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Plaudereien Meine neue Heimat - Ich bin angekommen

kirk
kirk
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von kirk
als Antwort auf myrja vom 15.10.2015, 17:56:43
Wenn es dann soweit ist, werde ich alles waschen was mir in die Finger gerät, jawoll!


In Kenia hatte ich unsere Sträucher am Anfang mit einer einfachen Gartenschere bearbeitet. Im nachfolgenden Jahr brachte ich dann eine richtige manuelle Heckenschere mit.
Als ich die dann mal nutzte kam der Onkel unseres Patenkindes zu uns, sah die Schere und musste sie unbedingt ausprobieren. Wenn ich ihn nicht gestoppt hätte, hätte er damit alles was irgendwie grün war damit abgeschnitten. So einen Spass hatte er damit.
Nicht dass du jetzt auch bei den Nachbarn die Wäsche einsammelst

Kirk
pippa
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von pippa
als Antwort auf kirk vom 15.10.2015, 18:21:12
Hahaha,

wie wär's denn mit der Eröffnung eines Waschsalons?

Beste Genesungswünsche für Deine Schwiegertochter.

LG Pippa
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
Kirk,

die Regenzeit bremst mich glücklicherweise stark aus.

Pippa,

ein Waschsalon, geführt von einer Deutschen, das ist nichts. Deutsche sind Pünktlichkeit gewöhnt, Marokkaner nicht. Es bringt doch die Marokkaner völlig durcheinander, wenn sie dann tatsächlich zum vereinbaeten Termin ihre Wäsche abholen können. Termine werden zwar auch hier gemacht, aber mit einer Regelmäßigkeit immer wieder verschoben. Das Verschieben ist hier das einzig Verlässliche!

Myrja

Meiner Schwiegertochter geht es wieder besser. Gut, dass mein Sohn so schnell und richtig reagiert hat! Am Montag wird sie aus dem Krankenhaus entlassen und macht dann eine Reha.

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myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
17.10.2015

Pünktlich zu meinem ersten Großwaschtag fängt hier die Regenzeit an. So ein Mist. Nun hängen an allen Türkleiderhaken und Türklinken nasse Bekleidungsstücke. Sieht ziemlich chaotisch aus! Wo ich die Handtücher und Badetücher aufhängen soll, die jetzt in der Machine sind, weiß ich noch nicht. In Marokko ist eben für alles die Phantasie gefragt. Mir wird schon was einfallen.

Aber der Weg dahin, dass ich endlich waschen kann war lang, schwer und teuer. Erst mal musste ja verhandelt werden, dass meine komische bisherige Waschmaschine wieder zurück genommen wird und ich nicht einen all zu großen Verlust mache. Wie sagt man so schön: Das Verfahren ist noch in der Schwebe. Der Geschäftsführer des Supermarktes, wo ich dieses Teil gekauft habe, war immer ganz bestimmt am nächsten Tag anwesend. Ich habe ihn nie zu Gesicht bekommen. Der wirklich sehr freundliche und sehr bemühte Verkäufer sichert mir aber zu, dass ich das Geld wieder bekomme. Kann aber ein paar Wochen dauern, da die Maschine zum Werk geschickt und dort getestet wird. Ich sage nur INSCHALLAH!

Die neue Maschine stand inzwischen schon ein paar Tage nutzlos bei mir Zuhause herum, weil ja ein Installateur das Ding anschließen musste. Gestern endlich kam er mit einem Kollegen. Er musste aber noch einige Teile besorgen, damit die Maschine auch an das zum waschen benötigte Wasser kommen konnte.

Die Zwei setzten sich also auf ein Moped und fuhren los. Ich wartete und wartete und wartete. Nach 1 ½ Stunden waren sie wieder da. Die Polizei hat sie aufgehalten, weil sie ohne Helm und Nummernschild durch die Gegend gefahren sind. Mittlerweile war es kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Man muss wissen, meine Beleuchtung auf dem Trockenplatz ist kaputt und da soll ja die Waschmaschine ihren festen Platz haben. Ich hatte schon die Befürchtung, es wird wieder nichts mit dem Anschließen. Aber nach einer weiteren halben Stunde war alles fertig und ich durfte 400 DH hinblättern. Ganz schön viel für eine so kurze Arbeitszeit.

Ebenfalls gestern war der Blechkasten, der meinen Heißwasserboiler vor Regen schützen soll, fertig. Der kostete auch noch einmal 500 DH. Der Transporteur von Liljanas Küchenregal, der freundlicherweise meinen Blechkasten, Liljana und mich mitnahm, sagte auch noch, dass er genau solch einen Kasten in seiner Garage liegen hat und nicht braucht. Mir stieg langsam die Galle hoch. Hätte man das nicht vielleicht vorher erfahren können?! Ich hätte FÜNFHUNDERT Dirham gespart.

Jetzt bin ich fast pleite und der Monat dauert noch ein bisschen, vielleicht sogar wieder ein bisschen länger – ihr wisst ja: Die Rentenkasse nimmt es mit der pünktlichen Zahlung auch nicht so genau. Habe mich schon gefragt, ob dort vielleicht Marokkaner arbeiten, weil alles so lange dauert.

Myrja
pippa
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von pippa
als Antwort auf myrja vom 17.10.2015, 18:30:46
Liebe Myrja,

ich sehe es ja wirklich ein, für Dich ist das alles nicht so lustig, aber ich musste beim Lesen ganz schön grinsen und manchmal auch laut lachen.
Aber ich weiß, Du verstehst das sicher.
Wirklich, Dein Galgenhumor ist köstlich.

Die Rentensachbearbeiter sind vielleicht nur zu oft nach Marokko in den Urlaub gefahren.
Du weißt ja, die angenehmen Sachen lernt man sofort.

Da Du nun durch die widrigen Umstände fast pleite bist, solltest Du Dir das mit dem Waschsalon vielleicht doch noch überlegen. Pünktlich ausliefern kannst Du wegen der Regenzeit ja sowieso nicht.

Was heißt eigentlich Regenzeit? Ist das etwa so furchtbar wie hier?

Schön, dass es Deiner Schwiegertochter wieder besser geht.

Gruß Pippa
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
als Antwort auf pippa vom 17.10.2015, 19:06:39
Hallo Pippa,

Marokko kann man nur mit Humor ertragen. Bierernste Deutsche würden qualvoll untergehen!

Was die Regenzeit betrifft, so ist heute der erste Tag und der hatte von allem etwas zu bieten, starker Regen, Nieselregen, Sonne, Wolken und immer viel Wind. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen. Die Regenzeit als solche, habe ich bisher noch nicht erlebt. Sicher aber ist, dass es nicht mit der Regenzeit in asiatischen Gegenden zu vergleichen ist, wo es teilweise ja ununterbrochen regnet. Außerdem ist es tagsüber hier trotzdem noch recht war, ca. 21 - 25 Grad.

Myrja

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kirk
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von kirk
als Antwort auf myrja vom 17.10.2015, 20:04:24
Ich kenne die Regenzeit aus Kenia und da regnet es halt mal sehr stark und oft sehr plötzlich. Es gibt aber genügend trockene Zeiten in denen man die Wäsche draussen aufhängen kann

Kirk
myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
als Antwort auf kirk vom 17.10.2015, 21:14:19
Genau so ist es momentan hier auch, Kirk.

Gruß aus dem in diesem Moment stark regennassen Essaouira.

Myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
18.10.2015

Viertel vor Zwölf. Draußen schüttet es heftigst. Der Vorteil ist, dass meine Pflanzen vor der Tür endlich mal richtig viel Wasser bekommen und hoffentlich das mit viel und schnellem Wuchs danken.

Fritzchen hat es vorgezogen dieses Wetter zu umgehen, indem er mir den Platz vor dem Laptop streitig macht und pennt. Ich tippe hier so schräg von der Seite. Ist gar nicht so einfach.

Meine Wäsche von gestern will auch nicht trocknen. Alle Türen sind behangen. Sieht irgendwie ungemütlich aus. Bettwäsche waschen kann ich mir für die nächsten Tage abschminken.

Habe heute das erste Mal etwas Langärmliges angezogen.

Es ist jetzt 14 Uhr und es regnet nun schon seit über einer Stunde richtig sintflutartig. Gewittern tut es auch. Gott sei Dank muss ich nicht verhungern. Habe genug Essensvorräte hier. Eben rief Didier an. Essaouira schwimmt bald weg. Dadurch, dass der Boden so trocken und hart ist durch die langen Hitzemonate, kann das Regenwasser nicht einsickern.

Fernsehen funktioniert auch nicht. Mir ist sooooo langweilig! Sicher, ich könnte jetzt die ganze Bude von oben bis unten putzen, aber wer hat dazu schon am Sonntag Lust, ich nicht!

Myrja
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Re: Meine neue Heimat - Ich bin angekommen
geschrieben von myrja
Jetzt hat es fast 3 Stunden wolkenbruchartig geregnet. Dann war eine halbe Stunde Pause, die mein Nachbar dazu nutzte, sein Auto zu entwässern. Bei Liljana kam das ganze Wasser durch undichte Fenster rein. Sie ist nur am Wasser wegwischen. Meine Fenster sind glücklicherweise dicht.

Eben fing es wieder an zu regnen, aber etwas weniger stark.

Im letzten Jahr im November waren hier einige Dörfer weggespült worden. Flüsse, die jahrelang trocken waren, traten plötzlich über die Ufer. Ja, es gab sogar Tote auf dem Land.

Ich hoffe, dieses Jahr wird es nicht so schlimm. Das Klima spielt halt auf der ganzen Welt verrückt.

Myrja

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