Plaudereien STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der erste Brief ist gelesen. Tränen hatte ich in den Augen - meine erste lange Wanderung nach meiner Rollstuhlzeit -
Und wie selbstverständlich ist mein Laufen wieder geworden - vergessen der Weg dorthin...
Ich danke meinem ICH, dass du mich daran erinnert hast.
Sweety
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
EINE MINUTE AUSZEIT
Immer am Anfang des Advents bekam ich den elterlichen Rat, einen Wunschzettel an das Christkind zu schreiben. Schreiben war da ein großes Wort. Ich war des Schreibens noch nicht mächtig, als ich noch daran glaubte, dass es das Christkind war, das die Geschenke klammheimlich unter den Weihnachtsbaum legt und dann nach getaner Arbeit, ohne dass ich es hätte sehen können, wieder verschwand.
Ich bekam ein besonderes Blatt Papier, eines von jenem feinen Briefpapier, auf dem meine Mama Briefe an ihre Mama schrieb. Etwas besonderes halt. Mit einem Lineal teilte ich es in mehrere Kästchen. Je länger die Wunschliste war, um so mehr Kästchen wurden vorsorglich eingerichtet.
Auch durften es nicht zu viele sein, weil sonst das Christkind den Überblick verliert.
In das erste Kästchen gleich oben links kam der sehnlichste aller Wünsche. Eine Puppe, die pullern konnte und mit Schlafaugen, Puppengeschirr, neue Buntstifte. So füllte sich Kästchen für Kästchen, und manchmal kam es sogar vor, dass man die eigene Wunschliste überschätzt hatte und trotz angestrengten Kopfzerbrechens einige Kästchen leer blieben
.
Wenn ich fertig war, wartete ich mit meiner Mama bis zum Abend und wir öffneten gemeinsam das Fenster und legten den Wunschzettel zusammen mit einem Teller bestückt mit 3 selbstgebackenen Kekse auf die Fensterbank. Ich hatte die schönsten Kekse ausgesucht, die das Christkind für die beschwerliche Reise stärken sollten.
Das Herz voller Vorfreude – hieß es warten. Und brav sein. Ob das wirklich eine Forderung des Christkinds war, blieb ein Geheimnis, zeitigte aber Wirkung.
An Heiligabend hatte das Christkind dann ganze Arbeit geleistet. Nicht alle der aufgemalten, aber längst vergessenen Wünsche hatte es erfüllt. Dafür hatte es Dinge unter den Baum gelegt, die alle Erwartungen übertrafen.
Heute schreibe ich keine Wunschzettel mehr, und meine Wünsche richte ich nicht ans Christkind meiner Kindheit. Das Christkind ist groß geworden, ich nenne es Gott, Vater, Jesus, Heiliger Geist ... doch eins ist geblieben:
Ich bekam ein besonderes Blatt Papier, eines von jenem feinen Briefpapier, auf dem meine Mama Briefe an ihre Mama schrieb. Etwas besonderes halt. Mit einem Lineal teilte ich es in mehrere Kästchen. Je länger die Wunschliste war, um so mehr Kästchen wurden vorsorglich eingerichtet.
Auch durften es nicht zu viele sein, weil sonst das Christkind den Überblick verliert.
In das erste Kästchen gleich oben links kam der sehnlichste aller Wünsche. Eine Puppe, die pullern konnte und mit Schlafaugen, Puppengeschirr, neue Buntstifte. So füllte sich Kästchen für Kästchen, und manchmal kam es sogar vor, dass man die eigene Wunschliste überschätzt hatte und trotz angestrengten Kopfzerbrechens einige Kästchen leer blieben
.
Wenn ich fertig war, wartete ich mit meiner Mama bis zum Abend und wir öffneten gemeinsam das Fenster und legten den Wunschzettel zusammen mit einem Teller bestückt mit 3 selbstgebackenen Kekse auf die Fensterbank. Ich hatte die schönsten Kekse ausgesucht, die das Christkind für die beschwerliche Reise stärken sollten.
Das Herz voller Vorfreude – hieß es warten. Und brav sein. Ob das wirklich eine Forderung des Christkinds war, blieb ein Geheimnis, zeitigte aber Wirkung.
An Heiligabend hatte das Christkind dann ganze Arbeit geleistet. Nicht alle der aufgemalten, aber längst vergessenen Wünsche hatte es erfüllt. Dafür hatte es Dinge unter den Baum gelegt, die alle Erwartungen übertrafen.
Heute schreibe ich keine Wunschzettel mehr, und meine Wünsche richte ich nicht ans Christkind meiner Kindheit. Das Christkind ist groß geworden, ich nenne es Gott, Vater, Jesus, Heiliger Geist ... doch eins ist geblieben:
Es übertrifft immer wieder meine Erwartungen.
Sweety
Sweety
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geschrieben von ehemaliges Mitglied
EINE MINUTE AUSZEIT
Schön ist mein Garten jetzt nicht mehrt.
Die Hecke hat ihr Laub fallen lassen. Das Gras ist mehr braun als grün, und der Apfelbaum reckt seine kargen Zweige in die Luft.
Trostlos ist es trotzdem nicht. Nur ein kleines Stück neben der Terassentür, vom Küchentisch aus sichtbar, blüht es. Eine Christrose trotzt mit leuchtendem Weiß den Braun- und Grautönen.
Ich habe sie absichtlich an diese Stelle gepflanzt. Ich will sie gut sehen können. Mich an ihr freuen. Und an ihre Familie denken, denn sie ist nur ein Ableger. Die Mutterpflanze blüht jetzt auch, auf dem Grab meiner Eltern. Einer ihrer Geschwister blüht im Garten einer Freundin. Botaniker nennen die Christrose „Helleborus“. Von diesem Wort leiteten die Römer ihr Wort für „verrückt“ ab.
Und irgendwie ist es ja auch ein bisschen verrückt,
dass es eine Blume gibt, die stärker ist als der Frost.
Sweety
Die Hecke hat ihr Laub fallen lassen. Das Gras ist mehr braun als grün, und der Apfelbaum reckt seine kargen Zweige in die Luft.
Trostlos ist es trotzdem nicht. Nur ein kleines Stück neben der Terassentür, vom Küchentisch aus sichtbar, blüht es. Eine Christrose trotzt mit leuchtendem Weiß den Braun- und Grautönen.
Ich habe sie absichtlich an diese Stelle gepflanzt. Ich will sie gut sehen können. Mich an ihr freuen. Und an ihre Familie denken, denn sie ist nur ein Ableger. Die Mutterpflanze blüht jetzt auch, auf dem Grab meiner Eltern. Einer ihrer Geschwister blüht im Garten einer Freundin. Botaniker nennen die Christrose „Helleborus“. Von diesem Wort leiteten die Römer ihr Wort für „verrückt“ ab.
Und irgendwie ist es ja auch ein bisschen verrückt,
dass es eine Blume gibt, die stärker ist als der Frost.
Sweety
Dein Rückblick auf deine Kindheit in der Weihnachtszeit haben mich sehr berührt und eigene Erinnerung geweckt. Eigentlich sind sie immer da, aber heute, nachdem ich deine Zeilen gelesen habe sind sie ganz nah.
Danke für deine Erinnerung - die du mit uns teilst.
Wünsche dir einen besinnlichen 2. Advent
Monika
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Heute möchte ich noch eine Nachricht an mich aus meinem Adventskalender teilen.
Es ging um eine Begebenheit im Frühjahr dieses Jahres. Ich habe das Grab meiner Eltern gerichtet. Den Winter verbannt und Frühlingsblüher gepflanzt. Dies ist immer ein Moment, wo ich ihnen sehr nahe bin. Viele Erinnerungen tauchen auf, auch folgende:
Es ging um eine Begebenheit im Frühjahr dieses Jahres. Ich habe das Grab meiner Eltern gerichtet. Den Winter verbannt und Frühlingsblüher gepflanzt. Dies ist immer ein Moment, wo ich ihnen sehr nahe bin. Viele Erinnerungen tauchen auf, auch folgende:
Wenn ich an den Abenden im Advent zu meinen Eltern nach Hause kam, dann war das ein anderes nach Hause kommen als die unzähligen Male zuvor im Jahr.
Dann streife ich das erwachsene Ich ab und schlüpfe
kurz wieder in den kleinen Körper meiner Kindheit, in mein inneres Kind.
Denn im Advent nach Hause zu kommen ist das Gefühl,
kurz in die heile Kinderwelt zurückzukehren.
Für einen Abend wieder an Zauber und Wunder zu glauben.
Sweety
Dann streife ich das erwachsene Ich ab und schlüpfe
kurz wieder in den kleinen Körper meiner Kindheit, in mein inneres Kind.
Denn im Advent nach Hause zu kommen ist das Gefühl,
kurz in die heile Kinderwelt zurückzukehren.
Für einen Abend wieder an Zauber und Wunder zu glauben.
Sweety
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
EINE MINUTE AUSZEIT
Advent bedeutet Ankunft.
In der Adventszeit bereiten sich Christen auf die Ankunft, die Geburt von Jesus Christus, vor.
Aber man muss dieses „Ankommen“ nicht zwangsläufig christlich lesen. Die Adventszeit kann ein Ankommen auf viele verschiedene Arten und Weisen sein. Am Ende des Jahres sage ich oft, dass ich das Gefühl habe, dass das Jahr nochmal Fahrt aufnimmt. Es fühlt sich so an, als würden wir den Dezember immer schneller bergab rennen. Schneller und schneller noch Geschenke besorgen oder am besten selbst basteln, es soll ja schließlich auch was Persönliches sein. Vor den Geschenken noch schnell Weihnachtspost an alle Freunde verschicken und bloß nicht das Plätzchenbacken vergessen, für die Weihnachtsstimmung und so. Nebenher muss der Alltag, der sonst in vier Wochen passt, in drei Wochen gequetscht werden, denn ab Heiligabend ist das Jahr irgendwie ja auch schon zu Ende. Immer schneller und schneller rennen wir also bergab, nehmen immer mehr Fahrt auf, bis wir uns fast überschlagen.
Aber man muss dieses „Ankommen“ nicht zwangsläufig christlich lesen. Die Adventszeit kann ein Ankommen auf viele verschiedene Arten und Weisen sein. Am Ende des Jahres sage ich oft, dass ich das Gefühl habe, dass das Jahr nochmal Fahrt aufnimmt. Es fühlt sich so an, als würden wir den Dezember immer schneller bergab rennen. Schneller und schneller noch Geschenke besorgen oder am besten selbst basteln, es soll ja schließlich auch was Persönliches sein. Vor den Geschenken noch schnell Weihnachtspost an alle Freunde verschicken und bloß nicht das Plätzchenbacken vergessen, für die Weihnachtsstimmung und so. Nebenher muss der Alltag, der sonst in vier Wochen passt, in drei Wochen gequetscht werden, denn ab Heiligabend ist das Jahr irgendwie ja auch schon zu Ende. Immer schneller und schneller rennen wir also bergab, nehmen immer mehr Fahrt auf, bis wir uns fast überschlagen.
Wenn wir nicht stehen bleiben, können wir nicht ankommen
Dabei wird die Adventszeit dann eher zur Stresszeit. Die Duden-Definition von Ankommen lautet: „einen Ort erreichen, an einem Ort eintreffen“. Wenn wir aber immer weiter rennen und rennen, können wir niemals ankommen. Dafür müssten wir schon einmal stehen bleiben.
Für mich ist die Zeit im Advent eine besondere, eben weil Zeit da ist oder eher: weil ich sie mir nehme. Weil ich mir erlaube, stehen zu bleiben und anzukommen – bei mir.
Weihnachten bedeutet für mich, auch in mir anzukommen. Es ist das Kerzenleuchten am frühen Morgen, das als erstes sein Licht in den noch nicht angebrochenen Tag bringt. Im Übergang zwischen Nacht und Tag ist da ein Moment, den ich nur für mich habe.
Für mich ist die Zeit im Advent eine besondere, eben weil Zeit da ist oder eher: weil ich sie mir nehme. Weil ich mir erlaube, stehen zu bleiben und anzukommen – bei mir.
Weihnachten bedeutet für mich, auch in mir anzukommen. Es ist das Kerzenleuchten am frühen Morgen, das als erstes sein Licht in den noch nicht angebrochenen Tag bringt. Im Übergang zwischen Nacht und Tag ist da ein Moment, den ich nur für mich habe.
Einen schönen 2.Advent wünscht euch allen Sweety
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
EINE MINUTE AUSZEIT
Als ich mich mit der Gestaltung dieses Adventskalenders hier beschäftigt habe, stellte ich mir immer wieder die Frage, was Weihnachten für mich bedeutet und immer wieder tauchten Erlebnisse aus meiner Kindheit auf.
Weihnachten bedeutet somit tatsächlich jedes Jahr aufs Neue die Ankunft eines Kindes. Es ist die Ankunft meines eigenen inneren Kindes. An Weihnachten reihen sich Kindheitserinnerungen so dicht aneinander, dass all die Fragmente ein Gesamtbild meines Kindheitsgefühls ergeben, in welches ich für eine Weile wieder eintauchen kann. So wie ein Daumenkino, das aus vielen einzelnen Bildern einen bewegten Film entstehen lässt, gerät meine Kindheit durch die vielen aneinandergereihten Weihnachtserinnerungen wieder in Bewegung.
Da bin ich wieder fünf Jahre alt, wenn ich mit meinem Papa auf dem Sofa lag unter einer dicken Decke gekuschelt und wir sahen die Augsburger Puppenkiste.
Meine Omi, die bei uns wohnte und immer in ihrem Klappsessel saß und mir mein Weihnachtsgeld gab, immer wenn sie ihre Rente bekam, die damals noch der Postbote bar brachte. In der Adventszeit bekamen alle eine Kleinigkeit, für ihre Dienste.
Das Plätzchenbacken, das Basteln für den Weihnachtsbaum und all die Sachen, die nur in dieser Zeit einen festen Platz hatten.
In diesem Moment bleibt die Zeit kurz stehen und diesem Moment hören alle endlich auf zu rennen. Es ist, als würde das Jahr selbst kurz andächtig innehalten und vergessen, dass es noch weiterlaufen muss. In diesem Moment gibt es keine Zeit Dimension mehr.
Sweety
Weihnachten bedeutet somit tatsächlich jedes Jahr aufs Neue die Ankunft eines Kindes. Es ist die Ankunft meines eigenen inneren Kindes. An Weihnachten reihen sich Kindheitserinnerungen so dicht aneinander, dass all die Fragmente ein Gesamtbild meines Kindheitsgefühls ergeben, in welches ich für eine Weile wieder eintauchen kann. So wie ein Daumenkino, das aus vielen einzelnen Bildern einen bewegten Film entstehen lässt, gerät meine Kindheit durch die vielen aneinandergereihten Weihnachtserinnerungen wieder in Bewegung.
Da bin ich wieder fünf Jahre alt, wenn ich mit meinem Papa auf dem Sofa lag unter einer dicken Decke gekuschelt und wir sahen die Augsburger Puppenkiste.
Meine Omi, die bei uns wohnte und immer in ihrem Klappsessel saß und mir mein Weihnachtsgeld gab, immer wenn sie ihre Rente bekam, die damals noch der Postbote bar brachte. In der Adventszeit bekamen alle eine Kleinigkeit, für ihre Dienste.
Das Plätzchenbacken, das Basteln für den Weihnachtsbaum und all die Sachen, die nur in dieser Zeit einen festen Platz hatten.
In diesem Moment bleibt die Zeit kurz stehen und diesem Moment hören alle endlich auf zu rennen. Es ist, als würde das Jahr selbst kurz andächtig innehalten und vergessen, dass es noch weiterlaufen muss. In diesem Moment gibt es keine Zeit Dimension mehr.
Sweety
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
EINE MINUTE AUSZEIT
Heute ist Niklolaustag.
Weißt du noch, wie es am Nikolausabend war, wenn er kam:
im Bischofsgewandl, mit Mitra und Stab und dem langen, schlohweißen Bart,
Weißt du noch, wie es am Nikolausabend war, wenn er kam:
im Bischofsgewandl, mit Mitra und Stab und dem langen, schlohweißen Bart,
der das Gesicht halb verdeckte?
Ich erinnere mich, dass ich voller ängstlicher Vorfreude . wenn er aus seinem goldenen Buch meine kleinen Verfehlungen vorlas, wie mir das Herz bis zum Halse schlug, wenn ich ihm mein Gedicht vortrug und wie ich erleichtert strahlte,
wenn er endlich seine Geschenk hervorholte?
Es gab Nüsse, Mandarinen und eine Süßigkeit...vielleicht noch ein kleines Pixibuch.
Ich erinnere mich, dass ich voller ängstlicher Vorfreude . wenn er aus seinem goldenen Buch meine kleinen Verfehlungen vorlas, wie mir das Herz bis zum Halse schlug, wenn ich ihm mein Gedicht vortrug und wie ich erleichtert strahlte,
wenn er endlich seine Geschenk hervorholte?
Es gab Nüsse, Mandarinen und eine Süßigkeit...vielleicht noch ein kleines Pixibuch.
Später wurde es dann durch den Brauch abgelöst, die Stiefel vor die Tür zu stellen. Ja klar, er hatte ja nicht soviel Zeit in einer Nacht bei allen vorbeizuschauen.
Und noch etwas später wurde ich selbst zum Nikolaus und verteilte kleine Geschenke.
Letztes Jahr fand ich eine Rose an der Windschutzscheibe meines Autos. Eine rote Rose, sie klemmte hinter dem Scheibenwischer. Kein Zettel dabei, keine Nachricht, kein Absender. Aber ich war beflügelt, in Gedanken bei einem heimlichen Verehrer oder einem gewitzten Freund, bei einem begeisterten Blumenliebhaber oder einem, der einfach nur seine Rose weitergeben wollte. Mit einem Lächeln schwebte ich durch den Tag.
Heute werde ich Rosen kaufen. Und sie hinter die Scheibenwischer einiger Autos klemmen. Oder ein paar Nikoläuse in Briefkästen verteilen. Vielleicht auch einen Stern an die Türen meiner Nachbarn hängen. Und dann werde ich mir vorstellen, dass der eine oder die andere überrascht ist. Sich freut und gute Laune bekommt. Weil jemand an ihn gedacht hat. Weil sie schon lange keinen Nikolausgruß mehr bekommen hat. Oder den Tag ganz vergessen hatte.
Sweety
Und noch etwas später wurde ich selbst zum Nikolaus und verteilte kleine Geschenke.
Letztes Jahr fand ich eine Rose an der Windschutzscheibe meines Autos. Eine rote Rose, sie klemmte hinter dem Scheibenwischer. Kein Zettel dabei, keine Nachricht, kein Absender. Aber ich war beflügelt, in Gedanken bei einem heimlichen Verehrer oder einem gewitzten Freund, bei einem begeisterten Blumenliebhaber oder einem, der einfach nur seine Rose weitergeben wollte. Mit einem Lächeln schwebte ich durch den Tag.
Heute werde ich Rosen kaufen. Und sie hinter die Scheibenwischer einiger Autos klemmen. Oder ein paar Nikoläuse in Briefkästen verteilen. Vielleicht auch einen Stern an die Türen meiner Nachbarn hängen. Und dann werde ich mir vorstellen, dass der eine oder die andere überrascht ist. Sich freut und gute Laune bekommt. Weil jemand an ihn gedacht hat. Weil sie schon lange keinen Nikolausgruß mehr bekommen hat. Oder den Tag ganz vergessen hatte.
Sweety
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
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EINE MINUTE AUSZEIT
Aus dem Tagebuch eines ratlosen Engels
Aus dem Tagebuch eines ratlosen Engels
Habe mich bei ihrem Anblick heute Morgen erschreckt. Sie sieht müde aus. Hat dunkle Ringe unter den Augen. Kein Wunder, sie hat die halbe Nacht gebacken. Zimtsterne und Vanillekipferl. Musste unbedingt sein ihrer Meinung nach. Weil alle sagen, dass ohne Zimtsterne und Vanillekipferl im Advent etwas Wesentliches fehlt.
Möchte wissen, von wem sie das haben? Wie all das andere, was auf ihrer Advents-To-do-Liste steht: Fenster putzen, Haus auf Hochglanz bringen, Lichterketten im Garten drapieren, Kinderpunsch kochen für Kind 3 zur Adventsfeier im Kindergarten, Wichtelgeschenk für Kind 2 zur Adventsfeier besorgen, Engelkostüm nähen für Kind 1 für weihnachtlichen Theaterauftritt. Theaterauftritt in Schule besuchen. Noch fehlende Geschenke kaufen. Bereits gekaufte Geschenke in häuslichen Verstecken wiederfinden. Geschenke einpacken. Essensplan für die Feiertage erstellen, wenn möglich vorkochen.
Hab auf Seite 3 der To-do-Liste aufgehört zu lesen. Stattdessen Ehemann zu ihr geschickt zwecks Helfen. Scheiterte, da ihr Erledigung der Aufgaben nicht gut genug. Ließ sie einen kleinen Schwächeanfall erleiden, den sie jedoch mit „Geht schon wieder“ quittierte.
Schickte ihr eine Karte mit Engel und „Besinnliche Adventszeit“ drauf, die nun an der Pinnwand hängt (inzwischen unter dem Terminplan für die Adventsfeiern von Kind 1, 2 und 3).
Hab Stromausfall provoziert, damit Stille einkehrt. Hatte jedoch vergessen, dass sie für alles einen Plan B hat.
Was muss eigentlich noch passieren, dass sie zur Besinnung kommt?
von Andrea Wilke
Also, Innehalten Eure Sweety
Also, Innehalten Eure Sweety
RE: STILLE - als Quelle der Inspiration Gönn dir diesen Raum und verharre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
EINE MINUTE AUSZEIT
Ein Drittel der Adventszeit ist vorbei und ich frage mich, was ist anders in diesem Jahr? Auch in diesem Jahr bin ich auf der Suche, so wie es in folgendem Gedicht von Andrea Wilke beschrieben wird:
"Wo sind sie
die lichten Gestalten,
die HoffnungsspenderInnen,
die MutmacherInnen
die Die-richtigen-Worte-FinderInnen,
die dem Corona-Frust Die-Stirnbietenden,
die den Verzweifelten Aufhelfenden,
die im Dunkeln Singenden,
die unermüdlich an das Gute Glaubenden,
die um ihre Schwachheit Wissenden,
die trotz allem sich Trauenden,
die Liebe Verkündenden
und danach Handelnden,
die allzeit Betenden,
kurz: die Adventlichen?
Bist Du es?
Bin ich es?"
... wenn ich ehrlich bin, sind noch viele dazu gekommen, die Friedensbringer, die besonnen Handelnden....und viele mehr.
Aber alles fängt bei mir - in mir - an, oft vergessen, weil es so einfach ist alles zu verteilen, von mir wegzuschieben.
Sweety
Ein Drittel der Adventszeit ist vorbei und ich frage mich, was ist anders in diesem Jahr? Auch in diesem Jahr bin ich auf der Suche, so wie es in folgendem Gedicht von Andrea Wilke beschrieben wird:
"Wo sind sie
die lichten Gestalten,
die HoffnungsspenderInnen,
die MutmacherInnen
die Die-richtigen-Worte-FinderInnen,
die dem Corona-Frust Die-Stirnbietenden,
die den Verzweifelten Aufhelfenden,
die im Dunkeln Singenden,
die unermüdlich an das Gute Glaubenden,
die um ihre Schwachheit Wissenden,
die trotz allem sich Trauenden,
die Liebe Verkündenden
und danach Handelnden,
die allzeit Betenden,
kurz: die Adventlichen?
Bist Du es?
Bin ich es?"
... wenn ich ehrlich bin, sind noch viele dazu gekommen, die Friedensbringer, die besonnen Handelnden....und viele mehr.
Aber alles fängt bei mir - in mir - an, oft vergessen, weil es so einfach ist alles zu verteilen, von mir wegzuschieben.
Sweety