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Plaudereien Was gefällt Euch am Rentnerdasein?

olga64
olga64
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf DonRWetter vom 16.06.2015, 16:13:53
Diese Denkweise vermute ich auch oft bei etwas naiven Äusserungen. Vermutlich sitzt "da oben" jemand mit Rauschebart und neben ihm ratter die Gelddruckmaschine und spuckt unermüdlich Moneten aus.
Umgekehrt werden ja auch oft die "Stars" aus dem Show-Business oder dem sog. Sport milde beurteilt, die ihrer Steuerpflicht in unserem Land entfliehen - ist ja nicht nötig, wir haben ja die Maschine.... Olga
Juliana
Juliana
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Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von Juliana
als Antwort auf olga64 vom 16.06.2015, 16:21:00
Diese Denkweise vermute ich auch oft bei etwas naiven Äusserungen. Vermutlich sitzt "da oben" jemand mit Rauschebart und neben ihm ratter die Gelddruckmaschine und spuckt unermüdlich Moneten aus......

Ja olga64 und vermutlich hast Du den "da oben" mit dem Rauschebart mit seiner unermüdlich Moneten ausspuckenden Gelddruckmaschine auch schon getroffen.

Juliana
DonRWetter
DonRWetter
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Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf Juliana vom 16.06.2015, 18:31:35
Scherz beiseite:

Alles, was auf der einen Seite ausgegeben wird, auch Sozialleistungen und so nötig sie in angemessener Höhe und unter angemessenen Voraussetzungen auch sein mögen, müssen an anderer Stelle erwirtschaftet werden.

Wenn nicht sofort, dann eben mit Schulden finanziert und von den Nachfolgegenerationen aufgebracht.

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ingo
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Re: Was gefällt Euch am Rentnerdasein?
geschrieben von ingo
als Antwort auf DonRWetter vom 16.06.2015, 20:31:25
Das ist nur die halbe Wahrheit, DonRWetter. Die ganze Wahrheit ist, dass unser Land seit vielen Jahren über seine Verhältnisse lebt. Beispiele? -Die Kfz-Steuer war ursprünglich für den Bau und den Erhalt der Straßen gedacht. Hätte man das Geld nur dafür verwandt, müsste man sich heute keine Gedanken über Straßenzustände und die Maut machen.
-Der Soli war ursprünglich dafür gedacht, einen Ausgleich zwischen West und Ost zu schaffen. Wenn man das Geld nur dafür verwendet hätte, könnte der Soli längst abgeschafft sein.
Jeder seriöse Mensch weiß, dass er nicht mehr ausgeben darf, als er einnimmt. Soll heißen; Wenn Politik schon vor Jahrzehnten begriffen hätte, dass sie nicht über ihre Verhältnisse leben darf, um nicht nachfolgenden Generationen Schulden zu hinterlassen, ginge es uns heute besser. Es gibt übrigens in Deutschland Kommunen, die mit ihren Steuereinnahmen auskommen(gerade heute wider über eine Gemeinde gelesen!). Sowas ist also möglich.
aina
aina
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Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von aina
als Antwort auf DonRWetter vom 16.06.2015, 15:00:18

Der "Staat" sind wir.

Der Staat ist m.E. auch nicht verantwortlich für die sinkenden Renten. Verantwortlich ist der demografische Wandel in Form eines sich enorm zuungunsten der Beitragszahler und zugunsten der Rentenempfänger verschiebenden Verhältnisses dieser beiden Gruppen.

Wenn der "Staat" das, ohne zu handeln, hinnehmen würde, würde das Rentensystem implodieren, da die Beiträge zur Deckung der Renten nicht mehr ausreichen würden.

Natürlich kann man vom "Staat" einen Ausgleich dieser Fehlbeträge verlangen, muss dann aber akzeptieren, daß der "Staat" diese Mehraufwendungen an anderer Stelle einspart bzw. seine Einnahmen sprich Steuern erhöhen muss.

Zu diesem Zweck hat der "Staat" den demografischen Faktor eingeführt, der langfristig zu sinkendem Rentenniveau führt. Ebenso die Verlängerung der Lebensarbeitszeit.

Wenn das nicht gewünscht ist? Alternativvorschläge her. Aber bitte nicht höhere Besteuerung der "Reichen". Wenn die alles bezahlen sollten, was so an Ideen im "Volk" dazu kursieren, müsste diese Gruppe 100 x so groß sein, wie sie tatsächlich ist.


Ich lehne ebenfalls eine Höherbesteuerung der gut Verdienenden ab, deren Leistungen und Sozialabgaben sind enorm. Allerdings gefallen mir etliche Subventionen überhaupt nicht. "Schrei vor Glück" - die Subvention steck ich ein und halte meine Verantwortung gegenüber meiner Arbeitnehmer klein. Es gibt viele Beispiele wie IKEA, wo die steuerpflichtigen Gewinne ins Ausland verschoben wurden oder Müllermilch, dem es gelungen ist, durch Subventionen Arbeitsplätze abzubauen.

Auch die Ungleichbehandlung der Pensionäre, welche ohne Beitragszahlen wesentlich höhere Transferleistungen erhalten als der Rentner ist ein Punkt, über den man nachdenken kann.

Der demografisch Wandel ist seit Jahren im Gespräch, deshalb muß die gesamte Rentenstruktur überdacht werden. Eine lächerliche Herdprämie verhilft nicht zum Kindersegen. Und auch nicht die Zukunftsangst der gebärfreudigen Generation, welche in Zeitarbeitsfirmen und in befristete unterbezahlte Arbeitsverträge gedrängt wird. Die Fürsorge gilt den HighTec-Maschinen, welche Arbeitsplätze überflüsseig machen, die Unternehmensgewinne steigern usw. Sonderabschreibung für Unternehmensanschaffungen sind gut, doch könnten für eine Maschine entsprechend der eingesparten Arbeitskraft Sozialabgaben erhoben werden ähnlich der Schwerbehindertenabgabe. Andererseits wäre natürlich wünschenswert, dass keine Millionen in Projekten wie S 21 versenkt werden.

Richtig, der Staat sind wir und tragen dazu bei, dass die riesigen Aufgaben gestemmt werden können. Die Lösung, Renten abzuwerten - der Staat sind wir - ist wohl nicht die optimale Lösung, wenn es Alternativen gibt sondern eine kostengesteuerte Entsorgungsmaßnahme.


Außerdem sollte man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, daß die Rente die Abbildung der Beitragszahlungen während des Erwerbslebens ist. Nicht wenige Menschen, die über eine zu niedrige Rente klagen, sollten überlegen, wie viele Beiträge sie denn gezahlt haben.


Das ist vollkommen klar und auch ich freue mich, in einer Generation gearbeitet zu haben, wo gute Arbeitsplätze nicht allzu rar und
Arbeitsamt beinahe ein Fremdwort war, dass das erwirtschaftete Einkommen Spielraum für großzügige Rücklagen ließ. Wer nicht blind ist oder an dem alten Wohlstandschema hängt sollte sehen, dass die Voraussetzungen heute ganz andere sind und Arbeitnehmer kaum in der Lage sind, sich eigenen Wohnraum anzuschaffen. Hier könnte man die Abschaffung von Eigenheimzulagen erwähnen oder aber auch die Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus. Nach wie vor meine ich, dass die Höhe der gezahlten Beiträge im Zusammenhang mit den Lohneinkümnften steht. Hier könnte man die Anzahl der Arbeitsjahre stärker berücksichtigen, was auch den kleineren Einkommensklassen zugute käme. Verwundert betrachte ich Jahrgänger, die im zarten Alter von 55 Jahren in den Ruhestand gingen, und quitschfidel neben Pension den Arbeitsmarkt bevölkern. Auch hier, wie bei der Küchentante begünstigt der Minijob Löhne, die aus Schwarzkassen fließen.


Die Rente ist die Abbildung der gezahlten Beiträge im Erwerbsleben und das Grundgesetz verlangt, daß die Grundsicherung nicht unterschritten werden darf.

Also bekommt derjenige, dessen Rente nicht ausreicht, ergänzende Leistungen. Ich finde das gerecht.


Falsch daran ist, dass die Menschen mit vorheriger ordentlicher Erwerbsbiografie durch Hartz IV in das unterste Level absinken können, durch zwingende Auflösung von Rücklagen, somit auch im Alter Grundsicherungsempfänger sein werden. Rentenbeiträge werden von Hatz IV nicht mehr bezahlt. Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sollten gewährleisten, dass die Frist zur Rückkehr ins Berufsleben verlängert wird anstatt durch ALG II recht schnell in diese Schublade geschoben zu werden. Danach steht immer noch offen, durch Sozialhilfe diesen Abstiegsprozeß vorzunehmen. Als Sozialhilfe verstehe ich den letzten Weg der Deckung der Lebenshaltung durch die Gewährung des Existenzminimums. Die vorherige Auflösung vorhandenen Vermögens ist vollkommen gerechtfertigt, keiner kann erwarten, dass die Gemeinschaft dafür aufkommt, die eigene Tasche zu schonen.


Wieso müssen Renten denn grundsätzlich Existenzsichernd sein? Es gibt Leute, die z.B. nur einen Teil ihres Lebens Rentenversicherungsbeiträge gezahlt haben. Wie und wo und ob die eigene Reserven geschaffen haben, weiss man nicht.

Sollen z.B. die trotzdem durch die Rentenversicherung eine volle Existenzabsicherung bekommen?


Renten müssen nicht grundsätzlich existenzsichernd sein. Man muß hier vorhanden andrere Einkommen sehen, welche sich jemand für die Altersvorsorge geschaffen hat. Überwiegend trifft das die Selbständigen.
Bessere Arbeitsvoraussetzungen helfen, dieser Existenzsicherungsgrenze selbst näher zu kommen und wie erwähnt gibt es die Möglichkeit der Grundsicherung, wobei Wohneigentum dabei zur Last wird, da hier keine Leistungen greifen, welche eine Dachrinne oder eine Heizung reparieren helfen.
Dass Leute trotz minimaler eigener Rentenbeiträge die volle Existenzsicherung zur Verfügung haben, halte ich für eine soziale Verpflichtung, hungernde oder obdachlose Menschen würden mich kolossal beschämen und stören. Dank ALG II und Grundsicherung, welche auch den Verbrauch eigener Rücklagen fordert, muß das keiner, wenn er sich nicht selbst dafür entscheidet.

Solche Themen können nicht nur einseitig betrachtet werden.
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf aina vom 17.06.2015, 10:35:36

..................
Auch die Ungleichbehandlung der Pensionäre, welche ohne Beitragszahlen wesentlich höhere Transferleistungen erhalten als der Rentner ist ein Punkt, über den man nachdenken kann.
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geschrieben von aina

Nun das sollte man differenzierter sehen.
Es stimmt, Beamte zahlen monatlich nicht selbst in die Rentenversicherung / Pension ein.
Dafür ist aber das Grundgehalt während der Berufstätigkeit niedriger. Auf diesem Weg werden versteckt vom Staat die Beträge für die spätere Pension einbehalten.

Auch zahlen Beamte für ihre Pension den vollen Steuersatz wie im Berufsleben, es gibt nicht die Freibeträge wie bei Renten.

..................
Renten müssen nicht grundsätzlich existenzsichernd sein.
geschrieben von aina

Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Renten müssen existenzsichernd sein, damit Rentner nicht um Zusatzleistungen betteln müssen um über die Runden zu kommen!
Das kostet dem Staat und der Allgemeinheit nicht mehr, als wenn die einzelnen Zuschüsse einzeln beantragt werden.
Im Gegenteil es erspart den ganzen Verwaltungsapparat, welcher dafür notwendig ist um diese Anträge zu bearbeiten.

Der Rentner wird somit auch nicht zum Bittsteller.

Auch der Mindestlohn reicht nicht aus um später eine Rente zu bekommen, von der man leben kann.
Diese Personen, deren Anzahl sehr hoch ist, haben nicht faul auf dem Liegestuhl gelegen, sondern hart gearbeitet.

Ausnahmen gibt es in jedem Bereich.

Monja.

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DonRWetter
DonRWetter
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Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf Monja_moin vom 17.06.2015, 11:53:13

.........................................................................Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Renten müssen existenzsichernd sein, damit Rentner nicht um Zusatzleistungen betteln müssen um über die Runden zu kommen!
.........................................................................


Wenn eine Rente, unabhängig von der Tatsache, wieviel eingezahlt wurde, grundsätzlich existenzsichernd sein muss, wer zahlt denn dann noch oberhalb eines - theoretischen - Mindestbetrages ein?
Dann ist man doch besser Freiberuflich, sorgt selbst vor und kassiert nebenbei noch die "existenzsichernde" Rente.
schorsch
schorsch
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Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf DonRWetter vom 17.06.2015, 16:34:09
Auch ich bin der Meinung, dass eine Rente existenzsichernd sein muss. Wenn sie das nämlich nicht ist, muss ein Heer von Beamten dafür sorgen, dass der Existenz-Gefährdete nicht verhungert. Und dieses Heer kommt dem Staat dann teurer zu stehen, als wenn eine genügend hohe Rente aus 1 Hand ausbezahlt wird.

Die Schweizer AHV = 1. Säule = staatliche Rente wird aus einem gewissen Prozentsatz sämtlicher Einkommen finanziert plus weiteren Einnahmequellen. Ein Reicher bezahlt dann u.U. das Mehrfache eines Armen ein, bekommt aber dereinst maximal das Doppelte der Einfachen Rente des Armen.
DonRWetter
DonRWetter
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Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf schorsch vom 17.06.2015, 16:42:20
Auch ich bin der Meinung, dass eine Rente existenzsichernd sein muss. Wenn sie das nämlich nicht ist, muss ein Heer von Beamten dafür sorgen, dass der Existenz-Gefährdete nicht verhungert. Und dieses Heer kommt dem Staat dann teurer zu stehen, als wenn eine genügend hohe Rente aus 1 Hand ausbezahlt wird.

Die Schweizer AHV = 1. Säule = staatliche Rente wird aus einem gewissen Prozentsatz sämtlicher Einkommen finanziert plus weiteren Einnahmequellen. Ein Reicher bezahlt dann u.U. das Mehrfache eines Armen ein, bekommt aber dereinst maximal das Doppelte der Einfachen Rente des Armen.


Es geht also wieder darum, irgendjemandem was wegzunehmen, um "Gerechtigkeit" zu schaffen. Gut, wenn man sich einig ist, was "gerecht" ist? Daran scheitert es doch schon.

Ich denke aber, man muss das Gesamtkonzept der Schweizer sehen. Im Zusammenhang mit den Einkommensteuersätzen der Schweizer würde es sicherlich bei den "Reichen" in Deutschland keinen Widerstand gegen Rentenversicherungsbeiträge geben. Was man allerdings berücksichtigen muss ist, daß die Ausweitung der Beitragszahleranzahl gleichzeitig eine Ausweitung der Rentenempfänger bedeutet.

Sich nur einzelne Dinge aus den Sozialsystemen anderer Länder herauszugreifen und die zu promoten ist im Sinne von "Verteilen von Wohltaten" sicherlich opportun, in der Praxis jedoch nicht durchführbar.

Wobei mir nicht klar ist, aus welcher Sicht (vielleicht der schweizerischen?) Du argumentierst.
olga64
olga64
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Re: Was gefällt Euch am Rentnendasein?
geschrieben von olga64
als Antwort auf DonRWetter vom 17.06.2015, 16:34:09
Wie definiert sich "exististenzsichernd"? Dürfte ein Ehepaar mit zwei Durchschnittsrenten völlig anders sehen als ein alleinstehender Rentner mit einer kleineren Rente. Dazu kommt noch, wo der oder die Rentner leben - z.B. in einem billigeren ostdeutschen Bundesland oder der sehr teuren Stadt München, wo der Grossteil der Rente schon für die Miete drauf geht.
Ich glaube auch,dass viele Menschen, die ihre Rente nicht als existenzsichernd betrachten, auch ihre früheren Gehälter so betrachteten. Wären diese höher gewesen, wäre es auch die heutige Rente.
Auch ich hätte nie etwas dagegen gehabt, wenn ich die Wahl gehabt hätte und nicht in die gesetzliche Rentenversicherung hätte einbezahlen müssen. Die Beiträge, die dann frei gewesen wären, hätte ich gut angelegt (es gab ja sehr lange gute Zinsen dafür), hätte evtl. nochmals Immobilien erworben und wäre mit Sicherheit heute mindestens so gut gestellt wie mit meiner Rente.
Aber das war ja nicht möglich - die Einzahlungen in die Rentenversicherung sind für Angestellte ja Pflicht. Ist mir aber auch egal - ich habe frühzeitig entsprechend vorgesorgt und sehe dies auch als meinen solidarischen Anteil an der Gesellschaft. Olga

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