Plaudereien Sprachpanschereien....
Dieses Thema läßt mich nicht los, an anderer Stelle hatte ich es schon mal angeschnitten: Unsere schöne Muttersprache, mit der es nun nicht mehr zum Besten bestellt ist.
Dieses "Sprachgebräu" mit dem sich in Deutschland inzwischen verständigt wird, ist von der deutschen Sprache schon ein gutes Stück entfernt. An ihre Stelle ist "Denglisch" getreten, ein verqueres Gemisch aus schlechtem Englisch und wenig gutem Deutsch.
Im Fernsehen wird ein junger Mann vorgestellt, der der "Warm-Upper" der Sendung ist. Heiliger Bim-Bam, der "Warm-Upper"! Der heizt ein! Das fetzt! Und wenn eine Dame in trendigem "Outfit" beim "Shopping" in ein Kosmetikgeschäft geht, muß sie entweder des Englischen mächtig sein oder ein Wörterbuch bei sich haben, sonst könnte sie sich das Falsche für ihre "Eyeshadows" besorgen und das würde den "Look" überhaupt nicht "spacig" machen.
Das Sprachgemansche durchzieht alle Ebenen des Lebens und auf den Bahnhöfen des Landes versteht jede Oma nur noch Bahnhof, wenn sie vor dem "Info-Point" steht und man ihr erklärt, wo der "Ticket-Counter" ist.
Bahnchef Mehdorn ist wegen solcher kundenunfreundlicher Haltung vom "Verein Deutsche Sprache" unlängst zum "Sprachpanscher des Jahres" erhoben worden. Er wird's lächelnd weckstecken. So what!
Es ist eine bedauerliche Entwicklung. Man weiß, daß sich weniger als 50% der Deutschen auf englisch verständigen können - in den neuen Ländern sind es nochmal um die Hälfte weniger. Und viele werden sich genieren, weil sie nicht "up to date" sind.
Das alles geschieht mit einer Sprache, die in Europa für fast 100 Millionen Menschen die Muttersprache ist.
Es sei dahingestellt, ob man ein Sprach-Schutzgesetz braucht und vor allem in Deutschland soll man mit solcher Forderung vorsichtig sein. Man würde schnell in die "rechte Ecke" gestellt und der Vorwurf einer "nationalistischen Deutschtümelei" wäre schnell erhoben.
Andere Staaten sind da weniger zurückhaltend: So schützen die Franzosen ihre Sprache mit dem "Loi Toubon".
Der deutsche Schriftsteller Jean Paul war vom Reichtum der deutschen Sprache an Ausdrucksmöglichkeiten einst so überwältigt, daß er sie die "Orgel unter den europäischen Sprachen" nannte.
Die Orgel ist verstimmt, das Instrument ist dem Verfall preisgegeben.
--
Gerry
Dieses "Sprachgebräu" mit dem sich in Deutschland inzwischen verständigt wird, ist von der deutschen Sprache schon ein gutes Stück entfernt. An ihre Stelle ist "Denglisch" getreten, ein verqueres Gemisch aus schlechtem Englisch und wenig gutem Deutsch.
Im Fernsehen wird ein junger Mann vorgestellt, der der "Warm-Upper" der Sendung ist. Heiliger Bim-Bam, der "Warm-Upper"! Der heizt ein! Das fetzt! Und wenn eine Dame in trendigem "Outfit" beim "Shopping" in ein Kosmetikgeschäft geht, muß sie entweder des Englischen mächtig sein oder ein Wörterbuch bei sich haben, sonst könnte sie sich das Falsche für ihre "Eyeshadows" besorgen und das würde den "Look" überhaupt nicht "spacig" machen.
Das Sprachgemansche durchzieht alle Ebenen des Lebens und auf den Bahnhöfen des Landes versteht jede Oma nur noch Bahnhof, wenn sie vor dem "Info-Point" steht und man ihr erklärt, wo der "Ticket-Counter" ist.
Bahnchef Mehdorn ist wegen solcher kundenunfreundlicher Haltung vom "Verein Deutsche Sprache" unlängst zum "Sprachpanscher des Jahres" erhoben worden. Er wird's lächelnd weckstecken. So what!
Es ist eine bedauerliche Entwicklung. Man weiß, daß sich weniger als 50% der Deutschen auf englisch verständigen können - in den neuen Ländern sind es nochmal um die Hälfte weniger. Und viele werden sich genieren, weil sie nicht "up to date" sind.
Das alles geschieht mit einer Sprache, die in Europa für fast 100 Millionen Menschen die Muttersprache ist.
Es sei dahingestellt, ob man ein Sprach-Schutzgesetz braucht und vor allem in Deutschland soll man mit solcher Forderung vorsichtig sein. Man würde schnell in die "rechte Ecke" gestellt und der Vorwurf einer "nationalistischen Deutschtümelei" wäre schnell erhoben.
Andere Staaten sind da weniger zurückhaltend: So schützen die Franzosen ihre Sprache mit dem "Loi Toubon".
Der deutsche Schriftsteller Jean Paul war vom Reichtum der deutschen Sprache an Ausdrucksmöglichkeiten einst so überwältigt, daß er sie die "Orgel unter den europäischen Sprachen" nannte.
Die Orgel ist verstimmt, das Instrument ist dem Verfall preisgegeben.
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Gerry
Re: Sprachpanschereien....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das ist wohl einer der gründe, warum jüngere leute nicht mehr in der lage sind einen brief auch nur annähernd fehlerfrei zu schreiben. die computersprache setzt dem ganzen noch ein pünktchen auf.
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plumpudding
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plumpudding
na ja, das ganze darf man doch sicherlich unter der rubrik
KULTURIMPERIALISMUS abhaken.
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plautus
KULTURIMPERIALISMUS abhaken.
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plautus
Re: Sprachpanschereien....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@plautus,
was verstehhst du denn unter KULTURIMPERIALISMUS ?
Die "Anglisierung" der deutschen Sprache- besonders im Jugendlichenbereich- hat doch wohl mit Kulturimperialismus nichts zu tun !
--
klaus
was verstehhst du denn unter KULTURIMPERIALISMUS ?
Die "Anglisierung" der deutschen Sprache- besonders im Jugendlichenbereich- hat doch wohl mit Kulturimperialismus nichts zu tun !
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klaus
so ein quatsch!
die "ORGEL UNTER DEN SPRACHEN" ist auch ein mischmasch aus slawischen, französischen, lateinischen, jiddischen und sonstigen wörtern. jede sprache entwickelt sich weiter und nimmt neue wörter auf, wenn die alten nicht mehr ausreichen.
viel viel schlimmer finde ich, daß die deutsche grammatik bei vielen kindern und jugendlichen verkommt. da wird fast nur noch ein gossen-slang gesprochen, den man fast nicht aufschreiben, sondern nur noch per SMS verschicken kann.
p.s.: JEAN PAUL klingt auch nicht gerade urdeutsch
die "ORGEL UNTER DEN SPRACHEN" ist auch ein mischmasch aus slawischen, französischen, lateinischen, jiddischen und sonstigen wörtern. jede sprache entwickelt sich weiter und nimmt neue wörter auf, wenn die alten nicht mehr ausreichen.
viel viel schlimmer finde ich, daß die deutsche grammatik bei vielen kindern und jugendlichen verkommt. da wird fast nur noch ein gossen-slang gesprochen, den man fast nicht aufschreiben, sondern nur noch per SMS verschicken kann.
p.s.: JEAN PAUL klingt auch nicht gerade urdeutsch
Re: Sprachpanschereien....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@dutchweepee,
Fakt ist doch, dass viele Menschen - besonders im Osten- überhaupt nicht mehr in der Lage sind,z.B.in der Kosmetik-Abteilung das richtige Produkt ohne Hilfe herauszufinden, da bestimmte und oftmals wichtige Standardbegriffe für das Produkt,nur noch in Englisch aufgedruckt sind.
Fakt ist auch, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Jugendlichen nicht mehr in der Lage ist, einen ordentlichen Lebenslauf oder eine Beschreibung ihrer Tätigkeit abzugeben, weil ihnen bestimmte Begriffe fehlen und sie grammatikal. nicht in der Lage sind, Sätze zu formulieren, die einen Sinn ergeben.
Vielleicht sollte man mittel- o. langfristig die SMS- Sprache als grammatikalische Grundlage der deutschen Sprache wählen. Ob dann noch eine ordentliche Kommunikation möglich ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Du hast sicher noch etwas "Verbindung" zu diesem "gossen-slang" und da du ja wegen deines "hohen Alters" noch in der Lage bist, die deutsche Grammatik anzuwenden, wäre diese Aufgabe sicher interessant für dich.
Es soll ja schon "Übersetzungen" der SMS-Kürzel in Wörter- und Halbsatzform geben.
--
klaus
Fakt ist doch, dass viele Menschen - besonders im Osten- überhaupt nicht mehr in der Lage sind,z.B.in der Kosmetik-Abteilung das richtige Produkt ohne Hilfe herauszufinden, da bestimmte und oftmals wichtige Standardbegriffe für das Produkt,nur noch in Englisch aufgedruckt sind.
Fakt ist auch, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Jugendlichen nicht mehr in der Lage ist, einen ordentlichen Lebenslauf oder eine Beschreibung ihrer Tätigkeit abzugeben, weil ihnen bestimmte Begriffe fehlen und sie grammatikal. nicht in der Lage sind, Sätze zu formulieren, die einen Sinn ergeben.
Vielleicht sollte man mittel- o. langfristig die SMS- Sprache als grammatikalische Grundlage der deutschen Sprache wählen. Ob dann noch eine ordentliche Kommunikation möglich ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Du hast sicher noch etwas "Verbindung" zu diesem "gossen-slang" und da du ja wegen deines "hohen Alters" noch in der Lage bist, die deutsche Grammatik anzuwenden, wäre diese Aufgabe sicher interessant für dich.
Es soll ja schon "Übersetzungen" der SMS-Kürzel in Wörter- und Halbsatzform geben.
--
klaus
Re: Sprachpanschereien....
also haben wir jetzt "des pudels kern" gefunden! ...es geht euch gar nicht um die deutsche sprache sondern, daß ihr einfach nicht mehr mitkommt. es ist also das übliche generationen-problem!
er hiess johann paul friedrich richter.
--
eleonore
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eleonore
@eleo
war ihm das "zu deutsch"? war damals vielleicht das französische "in mode", wie heute das englische "up to date"?
war ihm das "zu deutsch"? war damals vielleicht das französische "in mode", wie heute das englische "up to date"?
er nahm diese name an, da er eine bewunderer von jean-jaques rousseau war.
er ist nicht immer einfach zu lesen, er liesst ein wenig mittelhochdeutsch in seine werke einfliessen.
ich hab von ihm ein paar sachen gelesen, da mein verstorbene mann ein verehrer von ihm und hölderlin war, und so hab ich mich durch "Dr. Katzenbergers Badereise, nebst einer Auswahl verbesserter Werkchen.", wie
"Hesperus oder 45 Hundposttage." gearbeitet.
--
eleonore
er ist nicht immer einfach zu lesen, er liesst ein wenig mittelhochdeutsch in seine werke einfliessen.
ich hab von ihm ein paar sachen gelesen, da mein verstorbene mann ein verehrer von ihm und hölderlin war, und so hab ich mich durch "Dr. Katzenbergers Badereise, nebst einer Auswahl verbesserter Werkchen.", wie
"Hesperus oder 45 Hundposttage." gearbeitet.
--
eleonore