Plaudereien Schorschis Plauderstübchen
Und ja: Ich habe ab und zu grosse Sehnsucht nach dem Tessin. Zusammengezählt habe ich ja etwa 2 Jahre meines Lebens dort verbracht. Aber ich würde wohl nur immer heulen, wenn ich jetzt allein dort wäre.....Oh ja, das kann ich verstehen. Wie blöd von mir, dass ich das Thema erwähnt habe. Das tut mir sehr leid.
Zu den Palmen:
potztuusig - hast Du einen privaten botanischen Garten? Im Tessin will man diese Art Palmen loswerden, sonst sieht man eines Tages vor lauter Palmen den Wald nicht mehr.
Gruss Inge
Braucht dir noch nicht leid zu tun. Ist hat einfach mal so.
Die ersten Palmen habe ich aus dem Maggia Delta. Wenn weiter oben Samen mit geschwemmt werden, kann es häufig passieren, dass sie bei langem Niedrigwasser mitten im Flussbett zwischen den Steinen zu spriessen beginnen. Da kann man sie gäbig ausreissen. Die meisten aber habe ich selber angesät. Aber auf etwas kurlige Art: Meine Frau hatte Samenstände aus dem Garten vor unserer Ferienwohnung abgeschnitten und als Winter-Dekoration heimgenommen. Im Frühling wollte sie sie in den grünen Kübel entsorgen. Da habe ich sie über das Mäuerchen beim Kompost geschlagen, so dass die Samen in alle Richtungen flogen. Und nur wenige Jahre darauf sprossen im Mist, im Rasen und sogar in der Hagebuchenhecke über 100 Pflänzchen.
Aber seitdem in allen Medien diese Palmen verteufelt werden, schneide ich die Samenstände an den grossen Palmen stets ab, sobald sie sich entfalten möchten. Das geht nur mit einer laaaaaangen Stangen-Schere.
Alt - und doch immer aktuell:
Rattenfänger
Hört man auf des Volkes Stimme
gibt`s wenig Gutes, und das Schlimme,
das in jedem Menschen klebt,
hat wie Unkraut überlebt.
Und es scheint, je höher einer,
wird das Böse doch, statt kleiner,
eher grösser noch und schlimmer;
doch das stört die Grossen nimmer.
Denn sitzt das Böse einmal oben,
beginnt man „unten“ es zu loben,
weil aus Frosches Perspektiv
man alles sieht halt relativ,
als wäre es Gottvaters Wille;
nimmt`s an und hält sich stille.
Sei einer nun ein Wirtschaftsmann,
der das Volk verführen kann;
sei er als Fussballknaller
das edle Traumziel Aller;
mischt einer mit viel Geschick
sich in die nationale Politik;
gebärdet sich als Bänkelsänger
und moderner Rattenfänger,
frägt kein Simpel je danach,
wie oft der seine Schwüre brach;
man staunt nur noch und nöcher
in seine Nasenlöcher.
Doch manchmal kommt`s mit Knall
aus grosser Höhe auch zum Fall,
und jene, die vor Ehrfurcht staunten,
hurra riefen (und auch raunten),
finden diesen Fall nun plötzlich
sehr gerecht und auch ergötzlich,
und verkünden dem, der blutet,
man hab` schon lang es ja vermutet,
dass nur Hochstapler er gewesen.
Ja, nun wischt ein neuer Besen,
und man zieht nun vors Gericht
den Schurken und den Bösewicht;
und findet bald nen neuen Mann,
dem man Hochachtung zollen kann.
Denn der Homo braucht zum Wohl
seines sapiens ein Idol,
und, so meint der Liedersänger,
halt auch seine Rattenfänger!
September 97 „Rattenfänger“ Schorsch
Ja, diese chinesischen Hanfpalmen gehören inzwischen auch zu den Neophythen. Wie so vieles andere mehr. Viele Menschen wollen das einfach nicht wahrhaben. Ganz paradox: Als in unserer Tageszeitung aufgelistet wurde, was inzwischen bei uns in 'Zukunft' nicht mehr neu gepflanzt und verkauft werden darf, wurde auch gleich der Tipp dazu geliefert, wie man Schmetterlingsflieder vermehren kann. Manche Leute gehen halt mit Scheuklappen durch die Welt.
Deine interessante Schilderung zeigt, wie schnell diese Palmen sich vermehren. Da hat die einheimische Natur (wie das Tessin zeigt) keine guten Chancen.
Von meinen allerersten Tessinferien (in Orselina mit Wanderschuhen und Zeichenblock) habe ich meiner Mutter ein kleines Pälmchen mitgebracht, das ich auch zwischen Steinen ausgegraben hatte. Sie wuchs zu einer schönen 'Zimmerpflanze' heran, an der sie trotz der Trauer, dass ich ausgewandert bin, viel Freude hatte.
Gruss Inge, die demnächst auf die Suche nach Americana-Trauben geht.
Sehr gut Schorsch, gereimt und gedacht!
(Das würde den Bärnern sicher auch gefallen 😉)
..........................Noch hängen die meinigen mehr grün als ein bisschen Blau in grosser Menge an der ehemaligen Wöschhänki. Ich hoffe sehr, dass sie es besser überleben, als meine Chatzeseikerli, von denen nur die "Skelette" übriggeblieben sind.
Gruss Inge, die demnächst auf die Suche nach Americana-Trauben geht.
2.) Riesenbovist von etwa 22 cm Durchmesser. In ein paar Tagen wird er doppelt so gross sein - und einen Pilzler zum Räubern verleiten.
