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Plaudereien Texte zum Schmunzeln und Nachdenken

laraantipowa
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Texte zum Schmunzeln und Nachdenken
geschrieben von laraantipowa
Bin für alle eure Beiträge offen und gespannt zu lesen,
was ihr selbst geschrieben habt oder gefunden habt und
es uns allen mitteilen wollt.

Viel Spaß beim Lesen!
laraantipowa
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Erschaffung der Krankenschwester
geschrieben von laraantipowa
Hier ein lustiger und nachdenklicher Text aus einer Zeitschrift vor ca. 40 Jahren, aber immer noch mit aktuellem Bezug, war selbst lange Jahre Krankenschwester und Pflegerin.


Die Legende von der Erschaffung der Krankenschwester


Als der liebe Gott die Krankenschwester erschuf, machte er bereits den sechsten Tag Überstunden. Da erschien ein Engel und sagte: „ Herr, Ihr bastelt aber lange an dieser Figur!“ Der liebe Gott antwortete: „Hast Du die lange Liste spezieller Wünsche auf der Bestellung gesehen? Sie soll als Mann und Frau lieferbar sein, wartungsfrei und leicht zu desinfizieren, aber nicht aus Plastik, sie soll Nerven wie Drahtseile haben und einen Rücken, auf dem sich alles abladen lässt, dabei aber so zierlich, dass sie sich in viel zu kleinen Dienstzimmern wohl fühlen kann. Sie muss fünf Dinge zu r gleichen Zeit tun können und soll dabei immer noch eine Hand frei haben.“
Da schüttelte der Engel den Kopf und sagte: „Sechs Hände, das wird kaum gehen!“
„Die Hände machen mir keine Kopfschmerzen“, sagte der liebe Gott, „aber die drei Paar Augen, die schon das Standardmodell haben soll: ein Paar, das nachts durch alle Wände sehen kann, damit eine Nachtwache zwei Stationen betreuen kann, ein zweites Paar im Hinterkopf, mit dem sie sieht, was man vor ihr verbergen möchte, was sie aber unbedingt wissen muss und natürlich das eine Paar vorn, mit dem sie einen Patienten ansehen kann und ihm bedeutet: ich verstehe Sie und bin für Sie da, ohne dass sie ein Wort sprechen müssen.“
Der Engel zupfte ihn leicht am Ärmel und sagte: „Geht schlafen, Herr, und macht morgen weiter.“
„Ich kann nicht“, sagte der liebe Gott, „ich habe bereits geschafft, dass sie fast nie krank wird und wenn, dann heilt sie sich selber; sie kann begreifen, dass zehn Doppelzimmer 40 Patienten bedeuten kann, aber zehn Stellen oft nur fünf Schwestern sind; sie hat Freude an einem Beruf, der ales fordert und schlecht bezahlt wird. Sie kann mit Schaukelschichten leben und kommt mit wenigen freien Wochenenden aus.“
Der Engel ging langsam um das Modell der Schwester herum. „Das Material ist zu weich“, seufzte er.
„Aber dafür zäh“, entgegnete der liebe Gott. „Du glaubst gar nicht, was es alles aushält!“
„Kann sie denken?“
„Nicht nur denken, sondern urteilen und Kompromisse schließen“, sagte der liebe Gott.
Schließlich beugte sich der Engel vor und fuhr mit dem Finder über die Wange des Modells. „Da ist ein Leck“, sagte er. „Ich habe Euch ja gesagt, Ihr versucht, zu viel in das Modell hinein zupacken.“
„Das ist kein Leck, das ist eine Träne!“
„Und wofür ist die?“
„Sie fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Verlassenheit“, sagte der liebe Gott versonnen, „die Träne ist das Überlaufventil!“


Marlies Hungermann,
23.Fortbildungskongress für
Krankenpflege- und Medizinfachberufe
situ
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Re: Erschaffung der Krankenschwester
geschrieben von situ
als Antwort auf laraantipowa vom 08.03.2011, 13:45:23
Danke dir für diesen Beitrag es war sehr schön, diese Geschichte zu lesen.
situ
situ
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Re: Erschaffung der Krankenschwester
geschrieben von situ
als Antwort auf situ vom 17.03.2011, 19:29:21
Diese Geschichte hat mir meine Freundin kürzlich geschickt.


Die Löffel

Ein Rabbi kommt zu Gott: „Herr, ich möchte den Himmel sehen und auch die Hölle.“
„Nimm Elia als Führer“, spricht der Schöpfer, „er wird dir beides zeigen!“

Der Prophet nimmt den Rabbi bei der Hand und führt ihn in einen grossen Raum. Ringsum Menschen, mit langen Löffeln. In der Mitte, auf dem Feuer kochend en Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit den langen Löffeln aus dem Topf, aber die Menschen sehen mager aus, blass und elend. Kein Wunder: Ihre Löffel sind zu lang. Sie können sie nicht zum Mund führen. Das herrliche Essen können sie nicht genießen.

Die beiden gehen hinaus. „Welch seltsamer Raum war das“, fragte der Rabbi „Die Hölle“, lautete die Antwort.

Sie betreten einen zweiten Raum. Alles genauso wie im ersten. Auf einem Feuer kochend, ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf. Aber – ein Unterschied zu dem ersten Raum: Diese Menschen sehen gesund aus, gut genährt und glücklich.

Wie kommt das? – Der Rabbi schaut genau hin. Da sieht er den Grund: Diese Menschen schieben sich den Löffel gegenseitig in den Mund, sie geben einander zu essen.
Da weiß der Rabbi, wo er ist.

Russisches Märchen

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