Plaudereien Unnützes Wissen

qilin
qilin
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
als Antwort auf miriam vom 20.10.2013, 11:10:09
Das bedeutet aber keineswegs, dass jemand das Recht hat, sie zu vernichten.

Hmmm - das erinnert mich nun wieder an einen Gerichtsentscheid vor einigen Jahren -

Was auf dem Sperrmüll liegt, ist 'preisgegeben' und darf mitgenommen werden - mit einer Ausnahme:
Kunstwerke (wie z.B. diese) darf man sich nicht aneignen, da angenommen werden muss, dass sie der
Besitzer zur Vernichtung bestimmt hat und nicht zur Weiterverwendung...
val
val
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von val
als Antwort auf qilin vom 20.10.2013, 11:22:06
@quilin

Wer will denn da entscheiden, was ein Kunstwerk ist und was nicht?
Z.B. ein nur 3-beiniger Ikea-Küchenstuhl, poppig bemalt? (Habe ich gesehen - gefiel mir ) Val
clara
clara
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von clara
als Antwort auf val vom 20.10.2013, 12:06:46
@quilin

Wer will denn da entscheiden, was ein Kunstwerk ist und was nicht?
geschrieben von val

Diese Frage stelle ich mir auch und sie ist wohl auch schon immer gestellt worden. Hauptsache, ich kann selbst entscheiden, was ich als Kunst betrachte und bekomme nicht vorgeschrieben, was und wie sie zu sein hat (s. "entartete Kunst" oder Kunst im kommunistischen Lager).
Ich halte es für mich mit dem Spruch "erlaubt ist, was gefällt".
Immerhin haben Künstler, deren (Kunst)werke von der überwiegenden Mehrheit abgelehnt wird, erreicht, dass über sie und ihre (Kunst)werke gesprochen wird. Mehr wollen einige Künstler gar nicht. Einige sogar noch nicht mal das.

Clara

Anzeige

qilin
qilin
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
als Antwort auf val vom 20.10.2013, 12:06:46
Keine Ahnung - ich bin leider (oder gottlob?) kein Jurist, um das entscheiden zu können - und der braucht vermutlich auch einen Sachverständigen dazu...
(War es nicht der Jurist Ludwig Thoma, der in einem seiner Bücher schrieb "Ich bin kein Jurist und verfüge deshalb über einen gesunden Menschenverstand"?)

Ich wäre nicht mal dann sicher, falls ich dieses weltberühmte Kunstwerk von Andy Warhol auf dem Sperrmüll finden sollte:



qilin
Re: Unnützes Wissen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 20.10.2013, 11:10:09
Das bedeutet aber keineswegs, dass jemand das Recht hat, sie zu vernichten.


hallo miriam, hier passierte es aber doch ...
zitat spiegel:

Gescheuerte Kunst

Denn sie wussten nicht, was sie tun:
Auf einer SPD-Feier im Schloss Morsbroich geriet die mit Filz, Fett und Pflaster versehene "Badewanne" von Joseph Beuys zufällig in die Hände von zwei Genossinnen.
Die schrubbten den versifften Zuber, bis er glänzte. (...)


Fortsetzung siehe link,
m.e. eine lesenswerte WAHRE geschichte zum schmunzeln ...

das schicksal der beuys' badewanne im schloss morsbroich, leverkusen

gruss,
margarit
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von schorsch
Moderne Kunst ist das, was Otto Normalverbraucher in den Müll wirft - und "Künstler" als Kunst für Mehrbessere wieder raus holen!

Anzeige

qilin
qilin
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
als Antwort auf schorsch vom 20.10.2013, 16:47:06
'Moderne Kunst' war wohl zu allen Zeiten der Mehrheit suspekt - Manches ist später 'klassisch' geworden, Manches vergessen...

Mit 'der heutigen Jugend' ist's ja nicht viel anders

() qilin
qilin
qilin
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin


Der Ort mit dem längsten Namen in Europa heißt Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. Er liegt auf der zu Wales gehörigen Insel Anglesey, der Name bedeutet: Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle - dürfte wohl auch eines der wenigen Wörter sein, in dem vier 'l' hintereinander vorkommen...

In Neuseeland gibt es allerdings einen noch längeren Ortsnamen: Taumatawhakatangihangakoauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu. Übersetzt etwa 'Der Platz wo Tamatea, der Mann mit den dicken Knien, der ausrutschte, hinaufkletterte und die Berge verschlang, und der Landfresser genannt wurde, seiner Geliebten auf der Flöte vorspielte'.

qilin
qilin
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
Die Räuber vom Liang-Schan-Moor ist wohl das verbreitetste chinesische Volksbuch - verbreiteter und beliebter als bei uns die Bücher von Karl May. Es sind die Erzählungen um den Räuberhauptmann Sung Tschiang (Sòng Jiāng), der während der Sung-Dynastie (im 12. Jh.) einen Teil Chinas unter seine Gewalt brachte, ähnlich wie Robin Hood die Reichen beraubte und die Armen unterstützte und gegen ungerechte und korrupte Beamte kämpfte. Er wurde so mächtig, dass die Armee nichts gegen ihn ausrichten konnte, und so wurde er mehr oder weniger notgedrungen vom Kaiserhof offiziell anerkannt...
Mao Tse-tung las das Buch in seiner Jugend, er soll ein Exemplar auf dem Langen Marsch im Tornister mitgeführt haben und hat gern daraus zitiert. Noch nach der Machtübernahme wurde es von chinesischen Literaturhistorikern als "unsterbliches Epos der Bauernrevolution" bezeichnet - aber Mitte der 70er Jahre erkannte Mao das Buch plötzlich als 'negatives Lehrstück des Revisionismus', das nur eine 'Kapitulation vor der Macht' darstelle. Wochenlang wurde nun das Volk in eigenen Massenversammlungen über die Gefährlichkeit des Buches aufgeklärt. Was genau diesen Meinungsumschwung bewirkt hat, blieb unbekannt.
qilin
qilin
Mitglied

Re: Unnützes Wissen
geschrieben von qilin
Alfred Russel Wallace (1823-1913) war ein Autodidakt aus bescheidenen Verhältnissen und hatte keinen Schulabschluss. Als junger Mann entdeckte er seine Leidenschaft für Insekten. Auf mehreren privat finanzierten Expeditionen entdeckte er mehr als tausend neue Tierarten, darunter den nach ihm benannten Wallace-Flugfrosch. 1858 schickte er eine Arbeit an Darwin, in dem er Überlegungen formulierte, die auf das Prinzip der natürlichen Selektion hinausliefen. Noch im selben Jahr wurden die Forschungen beider zur Evolutionsbiologie gemeinsam vorgestellt. Wallace beschäftigte sich auch mit vielen weiteren Fragen der Biowissenschaften und wurde so zum Pionier auch der Biodiversitätsforschung, Vordenker der Anthropologie und Urvater der Astrobiologie. Absurderweise galt er später unter einflussreichen US-Kreationisten als Vordenker des Intelligent Design - wohl wegen seiner Nähe zum Spiritismus...

Anzeige