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Plaudereien nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????

pilli
pilli
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von pilli
als Antwort auf andreas vom 05.07.2010, 10:15:35
Ich betrachte das TRAGEN von anderen Menschen wie:
So quasi "ihre Verantwortung" zu übernehmen, das mache ich nicht mehr.

Jemanden in Mitgefühl "tragen" hat damit nichts zu tun.

Mitgefühl und Mitleid sind 2 ganz verschiedene Dinge.

Mitgefühl birgt Verstehen.

Mitleid, mit dem andern mitleiden was alleine ihn betrifft, in seiner Verantwortung liegt, ist für mich sinnlos.

Andreas


lange habe ich dich nicht gelesen andreas,

darum erstmal danke für das heftige morgendliche kopfnicken, dass sich einstellte, als ich eben beim frühstück deine so gut gewählten worte las. so behutsam, achtsam und respektvolle erklärungen findest du, wo ich nur polternd reagieren kann.

da bleibt mir nur noch, wieder verständnis einzufordern für diejenigen, die ohne dieses gehalten, getragen und betüttelt werden, nicht gut leben können. uki hat für mich mit ihrer reaktion auf die worte von digizar ein klassisches beispiel geboten, dass es schon wichtig sein könnte, auf welcher seite der interpretations-szene jemand stehen könnte?

---

@all:

aber auch für diejenigen, die krampfhaft auf der suche sind, genau solche "getragen werden wollende" leutz zu orten, eine partnerschaft zu gründen, damit sie, die bis zum übermaß angeschwollene hilfsbereitschaft endlich über den hilflosen aus ihrem füllhorn schütten dürfen, da ist verständnis für ihre denkweise vorstellbar, jedenfalls für mich. auch wenn sich schon im vorfeld meine nackenhaare sträuben, habe ich nur die leiseste ahnung, so ein menschlein nähere sich meinem privaten umfeld.

Also, ich würde es so halten,
daß ich ein Totes Pferd nicht weiter reiten würde,
sondern umstiege.

m.e. eine sehr klare und logische denke:

Wenn's denn so käme. auch auf einen Esel.

signalisiert für mich: kompromissbereitschaft vom feinsten und die bereitschaft, ehemals selbst gesetzte ansprüche zu reduzieren

Aber niemals jemanden, den ich tragen müsste.***

das a & o jeder selbsthilfegruppe , dass immer wieder versucht wird, den betroffenen zu erklären, dass niemand die last des anderen tragen kann oder sollte, wenn dieser andere selbst keine anstalten macht, seine last auch nur ansatzweise zu tragen.

wie oft wird es geprobt in den selbsthilfegruppen und anderenorts, dieses sich überzeugt umdrehen und abwenden können, wenn der andere mit dieser last winkt und hilflosigkeit als zwangsmittel einsetzt?



wo ist das problem, den text von digizar so zu verstehen, wie er gemeint war:

als hilfestellung!


--
pilli

uki
uki
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.07.2010, 10:57:47
So sehe ich das auch, Nordstern.

Der thread lautet:
nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????

Für mich gehört auch die Trauer dazu. Die Trauer, einen geliebten Menschen verloren zu haben. Was alles in die Trauer mit hineingepackt wird, wie das Selbstmitleid, ist sicher bei jedem Menschen verschieden. Jedenfalls ist es für mich die natürlichste Sache der Welt, dass sich nach dem Tode eines Partners die Trauer einstellt.
Wie lange und wie intensiv die Trauer ist, hängt von vielen Faktoren ab. Manche brauchen einen seelischen Beistand, um die Trauer zu bewältigen.
Natürlich geht das Leben weiter, und es ist bestimmt nicht zu verurteilen, wenn sich nach der Trauerbewältigung eine neue Beziehung ergibt.

-uki-

Editiert: Ich wünschte mir keine Holzhammermethode als Hilfestellung meiner evtl. Trauer. Denke auch, dass ich es nicht nötig haben werde. -hoffentlich-
andreas
andreas
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von andreas
als Antwort auf uki vom 05.07.2010, 11:20:00
Ich weiss, was der Verlust eines geliebten Partners bedeutet, ich habs erfahren.

Ich habe getrauert, ich habe Abschied genommen, das kann jeder tun wie er s fühlt.

Ich würde keinen Partner verlassen weil er z.B. pflegebedürftig würde, das ist für mich eine Sache der Ehre und der Verantwortung , denn ich stehe zu meinem Wort.

Das es ein Partnerschaftliches auseinanderleben gibt, kenne ich auch, das hat dann wiederum etwas mit der achtung vom Willen des andern zu tun.

Partnerschaft ist für mich ein freiwilliges Zusammensein und ich verneine jegliche Form von Zwang egal wie schön und Blumenprächtig er auch verpackt ist.

Doch der Unterschied von Mitleid und Mitgefühl ist da egal ob mit Mitmenschen, in Partnerschaften oder Geschwister-Elternverbindungen.

Andreas

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ruth
ruth
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von ruth
als Antwort auf uki vom 05.07.2010, 11:20:00
Liebe uki, ich danke Dir für Deine Haltung und Worte, wenn sie auch nicht allgemein begrüsst werden.

Ich finde Digizars Vergleiche "totes Pferd" usw. bei diesem Thema zum Kotzen und bin unangenehm von der ihm gezollten Zustimmung und Anerkennung berührt.
Daran ändert auch nicht, dass sich Digi brüstet, was er alles schon für die leidende Menschheit getan haben will. Um Menschen z.B. vom Fenstersturz abzuhalten bedarf es ganz besonderer Persönlichkeiten, in deren Reihen ich ihn nicht vermute.

Ich grüsse Dich
Ruth
miriam
miriam
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von miriam
als Antwort auf ruth vom 05.07.2010, 12:03:40
Liebe Ruth,

ich kam erst jetzt dazu, diesen Thread weiter zu lesen - und bin von manchen Beiträgen entsetzt.

Ich schrieb ja auch in diesem Thread, du hast mir auch geantwortet und ich denke, dass viele andere dir auch mitfühlend geschrieben haben.

Ich schrieb dir auch, dass ich nicht aus eigener Erfahrung schreibe. Nun - der Verlust eines guten, alten Freundes, lässt sich doch ein wenig in die Nähe rücken, auch wenn er nicht das Gleiche bedeutet.

Meine beiden ältesten Freundinnen, mit denen mich jahrzehntelange gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen verbanden, sind in diesem Jahr gestorben - eine in Januar, die andere vor 5 Tagen - letztere lebte schon lange in Israel.
Auch wenn ich bei diesen beiden Todesnachrichten so etwas wie Erleichterung verspürte da sie beide sehr schwer krank waren: so ganz richtig, kann ich es noch nicht verstehen, dass diese Nähe für immer beendet ist.

Ich schreibe dir dies - und betone: ich weiß genau, dass dein Verlust damit nicht zu vergleichen ist. Aber ich kann sehr gut mitempfinden, wie beleidigend und verletzend manche Worte dabei sein können.

Lass dich lieb umarmen - und bitte bleib präsent hier im ST. Es gibt so viele herzliche Menschen, mit denen der tägliche Austausch eine wahre Bereicherung bedeutet.

Alles Liebe

Miriam
heide †
heide †
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von heide †
als Antwort auf ruth vom 05.07.2010, 12:03:40

Liebe Ruth, finde ich Digizar als Mensch ansonsten doch sehr angenehm und erfrischend, so hat mich sein Beitrag in diesem Fall schon arg erschüttert, was auch nach Erklärungen anderer Leute sich nicht ändern wird.

Wirklich alles Liebe für Dich.
Heide

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Nach dem Tod des Ehepartners, einen neuen Partner????
geschrieben von Medea
Es muß möglich sein, Freunden sagen zu dürfen, wenn sie mit
einem Beitrag total danebengegriffen haben - und nach meinem Empfinden ist das in diesem thread passiert, das geht auf Diggis Kappe und einiger anderer. Wenn du mir nun Diggi deine Freundschaft aufkündigst, dann hätten wir beide uns im jeweils anderen getäuscht. Aber das glaube ich nicht.
Zur Zeit lese ich nicht regelmäßig, deshalb äußere ich mich erst jetzt. - Alle, die einen Partner/in verloren haben, sind in den meisten Fällen in einem Ausnahmezustand, müssen mit einem endgültigen Verlust fertigwerden, deshalb sind einige postings hier fehl am Platz.
Liebe Ruth, Du hast mein vollstes Mitgefühl und ich freue mich, daß ich Dir im ST wieder häufig begegnen werde; ich knüpfe gerne an die Jahre davor herzlich an.
Medea.


ruth
ruth
Mitglied

Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von ruth
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.07.2010, 11:12:56
Liebe Gudrun, ja - es ist mir tatsächlich passiert, dass ich mich in diesen Beiträgen verirrt habe und Dich wohl im Wald hinter einem Baum verlor. Das tut mir sehr, sehr leid, zudem Du Dich so um mich bemüht hast und mir nach aller Kraft beigestanden bist. Dafür danke ich Dir von Herzen.

So ganz allmählich komme ich auch wieder in die Gänge, wobei es gut ist, dass ich voll im Einsatz bin, sei es mit dem Ordnen von Ottos Kram, sei es - und das ist um vieles stressiger - mit der Übergabe seines Hauses an seine drei Kinder, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, völlig fremd in unserer Region sind und sich irgendwie voll auf die alte Ruth verlassen. Aber das Gröbste ist über die Bühne gegangen und das Ende des Tunnels, was den "Ordnungsbereich" betrifft, in Sicht.
Und mit dem Übrigen muss man klar kommen.

Sehr lieb von Dir, dass Du auch an meinem hohen Geburtstag an mich gedacht hast. Auch hierfür vielen Dank!Ich feiere die Geburtstage nicht mehr - schon seit zwei Jahren - und war den ganzen Tag mit den Hunden unterwegs im Schwarzwald.

Daran, dass ich hier "Röcke schwingend" wieder auf der Matte stehe, war das Thema dieses threads schuld, das mir natürlich voll unter die Haut ging. Dass es sich dann leider zur Kopfschüttelei für mich mauserte, sagte mir, dass sich in der Zwischenheit nicht sehr viel verändert hat.

Ich hoffe sehr, dass es Dir so gut wie nur möglich geht und bin sicher, dass wir uns im ST wieder öfters begegnen werden. Zumn Glück gibt es ja auch erfreuliche Dinge, über die man sich unterhalten kann.

Liebe Grüsse
ruth
ruth
ruth
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Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von ruth
als Antwort auf miriam vom 05.07.2010, 12:47:59
Liebe miriam
ja, ich weiss, dass Entgleisungen glücklicherweise nicht auf der Tagesordnung des ST stehen und kann damit leben, wenn es dann doch passiert.
Vielleicht wird man mit zunehmendem Alter und dem Erleben, dass immer wieder ein Freund oder sonst lieb gewordener Mensch einfach weggeht, dünnhäutiger und dann tut es gut, auf Mitempfinden zu stossen.
So war es für mich und ich bin dankbar für die lieben Worte, die dafür sorgten, dass ich, als Alleinstehende, mich nicht mehr so verlassen fühlte.
Wie man sagt, geht das Leben weiter und somit treten auch die guten Momente wieder in Erscheinung.
In diesem Sinne und davon überzeugt, dass auch das Lachen - wie alles - seine Zeit hat bzw. wieder haben wird (stellte ja schon Salomo fest) grüsse ich Dich ganz herzlich
Ruth
ruth
ruth
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Re: nach dem tod des ehepartners, einen neuen partner????
geschrieben von ruth
als Antwort auf heide † vom 05.07.2010, 13:17:18
Liebe heide, es ist nicht so prickelnd, wenn man als erstes von einem Menschen, der ansonsten ernst genommen zu werden scheint, Negatives lesen muss und mir ging das zu weit.
Vielen Dank für Deine Worte und Wünsche und liebe Grüsse
ruth

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