Plaudereien Natascha Kampusch-Heute in der ARD

"recht hat sie wenn sie vermarktet. es möchten sie hier wohl lieber einige am strassenrand betteln sehn kommts mir vor! ja wo sind wir denn? erlaubt sich als opfer eine gepflegte ausdrucksweise zu haben und erlaubt sich auch noch eine eigene meinung zu haben!"

Simba

deine Antwort auf meine ganz persönliche Meinung erscheint mir sehr unlogisch!

Natürlich kann jeder aus Erlebtem machen,was ihm gefällt!

ABER:

widersprüchlich ist und bleibt für mich,
dass ein entführtes Mädchen,lange Zeit gefangen gehalten wurde und keinerlei Anzeichen vorhanden sind,dass ihre Bildung nicht gefördert wurde!

Gudrun

Wer den Film gestern Abend wirkich aufmerksam verfolgte, dem dürfte nicht entgangen sein, dass das Einzige, was Täter und Opfer "verband", die Literatur bis hin zu Philosophen war. Lesen durfte sie, ihr Entführer kaufte ihr auch Bücher.
Doch daraus zu schliessen, dass die ganze Geschichte irgendwie erfunden sei, grenzt schon an...... nein, ich sag es nicht, man kann es sich denken!

Vielleicht stärkt es auch manche Vorstellungskraft, dass Priklopil die einzige Bezugsperson für sie als Kind und als Teenager war, der - wie sie erklärte - psychisch gestört, aber doch immer wieder menschliche Züge aufwies, weshalb sie ihm verzeihen konnte.

Jedes ihrer Worte war nachvollziehbar, wenn man nicht nur darauf wartete, dass sie Intimitäten schilderte. Sie sagte ja klar und deutlich, dass meist nur die Schilderung von Persivitäten von ihr erwartet würden.

Natascha Kampusch lernt die Menschen jetzt erst mal richtig kennen!

Ich bin mir sicher, dass Natascha Kampus die Wahrheit sagt.

Staunenswert ist ihre innere Gelassenheit und menschliche Reife,
wenn man bedenkt, dass sie 10 Jahre alt war als sie entführt wurde. Zum Glück war sie *schon 10, sie konnte schon lesen und hat sich vermutlich dadurch diese mentale Stabilität instinktiv erarbeitet.

Ihre Sprachgewandtheit erstaunt sehr und auch ihre körperliche Verfassung. Sie hat ihr Gefängnis fluchtartig verlassen und ist gelaufen, so schnell sie konnte.
Hat sie sich wohl auch körperlich in irgeneiner Form trainieren können? Ihre Muskeln können nicht besonders entwickelt gewesen sein bei den engen Raumverhältnissen.

Wie gesagt, ich bin überzeugt, dass sie in dem Interview die Wahrheit gesagt hat, wenn auch nicht die ganze, aber das ist wohl auch ihr gutes Recht.

Ich wünsche ihr das, was auch sie sich wünscht: ein normales, glückliches Leben.

Caya

Für Gudrun_d

Wie war es damals mit der Schweizerin Lea Saskia Laasner,
welche mit ihren 13 Jahren samt Bruder, Vater und Mutter,
von einen Sekten-Guru gefangengehalten wurde!

Ohne Schulbildung, leben musste!

Ihr Buch nach ihrer Befreiung:
Allein gegen die Seelenfänger.

Mit Hugo Stamm, Schweizer Sektenexperte, öffentlich vorgestellt!

Ich konnte einer Vorstellung in 8810 Horgen ZH beiwohnen, und
habe ein von Lea Laasner signiertes Buch erstanden!

An die Öffentlichkeit trat die junge Frau, absolut nicht um Ihrer
Willen, sondern mit dem Anliegen an alle jungen Menschen, den
Kampf gegen die Macht von Sekten anzugehen, auch wenn man Eltern (so wie ihre) verlassen muss!

Leider muss ich nun selber weg, schreibe am Abend noch weiter!

Sonja

@ Benny und Gudrun,

wie stellt Ihr Euch denn die Geschichte vor? Wenn ich mich recht erinnere, war Frau Kampusch ca. 8 - 10 Jahre alt, als sie verschwand. Ist sie evtl. Eurer Meinung nach freiwillig verschwunden und zu ihrem Periniger geflüchtet? Aussagen, wie die Euren machen mich einfach fassungslos.

Dass sie so emotionslos berichtet hat, hat sicherlich auch etwas mit Selbstschutz zu tun. Sie lässt die Sache einfach nicht mehr so nahe an sich ran.

Ich bewundere diese Frau!

Und dass sie nun die Geschichte vermarktet, warum nicht. Sie hat keinen Beruf erlernt und muss ja von irgendwas leben.

Myrja

Mich hat diese junge Frau sehr beeindruckt und der Film hat diesen Eindruck nur noch verstärkt. Es ist für mich auch nachvollziehbar, dass sie so stark aus dieser Gefangenschaft hervorgegangen ist. Wie hätte sie sonst auch überleben sollen? Entwickeln sich unter solchen Umständen der Wille und die Intelligenz nicht ganz besonders?

Vielleicht "erfüllt" Frau Kampusch ja auch einfach nicht die "Erwartungen" die viele an einen Menschen haben, der so lange eingesperrt war. Dass er gebrochen ist und hilflos und eher wie ein Kaspar Hauser als wie ein so starker, junger Mensch? Den Kasper Hauser könnte man bedauern. Diese junge Frau aber zeigt, wozu menschlicher Wille in der Lage ist. Ihre gestohlene Kindheit kann ihr niemand wieder geben. Auch kein Geld der Welt. Davon aber wünsche ich ihr so viel sie mit ihrer Geschichte nur verdienen kann.

Wie ich mir das vorstelle?

Na vielleicht schreibt Natascha in 30Jahren ein Buch mit dem Titel:
"Wie ich in 8 1/2 Jahren zur Millionärin wurde!"

was ist eine million schon gegen 8 jahre gefangenschaft? ich glaub keiner hat sie drum beneidet, also sollte man ihr auch das geld gönnen.

Da kann ich nur jedes deiner Worte unterstreichen. Aber für mich abschliessend mit diesem Thema möchte ich noch zufügen, dass Natascha Kampusch finanziell gar nicht darauf angewiesen ist, mit ihrer Geschichte Geld zu machen. Sie wurde bereits mit Prikopils Haus und Grundstück, das einen stattlichen Wert hat, durch gerichtlichen Zuspruch als Schadensersatz "abgefunden".

Bei Frau Kampusch versuche ich mich immer zurück zu erinnern. Zurück als ich 10 Jahre alt war und wie sich mir damals die Welt so dargestellt hat.
Die Fantasie war noch sehr groß und wurde stark durch das TV, durch Romane und durch wahre oder erfundene Geschichten von Schulkameraden und Freunden befeuert.
Ein Erwachsener hätte da mehrere Möglichkeiten gehabt mich mit Drohungen unter Druck zu setzen.
Natürlich, heute würde ich darüber lachen, aber als 10jähriger?

Deswegen versuche ich mir die Schilderungen von Frau Kampusch so vorzustellen, wie ich sie mir als 10jähriger vorgestellt hätte.
Aus dem Blickwinkel erscheinen mir ihre Erzählungen logisch und auch wie sie mehr oder weniger stolz erzählt, dass sie versucht hat ihren Trotzkopf zu bewahren und mit kleinen Mitteln rebelliert hat.

Wenn sie beschließen würde, aus welchen Gründen auch immer, ein Buch über ihre Gefangenschaft zu schreiben, ich würde es wahrscheinlich lesen.
Genauso vorurteilsfrei wie die Tagebücher von Anne Frank, oder dem Mädchen aus Sarajevo und andere.

"Interessant" fand ich auch die Schilderungen über die Psyche ihres Entführers.
Da scheinen krankhafte Verhaltensstörungen vorgelegen zu haben.
Soweit ich das beurteilen kann, nicht gerade typische Verhaltensmuster für Pädophile. Zugegeben, mein Urteil ist da sehr schwammig.
Trotzdem schließe ich nicht aus, dass es nur deswegen keine Informationen über sexuellen Missbrauch gibt, weil das Motiv des Entführers ein anderes war.