Plaudereien Vergebung
"An der Tür, mit der du die Vergangenheit zuschließt, steht nur ein Wort: Vergebung!. Denken wir daran, was Menschen alles mit Menschen machen, was Menschen alles mitmachen, dann kann Frieden nur durch Vergebung werden. Jedes Wort und jede Geste, die Vergebung schenkt, trägt bei zum Frieden."
Phil Bosmans
Wer hat sich schon einmal mit dem Thema Vergebung beschäftigt. Sich selbst und anderen vergeben. Das, was ich bis heute mit mir rumtrage - mehr oder weniger bewußt oder unbewußt -, weil es nicht vergeben ist. Vergeben können schenkt innere Freiheit, nicht vergeben können blockiert. Dr. Konrad Stauss, ein Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut, der zwei Bücher zu diesem Thema geschrieben hat: "Die Kraft des Vergebens" und "Die heilende Kraft der Vergebung", sagt in einem Interview u.a.: "In der ursprünglichen Bedeutung meint Vergebung, etwas fortgeben, loslassen, verschenken. Wer vergibt, erklärt seinen Verzicht auf Rache und Vergeltung, und zwar ohne Anspruch auf eine Gegenleistung zu erheben. Er beschenkt gewissermaßen den Täter mit Verständnis, Güte und Gnade - aber auch sich selbst mit Fürsorge, denn er löst sich von belastendenen Gefühlen." Er sagt weiter: "Vergebung ist niemals nur ein Akt des Willens. Sie ist ein Prozess - ein Weg, der gegangen werden will.
Wer hat Erfahrung mit diesem Thema und vielleicht sogar einen solchen Vergebungsprozess "erfolgreich" durchlaufen und möchte uns hier an seinen Erfahrungen und Gedankengängen teilhaben lassen. Sich selbst vergeben finde ich persönlich fast noch schwieriger, als einem anderen zu vergeben. Ich denke, dass viele Menschen "Dinge" mit sich herumtragen, die sie gerne ungeschehen machen wollten.
Roxanna
Phil Bosmans
Wer hat sich schon einmal mit dem Thema Vergebung beschäftigt. Sich selbst und anderen vergeben. Das, was ich bis heute mit mir rumtrage - mehr oder weniger bewußt oder unbewußt -, weil es nicht vergeben ist. Vergeben können schenkt innere Freiheit, nicht vergeben können blockiert. Dr. Konrad Stauss, ein Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut, der zwei Bücher zu diesem Thema geschrieben hat: "Die Kraft des Vergebens" und "Die heilende Kraft der Vergebung", sagt in einem Interview u.a.: "In der ursprünglichen Bedeutung meint Vergebung, etwas fortgeben, loslassen, verschenken. Wer vergibt, erklärt seinen Verzicht auf Rache und Vergeltung, und zwar ohne Anspruch auf eine Gegenleistung zu erheben. Er beschenkt gewissermaßen den Täter mit Verständnis, Güte und Gnade - aber auch sich selbst mit Fürsorge, denn er löst sich von belastendenen Gefühlen." Er sagt weiter: "Vergebung ist niemals nur ein Akt des Willens. Sie ist ein Prozess - ein Weg, der gegangen werden will.
Wer hat Erfahrung mit diesem Thema und vielleicht sogar einen solchen Vergebungsprozess "erfolgreich" durchlaufen und möchte uns hier an seinen Erfahrungen und Gedankengängen teilhaben lassen. Sich selbst vergeben finde ich persönlich fast noch schwieriger, als einem anderen zu vergeben. Ich denke, dass viele Menschen "Dinge" mit sich herumtragen, die sie gerne ungeschehen machen wollten.
Roxanna
Roxanna, das ist ein sehr schwieriges Thema.
Ganz grob gesagt, denke ich, wenn man die Gründe erkennt, die einen anderen Menschen oder einen selbst zu einem Fehlverhalten gebracht haben, dann ist Vergebung möglich.
Die Gründe zu erkennen erfordert viel innere Arbeit und Mut, oft mit psychologischer Hilfe. Ich lese gerade ein Buch über den Hoffmann-Prozess (von Tim Laurence), dort ist Vergebung ein wichtiger Schritt, um sein Leben zu ändern. lg britti
Ganz grob gesagt, denke ich, wenn man die Gründe erkennt, die einen anderen Menschen oder einen selbst zu einem Fehlverhalten gebracht haben, dann ist Vergebung möglich.
Die Gründe zu erkennen erfordert viel innere Arbeit und Mut, oft mit psychologischer Hilfe. Ich lese gerade ein Buch über den Hoffmann-Prozess (von Tim Laurence), dort ist Vergebung ein wichtiger Schritt, um sein Leben zu ändern. lg britti
Ich übe immer wieder....
.....und als Basis habe ich mich selbst genommen.....
.....und als Basis habe ich mich selbst genommen.....
Ich hoffe, ich verstehe dich richtig, dass du die Vergebung großer Sünden, einschneidener Ereignisse und Erfahrungen im Blick hast, um herauszufinden, ob man dazu bereit und fähig ist.
Ich bin diesen Prozeß zwei Mal durchlaufen. Der letzte hat ca. 15 Jahre gedauert, bis ich vergeben konnte. Die andere Seite, die/der "Täter", wäre wohl bis heute nicht dazu in der Lage gewesen. Belastet hat es die andere Seite aber auch, wie ich jetzt weiß. Bin ich nun der Klügere?
Es stimmt aber, was Strauss schreibt, ich wurde von einem inneren Ballast befreit. Rache und Vergeltung hatte ich nie im Sinn und es sei dahingestellt, ob sie überhaupt möglich gewesen wäre. Darum ging es mir nicht. Ich fühlte mich eher paralysiert und abgrundtief enttäuscht. Es brauchte den Lauf der Zeit, die innere Verarbeitung und viele Signale, Gegebenheiten, Erfahrungen, bis eine Vergebung als Schlüssel zur Versöhnung möglich wurde.
Aber ich stelle auch fest, dass das Vergeben, die Rückkehr zur Normalität einer Beziehung, was dankbar aufgenommen wurde, die alte Qualität nicht wieder herstellen kann. Aber das ist vielleicht auch nicht zu erwarten.
Glücklicherweise fällt mir auch nach längerem Nachdenken nichts ein, wofür ich mir selbst vergeben sollte, um Dinge ungeschehen zu machen.
Ich bin diesen Prozeß zwei Mal durchlaufen. Der letzte hat ca. 15 Jahre gedauert, bis ich vergeben konnte. Die andere Seite, die/der "Täter", wäre wohl bis heute nicht dazu in der Lage gewesen. Belastet hat es die andere Seite aber auch, wie ich jetzt weiß. Bin ich nun der Klügere?
Es stimmt aber, was Strauss schreibt, ich wurde von einem inneren Ballast befreit. Rache und Vergeltung hatte ich nie im Sinn und es sei dahingestellt, ob sie überhaupt möglich gewesen wäre. Darum ging es mir nicht. Ich fühlte mich eher paralysiert und abgrundtief enttäuscht. Es brauchte den Lauf der Zeit, die innere Verarbeitung und viele Signale, Gegebenheiten, Erfahrungen, bis eine Vergebung als Schlüssel zur Versöhnung möglich wurde.
Aber ich stelle auch fest, dass das Vergeben, die Rückkehr zur Normalität einer Beziehung, was dankbar aufgenommen wurde, die alte Qualität nicht wieder herstellen kann. Aber das ist vielleicht auch nicht zu erwarten.
Glücklicherweise fällt mir auch nach längerem Nachdenken nichts ein, wofür ich mir selbst vergeben sollte, um Dinge ungeschehen zu machen.
@ britti
ja, Vergebung ist ein schwieriges Thema. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass du den Anfang mit einem Beitrag gemacht hast. Ich rechne nun nicht mit einer Flut von Beiträgen, weil es doch auch ein sehr persönliches Thema ist und nicht jeder dazu etwas sagen kann oder will.
@schorsch, ich würde mich freuen, wenn du noch ein wenig erläutern könntest, wie du das mit der Basis meinst.
@Federstrich
Danke für deinen Beitrag. Dein Beispiel passt ja perfekt zu dem, was Stauss sagt. Du bist einen langen Weg gegangen und hast es geschafft. Es kann nicht sein, dass eine Beziehung nach einem solchen Prozess wieder so wird, wie sie einmal war. Es hat ja eine Entwicklung/Veränderung stattgefunden.
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Vergebung eigentlich dem Vergebenden mehr nützt als dem zu Vergebenden, weil dieser sich von einer Last befreit.
Du hast dich auf diesen Prozess eingelassen, was nicht unbedingt eine Frage der Klugheit ist, sondern du hast einfach mehr menschliche Größe bewiesen.
ja, Vergebung ist ein schwieriges Thema. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass du den Anfang mit einem Beitrag gemacht hast. Ich rechne nun nicht mit einer Flut von Beiträgen, weil es doch auch ein sehr persönliches Thema ist und nicht jeder dazu etwas sagen kann oder will.
@schorsch, ich würde mich freuen, wenn du noch ein wenig erläutern könntest, wie du das mit der Basis meinst.
@Federstrich
Danke für deinen Beitrag. Dein Beispiel passt ja perfekt zu dem, was Stauss sagt. Du bist einen langen Weg gegangen und hast es geschafft. Es kann nicht sein, dass eine Beziehung nach einem solchen Prozess wieder so wird, wie sie einmal war. Es hat ja eine Entwicklung/Veränderung stattgefunden.
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Vergebung eigentlich dem Vergebenden mehr nützt als dem zu Vergebenden, weil dieser sich von einer Last befreit.
Du hast dich auf diesen Prozess eingelassen, was nicht unbedingt eine Frage der Klugheit ist, sondern du hast einfach mehr menschliche Größe bewiesen.
@ britti
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@schorsch, ich würde mich freuen, wenn du noch ein wenig erläutern könntest, wie du das mit der Basis meinst.
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Das heisst, dass ich versuche, mir selber zu vergeben für Dinge, die ich früher mal in jugendlichem Übermut anderen angetan habe.
@
Schorsch, mit der Vergebung ist es oft schwer.
Ich selbst bin garnicht nachtragend, doch "knacke" ich am meisten,
an Situationen, die ich hätte besser machen können, die jedoch nicht mehr zu ändern sind,weil es Menschen gibt, die man liebt, die nur für
immer von uns gegangen sind.
Pia
Schorsch, mit der Vergebung ist es oft schwer.
Ich selbst bin garnicht nachtragend, doch "knacke" ich am meisten,
an Situationen, die ich hätte besser machen können, die jedoch nicht mehr zu ändern sind,weil es Menschen gibt, die man liebt, die nur für
immer von uns gegangen sind.
Pia
Hallo Pia33!
Aus dem oben erwähnten Buch:
Es heisst, man muss zuerst anderen vergeben können, bevor man sich selbst vergeben kann. Wenn Du nicht nachtragend bist, also anderen vergibst, könntest Du auch Dir vergeben. Dazu musst Du wissen,woher Du das Muster Deines Verhaltens hast, meist von den Eltern - die konnten es auch nicht besser machen. Wenn Du das erkennst, kannst Du das Muster fallen lassen, denn es gehört nicht zu Deinem wahren Wesen. Den Betreffenden ansprechen geht ja nicht mehr, also denke Dir ein feierliches "Ritual" aus, in welchem Du mit der Person in der Phantasie sprichst und ihr erklärst, dass Du in einem Muster gefangen warst und
nun gelernt hast, es loszulassen und heute besser handeln kannst. Dies könnte Dich sehr erleichtern!! lg, britti
Aus dem oben erwähnten Buch:
Es heisst, man muss zuerst anderen vergeben können, bevor man sich selbst vergeben kann. Wenn Du nicht nachtragend bist, also anderen vergibst, könntest Du auch Dir vergeben. Dazu musst Du wissen,woher Du das Muster Deines Verhaltens hast, meist von den Eltern - die konnten es auch nicht besser machen. Wenn Du das erkennst, kannst Du das Muster fallen lassen, denn es gehört nicht zu Deinem wahren Wesen. Den Betreffenden ansprechen geht ja nicht mehr, also denke Dir ein feierliches "Ritual" aus, in welchem Du mit der Person in der Phantasie sprichst und ihr erklärst, dass Du in einem Muster gefangen warst und
nun gelernt hast, es loszulassen und heute besser handeln kannst. Dies könnte Dich sehr erleichtern!! lg, britti
Gerade im Radio gehört:
Diese Erfahrung wird jeder von uns bereits gemacht haben.
Mit einem schlechten Gewissen sich herumzuplagen und die
Angelegenheit nicht zu bereinigen, macht unfrei und freudlos.
Ich erlebe es bei einer Freundin, 80 Jahre alt, die ihrer
Schwester nicht vergeben kann.
Medea.
Ein schlechtes Gewissen
macht einen dunklen Tag.
macht einen dunklen Tag.
Diese Erfahrung wird jeder von uns bereits gemacht haben.
Mit einem schlechten Gewissen sich herumzuplagen und die
Angelegenheit nicht zu bereinigen, macht unfrei und freudlos.
Ich erlebe es bei einer Freundin, 80 Jahre alt, die ihrer
Schwester nicht vergeben kann.
Medea.
Hallo Medea,
der Spruch ist gut und wahr nur,
ich habe kein schlechtes Gewissen, wenigstens z.Zt. nicht.
Wenn möglich, sollte man alles so bald wie möglich bereinigen.
Vielleicht ist es irgendwann zu spät.
Dazu gehören meistens jedoch zwei.
Grüße
Pia
der Spruch ist gut und wahr nur,
ich habe kein schlechtes Gewissen, wenigstens z.Zt. nicht.
Wenn möglich, sollte man alles so bald wie möglich bereinigen.
Vielleicht ist es irgendwann zu spät.
Dazu gehören meistens jedoch zwei.
Grüße
Pia