Plaudereien Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
05.02.2016
Gestern hatte ich einen sehr schönen Tag. Ich hatte Besuch von einer sehr lieben Bekannten, Sie bringt immer Hilfsgüter aus der Schweiz in die armen Regionen von Marokko. Das macht sie mehrmals jährlich. Wir verstehen uns prächtig. Wir haben viel getratscht, zusammen gegessen, am Meer Kaffee getrunken und uns etwas von der neuesten Essaouirischen Mode gekauft. Im April werde ich sie in ihrem marokkanischen Zuhause nahe Agadir mit Hexe besuchen. Hexe muss geimpft und sterilisiert werden. Meine Bekannte kennt dort einen Tierarzt, der sogar während der Sprechzeiten anwesend ist. Was man vom hiesigen Arzt ja nicht behaupten kann.
Heute hingegen war ein blöder Tag. Erst habe ich eine Stunde lang an der Straße gestanden um ein Taxi zu ergattern. Dann wollte ich meine Wasserrechnung bezahlen und ging zu der zuständigen Stelle. Blöd war nur, dass ich nicht bezahlen durfte, weil das System dort nicht funktionierte. Nun muss ich morgen noch mal in die Stadt, weil bis zum 6. Februar die Rechnung bezahlt sein muss. Grrrrr! Aus lauter Frust habe ich einen Großeinkauf im franz. Supermarkt gemacht. Nun bin ich für den Rest des Monats versorgt. Muss nur ab und zu noch Brot, Gemüse und Obst besorgen.
Wie die Wasser- und die Stromrechnungen zugestellt werden, daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Wenn ich Pech habe, landen die Rechnungen nämlich im Nirwana. Der Zusteller legt sie vor die Haustür. Wenn er gut gelaunt ist, schiebt er sie sogar mit einem klitzekleinen Zipfelchen unter die Haustür. Essaouira nennt man auch „Stadt der Winde“. Das heißt aber nicht das, was ihr gerade denkt. Nein, hier ist es IMMER windig, mal mehr, mal weniger. So kann sich schon mal eine Rechnung heimlich verdrücken.
Myrja
Gestern hatte ich einen sehr schönen Tag. Ich hatte Besuch von einer sehr lieben Bekannten, Sie bringt immer Hilfsgüter aus der Schweiz in die armen Regionen von Marokko. Das macht sie mehrmals jährlich. Wir verstehen uns prächtig. Wir haben viel getratscht, zusammen gegessen, am Meer Kaffee getrunken und uns etwas von der neuesten Essaouirischen Mode gekauft. Im April werde ich sie in ihrem marokkanischen Zuhause nahe Agadir mit Hexe besuchen. Hexe muss geimpft und sterilisiert werden. Meine Bekannte kennt dort einen Tierarzt, der sogar während der Sprechzeiten anwesend ist. Was man vom hiesigen Arzt ja nicht behaupten kann.
Heute hingegen war ein blöder Tag. Erst habe ich eine Stunde lang an der Straße gestanden um ein Taxi zu ergattern. Dann wollte ich meine Wasserrechnung bezahlen und ging zu der zuständigen Stelle. Blöd war nur, dass ich nicht bezahlen durfte, weil das System dort nicht funktionierte. Nun muss ich morgen noch mal in die Stadt, weil bis zum 6. Februar die Rechnung bezahlt sein muss. Grrrrr! Aus lauter Frust habe ich einen Großeinkauf im franz. Supermarkt gemacht. Nun bin ich für den Rest des Monats versorgt. Muss nur ab und zu noch Brot, Gemüse und Obst besorgen.
Wie die Wasser- und die Stromrechnungen zugestellt werden, daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Wenn ich Pech habe, landen die Rechnungen nämlich im Nirwana. Der Zusteller legt sie vor die Haustür. Wenn er gut gelaunt ist, schiebt er sie sogar mit einem klitzekleinen Zipfelchen unter die Haustür. Essaouira nennt man auch „Stadt der Winde“. Das heißt aber nicht das, was ihr gerade denkt. Nein, hier ist es IMMER windig, mal mehr, mal weniger. So kann sich schon mal eine Rechnung heimlich verdrücken.
Myrja
06.02.2016
Heute hatte ich mehr Glück. Kaum war ich an der Straße, konnte ich meinen Hintern schon in ein Taxi schieben.
In der Stadt angekommen, war es gerade mal viertel vor zehn. Vor 10 Uhr ist hier eigentlich noch alles ganz, ganz ruhig. Die Geschäftsleute fangen äußerst langsam an, ihre Läden zu öffnen, stellen alles Mögliche und Unmögliche auf den Bürgersteig. Der Bürgersteig ist hier für viele das Schaufenster. Man geht also besser gleich auf der Straße, weil man sonst über Spielzeug, Socken, Plastikgeschirr, Besen, Gasherde und was sonst noch so rausgeschleppt wird, stolpert.
Baff erstaunt war ich, dass das Büro für die Bezahlung der Wasserrechnung schon offen war. Höflich wurde ich von den Männern in der Warteschlange nach vorne bugsiert und konnte gleich mein Wassergeld loswerden. Bei Warteschlangen haben Frauen immer einen großen Vorteil. Es gilt die Regel „ein Mann, dann eine Frau“ immer im Wechsel. Es ist egal wie lange die Warteschlange ist und ob die Frau als letzte reinkommt. Sie ist meistens wesentlich schneller dran als die Männer.
Mittlerweile war es 10 vor 10 und ich verspürte langsam Hunger. Ich hatte ja noch nichts gefrühstückt. Also ging ich zu unserem Stammrestaurant in der Medina. Dort kannte man uns ja schon. Freundlich hat man mich begrüßt und ich bekam mein Frühstück „Classic“ (1 spezielles Brot, verschiedene Marmeladen, Honig u. frisch gepressten O-Saft) und dazu einen Café au lait. Kostet umgerechnet ca. 2 Euro einschl. Kaffee und schmeckt ja soooo lecker!
Danach lief ich etwas durch die Medina. Schaute mal hier und mal dort, ob es was Hübsches zum anziehen zu kaufen gibt. Ich habe so viel entdeckt, dass ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte und gar nichts mitnahm.
Im Café am Wasser ließ ich mich später auf der Terrasse nieder. Da kam auch schon ein Kellner auf mich zu und brachte mir meinen Café au lait. Ich brauchte überhaupt nicht zu bestellen. Er wusste schon, was ich wollte! Das zeigte mir, dass ich doch schon irgendwie hier in Essaouira zuhause bin. Ich genoss die Sonne, den Ausblick und die bunten Menschen um mich rum.
Auf dem Rückweg durch die Medina traf ich noch Lilli und einen Teil ihres momentanen Besuches. Sie waren auf dem Weg zum Strand um Sonne zu tanken.
Als ich durch das Tor wieder in die Außenstadt wollte, war dort ein starkes Gedränge. Ich hatte mich schon morgens gewundert, dass dort überall Sperrgitter aufgestellt wurden. Sogar eine ganze Straße war gesperrt. Ich schob mich durch die Menschenmenge. Als ich durch war, stand ich direkt vor einer Demonstration von jungen Menschen, die Schilder trugen und irgendetwas sangen. Leider war die Schrift auf den Schildern in arabisch, so dass ich nicht wusste worum es ging. Ich schlängelte mich durch die Zuschauer ein Stück weg von der Demo und habe ein Foto gemacht, weil ich begeistert war, wie friedlich hier demonstriert wird. Daran können sich europäische Demo-Teilnehmer ein Beispiel nehmen.
Ich jedenfalls hatte Glück noch rechtzeitig aus der Medina rausgekommen zu sein. Denn gleich setzte sich der Demo-Zug in Bewegung und ging durch das Tor in die Medina. Da die Gassen dort sehr eng sind, wäre ich wohl da irgendwo stecken geblieben zwischen all’ den Leuten.
Marokko und seine Menschen sind schön, bunt und einfach herrlich!
Myrja
Heute hatte ich mehr Glück. Kaum war ich an der Straße, konnte ich meinen Hintern schon in ein Taxi schieben.
In der Stadt angekommen, war es gerade mal viertel vor zehn. Vor 10 Uhr ist hier eigentlich noch alles ganz, ganz ruhig. Die Geschäftsleute fangen äußerst langsam an, ihre Läden zu öffnen, stellen alles Mögliche und Unmögliche auf den Bürgersteig. Der Bürgersteig ist hier für viele das Schaufenster. Man geht also besser gleich auf der Straße, weil man sonst über Spielzeug, Socken, Plastikgeschirr, Besen, Gasherde und was sonst noch so rausgeschleppt wird, stolpert.
Baff erstaunt war ich, dass das Büro für die Bezahlung der Wasserrechnung schon offen war. Höflich wurde ich von den Männern in der Warteschlange nach vorne bugsiert und konnte gleich mein Wassergeld loswerden. Bei Warteschlangen haben Frauen immer einen großen Vorteil. Es gilt die Regel „ein Mann, dann eine Frau“ immer im Wechsel. Es ist egal wie lange die Warteschlange ist und ob die Frau als letzte reinkommt. Sie ist meistens wesentlich schneller dran als die Männer.
Mittlerweile war es 10 vor 10 und ich verspürte langsam Hunger. Ich hatte ja noch nichts gefrühstückt. Also ging ich zu unserem Stammrestaurant in der Medina. Dort kannte man uns ja schon. Freundlich hat man mich begrüßt und ich bekam mein Frühstück „Classic“ (1 spezielles Brot, verschiedene Marmeladen, Honig u. frisch gepressten O-Saft) und dazu einen Café au lait. Kostet umgerechnet ca. 2 Euro einschl. Kaffee und schmeckt ja soooo lecker!
Danach lief ich etwas durch die Medina. Schaute mal hier und mal dort, ob es was Hübsches zum anziehen zu kaufen gibt. Ich habe so viel entdeckt, dass ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte und gar nichts mitnahm.
Im Café am Wasser ließ ich mich später auf der Terrasse nieder. Da kam auch schon ein Kellner auf mich zu und brachte mir meinen Café au lait. Ich brauchte überhaupt nicht zu bestellen. Er wusste schon, was ich wollte! Das zeigte mir, dass ich doch schon irgendwie hier in Essaouira zuhause bin. Ich genoss die Sonne, den Ausblick und die bunten Menschen um mich rum.
Auf dem Rückweg durch die Medina traf ich noch Lilli und einen Teil ihres momentanen Besuches. Sie waren auf dem Weg zum Strand um Sonne zu tanken.
Als ich durch das Tor wieder in die Außenstadt wollte, war dort ein starkes Gedränge. Ich hatte mich schon morgens gewundert, dass dort überall Sperrgitter aufgestellt wurden. Sogar eine ganze Straße war gesperrt. Ich schob mich durch die Menschenmenge. Als ich durch war, stand ich direkt vor einer Demonstration von jungen Menschen, die Schilder trugen und irgendetwas sangen. Leider war die Schrift auf den Schildern in arabisch, so dass ich nicht wusste worum es ging. Ich schlängelte mich durch die Zuschauer ein Stück weg von der Demo und habe ein Foto gemacht, weil ich begeistert war, wie friedlich hier demonstriert wird. Daran können sich europäische Demo-Teilnehmer ein Beispiel nehmen.
Ich jedenfalls hatte Glück noch rechtzeitig aus der Medina rausgekommen zu sein. Denn gleich setzte sich der Demo-Zug in Bewegung und ging durch das Tor in die Medina. Da die Gassen dort sehr eng sind, wäre ich wohl da irgendwo stecken geblieben zwischen all’ den Leuten.
Marokko und seine Menschen sind schön, bunt und einfach herrlich!
Myrja
Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke für die vielen Berichte aus Marokko. Wir haben dort mal vor ca. 10 Jahren Urlaub gemacht. Erst einmal eine Woche Rundreise zu den Sehenswürdigkeiten und dann zwei Wochen Badeurlaub in Agadir. Es war Mai, das Wasser ziemlich kühl und wir hatten öfter Nebel. Trotzdem hat es uns sehr gut gefallen, zumal wir ein nettes Schweizer Ehepaar seither zu unseren Freunden zählen dürfen.
Aber im Hotel servierte eine wunderschöne junge Frau den Kaffee und sprach deutsch. Auf die Frage, wo sie es gelernt habe, kam die Antwort: In Deutschland (Nähe Heidelberg), weil sie und andere junge Marokkanerinnen von dem deutschen Staat eine Ausbildung als "Gastronomiefachfrau" gestellt bekamen, um den Fremdenverkehr in Marokko zu beleben. Die Ausbildung dauerte ein Jahr. Ich neckte sie und fragte, ob sie denn keinen deutschen Jüngling kennen gelernt habe. Das schon, erwiderte sie, aber Marokko sei ihre Heimat, wo sie glücklich ist und nur dort leben möchte!
Gruß rehse
Aber im Hotel servierte eine wunderschöne junge Frau den Kaffee und sprach deutsch. Auf die Frage, wo sie es gelernt habe, kam die Antwort: In Deutschland (Nähe Heidelberg), weil sie und andere junge Marokkanerinnen von dem deutschen Staat eine Ausbildung als "Gastronomiefachfrau" gestellt bekamen, um den Fremdenverkehr in Marokko zu beleben. Die Ausbildung dauerte ein Jahr. Ich neckte sie und fragte, ob sie denn keinen deutschen Jüngling kennen gelernt habe. Das schon, erwiderte sie, aber Marokko sei ihre Heimat, wo sie glücklich ist und nur dort leben möchte!
Gruß rehse
Hallo Rehse,
als Liwo hier zu Besuch war, haben wir abends in einem Restaurant gegessen. Der dortige Kellner sprach perfekt deutsch. Auf unsere Frage woher er dies so gut kann, antwortete er, dass er einige Zeit in Frankfurt zu einem Praktikum war. Ich glaube er sagte 6 Monate. Bin mir da aber nicht ganz sicher. Vielleicht war er ja auch in diesem Projekt, das Du beschrieben hast. Werde ihn das nächste Mal danach fragen.
LG
Myrja
als Liwo hier zu Besuch war, haben wir abends in einem Restaurant gegessen. Der dortige Kellner sprach perfekt deutsch. Auf unsere Frage woher er dies so gut kann, antwortete er, dass er einige Zeit in Frankfurt zu einem Praktikum war. Ich glaube er sagte 6 Monate. Bin mir da aber nicht ganz sicher. Vielleicht war er ja auch in diesem Projekt, das Du beschrieben hast. Werde ihn das nächste Mal danach fragen.
LG
Myrja
Sicher haben sich schon viele von Euch gefragt, wer und wie ist eigentlich diese Myrja. Darum setze ich hier mal ein paar Links ein, wo so Einiges in der Bremer Presse über mich stand. So kann sich jede/r sein eigenes Bild von mir machen und sich vielleicht auch besser vorstellen, wie ich in Bremen klar kam und nun hier in Essaouira klar komme. Es gibt noch ältere Artikel, aber die habe ich nicht mehr gefunden und so lange suchen wollte ich auch nicht. Bin halt etwas faul geworden.
Ach eines noch, die dauernd in den Artikeln erwähnte Michaela Dinkel, das bin ich.
Kunstgruppe
Eröffnung des Treffpunktes
Abschied vom regulären Arbeitsleben
Kost-Nix-Secondhandladen
Ein Bericht über mich
Null-Komma-Nix-Laden (13. in der Liste)
Abschiedsbericht über mich
Ich hoffe, ich konnte Eure Neugierde stillen oder/und auch die vorhandenen Zweifel beseitigen. Wer dazu Fragen hat, bitte per PN.
Myrja
Ach eines noch, die dauernd in den Artikeln erwähnte Michaela Dinkel, das bin ich.
Kunstgruppe
Eröffnung des Treffpunktes
Abschied vom regulären Arbeitsleben
Kost-Nix-Secondhandladen
Ein Bericht über mich
Null-Komma-Nix-Laden (13. in der Liste)
Abschiedsbericht über mich
Ich hoffe, ich konnte Eure Neugierde stillen oder/und auch die vorhandenen Zweifel beseitigen. Wer dazu Fragen hat, bitte per PN.
Myrja
zitdie marokkanische Frauenbekleidung ist so bunt wie die Farben Afrikas. Das heißt, es gibt Frauen, die supermodern durch die Straßen spazieren, Frauen die ein Kopftuch tragen, teilweise verhüllte Frauen und Frauen die total verhüllt. Wobei die total verhüllten eher selten zu sehen sind. Viele Frauen tragen, wenn sie das Haus verlassen einen Djellaba.elebt habe. Der Terrorismus schlägt in Europa zu. Hier spürt man hiervon gar nichts.
Was man in Deutschland so hört beinhaltet oft viele Vorurteile von Menschen, die das Land überhaupt nicht kennen und ihre Meinung sich mit Hilfe von BILD oder bildähnlichen Fernsehsendern bilden oder vom Nachbarn, dessen Kusine eine Frisöse kennt, die erzählt hat, dass die Tochter ihrer Reinemachefrau gehört hat, dass dies oder jenes genau so passiert sei.
Die heutigen Ängste der Menschen werden geschürt von rechten Parteien und Politikern, die gezielt auch Schauermärchen erzählen oder echte Vorkommnisse hochputschen und von Menschen, die nicht selber denken, sondern denken lassen.
Aber Tatsache ist, dass ich hier in Marokko sicherer lebe, als ich jemals in Deutschland g
Myrja[/quote]
Liebe Myrja - das klingt mir jetzt leider doch ein wenig zu positiv.
Tatsache ist (beim Outfit),dass die Burka ein afghanisches Kleidungsstück ist und dies im Lande der wieder stärker werdenden Taliban dort angesagt ist.
ABer es ist nicht so,dass nur rechte Zeitungen und Menschen die Lage mit den Nordafrikanern hetzerisch zu beurteilen versuchen. Es gibt mittlerweile in Deutschlands Grossstädten maghrebinische Viertel, wo sich sogar die alteingesetzten Maghrebiner darüber beschweren, dass die neu hinzugezogenen, jungen Männer kriminell sind. Sie wollen an das schnelle Geld und wissen ,dass sie in Deutschland kein Asyl erhalten werden. Dadurch haben sie nichts mehr zu verlieren und das macht sie so gefährlich, wenn sie aus ihrem Untergrund ihre Schandtaten begehen.
In Marokko selbst hat der KÖnig zur soften Tour gegriffen und zwar damals als der sog. arabische Frühling auftrat. Er wollte vermeiden, dass es in seinem Land ähnlich wird. Aber in den dortigen Gefängnissen wird nach wie vor gefoltert, der Durchschnittslohn der Marokkaner beträgt maximal 200.-. Euro monatlich, wenn es überhaupt Jobs gibt. Die Slums, die mal durch Plattenbau ersetzt werden sollten, werden grösser und grösser. Das treibt die jungen Männer weg aus diesem Land und hin nach Europa. Mittlerweile nehmen die ein Ticket nach Istanbul, fahren dann nach Izmir und setzen über nach Griechenland, wo sie sich dem Balkan-Trail anschliessen.
Es stimmt auch nicht ,dass der Terrorismus "nur" in Europa zu schlägt: in Tunesien waren grausame Anschläge auf die Touristen, in Somalia wurde gerade eine Bombe im Flugzeug gefunden, desgleichen in Ägypten usw.
In all den armen Ländern formieren sich verführbare, junge Menschen, die sich dem IS andienen und durch ihre länderspezifischen Kenntnisse für diesen sehr wertvoll sind - in jedem FAll als Selbstmordterroristen.
Olga
Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Myrja, ich habe deine Ausführungen zwar nie angezweifelt ich möchte dir aber trotzdem sagen, dass ich dich für deine Wahl nur beglückwünschen kann. Man kann das Land und seine Leute eben nur beurteilen wenn man im Land und mit den Leuten lebt. Mir geht es ebenso in Spanien. Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber wo gibt es ausschließlich glänzendes Gold? Eines Tages werde ich mich auf den Weg nach "drüben" begeben, weit ist es ja nicht und hoffentlich einiger meiner lieben Freunde besuchen können.
Einer meiner marokkanischen Freundinnen sagte mir einmal, junge Marokkaner machen sich auf den Weg in ein fremdes Land, weil ihnen das eigene Land zu eng wird und sie ständig "unter Beobachtung" wären. Nur die Beduinen hätten noch ein freies Leben.
Im übrigen hat sich auch die Tochter meiner Freundin auf den Weg gemacht, sie studiert bei der TUM (Technische Universität München) und ist sehr erfolgreich und auch beliebt.
Ich wünsche dir weiterhin Liebe zu deiner Wahlheimat.
Bruny aus dem sonnigen Spanien
Einer meiner marokkanischen Freundinnen sagte mir einmal, junge Marokkaner machen sich auf den Weg in ein fremdes Land, weil ihnen das eigene Land zu eng wird und sie ständig "unter Beobachtung" wären. Nur die Beduinen hätten noch ein freies Leben.
Im übrigen hat sich auch die Tochter meiner Freundin auf den Weg gemacht, sie studiert bei der TUM (Technische Universität München) und ist sehr erfolgreich und auch beliebt.
Ich wünsche dir weiterhin Liebe zu deiner Wahlheimat.
Bruny aus dem sonnigen Spanien
Das ist die Crème de la Crème, die es natürlich seit vielen Jahren bei uns auch gibt. Dies hat aber nichts mit den täglich Tausenden zu tun, die sich von Izmir mit Hilfe von Schleppern auf den Weg nach Deutschland machen, wohl wissen,dass sie als Asylanten nicht anerkannt werden.
Diese kommen bei uns an mit hohen Schulden (an die Familie, die hier verauslagt hat und die Schlepper), leben im Untergrund und verschaffen sich das Geld, egal wie. Die Rückzahlungen nach Marokko kommt auch dem dortigen Staatshaushalt zugute. Ein Grund, warum solche Länder sich weigern, ihre Bürger zurückzunehmen, die grossenteils ja ihre Pässe auf der Flucht weggeworfen haben und sich auch als Syrer ausgeben.
Ein normaler Polizeibeamter wird ihn nicht als Marokkaner identifizieren können - dies gelingt erst, wenn ein professioneler Übersetzer am Werk ist - bis dahin sind die aber untergetaucht.
Ich habe u.a. einen sehr interessanten Artikel in der SZ am Wochenende gelesen (Seite 3), wo auch betroffene Marokkaner zu Wort kommen, die sich auf den Weg machen wollen, bzw. schon wieder zurück sind. Derzeit wird ihnen oft von Türken die Weiterreise verboten (oder die Griechen fordern sie zur Rückreise auf), damit sie nicht weiterkommen z.B. nach Deutschland. Olga
Diese kommen bei uns an mit hohen Schulden (an die Familie, die hier verauslagt hat und die Schlepper), leben im Untergrund und verschaffen sich das Geld, egal wie. Die Rückzahlungen nach Marokko kommt auch dem dortigen Staatshaushalt zugute. Ein Grund, warum solche Länder sich weigern, ihre Bürger zurückzunehmen, die grossenteils ja ihre Pässe auf der Flucht weggeworfen haben und sich auch als Syrer ausgeben.
Ein normaler Polizeibeamter wird ihn nicht als Marokkaner identifizieren können - dies gelingt erst, wenn ein professioneler Übersetzer am Werk ist - bis dahin sind die aber untergetaucht.
Ich habe u.a. einen sehr interessanten Artikel in der SZ am Wochenende gelesen (Seite 3), wo auch betroffene Marokkaner zu Wort kommen, die sich auf den Weg machen wollen, bzw. schon wieder zurück sind. Derzeit wird ihnen oft von Türken die Weiterreise verboten (oder die Griechen fordern sie zur Rückreise auf), damit sie nicht weiterkommen z.B. nach Deutschland. Olga
Hallo liebe Olga,
was Du Europa schreibst, dem stimme ich zu.
Ich habe lediglich und ausschließlich Marokko gemeint. Hier ist man sicher als Europäer.
Über die marokkanische Politik erlaube ich mir kein Urteil.
Natürlich gibt es hier auch große Armut. Darum möchten ja gerade die jungen Männer nach Europa. Sie erhoffen sich dort ein besseres Leben und denken, sie könnten dann ihre Familien in Marokko unterstüzen. Die Wahrheit erleben sie dann in Europa, den Großstadtwüsten an den Stadträndern. Oft leben sie illegal. Wie sollen sie da überleben - leider oft nur durch Kriminalität.
Was den Terrorismus betrifft, findet der nicht hier in Marokko statt. In anderen nordafrikanischen Ländern durchaus.
LG
Myrja
was Du Europa schreibst, dem stimme ich zu.
Ich habe lediglich und ausschließlich Marokko gemeint. Hier ist man sicher als Europäer.
Über die marokkanische Politik erlaube ich mir kein Urteil.
Natürlich gibt es hier auch große Armut. Darum möchten ja gerade die jungen Männer nach Europa. Sie erhoffen sich dort ein besseres Leben und denken, sie könnten dann ihre Familien in Marokko unterstüzen. Die Wahrheit erleben sie dann in Europa, den Großstadtwüsten an den Stadträndern. Oft leben sie illegal. Wie sollen sie da überleben - leider oft nur durch Kriminalität.
Was den Terrorismus betrifft, findet der nicht hier in Marokko statt. In anderen nordafrikanischen Ländern durchaus.
LG
Myrja
Ja, Olga,
so ist es erschreckenderweise.
Jeden Tag lesen wir das in der einschlägigen Presse und mir drückt es langsam die Kehle zu.....
Mit welchen Werte - und Moralvorstellungen machen sich diese respektlosen jungen Männer auf den Weg zu uns.....
Ich meine selbstredend NICHT die wirklichen Flüchtlinge!!!!
Ich bete um Kraft für unsere Kanzlerin! und auch die vielen, vielen ehrenamtlichen Helfer die teilweise unter
fast unzumutbarer Belastung stehen.
Caya
sorry Myrja, hatte es schon in der Maus.
so ist es erschreckenderweise.
Jeden Tag lesen wir das in der einschlägigen Presse und mir drückt es langsam die Kehle zu.....
Mit welchen Werte - und Moralvorstellungen machen sich diese respektlosen jungen Männer auf den Weg zu uns.....
Ich meine selbstredend NICHT die wirklichen Flüchtlinge!!!!
Ich bete um Kraft für unsere Kanzlerin! und auch die vielen, vielen ehrenamtlichen Helfer die teilweise unter
fast unzumutbarer Belastung stehen.
Caya
sorry Myrja, hatte es schon in der Maus.