Plaudereien Unnützes Wissen

qilin
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
'Fuck for Forest' heißt eine Doku über die gleichnamige Berliner Umweltorganisation. Ihr Ziel: mit Pornos den Regenwald zu retten. Sie sind einige Zeit durch Europa getingelt und haben tatsächlich ein erkleckliches Sümmchen zustande gebracht. Dann sind sie nach Brasilien gereist, um den Erlös den Indios zukommen zu lassen - die wollten aber mit den nackten Europäern nichts zu tun haben...
Re: Unnützes Wissen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 10.07.2013, 05:47:46
schade, dass du deinen -für mich interessanten- beitrag über den falkland-wolf als "unnützes wissen" betrachtest.

margarit
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.07.2013, 08:11:09
Dachte mir schon, dass der für Dich auch interessant ist - ich hoffe doch, dass es unter dem 'unnützen' Wissen noch mehr Interessantes gibt...
'Unnütz' heißt ja nur 'praktisch nicht nützbar' (schrieb ich ja auch schon mal... )

() qilin

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qilin
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
Wenn man in ein Schwarzes Loch fallen würde, schien der Fall bis vor Kurzem ziemlich klar. Körper, die in dessen Nähe gelangten, würden von der Gravitation langgezogen wie Spaghetti - Steven Hawking prägte den Begriff 'Spaghettifizierung'. Möglicherweise ist das aber nicht immer so - nach Meinung des Astrophysikers Andrew Hamilton würde man eher verglühen. Er meint, eine Spaghettifizierung drohe nur bei relativ 'kleinen' Schwarzen Löchern, die nur wenig schwerer sind als unsere Sonne.
Bei supermassiven Schwarzen Löchern mit Millionen bis Milliarden Sonnenmassen, wie dem im Zentrum unserer Galaxis, wäre das aber anders. Grund dafür sei die Relativitätstheorie. Wenn das Schwarze Loch die Materie in seiner Umgebung zu schnell vertilge, dann wirke sein Kern abstoßend statt anziehend, die Materie werde zu einem heißen Plasma am Ereignishorizont aufgestaut.
(Wenn wir unser Essen zu hastig verdrücken, gibt’s ja auch einen Stau, und dann geht’s manchmal in die Gegenrichtung... )
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
In der Provinz Fukushima wurde ein bisher unbekannter Fadenwurm entdeckt. Zu Ehren des deutschen Physikers Max Planck erhielt der etwa 1 mm lange Nematode, der aussieht wie ein verkleinerter Stützstrumpf, den Namen Pristionchus maxplancki.
Die Gattung Pristionchus ist für die Forschung interessant, weil diese Würmer zwei verschiedene Mundvarianten besitzen, offenbar nicht genetisch bestimmt, sondern abhängig vom Nahrungsangebot u.Ä..
qilin
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
In proof wird in den USA und GB häufig noch der Alkoholgehalt von Spirituosen angegeben. Die Definition stammt aus dem alten England: Wenn Schwarzpulver mit Alkohol von 100 proof (ca. 57 Vol.-%) getränkt wird, brennt es mit blauer Flamme, bei weniger brennt es gar nicht, bei mehr wird die Flamme gelb. In den USA wurde dieses 'Mess'verfahren fallengelassen und mit der kontinentaleuropäischen Maßangabe verknüpft, dort ist die Umrechnung einfach: 2 proof = 1 Vol.-% - reiner Sprit mit 96 % hat also in GB 168, in den USA 192 proof.

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qilin
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
Zwischen Moldawien und der Ukraine befindet sich ein Staat, den es eigentlich gar nicht gibt.
Transnistrien, was "Jenseits des Dnjestr" heißt, wird von keinem Staat der Welt anerkannt, besitzt aber eine eigene Währung, führt Wahlen durch, und gilt Manchen als der letzte Überrest der Sowjetunion. Münzen, Banknoten und Briefmarken zieren Hammer und Sichel, und in der Hauptstadt Tiraspol stehen viele Lenin-Denkmäler. Abseits der alt-sowjetischen Folklore ist Transnistrien aber vor allem erstaunlich wohlhabend. Der Lebensstandard liegt deutlich höher als in Rest-Moldawien und auch in der Ukraine im Osten. Hier befindet sich nämlich der Großteil der Industrie der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien. Als dieses unabhängig wurde, spaltete sich ein Teil des jungen Landes 1991 ab und rief den eigenen Staat aus. Ein bewaffneter Konflikt endete 1992 mit einem Waffenstillstand, der bis heute gehalten hat.
miriam
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von miriam
als Antwort auf qilin vom 15.07.2013, 04:55:03
Transnistrien zu erwähnen bei einem Thema welches den Titel trägt "Unnützes Wissen" - scheint mir persönlich paradox.

Transnistrien war in erster Linie der Ort der Deportation von Roma und von Juden, die aus Bessarabien und aus der Bukowina stammten.

Die Überlebenden der Massaker die in diesen beiden Regionen stattgefunden hatten, wurden nach Transnistrien deportiert - der jüngste Bruder meiner Mutter, wurde als Arzt auch in dieses wenig bekannte KZ geschickt.

Die Zahl der Deportierten betrug ca 180.000 - die gegen Ende 1942 weiter, auf kleinere Orte, zum Teil in Todeslager, verteilt wurden.

Dies nur ganz kurz - warum die Geschichte Transnistrien, nicht als unnützes Wissen betrachtet werden sollte.

Miriam
qilin
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Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
als Antwort auf miriam vom 15.07.2013, 09:45:12
Hallo Miriam,

danke für die Zusatzinformation, die mir neu war - tut mir leid, wenn ich da etwas 'aufgerührt' habe, aber das Thema hier, die Eigenstaatlichkeit seit 1991, hat doch eigentlich wenig zu tun mit der Geschichte der Stalin-Ära? Man kann doch auch über die deutsche Wiedervereinigung von 1989 schreiben, ohne die Nazi-Greuel erwähnen zu müssen...
Und, wie ich schon mehrfach geschrieben habe - 'unnütz' heißt hier weder 'uninteressant' noch 'unwichtig' sondern einzig dass die Informationen hier nicht unbedingt praktisch anwendbar sind - und es heißt auch nicht notwendig 'witzig' - ich habe in meinem Fundus auch ein paar historische/ politische Meldungen, die (zumindest mir) auch heute noch recht kräftig an die Nieren gehen können...

() qilin
miriam
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Re: Das Erinnern and die Routen des Verschwindens - betrachte ich nicht als unnützes Wissen
geschrieben von miriam
als Antwort auf qilin vom 15.07.2013, 13:16:51
Es leuchtet mir immer mehr ein, wie wichtig es ist an die so genannten Routen des Verschwindens hier oder in einem anderen Rahmen – zu erinnern.

Transnistrien ist für mich und für viele andere, ein solcher Ort. Wenn die Deportierten nicht hier ermordet wurden oder an Typhus starben, dann führte ihr Weg weiter, in kleinere Vernichtungslager – uns sind ja nur die größeren namentlich bekannt.

Es wäre aber eine Geschichtsfälschung, wenn man nicht gelegentlich auch daran erinnern würde, was Ende der Dreißiger- bzw. Anfang der Vierzigerjahre, in Transnistrien geschehen ist.

Qilin, ich bin eine Überlebende, spreche eigentlich eher selten darüber.
Wenn aber Namen wie Transnistrien erwähnt werden, wäre es meinerseits eine Art Verrat, wenn ich schweigen würde.

Dass du und viele andere mit dem Namen Transnistrien nicht diesen Teil der Geschichte verbindest, ist eine Selbstverständlichkeit - denn man war ja eher bemüht, Vieles zu verschweigen.

Miriam

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