Plaudereien Probleme mit dem Grüßen
Re: Probleme mit dem Grüßen
Ein Aspekt wurde im ganzen Thread überhaupt nicht angesprochen: Jedes 5. Kind ist heute verhaltensgestört. Die Bezeichnungen dafür sind so unterschiedlich wie die Behandlungsmethoden.
Was erst in den letzten Jahren mehr beachtet wird, ist das "Asperger Syndrom", das noch heute teilweie mit dem ADHS verwechselt wird. Die Störung ist ein Bereich des Autismus.
Die Kinder sind überwiegend hochintelligent, unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von andern Kindern, aber es löst bei ihnen schlimme Angstzustände aus, wenn sie grüßen oder jemanden in die Augen sehen müssen. Sie haben auch Angst vor Berührungen, also schon das Handgeben ist eine Katastrophe für sie. Ihre Reaktionen sind deshalb für Außenstehende kaum zu verstehen, da sie sich absolut liebenswürdig mit jemanden unterhalten können, der sie anspricht, aber einer Panikattacke nahe sind, wenn grüßen verlangt oder erwartet wird.
Hat jemand eine Vorstellung, was es für Eltern bedeutet, wenn ihr sonst so liebenswürdiges und nicht im mindesten rüpelhaftes Kind von andern Menschen als unerzogen gilt und die Eltern für ihre Unfähigkeit angegangen werden, das Kind zur Höflichkeit zu erziehen. Sollen sie jedem, der den "unerzogenen Rüpel" zurückstößt wegen Unhöflichleit, erzählen, was der Hintergrund ist?
Eltern und Kind flüchten sich buchstäblich in die Isolation, um die Panikattacken des Kindes zu vermeiden. Mit fortschreitendem Alter, meist nach der Pubertät, haben die Kinder dann gelernt, andere Menschen zu kopieren - also grüssen, Hand geben etc. Heilbar ist die Störung aber nicht, doch kontrollierbar durch Kopieren.
Ich spreche hier nicht theoretisch sondern aus persönlicher Erfahrung aus der Familie, wobei es sich glücklicherweise um einen leichten Fall von "Asperger" handelt.
Man sollte also vorsichtig sein mit seinen Beurteilungen von Grüßen oder nicht. Das ist nicht immer eine Erziehungssache-obwohl dies auch zutreffen mag. Und vielen, längst erwachsenen "Aspergerlern" wurde nie das "Kopieren" beigebracht und gelten als Außenseiter und Sonderlinge, die nie grüßen, aber sonst ein absolut normales Leben führen, nur zusätzlich durch ganz besondere Begabungen auffallen.
Wir beispielesweise haben einen kleinen Mathematiker in der Familie, der manchmal auch dem Lehrer sagt, wie viel einfacher eine Aufgabe zu lösen ist, wenn man sie nach "seiner" Art macht.
Luchs
Was erst in den letzten Jahren mehr beachtet wird, ist das "Asperger Syndrom", das noch heute teilweie mit dem ADHS verwechselt wird. Die Störung ist ein Bereich des Autismus.
Die Kinder sind überwiegend hochintelligent, unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von andern Kindern, aber es löst bei ihnen schlimme Angstzustände aus, wenn sie grüßen oder jemanden in die Augen sehen müssen. Sie haben auch Angst vor Berührungen, also schon das Handgeben ist eine Katastrophe für sie. Ihre Reaktionen sind deshalb für Außenstehende kaum zu verstehen, da sie sich absolut liebenswürdig mit jemanden unterhalten können, der sie anspricht, aber einer Panikattacke nahe sind, wenn grüßen verlangt oder erwartet wird.
Hat jemand eine Vorstellung, was es für Eltern bedeutet, wenn ihr sonst so liebenswürdiges und nicht im mindesten rüpelhaftes Kind von andern Menschen als unerzogen gilt und die Eltern für ihre Unfähigkeit angegangen werden, das Kind zur Höflichkeit zu erziehen. Sollen sie jedem, der den "unerzogenen Rüpel" zurückstößt wegen Unhöflichleit, erzählen, was der Hintergrund ist?
Eltern und Kind flüchten sich buchstäblich in die Isolation, um die Panikattacken des Kindes zu vermeiden. Mit fortschreitendem Alter, meist nach der Pubertät, haben die Kinder dann gelernt, andere Menschen zu kopieren - also grüssen, Hand geben etc. Heilbar ist die Störung aber nicht, doch kontrollierbar durch Kopieren.
Ich spreche hier nicht theoretisch sondern aus persönlicher Erfahrung aus der Familie, wobei es sich glücklicherweise um einen leichten Fall von "Asperger" handelt.
Man sollte also vorsichtig sein mit seinen Beurteilungen von Grüßen oder nicht. Das ist nicht immer eine Erziehungssache-obwohl dies auch zutreffen mag. Und vielen, längst erwachsenen "Aspergerlern" wurde nie das "Kopieren" beigebracht und gelten als Außenseiter und Sonderlinge, die nie grüßen, aber sonst ein absolut normales Leben führen, nur zusätzlich durch ganz besondere Begabungen auffallen.
Wir beispielesweise haben einen kleinen Mathematiker in der Familie, der manchmal auch dem Lehrer sagt, wie viel einfacher eine Aufgabe zu lösen ist, wenn man sie nach "seiner" Art macht.
Luchs
Re: Probleme mit dem Grüßen
Richtig, auch das kann ein Grund sein,
aber
in der Stadt ist es nicht üblich zu grüssen und auf dem Land, wo Jeder Jeden kennt,
weiß man darüber Bescheid (Dorftratsch!)! Man kennt die Schlechtsehenden, Schwerhörigen, man weiß, welche Kinder schlecht erzogen sind, welche Leute
muffig sind. Man kennt seine "Pappenheimer"!
Ulfhild
aber
in der Stadt ist es nicht üblich zu grüssen und auf dem Land, wo Jeder Jeden kennt,
weiß man darüber Bescheid (Dorftratsch!)! Man kennt die Schlechtsehenden, Schwerhörigen, man weiß, welche Kinder schlecht erzogen sind, welche Leute
muffig sind. Man kennt seine "Pappenheimer"!
Ulfhild
Re: Probleme mit dem Grüßen
Das ist Klischeedenken, Ulfhild, auf dem Land weiß längst keiner mehr alles vom andern, nicht mal vom nächsten Nachbarn. Und jeder grüsst auch nicht jeden. Vielleicht noch in Mini-Bauerndörfern, aber heute gibt es die immer seltener. Stadtmenschen haben längst das Leben auf dem Land entdeckt ,und manche Dörfer wachsen zu mittleren Städten zusammen.
Dass in den Städten sich nur noch Bekannte grüßen ist verständlich. Man müsste dann ja mit der Grüsserei alle Rekorde brechen.
Aber grüssen als "Zwangshandlung" lehne ich so oder so einfach ab, was aber nicht bedeutet, dass ich nicht hin und wieder einem völlig unbekannten Menschen bei einer entsprechenden Situation ein Lächeln schenke oder ein paar Worte wechsle.
Luchs
Dass in den Städten sich nur noch Bekannte grüßen ist verständlich. Man müsste dann ja mit der Grüsserei alle Rekorde brechen.
Aber grüssen als "Zwangshandlung" lehne ich so oder so einfach ab, was aber nicht bedeutet, dass ich nicht hin und wieder einem völlig unbekannten Menschen bei einer entsprechenden Situation ein Lächeln schenke oder ein paar Worte wechsle.
Luchs
Re: Probleme mit dem Grüßen
Wie auch immer, in unserem Dorf (820 Einwohner)
ist es noch so, und ich finde es schön!
Ulfhild
ist es noch so, und ich finde es schön!
Ulfhild
Hallo,
interessant, habe noch nie was von "Asperger Syndrom" gehört, muss es gleich googeln. Aber ich glaube fast, dass ich das als Kind auch hatte. Ich erinnere mich noch an die Panik beim Grüßen und Handgeben. Ich dachte nur immer, es wäre von meiner weltabgeschiedenen Kindheit in einem oberösterreichischen Wald gekommen.
Herzlich,
Leonore
interessant, habe noch nie was von "Asperger Syndrom" gehört, muss es gleich googeln. Aber ich glaube fast, dass ich das als Kind auch hatte. Ich erinnere mich noch an die Panik beim Grüßen und Handgeben. Ich dachte nur immer, es wäre von meiner weltabgeschiedenen Kindheit in einem oberösterreichischen Wald gekommen.
Herzlich,
Leonore
Ich bin aus Oberösterreich...
LG Ulfhild
LG Ulfhild
Re: Probleme mit dem Grüßen
ich freue mich über jeden freundlichen gruss. bei uns in der
senioren-residenz werden wir immer vom ganzen team des hauses zu jeder tageszeit freundlich und mit einem lächeln
begrüsst, ebenso die bewohner grüssen sich bei einer
begegnung untereinander,ich finde das sehr nett und es
verschafft auch eine gute atmosphäre ,das geht von guten
morgen ,bis mahlzeit und guten tag, hallo und dergleichen
kommt weniger vor,da es ja alles ältere menschen sind und
das nicht so üblich ist.bei jungen menschen freut mich
aber auch ein hallo oder hi usw.
herta
senioren-residenz werden wir immer vom ganzen team des hauses zu jeder tageszeit freundlich und mit einem lächeln
begrüsst, ebenso die bewohner grüssen sich bei einer
begegnung untereinander,ich finde das sehr nett und es
verschafft auch eine gute atmosphäre ,das geht von guten
morgen ,bis mahlzeit und guten tag, hallo und dergleichen
kommt weniger vor,da es ja alles ältere menschen sind und
das nicht so üblich ist.bei jungen menschen freut mich
aber auch ein hallo oder hi usw.
herta
Ich hab kein Problem mit dem Grüßen, jeder soll es so halten wie er möchte.
In vielen Unternehmen die ich kenne, wurden sogar Wochenendseminare, Events, Mutproben u.s.w abgehalten, um den Umgang miteinander durch Freundlichkeit und Vertrauen zu verbessern.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich nur, wie im nordischen Bereich üblich, nun alle Mitarbeiter zu duzen. Doch es war auch nur eine Zeiterscheinung auf unserer Managementebene. Es mussten mal wieder neue, kreative Ideen umgesetzt werden.
Ich grüße alle Leute, die mir nett begegnen.
In diesem Sinne grüße ich hier
poldy
In vielen Unternehmen die ich kenne, wurden sogar Wochenendseminare, Events, Mutproben u.s.w abgehalten, um den Umgang miteinander durch Freundlichkeit und Vertrauen zu verbessern.
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich nur, wie im nordischen Bereich üblich, nun alle Mitarbeiter zu duzen. Doch es war auch nur eine Zeiterscheinung auf unserer Managementebene. Es mussten mal wieder neue, kreative Ideen umgesetzt werden.
Ich grüße alle Leute, die mir nett begegnen.
In diesem Sinne grüße ich hier
poldy
Re: Probleme mit dem Grüßen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe alle Beiträge die bisher hierzu geschrieben wurden gelesen und stelle fest, dass die meisten Beiträge eigentlich negativ sind. Wir stellen Unhöflichkeit fest. Das sagt eigentlich, dass nur wir den Anstand haben. Uns kommt überhaupt nicht in den Sinn, hier verändert sich begründet wie immer der Zeitgeist und nur weil heute die Veränderungen so rasend schnell geschehen, nehmen wir das auch bewusst wahr. Wir alten Menschen und das wohl alle Generationen schon vor uns, vergolden die Vergangenheit und sehen die Zukunft da durch negativ.
Jedenfalls grüßen und begrüßen die jungen Menschen sich auf ihre angemessene Art und das mit gutem Recht, ob es uns gefällt oder auch nicht gefällt.
Jede Generation hat also ihre Lebensart. Das war immer so und es bleibt auch immer so. Auch diese Generation wird später ihre Zeit als die Beste ansehen. Also Tolleranz unsererseits und der jungen Generation viel Glück auf deren Lebnesweg. Wir Alten grüssen uns gerne weiter wie gewohnt.
Seid herzlich gegrüßt von Weropu
Jedenfalls grüßen und begrüßen die jungen Menschen sich auf ihre angemessene Art und das mit gutem Recht, ob es uns gefällt oder auch nicht gefällt.
Jede Generation hat also ihre Lebensart. Das war immer so und es bleibt auch immer so. Auch diese Generation wird später ihre Zeit als die Beste ansehen. Also Tolleranz unsererseits und der jungen Generation viel Glück auf deren Lebnesweg. Wir Alten grüssen uns gerne weiter wie gewohnt.
Seid herzlich gegrüßt von Weropu
Danke für diesen überaus klugen Beitrag.
Wenn ich noch ein junger Mensch wäre, würde ich auch intolerante, alte Menschen nicht unbedingt grüssen wollen - der erste Eindruck wäre ja schon ein etwas grantiges Gesicht, das mich anstarrt. Das fällt ja sogar mir älteren Frau aus und ich suche das Weite, wenn ich solche Menschen sehe.
Es gibt natürlich auch die anderen: interessiert sehende Menschen, die Lebensfreude - egal wie alt sie sind - ausstrahlen; dies fordert mich dann zu einem fröhlichen Gruss auf (egal wie dieser lautet). Olga
Wenn ich noch ein junger Mensch wäre, würde ich auch intolerante, alte Menschen nicht unbedingt grüssen wollen - der erste Eindruck wäre ja schon ein etwas grantiges Gesicht, das mich anstarrt. Das fällt ja sogar mir älteren Frau aus und ich suche das Weite, wenn ich solche Menschen sehe.
Es gibt natürlich auch die anderen: interessiert sehende Menschen, die Lebensfreude - egal wie alt sie sind - ausstrahlen; dies fordert mich dann zu einem fröhlichen Gruss auf (egal wie dieser lautet). Olga