, aber unter zu berücksichtigenden Umständen wie beispielsweise der Selbstandigen oder Abgesicherten über berufsständische Versorgungsanstalten ist eine solche Umsetzung in der Praxis nicht möglich. Das geht nur über das Instrument einer Grundsicherung, wobei ich allerdings die alljährliche Antragsflut und Bittstellerei beanstande.

[quote=DonRWetter]Sollte man sich darüber ärgern?

Ich denke, nicht, denn viele wissen es nicht besser, weil sie das Rentensystem überhaupt nicht durchblicken.[

/quote]

Ja, vermutlich sollte ich mich nicht darüber ärgern, zumal es mich und meinen Freundeskreis ja nicht betrifft - wir haben alle frühzeitig entsprechend Vorsorge getroffen, um nicht im Alter in diese Misere zu gelangen - war ja genügend Zeit, um es zu tun.
Was ich aber nie verstehen werde, ist der Leichtsinn mancher Menschen, die sich nicht über die finanzielle Situation im Alter befassen. Wenn sie etwas nicht verstehen, können sie doch jemanden fragen,der es versteht - ist doch immer besser als dann im Ernstfall alle anderen zu beschuldigen,sie seien Schuld an der Problematik des Einzelnen. Wenn einem niemand mehr einfällt, sind es die unfähige Politiker und natürlich "der Staat",der ja sowieso für solche Fälle bezahlen muss - also der Steuerzahler. Olga

Die Schweiz kennt einen obligatorischen und einen über-obligatorischen Teil am Renteneinkommen.

Der obligatorische: AHV (staatliche) und Berufliche Vorsorge. Diese beiden Anteile sollen den gewohnten Lebensstil zu etwa 60 % decken.

Der überobligatorische Teil ist die private Vorsorge bei Versicherungen.

Da ich das Glück (den dafür nötigen Lohn) hatte, in alle 3 Sparten einzahlen zu können, kann ich mir mit meiner Frau heute einiges über das Lebensallernotwendigste leisten. Wer das nicht kann, ist aber nicht in allen Fällen selber schuld. Denn diejenigen, die heute nur die Minimalrenten erhalten und in keine überobligatorische Versicherung einzahlen konnten, sind meistens solche Mitbürger, die schon während der Aktivzeit wegen kleinem Lohn sich nichts Luxuriöses leisten konnten.

Also nix mit "Herr, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie der arme Lazarus"!

Die Schweiz kennt einen obligatorischen und einen über-obligatorischen Teil am Renteneinkommen.

Der obligatorische: AHV (staatliche) und Berufliche Vorsorge. Diese beiden Anteile sollen den gewohnten Lebensstil zu etwa 60 % decken.

Der überobligatorische Teil ist die private Vorsorge bei Versicherungen.

Da ich das Glück (den dafür nötigen Lohn) hatte, in alle 3 Sparten einzahlen zu können, kann ich mir mit meiner Frau heute einiges über das Lebensallernotwendigste leisten. Wer das nicht kann, ist aber nicht in allen Fällen selber schuld. Denn diejenigen, die heute nur die Minimalrenten erhalten und in keine überobligatorische Versicherung einzahlen konnten, sind meistens solche Mitbürger, die schon während der Aktivzeit wegen kleinem Lohn sich nichts Luxuriöses leisten konnten.

Also nix mit "Herr, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie der arme Lazarus"!

Sorry, ich verstehe nicht, was mir das sagen soll. Von Schuld ist hier keine Rede. Wenn ich das bisher richtig verfolgt habe, geht es darum, ob eine gesetzliche Rente existenzsichernd sein muss, oder nicht.

Hier in Deutschland bekommst Du, wenn Du aus der gesetzlichen Rentenversicherung keine ausreichende (damit ist der Satz der vom Bundesverfassungsgericht festgelegten Grundsicherung gemeint) Rente erhältst, Aufstockungsleistungen bis zur vorgenannten Grenze. Damit ist die Sicherung eines Mindestbetrages, der zwar knapp kalkuliert ist und über den diskutiert wird, gegeben.

Darüber hinausgehend kann jeder selbst vorsorgen, so viel er will.

Gesetzt den Fall, daß jemand aus der gesetzlichen Rentenversicherung nur eine minimale Rente erhält (aus welchen Gründen auch immer er nicht genügend eingezahlt hat), dann bekommt er nur dann ergänzende Leistungen, wenn er nicht andere Einkommensquellen, z.B. andere Renten, hat.

Aus diesem Grunde muss eine Rente in Deutschland nicht grundsätzlich existenzsichernd sein. Ein Mensch hat möglicherweise noch andere Einkommensquellen und wenn nicht, bekommt er Aufstockungsleistungen.

Alles klar.

Im Prinzip spielt es ja keine Rolle, wie die einzelnen "Gaben" genannt werden, die schlussendlich das Budget ausmachen, das dem Einzelnen zusteht. Hauptsache niemand muss verhungern.

Gott sei Dank muß keiner hungern, der hier schreibt. Ich meine das nicht zynisch, aber das Spektrum derer in Bezug auf Bezüge im Rentnerdasein ist sicher hier sehr groß.
Wie schön, dass wir hier nicht nur den Mittelstand aufwärts erleben können.

um ehrlich zu sein, zum thema "rentensystem in der schweiz" könnte ein neues thema eröffnet werden - für mich z.b.ist das total irrelevant!

ich würde gern über das rentnerdasein der user hier im ST erfahren- ohne daß man hauptsächlich in diesem thread an der verbesserung des rentensystems herumfummelt - das ist nicht das thema..

es müsste doch möglich sein, wieder auf die "spur" zu kommen. hier schreiben im augenblick nur die wenigen selben leute das gleiche - mal so verpackt-mal so .....?

ist das rentnerdasein langweilig? ist es toll, den lieben tag machen zu können, worauf man lust hat? gibt´s neue hobbys? usw., usw..

chris33

den lieben langen tag machen zu können, was man will?

schön wäre es. mein tag ist genau so durchstrukturiert wie einst.

das wort 'langeweile' kenne ich überhaupt nicht.

aber wer im alter passiv ist, wird schneller alt und tüddelig, das

habe ich in meinem nachbarschaftskreis festgestellt.

vor allem sind es die männer, die konsequent alt werden.

wahrscheinlich fehlt denen das berufsleben.

das rentnerdasein, was speziell die männer oft herbeisehnen, bringt

stress mit den ehefrauen, weil sie denen meistens den ganzen tag die

nerven rauben....