Plaudereien :-)) Warum schweigen Männer?
Eigentlich müsste man sich doch viel eher fragen, WANN schweigen Männer, aber vor allem worüber?
Schließlich schweigen auch Frauen - nur vielleicht aus anderen Gründen?
Ehrlich gesagt, mir ist so generell überhaupt noch nie aufgefallen, dass Männer schweigsamer sind als Frauen.
Ich weiß nur, weshalb mein Mann jetzt viel häufiger schweigt als früher.
Seine Hörprobleme sind in den letzten Jahren ziemlich gewachsen und das macht vermutlich jeden sprachlos.
Pippa
[...]So isses. Es ist schwierig, auf etwas zu antworten, was man nur teilweise verstanden hat. Und wenn man in einem Gespräch zum 10ten Mal sagt "Ich habe dich leider nicht verstanden", dann kommt man sich ziemlich blöd vor.
Seine Hörprobleme sind in den letzten Jahren ziemlich gewachsen und das macht vermutlich jeden sprachlos.
In jedem eurer Beiträge kommen Ansichten zutage, über die es sich nachzudenken lohnt. Auf einige möchte ich noch eingehen:
Kristine bringt, ebenso wie Edita, unser evolutionäres Erbe ins Spiel – aus einer Zeit, wo viele Worte hinderlich waren und es oft um Leben und Tod ging, oder, wie Kristine es ausdrückte, weil sie sonst auf der Jagd, das Abendbrot verscheuchten.
Dazu stellte Edita einen interessanten Artikel ein, in dem das näher erläutert wird: Bei Stress werden unsere Gehirne von Botenstoffen überschwemmt, die bei Männern deutlich länger abgebaut werden als bei Frauen. Darum ist ein wichtiger Tipp der berühmte „Gang um den Block, denn Bewegung spült das Gehirn wieder frei“. Diese Zeit zum Runterkommen sollte Frau dem Mann lassen und die Besprechung des Problems auf später verschieben.
Dieser Ratschlag kommt auch in dem von Jil eingestellten Video zur Sprache. Diese Auszeit tut auch Frauen gut, bevor Verletzungen gesagt werden, die sich tief einprägen und nicht mehr gut zu machen sind. In dem Video sitzen in lockerer Runde Frauen und Männer zusammen und erzählen, was ihnen besonders aufstößt. Es geht um das „Klugscheißern“ von Frauen, die eher schweigen sollten, wenn Mann z.B. das Essen zubereitet. Nicht alles kommentieren, auch wenn ihm mal ein Fehler unterläuft. Zwischen Wichtigem und Kleinigkeiten unterscheiden und öfter mal die „Klappe“ halten.
Optimal finde ich, wie Olga es ausdrückt: „.... wenn er schweigen kann, wenn ich es nicht kann“. Ich denke, das gilt für Männer oder Frauen – wenn einer der beiden fähig ist, die Reißleine zu ziehen, wenn der andere gerade „durchdreht“, ist schon viel gewonnen. Da ist das Schweigen der Männer (oder der Frauen) sehr hilfreich - innezuhalten, bevor ein Streit eskaliert.
Schorsch macht es vor und bleibt „sanft“, damit sich die Situation nicht hochschaukelt und bringt sogar stumme Männer zu Reden. Vielleicht gibst du noch einige Tipps zum Besten, lieber schorsch.
Philippe bringt die unterschiedlichen Interessen der Geschlechter ins Spiel, die manchen zum Schweigen bringen, weil sie einfach nicht zu jedem Thema etwas zu sagen haben. Da gilt es „Kreativität bzw. Fantasie“ zu entwickeln und nach Gemeinsamkeiten zu suchen, die sich z.B., wie bei Mareike, im Pflegen gemeinsamer Hobbys zeigen.
Majanne schreibt, dass es weniger vom Geschlecht abhängig ist, ob „gequasselt“ oder geschwiegen wird. Der oder die eine ist eher introvertiert und der oder dem anderen liegt „das Herz auf der Zunge“. Wir sind halt unterschiedlich gestrickt und wichtig ist es, nicht zu taktieren um den anderen zu manipulieren.
Auch die Aussage von Ben-z: „Eine stille Frau, die trotzdem etwas zu sagen hat, dürfte für die Mehrzahl von uns Männern ein Glücksfall sein“ hat was Wahres, gilt aber auch umgekehrt.
Pippa ist es so generell „noch nie aufgefallen, dass Männer schweigsamer sind als Frauen“ und stellt in den Raum:
„ Eigentlich müsste man sich doch viel eher fragen, WANN schweigen Männer, aber vor allem worüber? Schließlich schweigen auch Frauen - nur vielleicht aus anderen Gründen“
Was meint Ihr dazu?
Grüße an Alle,
Mane
Es gibt noch einen wesentlichen Gesichtspunkt, der bisher überhaupt keine Beachtung fand. Das Gehirn von Männern ist im Normalfall auf eine einzige, enorm wichtige Aufgabe konzentiert. Bevor ich dazu allzuviele Worte verliere möchte ich ein Buch empfehlen: Woran Männer denken ausser an Sex.
In jedem eurer Beiträge kommen Ansichten zutage, über die es sich nachzudenken lohnt.
[...]
Auf 130 informativen und zugleich spannenden Seiten wird den Lesern, vorzugsweise den Leserinnen, nahegebracht, womit Männer sich in ihren Gedanken beschäftigen und was sie durch die zwangsläufige Intensität des Nachdenkens so schweigsam werden läßt. Ich möchte euch einen Ausschnitt nicht vorenthalten. Er ist richtungsweisend für das gesamte Buch:
Mane
Ich meinte keinesfalls nur Hobbys.
Philippe bringt die unterschiedlichen Interessen der Geschlechter ins Spiel, die manchen zum Schweigen bringen, weil sie einfach nicht zu jedem Thema etwas zu sagen haben. Da gilt es „Kreativität bzw. Fantasie“ zu entwickeln und nach Gemeinsamkeiten zu suchen, die sich z.B., wie bei Mareike, im Pflegen gemeinsamer Hobbys zeigen.
Meinungsaustausch über Politik, Tagesgeschehen im Beruf und Ehrenamt etc gehört(e) ebenfalls dazu.
Wenn wenig Interessen vorhanden sind, gibt es zwangsläufig wenig Gesprächsstoff.
Das Wetter, was essen wir heute und der letzte Dorfknatsch reicht auf Dauer nicht.
Es gibt Paare, die einträchtig schweigen können, weil sie sich verstehen und wertschätzen.
Es gibt viele Zitate über das Schweigen, nicht wenige von berühmten Männern, nicht selten wird sich dort über das "nicht schweigen können" der Frauen "mockiert.
„ Eigentlich müsste man sich doch viel eher fragen, WANN schweigen Männer, aber vor allem worüber? Schließlich schweigen auch Frauen - nur vielleicht aus anderen Gründen“
Was meint Ihr dazu?
Grüße an Alle,
Mane
Schweigen
Liebe Edita, nicht alle Frauen quasseln und nicht alle Männer schweigen. SChauen wir uns die derzeitige Situation mit dem Triumvirat Seehofer-Dobrindt-Söder an und deren Verbalangriffe auf unsere Kanzlerin in doch recht widerlicher Form.
Meist schweigt sie dazu, ebenso zu den Angriffen einer Frau Weidel usw.
Ich denke es ist wichtig und klug, mal auf einen Satz zu verzichten, den man sagen könnte und den anderen Sätzen mehr Substanz zu geben, möglichst aus der intelligenten Abteilung.
Macht man das nicht (und ich habe hier schon viele Fehler gemacht, weil einfach mein Temperament etwas grösser ist als zB. bei meinem meist stilleren und sachlichen Freund dem Juristen), liegt die Gefahr, sich lächerlich zu machen eindeutig nicht beim schweigsameren TEil.
Worte kann man nicht mehr zurücknehmen - sind sie mal im Umlauf können sie auch wie ein Bumerang auf mich zurückkommen. Auch in solchen Fällen bin ich dankbar, wenn ER dann schweigen kann. Olga
Liebe Olga - im real life gehöre ich auch zu der eher stilleren Weiberfraktion, wen wundert's - früher war ich zu schüchtern, im Berufsleben haben mich die Leute zugequasselt, da war zuhören angesagt und seit 42 Jahren habe ich eine NONSTOP Quasseltante mit Echolalie-Syndrom an der Backe!
Ick hab nüscht mehr zum sagn - nur zum schreibn!
Als mein Mann noch lebte sind wir gerne in kleine gemütliche Restaurants gegangen, 1. weil das Essen gut war, 2. das Flair gemütlich und weil man dort 3. nur "sittsam" miteinander streiten dutfte!
Alles passée!
Edita
Liebe Edita,
es bestätigt ja, dass alles im Leben unterschiedlich zu beurteilen ist (deshalb sind Vorurteile und Klischeevorstellungen so dämlich).
Ich war immer schon gesprächsbereiter, kontaktfreudiger, wohl auch schon bald wortgewaltiger z.B. als mein immer siller und sehr braver Bruder. Der konnte sich im Umfeld mit den Erwachsenen seine Rolle auch so erobern und ich musste dafür kämpfen. Auch das prägt, wie ich denke. Später (bis heute) arbeitete er übrigens immer mit dem Wort (gesprochen und geschrieben).
Mir kam mein erworbenes Talent zum Vorteil, als ich meine berufliche Karriere in Angriff nahm. In meinem Segment kamen nicht die voran, die still und bescheiden in einer Ecke sitzen blieben und dachten, eines Tages würde man mein Talent schon entdecken und mich bevorzugt fördern (irgendein Mann); darauf wollte ich mich nie verlassen und nahm es in meine eigenen Hände.
Auch dem Traum vieler Männer (wurde hier ja auch erwähnt), dass Frauen still im Hintergrund bleiben sollten, habe ich schnell durchschaut - es ging nur um die Bequemlichkeit und Vorreiterrolle von MÄnnern, die diese nicht abgeben woll(t)en.
Heute habe ich es bei meinem Freund etwas einfacher: kündigt sich ein Streit an, der nicht schnell wieder beizulegen ist, haue ich ab und gehe in meine eigene Wohnung. Anders wäre es komplizierter, weil ich vermutlich weitermachen würde, auch wenn er schweigt und wir dann tagelang in dieser Stimmung aufeinanderhockten. Heute regelt sich das meist nach einigen Stunden mit einem Anruf (oft von mir) und wir können auch bald wieder darüber lachen. Olga
Wenn ich hier so alles durchlese, weiß ich nicht mehr, worum es geht. Vielleicht wird hier einfach zuviel gequasselt
Mir ist es schon so ergangen:
Ich spreche einen gut befreundeten Mann an, während er sich ein Butterbrot schmiert. Er wird nervös, weil ich ihn erwartungsvoll angucke wegen der ausstehenden Antwort, da sagt er: "Du siehst doch, dass ich gerade esse !".
Das ärgert mich zwar kurz, aber genau das gleiche möchte ich morgens haben (Ruhe bitte) - vor und während des Frühstücks wärs für mich eine große Katastrophe, angesprochen zu werden. Da will ich meine Ruhe. Kein Wort, auch nicht übers Wetter, nix.
Mir gefällt es, wenn Menschen schweigen und sich ihrer Sache, die sie gerade machen, hingebungsvoll widmen und vermutlich auch an nichts anderes denken. Ich glaube, diese Gabe haben vorwiegend Männer.
LG Jil