Plaudereien Was esst Ihr heute?
ich werde wie immer zu Silvester den Heringssalat nach einem Rezept meiner Mutter machen, das ist hier schon Tradition. Früher wurden die Salzheringe noch gewässert, das ist aber heute nicht mehr erfolderlich, es gibt ja Matjes.
Meistens wird dann die ganz große Schüssel von Tupper voll und ich gebe auch meinem alten Nachbarn gern eine Portion davon ab. Der freut sich dann immer.
weserstern
meine Mutter bereitete auch stets an Silvester Heringssalat zu. Sie schnibbelte kleine
Stueckchen rote Beete hinein und verfeinerte noch mit kleingemahlenen Nuessen.
Alles so schoene Erinnerungen.
Mach's gut,
Majorie
Den machte meine Oma auch - er wurde in unserer FAmilie immer "russischer Salat" genannt. Dann gab es auch noch "russische Eier". Die waren gekocht und darauf wurde falscher Kaviar gestreut.
Olga
der Heringssalat-- Matjes-- Äpfel-- Sellerie -- Rote Beete -- Fleischwurst --Gurken -- Kapern auch mit Saft - -- Eiern- mit selbstgemachter Majo -- oder auch Miracel --
ist hier noch immer der Hit. 😉
weserstern
Au ja, das kenne ich auch. Das war anfangs der 50er Jahre der große Hit: Russische Eier mit "Kaviar" -sprich Fischrogen- oberdrauf. Später gab's dann eine halbes hartgekochtes Ei mit einer halben Tomate als Hut und Tupfen mit Majonaise mit etwas falschem Kaviar - also Fliegenpilze. Die Fantasie war gefragt.
Heute habe ich ich quer gegessen - einfach aus dem Kühlschrank, auf was ich gerade Lust hatte, aber nicht kochen wollte. Und jetzt ist es Abend und der Hunger kommt - ich gehe , gute Nacht...Luchs35
Bei diesen früheren GErichten fällt mir auch noch der Toast Hawaii ein. DA war, glaube ich SChinken drauf und eine SCheibe Ananas aus der Dose (wurde glaube ich überbacken?) und man kam sich auch als Deutsche(r) recht weltläufig vor, obwohl man gar nicht so richtig wussten, wo Hawaii überhaupt liegt (vielleicht noch Hula-Hula mit Blütenkranz damit in Verbindung brachte).
Schildkrötensuppe aus kleinen Tässchen sind mir noch in ERinnerung (Lady Curzon); gibt es glaube ich, auch nicht mehr.
ABer bald schon kam parallel zum Wienerwald Hendl auch die vielen Italiener nach München und da lernten wir es endlich, dass man Nudeln nicht weich kochen sollte und vielfältige Möglichkeiten bestehen, sie mit delikater Sauce zu veredeln.
Eine Pizza-Freundin war ich ja nie (Mafia-Torte), zumindest nicht in Deutschland. Die einzig gute ass ich in Neapel nur mit Tomaten und Mozzarella, wo auch die Heimat dieser "Torte" ist.
Olga
Das mache ich auch heute hin und wieder, aber früher hat das besser geschmeckt . Kein Wunder nach den Hungerjahren, da schmeckte einfach alles gut - nur mit Schildkrötensuppe konnte ich nichts anfangen, die schmeckte wie jede andere Brühe, klang nur herrlich exotisch. Später verschwand sie, als klar wurde, dass damit die Tiere dem Aussterben preisgegeben wurden. Aber alles, das ein wenig nach Luxus aussah, kam nach den Entbehrungszeiten auf den Tisch. Für mich war Tatar die Nr.1. Pizza kam viel später, meine ich.
Luchs35
Ich mache heute abend ein Püree (grob gestampft) aus Hokkaido-Kürbis und Süsskartoffeln (die ich vorher in einem kräftigen Gemüsefond koche). Dazu brate ich (in Rapsöl) gewürfelte Zwiebel und Räuchertofu-Würfelchen sehr scharf an, bis sie "röstig" aussehen, was laut meiner Frau ein wenig an ausgelassenem Speck erinnert (ich kann das nicht beurteilen, es ist mehr als 40 Jahre her, dass ich das letzte Mal etwas vom Tier gegessen habe).
An die Hungerjahre kann ich mich selbst nicht erinnern, weil ich zu Kriegsende ein Säugling war und dann ging es ja auch recht schnell voran.
Diese Lady Curzon Schildkrötensuppe wurde von damals feinen Damen aus kleinen Tässchen getrunken, die auch noch bei Tisch einen Hut auf dem Kopf trugen (so habe ich das in Erinnerung).
Tartar war nach meiner Erinnerung mit Kapern drauf - das war nie mein Fall, weil mich bis heute rohes Fleisch nicht anlacht.
Die erste Pizza in München gab es mit den ersten Gastarbeitern aus Italien; das war Ende der 50er Jahre. Da umgarnte mich 15-jährigen Teenager nämlich ein italienischer Zimmermann aus Neapel,der einen Kopf kürzer war als ich und der mir viele Bambini und ein Leben in Neapel in Aussicht stellte, was ich dann aber ablehnte. Olga
Ich habe soeben eine Grießnockerlsuppe (mit innerem „Kern“) gemampft. Als Gegenleistung habe ich den Einkauf getätigt und im Auto bereits 2 Sesam Croissants verdrückt 😋.
Bruny