Plaudereien Schorschis Plauderstübchen
Wer selten nur die Stirne f-alte(r)t
merkt gar nicht, dass auch er altert!
😊😊😊😊😊😊😊😊😊😊😊
Denn die, die mit f-alter(n) übertreiben,
sind selber schuld, dass sie verbleiben!
😣😣😣😣😣😣😣😣😣😣😣
So still hier. Ich glaube, die sind alle am Schreiben?!
Damit diese Stille sanft übertönt wird, habe ich ein Radio aufs Tischchen gestellt. Einfach auf ==== drücken, wenn ihr Musik hören möchtet.
Ich wünsche angenehmen Aufenthalt.....
Kein Mensch tut etwas "einfach so"; immer steckt eine Motivation dahinter. Auch dass wir hier schreiben, ist nicht "einfach so".
Aber ist es denn immer die gleiche Motivation, der gleiche Antrieb, der gleiche Grund, die uns bewegen, z.B. gerade hier im Seniorentreff etwas Geschriebenes zu verewigen?
Darüber habe ich schon so oft nachgedacht, dass ich euch nun ganz offen heraus frage: Was bewegt euch persönlich, im Seniorentreff (in öffentlichen Foren) Spuren zu hinterlassen?
Ich bin gespannt auf das, was da für Argumente kommen könnten!
P.S. Natürlich werde ich, wenn das Thema überhaupt zu einem wird, auch meinen "Schreiber-Impuls" verraten.
Warum ich in einem Forum schreibe?
Da gibt es vielerlei Gründe: Ich schreibe einfach mal drauf los, ohne Anspruch auf Vollständigkeit geschweige denn logische Reihenfolge 😊
- um mich auszutauschen
- um Antworten zu bekommen, auf die ich wieder antworten möchte
- um meine Ganglien zu fordern und meine Gedanken verständlich zu sortieren und zu formulieren
- um mir die Zeit aktiv zu vertreiben, Kontakte aufzubauen und zu pflegen
- um Fragen zu stellen und brauchbare Antworten bzw. Hilfestellung zu bekommen
- um "Nebenbei" Infos zu bekommen (polit. Themen), die mir nicht geläufig sind
- um mich in Rede und Widerrede zu üben
und wenn's richtig schön und rund läuft: Um ab und zu etwas zum Lachen zu haben!
Oft sehn` ich mich nach diesen Jahren,
als wir noch so unbekümmert waren.....
2 meiner 4 "Vice-Urenkelchen"
Aber meine Frage an euch war ja:
"Was bewegt euch persönlich, im Seniorentreff (in öffentlichen Foren) Spuren zu hinterlassen?"
Und ihr erwartet natürlich, dass auch ich meine Beweggründe mitteile. Ich könnte mir die Antwort ganz einfach machen und sagen: "Weil das Schreiben mein halbes Leben ist"!
Allerdings gab es da eine lange Pause, wo es vieles gab, das wichtiger war: Die Familie, der Beruf, die Dorfmusik, die Freunde (und kurzzeitigen Freundinnen!), die Probleme in meiner kleinen Familie, die Scheidung, die mit 33 Jahren nachgeholte Berufslehre......
Dabei hatte sich das Talent, Gedanken geordnet zu Papier zu bringen, schon ganz früh gezeigt. Ein kleiner Auszug aus meinem ersten Buch könnte da auf die Spur bringen:
*...........Mein Schulbeginn verlief nicht gerade gut. Wir waren ein großer Jahrgang. Es war der Lehrerin nicht zu verübeln, daß sie versuchte, die Klasse in einem Rahmen zu halten, der ihr ein angenehmes Arbeiten erlaubt hätte. So stellte sie rigoros alle Schüler zurück, die im Spätherbst und Winter geboren waren. Meine Mutter aber wollte mich loshaben, wenigstens tagsüber, weil sie mit nunmehr fünf Kindern einfach überfordert war. Als die Lehrerin bei der Aufnahme auch mich zurückstellen wollte, weil ich im Dezember geboren war, begann meine Mutter zu lamentieren. Sie würde zum Schulpräsidenten und zum Ammann gehen, erklärte sie wortlaut vor der ganzen versammelten Mütterschar.
Dem Frieden zuliebe gab die Lehrerin nach. Ich armer Wurm mußte es dafür büßen. Wann immer ich Fehler machte, erinnerte sie mich daran, daß sie mich ja habe zurückstellen wollen. Das sei nun das Resultat davon, wenn eine Mutter ihr Muttersöhnchen verpipäppele. Aus mir werde nie etwas Rechtes werden. Punktum!
Dabei war ich keineswegs der Dümmste der Klasse. Im Gegenteil: Als die meisten Mitschüler noch beim Lesen stotterten, konnte ich schon fließend das ganze ABC. Das kam daher, daß ich auf der Strasse jedes Papierfetzchen auflas und zu entziffern versuchte. Wenn ich einen Buchstaben noch nicht kannte, fragte ich Bruder Beat. So konnte ich bereits meines Bruders Kinderbücher aus der Schulbibliothek lesen, als meine Schulkamerädlein noch nicht alle Buchstaben kannten. Beim Leseunterricht aber tat ich so, als sei ich noch nicht weiter als die anderen, denn wenn diese merkten, daß ich besser war als sie, dann prügelten sie mich in der Pause windelweich........*
Schon bald bemerkten meine Lehrer, dass das Schreiben meine grösste Stärke war. Einer der Lehrer fragte mich am Ende des Schuljahres sogar, ob er eines meiner Aufsatzhefte als Andenken behalten dürfe. Er sei nämlich überzeugt, dass aus mir ein Schriftsteller werde. Und zwei meiner Schwestern gestanden mir viel später, als wir schon erwachsen waren, sie hätten mir meine alten Aufsatzhefte geklaut. Und immer wenn sie ein Thema aufgetragen bekommen hätten, hätten sie zuerst mal in meinen Heften geguckt, ob da nicht etwas Passendes wäre. Seien sie fündig geworden, hätten sie den Aufsatz, leicht angepasst natürlich, einfach abgeschrieben. Dabei wäre noch zu erwähnen: Die Lehrer machten es sich in ihren Berufsjahren ja ein bisschen einfacher. Nämlich so, dass sie einfach ihre Unterlagen vom Vorjahr hervorkramten - und dann jedes Jahr - immer in der gleichen Reihenfolge - die gleichen Aufsatzthemen stellten!
Jener Lehrer, der mir den Schriftsteller prophezeiht hatte, musste allerdings lange warten (und war sogar schon tot!), als er irgendwie doch noch recht bekam! Aber davon vielleicht später mal....falls es euch überhaupt interessieren würde!
Also ich bin hier, weil ich gerne schreibe. Zudem habe ich viele nette Kontakte dazu gewonnen.
Das Lesen in den Threads macht mir auch Spaß. Wenn mir danach ist, schreibe ich darin.
Musik höre ich gerne und mache auch da mit.
Ich fühle mich hier wohl.
Nun wünsche ich allen hier im Plauderstübchen einen erholsamen Abend.
Seija
Jetzt singen wir gemeinsam......😊
Ja, genau so war es zu unserer Jugendzeit. Inzwischen aber ist der Bauer zum gestressten Unternehmer geworden, der - die Konkurrenz schläft nicht! - mit einem riesigen Maschinenpark ,anstelle der dampfenden Rösser, seinem Acker das Letzte abzutrotzen versucht......
Im Märzen der Bauer den Diesel einfüllt
und die Gegend mit Dieselrauch einhüllt....
Ich setze mal probehalber einen weiteren Teil meines autobiografischen Romans ein, höre aber genau dort auf, wo es für sensible Gemüter unerträglich werden könnte.....
Zum besseren Verständnis: Ich war damals so zwischen 7 und 8 Jahre alt.....
*Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich wußte nicht, ob ich geträumt hatte. Oder hatte ich wirklich einen Schrei gehört? Nun aber hörte ich es wieder, und es war kein Traum. Unten schrie jemand: "Aufmachen! Mach doch endlich auf!"
Leise weckte ich Beat, meinen älteren Bruder. Außer ihm und mir waren noch meine zwei jüngeren Schwestern Sara und Ria mit im gleichen Bett. Ich wollte nicht, daß auch sie wach würden, weil es sonst ein Geplärre abgesetzt hätte, wie jedesmal, wenn man sie aus dem Schlaf riß.
Beat aber drehte sich nur auf die andere Seite. So wand ich mich halt, so leise es eben ging, allein aus dem Bett und schlich mich aus dem Zimmer. Die Türe ließ ich aber offen, denn ich fürchtete mich vor dem Schrecklichen, das da offenbar vor sich ging. Leise ging ich die Treppe hinunter. Als ich etwa in der Hälfte war, hörte ich wieder das Rufen. Es war draußen vor der Haustür. Außerdem mußte sich jemand ganz unten auf der Treppe befinden, denn ich hörte lautes Atmen.
In diesem Moment ging oben das Licht im Korridor an. Beat war also doch noch wach geworden und mir nachgegangen.
Ich machte mich ganz klein, denn ich wollte nicht, daß Vater - er war es, der unten auf der Treppe saß - mich bemerkte. Aber ich brauchte nichts zu befürchten, denn Vater war zu sehr damit beschäftigt, so zu tun, als wäre er nicht zu Hause.
Wieder hörte ich das Rufen, nun aber schon viel leiser und mit unterdrücktem Schluchzen vermengt. Und ich erkannte jetzt ganz deutlich die Stimme meiner Mutter, die draußen vor der verschlossenen Tür stand und Einlass begehrte. Ich erinnerte mich, daß sie am Abend gesagt hatte, wir sollten alle zu Bett gehen, sie wolle noch zur Tante Ida, die nur etwa hundert Meter von uns weg wohnte. Vater war auf Nachtschicht und hätte eigentlich erst am Morgen wieder daheim sein dürfen. Ich verstand überhaupt nichts mehr. Warum war er zu Hause, und warum stand Mutter vor der verschlossenen Tür?
Weil Bruder Beat laut hustete und gähnte, blickte Vater nach oben. "Marsch, ins Bett!" brüllte er uns an. Erschrocken stolperten wir die Treppe hoch. Aber Beat gab mir ein Zeichen. Er löschte das Licht und wir blieben oben auf der Treppe sitzen.
Nun begann unten Mutter an die Türe zu poltern. Und als auch dies nichts nützte, bearbeitete sie sie mit den Schuhen. Der Lärm wurde schließlich so laut, daß auch Sara und Ria aus ihrem Schlaf gerissen wurden. Beat und ich schlichen zu ihnen hin und versuchten sie zu beruhigen. Aber stattdessen weinten sie noch lauter und wollten aufstehen. Da versprach Beat ihnen, wenn sie ganz ruhig seien, dann dürften sie mit uns auf die Teppe sitzen. Sie verprachen es. So saßen wir nun also zu viert und hörten uns den Spektakel unten an. Als aber wieder die Stimme der Mutter zu vernehmen war, konnten sich die Mädchen nicht mehr an die Abmachung halten. Sie begannen so laut nach Mutti zu schreien, daß Vater wohl Angst bekam, die ganze Nachbarschaft würde noch aufgeweckt werden und zusammenlaufen......*