Plaudereien Notlüge

werderanerin
werderanerin
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RE: Notlüge
geschrieben von werderanerin

Interessant ist auch, dass Kinder bis zum 4. Lebensjahr immer die Wahrheit sagen, erst danach fangen sie langsam an, zu lügen.

Kristine

Karl
Karl
Administrator

RE: Notlüge
geschrieben von Karl
als Antwort auf chris33 vom 14.01.2018, 12:54:21

Neulich fand ich das Essen schlecht, aber die Bedienung sehr nett. Auf ihre Frage, "Ob alles recht sei?", habe ich deshalb mir "OK, danke" geantwortet. Anschließend habe ich mich aber gefragt, ob eine wahre Antwort nicht sinnvoller gewesen wäre, auch wegen der nachfolgenden Gäste.

Karl

jacare4
jacare4
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von jacare4
als Antwort auf Karl vom 17.01.2018, 11:43:20
Lieber Karl, ich habe schmunzelnd Deine "Beichte" gelesen, dass Du ein wenig gelogen hast bei der Antwort auf die Frage, ob die Mahlzeit in dem Restaurant in Ordnung gewesen sei. (Eine Notlüge war es sicher nicht.) Die Bedienung stellt diese Frage immer und wohl auch überall, wie mir scheint, rein routinemäßig und will eigentlich nicht wirklich wissen, ob das Essen geschmeckt hat (Schmeckt nicht, gibt´s nicht.) und ob alles soweit OK war. Es ist eine höfliche und freundliche Frage, die vielleicht die Hoffnung auf ein nett gemeintes und etwas größeres Trinkgeld verbirgt.

Wie empfindest Du die stereotype Floskel an der Kasse " Schönen Tag noch" , "Schönes Wochenende" ,,, ? Ist das auch schon gelogen von der Kassiererin, die das nur sagt, weil sie es muss, und das bei jedem Kunden? Es ist sicher nicht wahr, dass sie es wirklich allen wünscht, oder vielleicht doch. Es ist aber auch keine Notlüge.

Ich denke, eine Notlüge ist nur dann  angebracht, wenn man sich und andere vor seelischem oder körperlichen Schaden schützen muss oder möchte.


 

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 17.01.2018, 11:43:20

Karl, auch ich habe mich schon damit beruhigt, wenn ich mittelprächtiges Essen dann der netten Bedienung gegenüber als "gut" bezeichnet habe (und auch noch anständig Trinkgeld gab), weil ich dachte und denke, alle Leute haben unterschiedliche Geschmäcker und was mir nicht schmeckt, kann ja dem nächsten gut munden.
Ich bin übrigens froh darüber, dass es sich auch in unserem Land allmählich einbürgert, Kunden-Menschen einen guten Tag zu wünschen und den auch noch, bevor sie den Laden verlassen.
Allerdings stelle ich in Deutschland auch fest, dass es mit der Nettig- und Freundlichkeit schnell vorbei ist, wenn der Kundenmensch eine Bitte äussert, die dann aus dem Rahmen des üblichen Dienstleistungs-Speech ragt. Dann kommt schnell wieder deutsche Ruppigkeit und Unfreundlichkeit auf.
Das erlebe ich in anderen Ländern meist anders. Olga

heide †
heide †
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von heide †
als Antwort auf Karl vom 17.01.2018, 11:43:20

Mach schön den Teller leer, dann gibt es auch gutes Wetter.
Diese Art von Lüge hat mir noch nie gefallen, deshalb lasse ich auch im Restaurant das Essen wieder zurückgehen, wenn’s mir schon nach dem zweiten Bissen nicht mehr schmeckt. Notlügen brauche ich hier nicht - ich will meinem Geld doch nicht böse sein.
Ob die Bedienung letztendlich darunter zu leiden hat, steht auf einem völlig anderen Blatt geschrieben. 

Heide

Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von Femmefatale

Ich habe auch schon eine Notlüge begangen.
Ich hatte meinen Vater zum CT gefahren, und der Arzt hatte mir gesagt, dass alles voll Krebs ist, wir nichts mehr machen lassen sollen und er etwa noch 4 Wochen zum Leben hat.
Auf der Rückfahrt fragte mein Vater, was denn jetzt sei.
Leute, ich habs nicht fertig gebracht, ihm das zu sagen, vor allem nicht im Auto.Ich hab gesagt, der Arzt müsse die Aufnahmen noch auswerten und schicke dann den Bericht an den Hausarzt.
Ich bereu das heute noch, aber ich habs einfach nicht geschafft.


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heide †
heide †
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von heide †
als Antwort auf Femmefatale vom 17.01.2018, 19:31:28

Hallo Femmefatale, 

ich weiß nicht, in welcher Form Du Deinen Vater in den letzten Wochen bis zu seinem Tod begleitet hast, aber ihm die tatsächliche Wahrheit nach der Untersuchung zu nennen, das hätte ich auch nicht fertig gebracht.
Eine Notlüge, die er Dir bestimmt längst verziehen hat. Guck mal zu ihm rauf...

Heide
 

Roxanna
Roxanna
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf Femmefatale vom 17.01.2018, 19:31:28

Liebe ff,

das war wirklich eine Lüge aus Not. Ich schließe mich dem, was Heide geschrieben hat, an. Oft wird aber ohne wirkliche "Not" gelogen aus vielerlei Gründen, z.B. aus Höflichkeit oder vielleicht auch, weil der Mut zur Wahrheit fehlt u.v.a.m. Es ist ein komplexes Thema und letzten Endes muss jeder selber entscheiden, was er/sie für sich verantworten kann.

Liebe Grüße
Roxanna

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Femmefatale vom 17.01.2018, 19:31:28

Da brauchst du garnichts bereuen, hast doch mit deinem Herzen entschieden und in seinem Sinne, was hätte ihm denn die Wahrheit genützt...du solltest keine Schuld o.ä. bei dir suchen, im Gegenteil, du hast ihm viele trübe Gedanken und noch mehr Leid erspart.

Kristine

val
val
Mitglied

RE: Notlüge
geschrieben von val
als Antwort auf Femmefatale vom 17.01.2018, 19:31:28

Das war Tapferkeit und Liebe, liebe ff - da gibt es, m.M.n. - nichts zu bereuen. Val


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