Plaudereien :-)) Warum schweigen Männer?
Echt gut, Phil.
Ich denke, unsere Mütter lebten auch in männerlosen Gesellschaften: die kamen entweder aus dem Nazi--Wehrmachts-Krieg nicht mehr zurück oder sehr spät aus Gefangenschaft und waren dann vermutlich auch lange schweigsam, was kein Wunder ist bei den Verbrechen, die sie mit begangen hatten.
Ich bin völlig anders sozialisiert. Zum einen hatte ich einen (streitbaren) Bruder, mit dem ich mich früh auseinandersetzen musste, zum anderen lebte ich lange in gemischten WG`s, wo die Typen anfangs auch dachten, sie würden bestimmen und sich in den Vordergrund drängen können - aber da waren wir Frauen schon viel mutiger und auch offensiver.
Das gab mir eine gute Basis für mein späteres Berufsleben, wo ich vorwiegend mit männlichen Kollegen (auf hierarchischer Augenhöhe) mich auseinandersetzen musste und dies auch gerne machte.
Ich schätzte die Art und tu dies bis heute: lieber auch mal schweigen können und nicht den letzten Unsinn weiter auszubauen. Sich auf wesentliche Dinge konzentrieren - da habe ich viel von Männern gelernt, bin aber natürlich für reine Frauenrunden ein wenig unbrauchbar geworden, weil es mir dort oft zu langatmig, zu emotional zugeht und letzten Endes oft mit Tränen endet, wenn die Damen keine Argumente mehr haben. Olga
Ich denke, unsere Mütter lebten auch in männerlosen Gesellschaften: die kamen entweder aus dem Nazi--Wehrmachts-Krieg nicht mehr zurück oder sehr spät aus Gefangenschaft und waren dann vermutlich auch lange schweigsam, was kein Wunder ist bei den Verbrechen, die sie mit begangen hatten.Hier kann ich nur von meinen Erlebnissen erzählen. Mein Vater war lange im Krieg und auch in Gefangenschaft. Verbrechen haben weder er noch meine Mutter begangen, denn sie waren Nazigegner und hatten darunter zu leiden.
geschrieben von olga64
Der Vater hat nie von allein vom Krieg erzählt, nur wenn wir Kinder in ausfragten. Er war insgesamt ein stiller Mensch (geworden). Ich denke, in der Nachkriegszeit gab es weder Klatsch, Tratsch noch große Diskussionen, denn keiner hatte Zeit, weil eine Menge Arbeit angesagt war.
Zu den stillen Männern. Männer ticken nun mal anders als Frauen. Mir fällt es manchmal heute noch schwer, das zu kapieren Aber einen Vorteil hab ich: Ich bin selber ein stiller Mensch..
LG Jil
Eine stille Frau, die trotzdem etwas zu sagen hat, dürfte für die Mehrzahl von uns Männern ein Glücksfall sein.
Männer werden von Frauen erzogen....
Frauen erziehen Männer zu "Männern"....
Frauen (die neue Generation) fragt: "Warum bist du so hart und schweigsam!"
Ich denke, unsere Mütter lebten auch in männerlosen Gesellschaften: die kamen entweder aus dem Nazi--Wehrmachts-Krieg nicht mehr zurück oder sehr spät aus Gefangenschaft und waren dann vermutlich auch lange schweigsam, was kein Wunder ist bei den Verbrechen, die sie mit begangen hatten.
Ich schätzte die Art und tu dies bis heute: lieber auch mal schweigen können und nicht den letzten Unsinn weiter auszubauen. Sich auf wesentliche Dinge konzentrieren - da habe ich viel von Männern gelernt, bin aber natürlich für reine Frauenrunden ein wenig unbrauchbar geworden, weil es mir dort oft zu langatmig, zu emotional zugeht und letzten Endes oft mit Tränen endet, wenn die Damen keine Argumente mehr haben. Olga
Hallo Olga,
mein Vater war auch ein schweigsamer Mensch, was besonders meiner Mutter das Leben schwer machte. Wir Kinder wurden nicht so wichtig genommen – die Eltern hatten mit sich selbst zu tun, und dem Aufbau eines neuen Lebens, fern ihrer früheren Heimat. Waren sie Täter oder Opfer? Ich denke beides. Welche Bilder wurden sie ihr Leben lang nicht los? Über die sie nicht sprechen durften, weil sie zu den Schuldigen gehörten. Ich will sie nicht richten – wer weiß, wie ich gehandelt hätte, wenn ich in der damaligen Zeit gelebt hätte.
Tränen in Frauenrunden, „wenn die Damen keine Argumente mehr haben“, kenne ich nicht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Sie mit dem weiblichen Geschlecht etwas streng umgehen, es gibt genügend Frauen, die sich nicht ausschließlich mit sog. Frauenthemen beschäftigen, man muss sie nur finden.
Mane
Mane,
ich kenne auch weit und breit keine Frauen, die in Tränen ausbrechen -
das ist wohl ein Ammenmärchen aus alten Groschenromanen.
In meinem Umfeld wissen die Frauen ganz genau, was sie wollen, bzw. nicht wollen.
dazu muss man nicht in einer WG gewohnt haben, um das zu sein, was man heute ist.
Hallo Carole,
meine Tochter hatte während ihrer Studentenzeit in Düsseldorf in einer WG gewohnt und diese Zeit mehr oder weniger genossen. Sie war eine eher strebsame Studentin und mochte weder mit den anderen kiffen noch gefiel es ihr, wenn ihr Bett von Kommilitonen und deren Freundinnen mitbenutzt wurde. Es ist jedoch eine preiswerte Möglichkeit des Wohnens und wenn es von den Leuten her passt, kann man dort ein interessantes Studentenmiteinander verbringen. Oder, man sucht sich seine Freude außerhalb.
Mane
Die 50iger Generation + ist doch schon sehr viel selbstbewußter aufgewachsen und hat sich von der Vormundschaft der Männer zum Glück losgesagt und auch regelrecht befreit aber auch hier gibt es ja, wie wir wissen große Unterschiede.
Wenn die Frauen in der DDR längst fast alle ihr eigenes Geld verdient hatten und somit keine Abhängigkeit mehr vom Mannsbild bestand, hatten die Frauen im Westteil noch bis in die 70iger ihren Mann fragen müssen, ob sie denn z.B. arbeiten oder ein Konto einrichten dürfen ....alles dies prägt doch ungemein.
Selbstbewußte und im Leben stehende Frauen können eben selbst ihren Weg bestimmen , ob mit oder ohne Mann, sich trennen, wenn es notwendig ist.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich sehr viele selbstbewußte Männer kenne, die zwar vom Wesen her eher still, zurückhaltend sind aber genau wissen, was sie wollen.
Oft antworten Männer eben nicht sofort sondern überdenken die ganze Angelegenheit nochmal sehr gründlich (nervt manchmal schon...) aber die sind mir persönlich allemal lieber als die Typen, die sich darstellen und nix in die Reihe bekommen, weil nix in der Birne ist.
Kristine
@mane
WG bezog sich auch eher auf Frau O., die doch das gerade immer besonders hervorhebt.