Plaudereien Schorschis Plauderstübchen
Übrigens: Normalerweise wimmelt es hier von einheimischen Wasservögeln wie z.B. Enten, Schwänen, Blesshühnern & Co. Wo aber die Horde der nordischen Gäste einfällt, verziehen sich die Einheimischen in sicherere Gefilde. Die "Nordischen" sind zwar untereinander recht friedlich. Aber mit den "Andersartigen" haben sie so ihre Mühe....... Dabei sind sie doch hier "Gäste auf Zeit" und verschwinden im Frühling wieder - zur Freude der "Einheimischen".
Ehrlich: Ich rede nur vom gezeigten Gestade oberhalb eines Stauwehres, wo stets der gleiche Wasserstand ist und sich normalerweise zu Hunderten alle Gattungen von Wasservögel tummeln.
Diese Skulptur findest Du oberhalb von Leutesdorf auf dem "Rheinsteig".
Dort hat man eine wunderschöne Aussicht.
Wünsche allen einen schönen Sonntag.
Seija
Leutesdorf
Blick auf Leutesdorf
Gut, wenn die "Einheimischen" selbst die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen.
Im Karlsruher Zoo wurde nachgeholfen, damit die Bestände überlebenschancen haben.
Och, habe gar nicht auf die Ansage im Bahnhof geachtet, die durchgab, das Bähnchen mache nur eine kurze Rangierfahrt!
Psssst, es wollte zwar niemand. Aber vielleicht schlafen ja alle....
....und merkens gar nicht, dass da was reingeschmuggelt wird?
😍
Gräslizähler
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Als es wieder mal an der Zeit war, den Rasen zu mähen, stand ich staunend auf dem Gartenweglein und dachte so für mich hin: «Wie kannst du doch stolz sein, eine solche Wiese zu besitzen; Millionen von Gräslein – und alle gehören dir!»
Aber dann dachte ich weiter: Ja wie viele sind es denn eigentlich, all die Gräslein, die dir gehören? Ist das denn nicht blamabel, ein solches Gräserparadis sein eigen nennen zu dürfen und nicht mal zu wissen, wie viele es sind?
Ich beschloss, vor dem fälligen Schneiden sie erst mal zu zählen; eine Gräslein-Inventur zu machen sozusagen. Aber: Wie schliesse ich denn aus, dass ich wirklich alle zähle, keines auslasse, aber auch keines zweimal zähle?
Die Idee: Mutter hat mich doch vor über 80 Jahren gelehrt, wie man die Schuhbändel bindet. (Ich habe davon in meinem ersten Buch erzählt). Wenn ich nun immer 2 Gräslein zusammenbinde, kann ich doch sicherstellen, dass alle aber keines 2-mal gezählt werden?
Flugs an die Arbeit: Ich liess mich auf die Knie nieder und band und zählte und band und zählte. Mäschelein an Mäschelein. Als mir aber die Knie und der Rücken zu schmerzen begannen - ich war gerade ungefähr in der Hälfte und – so erinnere ich mich noch und wieder vage - bei etwa anderthalb Millionen angelangt -, ging es mir plötzlich wie der Blitz durch den Kopf: He, das sind ja gar nicht wirklich alles DEINE Gräslein; die Hälfte gehört doch meiner Frau; soll die doch gefälligst weiterzählen!
Flugs und erleichtert ging ich ins Haus und berichtete meiner Frau 1. was ich getan und 2. was ich mit ihr zu besprechen vorhätte. Sie guckte mich mit grossen Augen an und sagte nur: «Schpinnsch?»
Ich aber gab nicht auf und erklärte ihr, wie bedrückend das sein könne, wenn man zwar vieles besitze, aber nicht mal eine Ahnung, habe, wie viel und von was. Das ist ja wie beim Alt-Bundesrat Blocher, der zwar Milliarden hat, aber nicht mal genau weiss, wie viele. Und jedes Mal, wenn er sie zählt, stellt sich heraus, dass es wieder eine mehr ist. Ja, und was tun, wenn da plötzlich das Steueramt auftaucht und behauptet, wir hätten unser Vermögen nicht lückenlos angegeben -, weil da die genaue Anzahl der Gräslein des Rasens nicht aufgelistet sei? Schliesslich hatte ich meine Frau endlich so weit, dass sie versprach, das Zählen ihres Anteils gelegentlich und in Etappen vorzunehmen. «Wie viele hast du denn schon gezählt?», fragte sie mich. Ohjeeee: Ich hatte vergessen, die Zahl aufzuschreiben!
Was blieb mir übrig, als mich nochmals an die Arbeit zu machen. Aber wiederum ging es nun darum, alle, aber keines zweimal zu zählen. Nun hätte ich ja eigentlich einfach alle Mäschelein wieder lösen können. Aber, so kam mir noch rechtzeitig in den Sinn, die Hälfte meiner Frau war ja auch ungemäschelt; wie sollte sie dann wissen, wo sie zu beginnen habe?
Ich beschloss, eine andere Methode anzuwenden: Die Rasenmäher-Methode. Und die Hälfte meiner Frau zählte ich auch gleich mit. Und diesmal speicherte ich das Resultat rechtzeitig und endgültig - im Grüngutkübel. Kein Problem? Denkste: Nein, das Mähen nicht. Aber bis ich nur alle Knoten vorher wieder gelöst hatte!!
Schorsch, 18
....und jetzt wirds fas ein wenig politisch:
Bauer Michels lahme Gäule.
Bauer Michel hatte zwei Zugpferde; das eine hiess Euro, das andere Frank. Als Bauer Michel die Gäule eines Tages einschirrte, bemerkte er, dass Euro lahmte. Michel ging ans Telefon und rief Tierärztin Marianne an: „Marianne, ich brauche ein Wundermittel für meinen lahmenden Gaul; es darf aber nichts kosten!“ „Ein solches Mittel gibt es nicht“, schnauzte Marianne und hängte abrupt den Hörer ein. Sie war heute wieder mal besonders schlecht gelaunt, weil sie der linke Beinstummel schmerzte. Das Bein hatte sie damals bei einem humanitären Einsatz in Indochina wegen einer jener Tretbomben verloren, die die Fremdenlegionäre zu Tausenden dort verbuddelt hatten. Und sowieso: Seit sie mal mit Bauer Michel ein kurzes Techtelmechtel hatte, bei dem sie ihrer Meinung nach immer den Kürzeren zog, war sie gar nicht mehr gut zu sprechen auf ihn. Normalerweise hätte sie sich jetzt eine Flasche griechischen Weines genehmigt, um ihre Schmerzen zu betäuben. Aber in letzter Zeit schien ihr, dieser Wein sei deutlich bitterer geworden – und zudem hatte sich der Preis für eine Flasche griechischen Weines in den letzten Jahren verzehnfacht, wie alles, was irgendwie griechisch tönte. Ein Grund mehr, ihre Urlaube auf ihren geliebten griechischen Inseln vorerst aufs Eis zu legen. Wehmütig seufzend dachte sie auch an die luxuriösen Jahre in Indochina zurück, als sie in ihrer Traumvilla noch von einem halben Dutzend einheimischer Schlitzaugen bedient worden war.
Bauer Michel wusste sich aber selber mit einem Naturheilmittel zu helfen: Er drosch mit seinen Nagelschuhen Marke „Neidy“ so lange auf ein Vorderbein seines Pferdes Frank ein, bis dieses genau so lahmte wie Euro. Beide Gäule lahmten also nun und brachten merklich weniger Kraft auf, um den Karren zu ziehen. Aber Bauer Michel war es so zufrieden. Hauptsache, er brauchte seine Neidy-Nagelschuhe nur noch als Not-Medizin auf Lager zu halten. Und für Steinbrücks Kavallerie waren die beiden Rosse ohnehin nicht zu gebrauchen!
Hansli Schweizer, des Nachbarn vorwitziger Bub, hatte dem Doktorspielchen des Bauern Michel staunend zugesehen und fragte nun kindlich-naiv: „Michel, wäre es nicht gescheiter gewesen, den Euro zu kurieren, als den Frank lahm zu schlagen?“ „Schweig, du dummer Bub!“, raunzte Bauer Michel - und schickte Hansli heim.....
Wir nähern uns der 5. Jahreszeit; bei uns nennt man sie "Fasnacht", in einigen anderen Gefilden "Fasching", "Fasenacht", Carnevale.... Aber immer dabei ist, dass man das, was sich das Jahr über so an Merkwürdigem zugetragen hat, auf die Schippe nimmt.
Bestimmt wird auch ein (1) Thema darin vorkommen, das uns in den letzten Jahren immer mehr beschäftigt: Gender. Damit einhergehend auch, sich in der Sprache korrekt auszudrücken. Wie kommt ihr damit zurecht? Ist das Thema in eurem Familien/Bekannten- und Freundeskreis überhaupt eines?
in meinem Umfeld spielt es keine Rolle.
Ich kann mich erinnern, dass ich am Anfang meiner Berufstätigkeit jeden Brief mit
"Sehr geehrte Herren" begonnen habe (vom Chef so vorgegeben). Später wurde aber immer
"Sehr geehrte Damen und Herren " geschrieben. Man bemerkte, dass Frauen nicht nur als Sekretärinnen tätig waren, sondern auch als Sachbearbeiterinnen.
Das schlich sich so ein ohne Diskussionen.
War das damals auch schon gegendert - nur anders?
Ein schönen Wochenende wünscht Seija
Als der Briefträger noch Zeit hatte.
Falls ihr noch zur Vorkriegs- oder Kurznachdemkriegs-Generation gehört, werdet ihr euch bestimmt noch an den Briefträger erinnern -, der damals tatsächlich noch so hiess -, weil er ausser Briefen und Paketen eigentlich nichts zu vertragen hatte. Ich sehe ihn immer noch vor mir: Dunkle Pöstleruniform, auf dem Kopf eine Respekt erheischende Schildmütze, die in ihrer Form nicht zu unterscheiden war von einer Generalsmütze. An den Füssen zwei klobige, hohe währschafte Allwetterschuhe, mit Stahlnägeln versehen, so dass man ihn schon von weitem hören konnte. Ja, und noch etwas hatte er immer bei sich: Das Neuste, vom Dorf, von den umliegenden Dörfern, vom nahen und fernen Ausland -, und das Wichtigste: Er wusste immer ganz genau, wer sich gerade irgendwo ferien- oder berufshalber in der Welt herumtrieb. Woher er das wusste: Ganz einfach: Von den Post- und Ansichtskarten. Die las er nämlich stets, bevor er sie in die Briefkästen steckte. Und es konnte sogar vorkommen -, wenn der Text gar lang oder unleserlich war -, dass er an irgendeiner Strassenecke eine Pause machte und sich stirnerunzelnd an die schwierige Aufgabe machte, die vielleicht noch in Spitzschrift geschriebene Karte so vollständig zu entziffern, dass er den Inhalt auch wirklich inhaltsgetreu der geneigten Kundschaft (meistens nichtberufstätige Hausfrauen) weitervermitteln konnte. Und da diese Frauen, wenn sie zum Beispiel im Garten arbeiteten, andere Fraue sahen, die der gleichen Tätigkeit nachgingen (oder später im Dorfladen), wusste ein paar Tage später jeder Haushalt, was sich in der grösseren und kleineren Welt gerade abspielte oder abgespielt hatte.
Irgendwo an einer Strassenecke hatte er einen Zweiradanhänger deponiert. Um möglichst effizient vorwartszukommen bediente er wenn immer möglich nur eine Strassenseite und machte am Ende einer Strasse eine Kehrtwende, um auch die andere Strassenseite zu bedienen. Wenn er eine Strasse fertig hatte, war er also wieder bei seinem Zweiradanhänger, wo er die wetterfeste Plache anhob, das nächste Bündel Briefe in seine Ledertasche verstaute, mit dem Anhänger zur nächsten Strasse fuhr, wo das oben geschilderte Spiel weiterging.
Jahre später wurde ihm ein Fahrrad zugeteilt - , ein postgelbes natürlich -, an das er seinen Anhänger kuppeln konnte , so dass er etwas Zeit gewann. Nicht viel allerdings. Denn durch das stetige Auf-und Absteigen ging fast mehr Zeit verloren, als dass er sie gewonnen hätte. Und noch später, als dann die Mofas aufkamen, konnte er seine Kraft aufsparen für abends, wenn er in seinem Fussballklub die Position des Libero spielte.
Warum mir diese trivialen Vergangenheits-Erinnerungen gerade jetzt kommen? In den letzten Wochen fiel mir auf, dass wir an keinem Freitag mehr Post in unsrem Briefkasten hatten. Und als ich mal sah, dass der - inzwischen mit einer modernen elektrischen 3-Rad-Mofavariante versehenene - Briefträger -, der heute nicht mehr so genannt werden sollte, sondern Postzustellungsbeamte - nur vorne an der Strassenecke den gelben Briefkasten entleert und dann husch an sämtlichen Häusern des Quartiers vorbeifährt, ohne je anzuhalten, war mir klar: Nicht nur am Samstag kriegen wir keine Post mehr, sondern auch am Freitag!
Eigentlich hätte ich nun gerne den Briefträger - pardon: Postzustellungsbeamten - gefragt, warum das denn so sei. Früher, als immer der gleiche und um etwa die gleiche Zeit kam, wäre das auch kein Problem gewesen. Aber fragt mal einen Postzustellungsbeamten, der jeden 3. Tag ein anderer ist und zu einer anderen Zeit vorbeihuscht. Aber wozu hat man denn das Internet, wo man die @ eines zuständigen Amtes oder Büros ausfindig machen kann? Naja, so einfach wars also auch wieder nicht: Es dauerte etwa 1/4 Stunde bis es so weit war, das ich aus den etwa 50 Möglichkeiten diejenige gefiltert hatte, die zu meinem Anliegen passte. Dann nur noch etwa 5 weitere Minuten, bis ich das Formular ausgefüllt und weitere fünf, bis ich mein Anliegen geschrieben und auf den Button drücken konnte, der das Absenden bewerkstelligte. Und man glaubts nicht: Kaum abgeschickt, kam auch die No replie-Anwort in meinem PC-Briefkasten. Text: Man werde mein Anliegen der zuständigen Instanz weiterreichen, die sich dann ggf mit mir in Verbindung setzen würde.
Als ich gestern dabei war, den Rest meines Lebhages zu schneiden und mich zu dessen Behufe gerade in Nachbars Garten befand, beorderte mich meine Gattin von der Aussentreppe unseres Hauses aus zu sich und drückte mir den Telefonapparat in die Hand. Ich meldete mich. Eine Dame, deren Namen ich auch nach der zweiten Nachfrage nicht verstand, fragte mich nochmals nach dem Grunde meiner Nachfrage aus. Eigentlich nahm ich an, das würde aus meinem Text herauszufinden gewesen sein. Dann prasselte die Dame mir wie aus einem Maschinengewehr geschossen etwas ins Ohr, das ich nicht verstand. Also fragte ich nach. Die Antworten, respektive Erklärungen wurden mir in immer schnellerem Tempo ins Ohr geschossen. Schliesslich erklärte ich der Dame, dass meine alten Ohren der Geschwindigkeit ihreres Gesprochenen nicht mehr gewachsen seien und ob sie vielleicht bitte etwas langsamer..... Das kam aber nicht gut an: Die Dame erklärte mir, dass sie heute noch so und so viele Anrufe machen müsse und die Zeit einfach nicht reiche um...... und dann sagte sie noch, sie gebe mein Anliegen an die zuständige Stelle weiter und ich würde in den nächsten Tagen vermutlich eine E-Mail erhalten. Schönen Tag noch und "Tuuttuut- tuut" war sie weg.
Und nun bin ich gepannt auf das angekündigte E-Mail........
Wie stehts mit euren eigenen Erfahrungen diesbezüglich?